„The Great Democracy Show“: Auseinandersetzungen um Liebe, Fortschritt und das Freihandelsabkommen im Depot

„The Great Democracy Show - It’s Unbelievable“
„The Great Democracy Show – It’s Unbelievable“ feiert am Freitag im Depot Premiere.

Von Joachim vom Brocke

Auf einen Parcours durch einen Überwachungsstaat begleitet das Theaterkollektiv Sir Gabriel Dellmann die Besucher im Theater im Depot. „The Great Democracy Show – It’s Unbelievable“ so der Titel der „unglaublichen“ Inszenierung. Premiere ist am Freitag, 31. Oktober, um 20 Uhr. „Das ist die dritte Co-Produktion mit dem Theaterensemble“, weiß Depot-Theaterleiter Berthold Meyer.

„Menschen verhalten sich anders, wenn sie überwacht oder beobachtet werden“

Regisseur von  „The Great Democracy Show“ ist Björn Gabriel, Theaterfreunden durch seine Rollen als Schauspieler Rollen und seiner Regietätigkeit am Dortmunder Schauspielhaus kein Unbekannter.

Ohne literarische Vorlagen und Verzicht auf die großen Zitate aus der Weltliteratur wollen sich die Akteure mit Manipulations- und Überwachungsmethoden, dem Angriff auf das Recht der Privatsphäre und der Gleichgültigkeit der Entscheidungsträger und Bevölkerung kritisch auseinandersetzen.

„Menschen verhalten sich anders, wenn sie überwacht oder beobachtet werden“, sagt Björn Gabriel. Die Besucher sollen an dem Abend mitgenommen werden auf einen Ritt durch Lichtkunst, Theater und Beat. „Doch sie werden nicht gezwungen mitzugehen“, erklärt Regisseur Gabriel.

Vier Akteure auf der Suche nach dem roten Faden

„The Great Democracy Show - It’s Unbelievable“
„Gabriel Dellmann“ – das sind Regisseur Björn Gabriel und Bühnen- und Kostümbildnerin Stefanie Dellmann. (Foto: Joachim vom Brocke)

Vier Akteure, Jennifer Frank, Fiona Metscher, Christoph Jöde, Martin Hohner, sind auf der Suche nach dem roten Faden. Um einen Entertainer wird Sekt gereicht.

Alle sind stolz darüber, Mitglied einer humanistisch orientierten Gesellschaftsstruktur sein. Doch dann werden die Feierlichkeiten abgebrochen, weil der Regisseur verschwunden ist. Was nun?

„Mit Videofilmen und Lichteffekten werden in den verschiedenen Räumen Stimmungen erzeugt“, erklärt Bühnen- und Kostümbildnerin Stefanie Dellmann. Kommentatoren der Zeit- und Spielgeschehens schalten sich ein. Zelebrieren den Untergang der freiheitlichen Werte und prophezeien weitere Katastrophen.

Auseinandersetzungen um Liebe, Fortschritt und das Freihandelsabkommen

Doch da gibt es noch Ziri, die nette Verkäuferin des kosmopolitischen Livestyles. Dem pseudo-hedonistischen Lebensentwurf sei keine Grenzen gesetzt. Solange die Musik läuft, muss ja keiner hören, dass irgendwo eine Uhr tickt.

In der Great Democracy Show gibt es eine Auseinandersetzung über die Liebe zum Fortschritt, wird zum Beispiel das deutsche Freihandelsabkommen ebenso kritisch hinterfragt wie der Artikel 20 des Grundgesetzes „Alle Staatsgewalt/Macht geht vom Volke aus“. Auf der Suche nach dem roten Faden begeben sich die vier Darsteller. Längst soll nicht alles glänzen: „Es gibt auch tragische Momente“, verspricht Regisseur Björn Gabriel.

Inszenierung wird von mehreren Partnern unterstützt

Gefördert wird die Inszenierung durch das Kulturbüro der Stadt Dortmund, das NRWKultursekretariat, das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, die Stadt Bochum, die Stiftung Kulturhauptstadt Ruhr.2010, den Fonds Soziokultur, die Bezirksregierung Arnsberg und das Kulturamt der Stadt Köln.

Karten zum Preis von 13 Euro (ermäßigt 8 Euro) gibt es im Vorverkauf, an der Abendkasse kosten sie 15 Euro bzw. 13 Euro. Weitere Vorstellungen: Samstag, 1. November, 20 Uhr, sowie am Sonntag, 2. November, 18 Uhr. Außerdem am Samstag und Sonntag, 22. und 23. November.

Internet: www.depotdortmund.de

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