Über 1000 Einsatzkräfte der Polizei waren in Dortmund im Einsatz

„Hochrisiko-Spiel“: Der Fan-Aufmarsch von Ajax Amsterdam zog mit Pyrotechnik zum Stadion

Auf dem Weg zum Stadion zündeten Ajax Fans Pyrotechnik. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Mehrere Wochen hat sich die Polizei auf das Champions League-Spiel zwischen Borussia Dortmund und Ajax Amsterdam vorbereitet. Denn sie stufte die Begegnung zuvor als „Hochrisikospiel“ ein. Mehr als 1000 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Vereinzelt wurden sie zum Ziel von Flaschenwürfen.

Polizei und Bundespolizei stellten neben Pyrotechnik auch Bewaffnung sicher

Die Bundespolizei kontrollierte niederländische Fans bei der Einreise. Foto: Bundespolizei

Bereits auf der Einreise nach Deutschland kontrollierte die Bundespolizei Ajax Fans stichprobenartig auf verbotene Gegenstände. Rund 300 Fahrzeuge kontrollierte die Bundespolizei Kleve. Und dabei wurden die Einsatzkräfte fündig.

Sie stellten insgesamt 47 pyrotechnische Gegenstände, wie Bengalos, Böller und Rauchfackeln, fest. Zum Teil sei diese in der Autoverkleidung versteckt gewesen. Neben Betäubungsmittel, Springmesser und Schutzbewaffnung wurde außerdem eine Softairwaffe mit einer größeren Menge an Munition festgestellt.

In Dortmund trafen sich die Gäste zu einem Fan-Anlaufpunkt auf dem Hansaplatz. In der Spitze kamen hier nach Polizeiangaben bis zu 3000 Ajax-Fans zusammen. Neben Bier und Musik, kam hier am späten Nachmittag auch verbotene Pyrotechnik zum Einsatz.

„Die Polizei hat mehrfach auch per Lautsprecher Durchsage appelliert, das doch bitte zu unterlassen. Am Ende haben wir uns dazu entschlossen das ganze zu videographieren und beweissicher zu machen“, erklärt Polizeisprecher Oliver Peiler. Einige Tatverdächtige sein bereits identifiziert worden – Strafanzeigen gegen sie wurden geschrieben.

Champions League sorgt für einen der größten Polizeieinsätze des Jahres in Dortmund

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

In einem Fanaufmarsch setzten sich die Gästefans, begleitet von viel Polizei, in Bewegung in Richtung Stadion. Auch auf dem Weg wurde erneut Pyrotechnik gezündet. Auf dem Wall und am Stadion standen jeweils Wasserwerfer bereit.

Vor dem Stadion übten Ajax Fans Druck auf die Polizeikette am Eingang aus. Vereinzelt flogen Flaschen und eine Mülltonne in Richtung der Einsatzkräfte. Die setzten in Folge kurzzeitig Pfefferspray ein. Im Stadion setzten dann auch BVB-Fans Pyrotechnik ein. Auch in diesen Fällen leitete die Polizei Verfahren wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz ein.

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Die Abreise der Fans verlief aus Sicht der Polizei ohne besondere Vorkommnisse. „Die sehr große Mehrheit der Fans interessierte sich ausschließlich für das Fußballspiel. Diese Fans konnten nach einem sicheren Stadionerlebnis die Heimreise antreten“, bilanziert der Leitende Polizeidirektor Udo Tönjann am späten Abend.

„Bei Hochrisiko-Spielen ist immer auch mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zu rechnen – ein Aufeinandertreffen von rivalisierenden Fans konnten wir jedoch mit einer starken Präsenz in der Innenstadt und im Stadionbereich verhindern“, so Tönjann.

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Die mehrwöchige Vorbereitung des Einsatzes, die ausreichend hohe Zahl an Einsatzkräften und die enge Zusammenarbeit mit anderen Behörden hätten am Ende dafür gesorgt, dass es nicht zu Gewalttaten unter rivalisierenden Fans kam.

Mit über 1000 Einsatzkräften und Material wie mehreren Wasserwerfern und Drohnensystemen, dürfte es sich um einen der größten, wenn nicht sogar den größten Polizeieinsatz des Jahres in Dortmund gehandelt haben. Das Spiel endete übrigens mit einem Stand von 1:3 für die Gäste aus Amsterdam.

Gegner:innen der Wegesperrung über das Westfalenhallen-Gelände wiesen auf Demo hin

Gegner:innen der Westfalenhalle Wegsperrung verteilten Flugblätter vor dem Spiel. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Mehrere Gegner:innen der Wegesperrung über das Westfalenhallen-Gelände nutzten die Begegnung, um auf der Fananreise auf das Thema aufmerksam zu machen.

Sie verteilten Flugblätter, die auf ihre Demonstration am Sonntag den 7. November 2021 hinweisen. Die Westfalenhalle will den Weg zum Stadion über ihr Gelände möglichst dauerhaft sperren.

Die Gegner:innen sehen die Sperrung der wichtigen Fuß- und Radverbindung als nicht gerechtfertigt an. Eine Raddemonstration dazu startet am Sontag um 15 Uhr am Friedensplatz und eine zu Fuß am Vinckeplatz.

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Reaktionen

  1. Champions League Begegnung zwischen dem BVB und Besiktas Istanbul – Polizei Dortmund bereitet Großeinsatz im Lichte der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie vor (PM)

    Am Dienstag, den 07.12.2021, findet im Signal Iduna Park die Champions League Begegnung zwischen dem BVB und Besiktas Istanbul statt. Die Dortmunder Polizei bereitet sich intensiv auf einen Großeinsatz an diesem Tag vor, die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie darf bei diesen Vorbereitungen natürlich nicht außer Acht gelassen werden.

    In unserer Stadt sind sportbegeisterte Fans jederzeit herzlich willkommen. Anders ist dies bei gewaltbereiten Fans. Diese Personengruppen sind in Dortmund nicht willkommen und werden es mit entschlossenen Einsatzkräften der Dortmunder Polizei zu tun haben: „Wir freuen uns über alle friedlichen Fans und um diese zu schützen, werden wir schnell und konsequent gegen Straf- und Gewalttäter vorgehen. Dazu gehört auch das Abbrennen von Pyrotechnik, welches grundsätzlich verboten ist.“, so der Einsatzleiter, Leitender Polizeidirektor Achim Stankowitz.

    Die Polizei stellt sich mit starken Einsatzkräften auf die Fußballbegegnung ein. Im Blick haben wird die Polizei auch die Regelungen der aktuellen CoronaSchutzverordnung, denn das Virus macht auch vor dem Fußballgeschehen nicht halt.

    Die Fußballfans werden um frühzeitige Anreise und um Verständnis darum gebeten, dass es rund um das Stadion zeitweise zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann. Das Glasverbot im Bereich rund um das Stadion ist zwingend zu beachten.

    Für Fragen rund um den Polizeieinsatz wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, welches am Einsatztag ab 14.00 Uhr und bis zum Einsatzende unter der Rufnummer 0231/132-5555 erreichbar ist. Zusätzlich werden im Rahmen dieses Einsatzes türkisch sprechende Einsatzkräfte eingesetzt.

    Über die aktuelle Einsatzlage informiert die Polizei auf den eigenen Accounts in den sozialen Medien bei Facebook und Twitter.

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