Ausstellung hinterfragt die Beziehung von Kunstwerk und Museum

„EFIE: The Museum as Home“ präsentiert historische und zeitgenössische Kunst aus Ghana

Custom skinprint, 2021, © Afroscope © Afroscope

Auch wenn die eigentlich für Donnerstag, 9. Dezember 2021, geplante feierliche Vernissage zu „EFIE: The Museum as Home“ leider aufgrund des Infektionsgeschehens ausfallen musste, ist die Ausstellung ab dem heutigen Freitag, den 10. Dezember, auf der Ebene 6 des Dortmunder U zu sehen. Sie präsentiert historische und zeitgenössische Kunst aus Ghana. Konzipiert wurde die Ausstellung von der Kunsthistorikerin, Autorin und Filmemacherin Nana Oforiatta Ayim.

„EFIE“ bedeutet in den Akan-Sprachen „Zuhause“ oder „Heim“

In my Father‘s house, 2019, Vinylgewebe, © Kwasi Darko © Kwasi Darko

Zu sehen sind Videoarbeiten sowie multimediale Installationen von Afroscope, Diego Araúja, Rita Mawuena Benissan, Kwasi Darko, Kuukua Eshun, Na Chainkua Reindorf, Studio Nyali sowie El Anatsui.

Diese Arbeiten zeitgenössischer Künstler:innen werden in Verbindung gebracht mit historischen Artefakten, Leihgaben aus deutschen Museen.

„EFIE“ bedeutet in den Akan-Sprachen „Zuhause“ oder „Heim“. Die Ausstellung stellt die Frage, wie ein Museum zu einem passenden Zuhause für die gezeigten Kunstwerke werden kann. Sie erweitert das traditionelle Verständnis von „Museum“, hinterfragt althergebrachte Präsentationsformen und bietet neue Perspektiven – auf die Kunst, aber auch auf die Realität, der sie entstammen.

Europas Blick auf die Welt mit universellem Anspruch

Unveiling, 2021, dokumentarischer Kurzfilm, © Kuukua Eshun © Kuukua Eshun

Die so genannten enzyklopädischen Museen europäischer Machart mit ihren trans- und multikulturellen Sammlungen basieren auf mehreren Behauptungen.

Eine davon ist, dass die Kulturgüter dort objektiv und wertneutral präsentiert würden. Tatsächlich konservieren die Museen eine subjektive, meist nationale, in jedem Fall rein europäische Perspektive auf die Welt – aber mit universellem Anspruch.

Das typische Museum – ein repräsentativer Bau, thematische Galerien und klimatisierte Vitrinen – wurde über zwei Jahrhunderte standardisiert und in alle Welt exportiert. Der dabei offensichtlich hierarchische Blick – je nachdem woher Werke stammten – wurde bis vor wenigen Jahren kaum in Frage gestellt.

Er führte u.a. dazu, dass Kunstmuseen lange nur europäische oder US-amerikanische Künstler:innen zeigten, während Kunst aus dem Rest der Welt meist in ethnologischen Sammlungen landete.

Dortmunder U will unterschiedlichen  Perspektiven Raum geben

v.li. Kuratorin Nana Oforiatta Ayim in der Ausstellung sowie Kulturdezernent Jörg Stüdemann und Stefan Heitkemper, Leiter des Dortmunder U. Foto: Jürgen Spiler

Dies galt auch für die Kunst aus dem Gebiet des heutigen Ghana und den 53 anderen Ländern des afrikanischen Kontinents. Deutschland herrschte bis 1914 über die Kolonie „Togoland“, die den östlichen Teil des heutigen Ghanas umfasste.

Damals sind von dort viele Kunstgegenstände direkt oder indirekt in den Besitz deutscher Sammlungen gelangt. Die Geschichten der Kunstgegenstände, ihre Herkunft, ihre Präsentation in Europa und die daraus folgende Wahrnehmung sind Zeitmaschinen, die aus der Vergangenheit bis heute unsere Gegenwart beeinflussen. Der Blick auf und die Geschichten über sie müssen angepasst werden – von allen Beteiligten.

Das Dortmunder U versteht sich als Haus, das relevante, gesellschaftliche Themen aufgreift, möchte unterschiedlichen Perspektiven Raum geben und daran mitwirken, den lang gültigen Blick von Europa auf die Welt zu verändern. Gründe genug also, die international gefeierte Kuratorin und Kulturproduzentin Nana Oforiatta Ayim zu bitten, ihre Version und Vision eines Museums mit ghanaischen Künstler:innen im Dortmunder U zu inszenieren.

Reisendes „Mobile Museum“ mit Partizipationsmöglichkeiten

Custom skinprint, 2021, © Afroscope © Afroscope

Das von ihr gegründete und geleitete „ANO Institute of Arts and Knowledge“ arbeitet seit Jahren daran, panafrikanische Perspektiven durch Ausstellungen, Stipendien, den Aufbau von Institutionen sowie durch die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften und Regierungen aus aller Welt zu etablieren.

Eines der wichtigsten Projekte von ANO folgt der Frage, welche Form ein Museum annehmen müsste, um in den jeweiligen Kontext aus Raum und Zeit und zu den gezeigten Kunstwerken zu passen.

„Können wir unser Verständnis von Museum so herüberbringen, dass es auch die Idee eines Museums hier in Deutschland erweitert?“, fragt Ayim. In Ghana setzte ANO die Idee eines kontextabhängigen Museums in Form des „Mobile Museum“ um: Es reist durch zahlreiche Regionen, bezieht sich dabei auf traditionelle Darstellungsformen und lädt die Menschen vor Ort zu Co-Kreation ein.

Die Ausstellungsarchitektur orientiert sich am Konzept „Mobile Museum“

Nana Oforiatta Ayim wurde in Deutschland geboren und lebt heute in Ghana. Foto: Jürgen Spiler

Die Ausstellungsarchitektur im Dortmunder U nimmt direkten Bezug auf das „Mobile Museum“. Der Architekt DK Osseo-Asare entwickelte eine modulare Bambusstruktur innerhalb der Ausstellungsfläche. Er nennt sie Fufuzela. Sie beherbergt die Kunstwerke und verbindet sie miteinander.

Dieses Museum wird also nicht durch Beton begrenzt, sondern besteht aus einem Netzwerk beweglicher Strukturen, in dem die Kunstwerke zu Hause sind. „Wer das Museum und die darin beherbergten Werke als Teil von sich selbst begreift, nicht als Raum mit eigenen Codes und Zwecken, entwickelt ganz andere Gefühle gegenüber den Werken“, meint Ayim.

Die ausgestellten Arbeiten

Nea Na Mep3 Ara Ni Saa Da
No Mey3 Ohemaa, 2021, Königlicher Schirm © Rita Mawuena Benissan © Rita Mawuena Benissan

Die Arbeiten von Afroscope und Kwasi Darko arbeiten mit Bewegtbild und virtuellen Darstellungsformen und sind direkt in die Fufuzelas integriert.

Ebenso wie Diego Araúja, der mit traditioneller ghanaischer Architektur und Musik arbeitet, beschäftigen sie sich mit der Frage, welche Narrative in einem Museum vermittelt werden. Sie dekonstruieren die scheinbar unverrückbaren Erzählungen von Evolution, Religion und kapitalistischem Wachstumszwang.

Die Arbeiten von Kuukua Eshun, Na Chainkua Reindorf und Rita Mawuena Benissan gehen einer ähnlichen Frage nach: Was wäre, wenn wir uns das Museum als Teil von uns vorstellten, als Verkörperung unserer pluralistischen Identitäten, die sich aus all den kulturellen Prägungen der Vergangenheit und Gegenwart zusammensetzen?

Nana Oforiatta Ayim vor einem Werk von Na Chainkua Reindorf mit dem Titel „Shrine“. Foto: Jürgen Spiler

Dabei setzen sich insbesondere Reindorf und Benissan in der Bezugnahme auf traditionelle Textil- und Handwerkskunst mit Geschlechterrollen und dem Verhältnis von Tradition und aktuellen Lebensrealitäten auseinander.

Studio Nyali plädiert für ein Museum als Heimstatt der Objekte, als Schutzraum, der sie auch vor kolonialer Zerstörung bewahrt hätte bzw. bewahren würde. Der international gefeierte El Anatsui gibt mit seiner Arbeit, die er für „EFIE. The Museum as Home“ neu geschaffen hat, den Staffelstab weiter an die junge Generation ghanaischer Künstler:innen.

Ausstellung zeigt sowohl zeitgenössische Werke als auch historische Artefakte

Traditionelle Trommel, Leihgabe MARKK  Hamburg. Foto: Jürgen Spiler

Neben den zeitgenössischen Werken werden in der Ausstellung historische Artefakte zu sehen sein, die von Gemeinschaften aus dem Gebiet des heutigen Ghana stammen und sich in den Sammlungen deutscher Museen befinden, darunter: das Übersee-Museum in Bremen, das MARKK in Hamburg und das Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln.

Zusammen mit den zeitgenössischen Kunstwerken soll die Ausstellung für diese Objekte der Versuch eines Genesungsorts werden, an dem sie sich von ihrer Vereinsamung erholen, die durch das Herausreißen aus ihrem ursprünglichen Kontext entstand. Filmprojektionen schaffen eine Vorstellung davon, wie ähnliche Objekte in Ghana traditionell gehütet und gebraucht werden.

Finials von Rita Mawuena Benissian Foto: Jürgen Spiler

Die Präsentation von Nii Kwate Owoos Film „You Hide Me“, den er bereits 1970 im British Museum drehte, zeigt, wie viel Raubkunst sich nach wie vor in den Depots der europäischen Museen befindet. Die Forderung nach der Restitution der Objekte, welche er im Film stellt, ist heute ebenso so laut wie damals – zurückgegeben wurde in den 50 Jahren seitdem allerdings wenig.

Die besondere Präsentation der Werke ist deshalb einerseits Ausdruck der Rezeptionsgeschichte afrikanischer Kunst in Europa und des Willens, die Werke enger mit ihrer Herkunft und Umgebung zu verknüpfen. Die Ausstellung zeigt andererseits, wie nötig der völlig neue Blick ist, den Europa auf die Kunst des afrikanischen Kontinents werfen sollte.

Zur Kuratorin Nana Oforiatta Ayim

Nana Oforiatta Ayim ist Kuratorin des gefeierten ghanaischen Pavillons auf der Biennale in Venedig 2019 sowie Gründerin und Direktorin des ANO Institute of Arts & Knowledge. Sie ist Vorstandsmitglied der Vereinigung der Museen und Kulturerbe-Stätten Ghanas. Ayim ist in Deutschland geboren und lebt heute in Ghana.

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Weitere Informationen:

EFIE: The Museum as Home. Kunst aus Ghana
10. Dezember 2021 bis 6. März 2022
Dortmunder U (Ebene 6)

Tickets: 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Kinder bis 6 Jahren frei

Öffnungszeiten:
Di, Mi, Sa, So und an Feiertagen: 11 bis 18 Uhr
Do und Fr: 11 bis 20 Uhr

Öffentliche Führungen:
sonntags, 14 bis 15 Uhr (kostenlos)

Zur Ausstellung bietet das Dortmunder U ein umfangreiches Rahmenprogramm an. Das Rahmenprogramm wird gefördert durch die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen und entsteht in Kooperation mit der auslandgesellschaft.de e.V. und dem Honorarkonsulat der Republik Ghana für Nordrhein-Westfalen.

„EFIE. The Museum as Home“ ist eine Ausstellung von ANO Institute of Arts and Knowledge.

www.dortmunder-u.de

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Reaktionen

  1. Tandem-Führung durch die Ausstellung „EFIE: The Museum as Home“ im Dortmunder U (PM)

    Auf der großen Ausstellungsfläche im Dortmunder U zeigt die Schau „EFIE: The Museum as Home“ derzeit Kunst aus Ghana: Videoarbeiten und multimediale Installationen junger Künstler*innen treffen auf historische Artefakte. Eine Tandem-Führung durch die Ausstellung gibt es am Freitag, 17. Dezember, 18 bis 19.30 Uhr: Im Dialog geben die in Ghana geborene Dolmetscherin und Integrationshelferin Cassandra Lahmer und die Kunstvermittlerin Maika Wolff spannende Einblicke in ghanaische Traditionen, Bräuche und die bewegte Geschichte des Landes. Mit Eintrittskarte in die Ausstellung ist die Führung kostenfrei. Es gelten die 2G-Regeln.
    http://www.dortmunder-u.de

  2. „Streams of Diaspora“: Ausstellung im Lautsprecher flankiert Ghana-Schau im Dortmunder U (PM)

    Auf der großen Ausstellungsfläche im Dortmunder U zeigt die Schau „EFIE: The Museum as Home“ derzeit Kunst aus Ghana: Videoarbeiten und multimediale Installationen junger Künstler:innen treffen auf historische Artefakte. Flankiert wird die Ausstellung von einer kleineren Schau im „Lautsprecher“ auf Ebene 4: Dort präsentieren im Wechsel junge Künstler:innen ihre Arbeiten unter dem Titel „Streams of Diaspora“.

    Kuratorin Cate Lartey wählte dafür Werke von Künstler:innen aus, die an verschiedenen Orten der ghanaischen Diaspora leben und/oder sich damit auseinander setzen. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten kostenlos im Lautsprecher im Dortmunder U zu sehen. Die Ausstellung wird während der Laufzeit umgebaut, so dass bis zum 6. März insgesamt drei verschiedene Ausstellungen zu sehen sind.

    Derzeit und noch bis zum 9. Januar zeigt die Schau Grafiken, Zeichnungen und Malerei von Richard Opoku Agyemang und Sharonda Quainoo. Richard Opoku Agyemang hat für den Lautsprecher außerdem eine Dia-Projektion geschaffen, die insbesondere in den Abendstunden von innen und auch von außen sichtbar ist.

    In der zweiten Phase vom 15. Januar bis 6. Februar zeigen Kay Kwabia und Nicole Benewaah Gehle Fotografien. In der letzten Phase ab dem 12. Februar werden Original Asafo-Fahnen ausgestellt. Dazu findet am 18./19. Februar ein zweitägiger Workshop mit der Künstlerin Halina Edwards statt, in dem die Teilnehmer:innen ihre eigenen Fahnen gestalten können. Für die Teilnahme am Workshop ist eine Anmeldung unter info@dortmunder-u.de erforderlich.

  3. Kunst aus Ghana, Weihnachten oder den Weltgeist erleben: Sonntagsführungen in den Museen (PM)

    Auf der großen Ausstellungsfläche im Dortmunder U zeigt die Schau „EFIE: The Museum as Home“ derzeit Kunst aus Ghana: Videoarbeiten und multimediale Installationen junger Künstler*innen treffen auf historische Artefakte. Eine einstündige Führung durch die Ausstellung startet um 14 Uhr. Mit Eintrittskarte in die Ausstellung ist die Führung kostenfrei.

    „Body & Soul. Denken, Fühlen, Zähneputzen“: Unter diesem Titel präsentiert sich derzeit die Sammlung des Museums Ostwall im Dortmunder U. Um 15 Uhr gibt es eine 90-minütige öffentliche Führung durch die Ausstellung. Treffpunkt ist der Eingang auf Ebene 5. Der Eintritt und die Führung sind frei. dortmund.de/mo

    Im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) startet um 11 Uhr eine Führung zur Ausstellung „WELTGEIST“. Der Kieler Künstler René Schoemakers thematisiert Extremismus, Ideologien und ihre teils Jahrhunderte alten Traditionen. In altmeisterlicher Manier schafft er Bilder, die verstören und berühren. Die Führung kostet 3 Euro, Eintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. weltgeist-mkk.de

    „Vom Musentempel zum Stadtlabor?“ Unter dieser Überschrift geht es in einer einstündigen Führung ab 13 Uhr um das MKK gestern, heute, morgen. Eintritt frei, Führung 3 Euro. Zwischen 14 und 17 Uhr können sich Besucher*innen im Siebdruck zudem einen Beutel verschönern und mit nach Hause nehmen. Das Motiv ist die freie Bearbeitung des aktuellen „Objekts des Monats“ im MKK.

    „Weihnachten von A wie Adventskalender bis Z wie Zipfelmütze“ heißt die aktuelle Sonderausstellung im Westfälischen Schulmuseum. Um 11 Uhr führen die Kuratorinnen durch die Welt der Weihnachtsbräuche. Der Einlass ist begrenzt, bitte vorher anmelden unter Tel. (0231) 613095 oder schulmuseum@stadtdo.de.

    Eine Führung um 15 Uhr durch das Brauerei-Museum (Steigerstr. 16) vermittelt in 90 Minuten Eindrücke von der Blütezeit der Bierstadt Dortmund seit den 1950er Jahren und erläutert den Prozess des Brauens. (Führung 4,50 Euro pro Person, Eintritt frei) dortmund.de/brauereimuseum

    Im schauraum: comic + cartoon ist das Schaffen des Dortmunder Cartoonisten Holga Rosen zu sehen. Die Ausstellung „Ganz schön Rosen!“ zeigt seine Blicke auf die Gesellschaft – und auf das lokale Geschehen in Dortmund. Eine Führung startet um 13 Uhr, Kosten: 3 Euro. Der Eintritt ist frei. dortmund.de/schauraum

    Sonntags bietet die Gedenkstätte Steinwache (Steinstr. 48) um 14.30 Uhr eine kostenlose Führungen durch ihre Dauerausstellung. dortmund.de/steinwache

    Um die Anfänge der Eisen- und Stahlindustrie seit 1840, das Leben und Arbeiten der „Hoeschianer“ und den Strukturwandel geht es in der einstündigen öffentlichen Führung „Stahlzeit in Dortmund“ ab 14 Uhr im Hoesch-Museum (Eberhardstr. 12). Originale Werkzeuge, authentische Objekte und interaktive Stationen lassen Vergangenheit und Gegenwart lebendig werden. (Führung 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Eintritt in die Ausstellung frei)

    In allen Museen gilt die 2G-Regel.

  4. Dortmunder U: Zeitgenössische Kunst aus Ghana, Emerging Artists aus Dortmund und viel mehr! / Programm Januar 2022 (PM)

    Sonderausstellung

    Fr. 10.12.21 – So. 06.03.2022
    „EFIE. The Museum as Home. Kunst aus Ghana”
    Sonderausstellung, Ebene 6
    Das Dortmunder U präsentiert eine Ausstellung zeitgenössischer ghanaischer Kunst. Das Projekt wurde kuratiert von der ghanaischen Kunstwissenschaftlerin Nana Oforiatta Ayim und dem von ihr gegründeten ANO Institue of Arts and Knowledge.

    Tickets zur Ausstellung gibt es vor Ort oder unter: http://www.digitales.dortmunder-u.de/tickets/

    Ausstellungen

    Do. 09.12.2021 – So. 23.01.2022
    „500 Jahre Goldenes Wunder – Zeichnungen von Julius Reinders“
    Technische Universität Dortmund, Ebene 1
    Seit 500 Jahren befindet sich das „Goldene Wunder“, das große und prächtige Altarwerk, in Dortmund: ursprünglich für die Dortmunder Franziskaner geliefert und seit dem 19. Jahrhundert in der St. Petri-Kirche. Die dreißig Fächer der Goldseite des Retabels und ihre erzählerischen Inhalte hat Julius Reinders (*1993) künstlerisch erkundet.

    Sa. 27.11.2021 – So. 13.02.2022
    „Emerging Artists 4. Biennale für zeitgenössische Kunst.“
    UZWEI, Ebene 2
    Alle zwei Jahre präsentiert „Emerging Artists“ junge Dortmunder Künstler*innen, die mittels eines Open Calls von einer Fachjury ausgewählt wurden. Das Ausstellungsprojekt verknüpft Theorie und Praxis: Ein jeweils neu gebildetes Team aus Studierenden und Absolvent*innen konzipiert gemeinsam die Szenografie, die Fotografien sowie das Vermittlungsprogramm zu der Ausstellung.

    Di. 30.11.2021 – So. 30.01.2022
    „DrehMOMENTE“
    UZWEI, Ebene 2
    Seit fünf Jahren ermuntert das Projekt „DrehMOMENTE” der Filmothek der Jugend NRW Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit mobiler Technik kreativ zu werden. Bis zum November 2021 hatten Interessierte und Kreative die Gelegenheit, ihr eigenes Foto zum Thema Spiegelung/Reflexion einzureichen. Die Gewinner*innenfotos und noch viel mehr sind in der Ausstellung zu sehen.

    Sa. 09.10.2021 – So. 06.03.2022
    „Technoschamanismus“
    Hartware MedienKunstVerein, Ebene 3
    Ausgehend von der Figur des Schamanen, die Joseph Beuys Zeit seines Lebens kultivierte, widmet sich die von Inke Arns kuratierte Ausstellung aktuellen „technoschamanistischen“ künstlerischen Positionen. Die Ausstellung findet im Rahmen des Jubiläumsprogramms „beuys 2021. 100 jahre joseph beuys“ des Landes NRW statt.

    Sa. 08.02.2020 – So. 13.11.2022
    „Body & Soul. Denken, Fühlen, Zähneputzen“
    Museum Ostwall, Ebene 4 + 5
    Was macht unseren Körper aus? Was braucht er, um zu existieren? Und wie ergeht es unserem Seelenleben? Fragen wie diesen geht die aktuelle Sammlungspräsentation des MO nach. Werke von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart beleuchten sowohl unseren Körper als auch unser Innerstes.

    Di. 16.11.2021 – So. 30.01.2022
    Schaufenster #28: MO_Kunstpreis 2021 LEE Mingwei
    Museum Ostwall, Ebene 4
    Dieses Jahr erhält der taiwanesische Künstler LEE Mingwei den MO_Kunstpreis der Freunde des Museums Ostwall. Sein Werk zeichnet sich durch partizipatorische Projekte aus, bei denen Fremde einander begegnen und in Austausch treten. Ausgehend von alltäglichen Situationen stellen seine Aktionen den persönlichen Kontakt zwischen den Teilnehmenden sowie zwischen Künstler und Publikum ins Zentrum.

    Sa. 11.12.2021 – So. 13.03.2022
    „James Gregory Atkinson: 6 Friedberg-Chicago”
    Dortmunder Kunstverein, Park der Partnerstädte 2
    „6 Friedberg-Chicago“, die erste institutionelle Einzelausstellung des deutsch-amerikanischen Künstlers James Gregory Atkinson, beleuchtet auf persönlicher, gesellschaftlicher und politischer Ebene einen Teil afroamerikanisch-deutscher Geschichte.

    Rahmenprogramm „EFIE. The Museum as Home. Kunst aus Ghana“
    Zur Sonderausstellung „EFIE. The Museum as Home. Kunst aus Ghana“ gibt es selbstverständlich auch ein umfassendes Rahmenprogramm, welches noch tiefer in die Thematik einblicken lässt.

    Mi. 19.01.2022, 19.00 Uhr
    Raubkunst – Kunstwahrnehmung aus Sicht von Jugendlichen afrikanischer Herkunft
    Kino im U
    Präsentation und Diskussionsrunde in Zusammenarbeit mit Africa Positive e.V.

    Do. 20.01.2022, 19.00 Uhr
    Kleiner Freitag präsentiert: Sharon Dodua Otoo
    Kino im U
    Autorin Sharon Dodua Otoo liest aus ihrem Roman „Adas Raum“.

    Do. 27.01.2022, 19.00 Uhr
    Kleiner Freitag präsentiert: Future Race
    Kunstbibliothek Weitwinkel im Dortmunder U
    Diskussionsrunde „Future Race – The African influence on the future of Art and thinking“ in Zusammenarbeit mit ANO

    Fr. 28.01.2022, 19.00 Uhr
    Homecoming
    Kino im U
    Film und Talk: „Ama: an African Voyage of Discovery“ in Zusammenarbeit mit ANO.

    Rahmenprogramm „Emerging Artists“

    Zur vierten Runde von „Emerging Artists“ gibt es auch ein ausgiebiges Rahmenprogramm. Schaut gerne vorbei!

    Do. 13.01.2022, 18.30 Uhr – 20.00 Uhr
    Versicherungen für Kreative – Im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis mit Andrea Heber
    UZWEI, Ebene 2
    Haftung, Unfall. Krankheit, Rente, Versicherungen für Equipment und Räume: Welche Versicherungen benötigen Selbständige und Freiberufler*innen in der Kultur? Für die zahlreichen Fragen rund um das Thema gibt es Antworten aus erster Hand.
    Anmeldung unter dabei@emerging-artists.com

    Do 20.1.2022, 18.30 – 20.00 Uhr
    Kulturfundraising für Künstler*innen – öffentliche, private und unternehmerische Finanzierungsquellen mit Barbara Mei Chun Müller
    UZWEI, Ebene 2
    Mehr Informationen und Anmeldung unter https://emerging-artists.com/programm-2021

    Kleiner Freitag
    Der „Kleiner Freitag“ findet jeden Donnerstag ab 19 Uhr an unterschiedlichen Orten im und am Dortmunder U statt. Hiermit ist die Vorfreude auf das (fast-)Wochenende garantiert!

    Anmeldung unter kleinerfreitag@stadtdo.de / Alle Veranstaltungen erfolgen unter der 2G-Regelung

    Do. 13.01.2022, 19.00 Uhr

    Bootcamp durchs Dortmunder U
    Dortmunder U
    Beim Bootcamp im Dortmunder U geht es für die Teilnehmer*innen einmal quer durchs Haus. An mehreren Stationen vom Erdgeschoß bis zur Dachterrasse sorgen die Trainer von „Original Bootcamp“ dafür, dass ihr ordentlich ins Schwitzen kommt.

    Achtung: Zur Teilnahme bitte in wettergerechter Sportkleidung kommen, da wir über keine Umkleidekabinen verfügen und eine eigene Matte mitbringen.

    Do. 20.01.2022, 19.00 Uhr

    Lesung mit Sharon Dodua Otoo
    Kino im U
    Der lang erwartete erste Roman der Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo: „Adas Raum“ verwebt die Lebensgeschichten vieler Frauen zu einer Reise durch die Jahrhunderte und über Kontinente. Ein überraschender Roman, der davon erzählt, was es bedeutet, Frau zu sein. Sharon Dodua Otoos Mut und ihre Lust zu erzählen, ihre Neugier, die Vergangenheit und die Gegenwart zu verstehen, machen atemlos.

    Do. 27.01.2022, 19.00 Uhr

    Hanno Rauterberg – Über Grenzen. Was darf die Kunst? Und was besser nicht?
    Kino im U
    In der Kunstwelt rumort es vernehmlich: Mehr als über ästhetische wird über ethische Fragen gestritten. Offenbar gerät gerade ein festgefügtes Machtsystem mächtig ins Rutschen, was bis eben noch als selbstverständlich galt, will neu begründet werden. Hanno Rauterberg ist stellvertretender Leiter des Feuilletons der ZEIT und schreibt vor allem über Kunst, Architektur und Städtebau.

    Diskussionsrunde „Future Race – The African influence on the future of Art and thinking“
    Kunstbibliothek Weitwinkel im Dortmunder U
    Bei dem Künstler*innengespräch werden die momentan erkennbaren und auch zukünftig möglichen Einflüsse von Künstler*innen Afrikanischer Herkunft in der Diaspora beleuchtet. Welche Visionen ergeben sich im kulturellen Bereich durch mehr Sichtbarkeit dieser Positionen? Diese Frage wird, ausgehend von der Afrofuturistisch – spekulativen Arbeit „FUTURE RACE – Wagner 2025“ des ghanaisch-deutschen Künstlers Philip Kojo Metz besprochen.

    Kino im U
    Das Kino im U lädt zu legendären Filmabenden ein: jeden Dienstag zum Feierabendfilm und jeden ersten Freitag im Monat zum Kinoklassiker. Der Eintritt zu den Kinoveranstaltungen kostet jeweils 3€.

    Di. 11.01.2022, Einlass: 17.30 Uhr / Filmstart: 18.00 Uhr
    Feierabendfilm – Focus
    Nicky (Will Smith) ist ein langjähriger Meister der Irreführung. Er verliebt sich in die Nachwuchs-Gaunerin Jess (Margot Robbie). Doch während er ihr alle seine Tricks beibringt, entwickelt sich ihre Beziehung zu intensiv und endet in einer abrupten Trennung. Drei Jahre später hat sich Nickys Ex zur vollendeten Femme fatale gemausert und taucht in Buenos Aires bei einem hochkarätigen Autorennen auf.

    Di. 18.01.2022, Einlass: 17.30 Uhr / Filmstart: 18.00 Uhr
    Feierabendfilm – Happy Family
    Die Wünschmanns sind alles andere als eine glückliche Familie. Mutter Emmas Buchhandlung schreibt tiefrote Zahlen, der völlig überarbeitete Vater Frank leidet unter seinem Chef. Doch damit nicht genug: Auf einem Kostümfest verwandelt die Hexe Baba Yaga die gesamte Familie in Monster. Gemeinsam jagt die Monster-Familie die Hexe über den halben Globus, um den Fluch wieder loszuwerden.

    Di. 25.01.2022, Einlass: 17.30 Uhr / Filmstart: 18.00 Uhr
    Feierabendfilm – Man lernt nie aus
    Der 70-jährige Witwer Ben Whittaker (Robert De Niro), der eine Gelegenheit beim Schopf packt: Als Senior-Praktikant arbeitet er für eine Mode-Website, die von Gründerin Jules Ostin (Anne Hathaway) geleitet wird. Bei diesem Generationsunterschied geht das nicht ohne Blessuren ab, und dennoch merken die beiden bald, dass sie sich aufeinander verlassen können.

    Veranstaltungen

    So. 02. / 09. / 16. / 23. /30. Januar, 14.00 Uhr – 15.00 Uhr
    Führung: „EFIE: The Museum as Home. Kunst aus Ghana”
    Sonderausstellung, Ebene 6
    Jeden Sonntag bieten wir öffentliche Führungen durch die aktuelle Sonderausstellung an, die historische und zeitgenössische Kunst aus Ghana präsentiert. Die Ausstellung erweitert das traditionelle Verständnis von „Museum“, hinterfragt althergebrachte Präsentationsformen und bietet neue Perspektiven.

    Mi. 05.01.2022, 13.30 – 14.00 Uhr
    Kunstpause am Mittag: MO_Kunstpreis LEE Mingwei
    Museum Ostwall, Ebene 5
    Kuratorin Nicole Grothe lädt zum Gespräch ein und gibt eine Kurzführung zur Schaufensterausstellung „MO_Kunstpreis für LEE Mingwei 2021“.

    22.01.2022, 16:00Uhr – 24.00 Uhr
    Brettspielnacht! „Pizza & Parks“
    UZWEI, Ebene 2
    Jeden 4. Samstag im Monat wird auf der UZWEI im Dortmunder U gespielt, und zwar nicht nur digital: Würfel raus – wir wollen gemeinsam mit euch Brettspiele zocken. Jeden Monat steht ein besonderes Spiel bei uns im Mittelpunkt – im Januar zum Auftakt unserer Reihe: das wunderschöne Spiel „Parks“!
    Informationen unter: http://www.aufderuzwei.de/event/brettspielabend-pizzaparks/

    Sa. 29.01.2022 + So. 30.01.2022, 11.30 Uhr – 14.30 Uhr
    Die Farbwerkstatt – Wochenend-Workshop für 10 –14 jährige
    UZWEI, Ebene 2
    In der Farbwerkstatt dreht sich alles um die Herstellung von Künstlerfarben. Worin unterscheiden sich Wasser-, Acryl- und Temperafarben? Was sind eigentlich Pigmente und wie extrahieren wir Farbstoffe? Wer das herausbekommen möchte und Spaß am Malen hat, ist in der Farbwerkstatt genau richtig!
    Anmeldung unter uzwei@dortmund.de

    So. 23.01.2022, 16.00 Uhr
    Öffentliche Führung durch die Ausstellung „Technoschamanismus“
    Hartware MedienKunstVerein, Ebene 3
    Jeden zweiten Sonntag ab dem 10. Oktober 2021 findet eine öffentliche Führung vor Ort durch die aktuelle Ausstellung statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 10 begrenzt. Dauer: ca. 45 Minuten.

    So. 09.01.2022 + So. 16.01.2022 + So. 30.01.2022, 16.00 Uhr
    Live Online-Führung durch die Ausstellung „Technoschamanismus“
    Hartware MedienKunstVerein, Online
    Jeden zweiten Sonntag zwischen dem 17. Oktober 2021 und 06. März 2022 findet um 16.00 Uhr eine live Online-Führung via Instagram Live-Story durch die Ausstellung „Technoschamanismus“ statt. Einfach kostenlos und ohne Anmeldung via Instagram (Profil: hmkv_de) teilnehmen oder dem Link folgen: http://www.instagram.com/hmkv_de/

    Fr. 14.01.2022 + Fr. 21.01.2022 + Sa. 22.01.2022, 19.30 Uhr & So. 16.01.2022, 18 Uhr
    AustroPott: Das Abschiedsdinner
    Kino im U
    Das beliebte Theaterkollektiv austroPott startet nach der coronabedingten
    Pause in seine siebte Spielzeit und präsentiert eine rasante Neuinszenierung der
    französischen Gesellschaftskomödie rund um die Frage: „Warum gehen wir zu Einladungen, von denen wir uns eigentlich wünschen, dass die Leute absagen?“
    Tickets unter http://www.austropott.de

  5. Tandem-Führung durch die Ausstellung „EFIE: The Museum as Home“ im Dortmunder U (PM)

    Auf der großen Ausstellungsfläche im Dortmunder U zeigt die Schau „EFIE: The Museum as Home“ derzeit Kunst aus Ghana: Videoarbeiten und multimediale Installationen junger Künstler:innen treffen auf historische Artefakte. Eine Tandem-Führung durch die Ausstellung gibt es am Freitag, 14. Januar, 18 bis 19.30 Uhr: Im Dialog geben die in Ghana geborene Dolmetscherin und Integrationshelferin Cassandra Lahmer und die Kunstvermittlerin Maika Wolff spannende Einblicke in ghanaische Traditionen, Bräuche und die bewegte Geschichte des Landes. Mit Eintrittskarte in die Ausstellung ist die Führung kostenfrei. Es gelten die 2G-Regeln.
    http://www.dortmunder-u.de

  6. Raubkunst im Museum: Kunstwahrnehmung aus Sicht von Jugendlichen afrikanische Herkunft (PM)

    Raubkunst und die Frage der Restitution, also der Rückgabe geraubter Kunstgegenstände an die Herkunftsländer, ist derzeit ein viel diskutiertes Thema in der Kunstwelt – so auch am Mittwoch, 19. Januar, 19 Uhr im Kino im U. In einem Kunstprojekt hat sich die Jugendgruppe Africa Positive Youths (AFPY) mit den unterschiedlichen Sichtweisen und Interessen zu afrikanischer Raubkunst beschäftigt und eigene Positionen dazu entwickelt. Dafür besuchten die Kinder und Jugendlichen ausgewählte Museen wie das Humboldt Forum in Berlin, das Übersee-Museum in Bremen und das MARKK in Hamburg. Das Ergebnis ist eine Präsentation, die am Mittwoch im Kino im U zu sehen ist und im Anschluss diskutiert wird.

    Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „EFIE. The Museum as Home“ im Dortmunder U. Das Projekt wurde realisiert dank der Unterstützung des Fonds Soziokultur und des Kulturbüros der Stadt Dortmund in Kooperation mit Africa Positive e.V.

  7. Von Dortmund nach Venedig: Zwei Kuratorinnen aus dem Dortmunder U bei der 59. Biennale Venedig vertreten (PM)

    Der Ghanaische Pavillon der internationalen Kunstausstellung Biennale Venedig wird in diesem Jahr erneut von Nana Oforiatta Ayim gestaltet. Die weltweit renommierte Kuratorin, die derzeit die Ausstellung „EFIE. The Museum as Home“ im Dortmunder U verantwortet, wird in Venedig unter dem Titel „Black Star – The Museum as Freedom“ Arbeiten von Na Chainkua Reindorf, Afroscope und Diego Araúja zeigen. Alle drei Künstler*innen sind in der aktuellen Ausstellung im Dortmunder U vertreten. Auch DK Osseo-Asare, der für Dortmund die Ausstellungsarchitektur der „Fufuzelas“ entwickelt hat, wird in Venedig tätig.

    Zwischen der Biennale Venedig und dem Dortmunder U gibt es in diesem Jahr eine weitere Verbindung: Inke Arns, Leiterin des HMKV, wird den Kosovo Pavillon kuratieren und dort den Künstler Jakup Ferri präsentieren. Die 59. Biennale Venedig findet vom 23. April bis 27. November statt. Sie ist die älteste und berühmteste internationale Kunstausstellung, die zuletzt mehr als eine halbe Million Besucher*innen anlockte.

    „Ich gratuliere Nana Oforiatta Ayim und Inke Arns sehr herzlich zu ihrem großartigen Erfolg“, sagt Kulturdezernent Jörg Stüdemann. „Die Dortmunder*innen dürfen sich glücklich schätzen und stolz sein, die Arbeit dieser international erfolgreichen Kuratorinnen vor Ort sehen zu können.“

    Die Ausstellung „EFIE: The Museum as Home“ zeigt noch bis zum 6. März im Dortmunder U historische und zeitgenössische Kunst aus Ghana, darunter Videoarbeiten und multimediale Installationen. Diese Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen werden in Verbindung gebracht mit historischen Artefakten, Leihgaben aus deutschen Museen. Die Ausstellung erweitert das traditionelle Verständnis von „Museum“, hinterfragt althergebrachte Präsentationsformen und bietet neue Perspektiven – auf die Kunst, aber auch auf die Realität, der sie entstammen.

    Die Autorin, Filmemacherin und Kunsthistorikerin Nana Oforiatta Ayim kuratierte bereits den gefeierten ghanaischen Pavillon auf der Biennale in Venedig 2019. Sie ist Gründerin und Direktorin des ANO Institute of Arts & Knowledge. Das ANO arbeitet daran, pan-afrikanische Perspektiven u.a. durch Ausstellungen, Stipendien und die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften und Regierungen aus aller Welt zu etablieren. Sie ist Vorstandsmitglied der Vereinigung der Museen und Kulturerbe-Stätten Ghanas. Ayim ist in Deutschland geboren und lebt heute in Ghana.

  8. Kunst und Handwerk: Tandem-Führung durch die Ausstellung „EFIE: The Museum as Home“ im U (PM)

    Auf der großen Ausstellungsfläche im Dortmunder U zeigt die Schau „EFIE: The Museum as Home“ derzeit Kunst aus Ghana: Videoarbeiten und multimediale Installationen junger Künstler:innen treffen auf historische Artefakte. Eine Tandem-Führung durch die Ausstellung gibt es am Freitag, 18. Februar, 18 bis 19.30 Uhr:

    Im Dialog geben die in Ghana geborene Dolmetscherin und Integrationshelferin Cassandra Lahmer und die Kunstvermittlerin Maika Wolff Einblicke zum Kunst-Hand-Werk. Mit Eintrittskarte in die Ausstellung ist die Führung kostenfrei. Auch eine Führung in englischer Sprache ist möglich. Es gelten die 2G-Regeln.

    Im Vordergrund steht der handwerkliche Aspekt der in der Ausstellung präsentierten Kunstwerke. Masken, Figuren und Musikinstrumente aus Holz, Schmuck und Amulette aus Knochen und Metall sowie Gewänder und Textilien, bedruckt oder mit Perlen verziert zählen zur großen Vielfalt des afrikanischen Kunsthandwerks.

    Neben traditionellen Kunstschätzen ghanaischen Ursprungs präsentiert die Ausstellung zeitgenössische Künstler:innen, die traditionelle Techniken, Symbole und Materialien nutzen. Diese werden dabei so innovativ mit aktuellen Bildsprachen, Themen und Medien verknüpft, dass komplexe Kunstwerke entstehen.

    Allen voran lässt der international renommierte Künstler El Anatsui Flaschenverschlüsse zu schillernden Wandobjekten aus Licht, Farbe und Form verschmelzen. Sie verweisen auf die Spirituosen, die Europäer in der Kolonialzeit als Währung und Mittel der Unterdrückung nach Afrika gebracht haben.

    Das Schneiden, Fädeln, Zusammenfügen und das traditionelle Arbeiten und Verbinden von Materialien in der Gemeinschaft thematisiert auch die Verbindung zwischen den Menschen durch ihre handwerklichen Traditionen. Dies wird in den Perlenbildern von Na Chainkua Reindorf ebenso deutlich wie in den Adaptionen royaler Objekte von Rita Mawuena Benissan.

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  9. „Kleiner Freitag“ im Dortmunder U: Typografie-Vortrag und Konzert (PM)

    „Am Anfang war das U“, heißt es am Donnerstag, 17. Februar, 19 Uhr in der Kunstbibliothek im Dortmunder U. In der Reihe „Kleiner Freitag“ spricht der Typograf und Schriftgestalter Alexander Roth über die Herleitung, Entwicklung und den Einsatz der exklusiv für das Dortmunder U entwickelten Schriftart, angefangen von der historischen Bestandsaufnahme über Wege und Umwege in der Umsetzung bis zur finalen Anwendung als Hausschrift.

    Parallel gibt es am Donnerstag, 19 Uhr um Kino im U ein Konzert im Rahmen der Sonderausstellung „EFIE. The Museum as Home. Kunst aus Ghana“. Der Musiker Satch Hoyt spielt im Duo mit seinem Kollegen Dirk Leyers ein umfangreiches Set. Im Anschluss gibt es eine Diskussion mit den beiden Musikern und dem Songwriter, Produzenten und Filmemacher Emmanuel Amoako-Jansen.

    Satch Hoyt ist ein Spiritualist, der an Rituale und Zurückhaltung glaubt. Als bildender Künstler und Musiker ist sein facettenreiches Werk – ob Skulptur, Klanginstallation, Malerei, musikalische Performance oder Musikaufnahme – vereint in der Erforschung des „Eternal Afro-Sonic Signifier“ und seiner Bewegung durch und inmitten der Kulturen, Völker, Orte und Zeiten der afrikanischen Diaspora. Hoyt ist jamaikanisch-britischer Abstammung, wurde in London geboren und lebt derzeit in Berlin.

    Beide Veranstaltungen sind kostenlos. Anmeldung unter kleinerfreitag@stadtdo.de
    Der „Kleiner Freitag“ findet jeden Donnerstag ab 19 Uhr an unterschiedlichen Orten im und am Dortmunder U statt.

  10. Gender und Emanzipation: Tandem-Führung durch die Ausstellung „EFIE: The Museum as Home“ im U (PM)

    Auf der großen Ausstellungsfläche im Dortmunder U zeigt die Schau „EFIE: The Museum as Home“ derzeit Kunst aus Ghana: Videoarbeiten und multimediale Installationen junger Künstler:innen treffen auf historische Artefakte. Eine Tandem-Führung durch die Ausstellung beschäftigt sich am Freitag, 4. März, 18 bis 19.30 Uhr mit dem Themen Gender und Emanzipation in der Ausstellung: Im Dialog geben die in Ghana geborene Dolmetscherin und Integrationshelferin Cassandra Lahmer und die Kunstvermittlerin Maika Wolff Einblicke unter der Überschrift „Wo/men-Power“. Mit Eintrittskarte in die Ausstellung ist die Führung (deutsch/englisch) kostenfrei. Es gelten die 2G-Regeln.

    Auch wenn der Kampf gegen die Ungleichbehandlung der Geschlechter sowie sexuelle Gewalt inzwischen zu den UN-Zielen gehört: In Ghana wird es noch lange dauern, bis entsprechende Grundlagen dafür geschaffen sind. Rund 120 Euro kostet die medizinische Untersuchung, die zur Anzeige einer Vergewaltigung benötigt wird. Das hält viele Frauen davon ab, einen Fall überhaupt zu melden. In ihrem Dokumentarfilm „Unveilling“ (Enthüllung) in der Ausstellung gibt die Filmemacherin und Aktivistin Kuukua Eshuhn betroffenen Frauen eine Stimme.

    Auch bei Brauchtum und Traditionen erleben Frauen häufig den Ausschluss, z.B. bei der Herstellung und dem Tragen der glitzernden Kostüme beim großen Maskenball am Neujahrstag. Die ghanaische Künstlerin Na Chainkua Reindorf nimmt darauf mit ihren filigranen Glasperlen-Arbeiten Bezug und involviert Frauen in deren Herstellungsprozess. In einer weiteren Arbeit blickt sie auf eine populäre ghanaische Bildtradition und widmet sich den berühmten Asafo-Flaggen. Die üblicherweise auf den textilen Flaggenbildern dargestellten männlichen Helden transformiert sie in Superheldinnen mit magischen Kräften.

    Auch die männlichen Künstler aus Ghana wollen mit alten Rollenbildern brechen. In Ghana sind LGBTI-Personen häufig von Diskriminierung betroffen. Der Medienkünstler Afroscope zeigt in seiner virtuellen Ausstellung u.a. ein afrofuturistisches Composing eines männlichen Paares, zwar traditionell gekleidet, aber Hand in Hand flanierend.

    In überzuckerten Bilderwelten schafft der Medienkünstlers Kwasi Darko „schwarze“ Neufassungen biblischer Motive und verweist kritisch über bekannte Erzählmuster hinaus. In seiner Neudeutung des Sündenfalls lässt er Adam und Eva gemeinsam die verbotene Frucht genießen.
    http://www.dortmunder-u.de

  11. Kunst aus Ghana daheim erleben: Dortmunder U bietet virtuellen Gang durch „EFIE – The Museum as Home“ (PM)

    Bis März 2022 war im Dortmunder U historische und zeitgenössische Kunst aus Ghana zu sehen: Die Ausstellung „EFIE: The Museum as Home“ präsentierte Videoarbeiten und multimediale Installationen, historische Artefakte sowie Leihgaben aus deutschen Museen. Wer es verpasst hat, kann das Ausstellungserlebnis ab sofort virtuell nachholen: Ein digitaler Gang durch die Ausstellung nun auf der Webseite des Dortmunder U veröffentlicht. Unter dortmunder-u.de/efie klickt man sich durch die von Nana Oforiatta Ayim kuratierte Ausstellung, die neue Perspektiven auf die Präsentation von Kunst bietet.
    dortmunder-u.de/efie

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