Nordstadt als Theaterstück bei „artscenico“: „Juckpulver und Hagebuttentee“ als Vorgeschichte zu „Tohuwabohu“

Elisabeth Pleß dirigiert den Ensemble Chor
Elisabeth Pleß dirigiert im Hinterhof der Missundestraße den Ensemble-Chor. Fotos: Alex Völkel

Von Gerd Wüsthoff

„artscenico“, ein interdisziplinäres Volkstheater in der Dortmunder Nordstadt, bespielt erneut den Hinterhof des „Raum vor Ort“ in der Missundestraße 10. Dort hat am Samstag, 5. Mai 2018, um 19.30 Uhr das neue Stück „Juckpulver und Hagebuttentee“ Premiere.

Darsteller – Laien aus der Nordstadt und professionelle Schauspielern

Das Artscenico Ensemble bei den Proben zu „Juckpulver und Hagebuttentee“
Das Artscenico-Ensemble bei den Proben zu „Juckpulver und Hagebuttentee“ in der Nordstadt.

Autor und Regisseur Rolf Dennemann, mit Regieassistentin Laura Lehmann, inszeniert zusammen mit Organisatorin und Dramaturgin Beate Conze das Prequel zu „Tohuwabohu“ auf.

Das Ende von „Juckpulver und Hagebuttentee“ ist der Anfang von „Tohuwabohu“ .Die ZuschauerInnen erleben die ProtagonistInnen, welche sich die Nordstadt-Klischees vornehmen und in dem Stück verarbeiten. Es dreht sich um Hagebuttentee als Droge, um Sanierung, Nachbarschaft und willkommene Gäste.

Das Ensemble, welches Dennemann  versammelt hat, bildet „fast“ die Vereinten Nationen ab und spiegelt die multikulturelle Vielfalt der Nordstadt wieder.

Mischung aus Vollblutprofis und engagierten Laien aus verschiedenen Ländern

Besprechung zum Dreh des Trailers.

Unter ihnen befinden sich die Theater-, Regie- und Schauspielprofis Cynthia Scholz, ihr Ehegatte Ismael José Monagas Caraballo „El Chino“, ihre Tochter Salma und ihr Sohn Rudolfo Parra, aus Venezuela, genauso wie Georgios Kouldakidis „Kormanos“ aus Griechenland, und Elisabeth Ploß, eine der HauptdarstellerInnen, im Stück als Dirigentin und mit Gesang zu erleben.

Diese Vollblutprofis, wie auch der aus Kurdistan stammende Rezan Kanat, werden durch das engagierte und talentierte Laien-Ensemble, darunter die in der Nordstadt engagierte Heike Hundeiker („Raum vor Ort“). Daneben treten auch Thomas Kemper, Matthias Hecht, Anna Hauke, Christiane Staufer, Peter Dieling, Jürgen Dilling, Uwe Lagoda und Hans Eckert im Ensemble auf.

Während der Proben zum Stück wurde ein Trailer von Kameramann Frank Möhlen gedreht, der auf der Facebook-Seite von „artscenico“ anzuschauen ist. Der Trailer zeigt ein Casting, für ein Stück im Stück – je minimalistischer desto knackig, und das Ensemble als Chor, das von Elisabeth Pleß geradezu diabolisch dirigiert wird.

Breite Unterstützung von offiziellen Stellen und BürgerInnen

Rolf Dennemann (stehend), Linus Ebner (li) und Rudolfo Parra (re)
Rolf Dennemann (stehend), Linus Ebner (li) und Rudolfo Parra (re) bei einem gespielten Casting.

Das Theaterprojekt von Dennemann, das im ersten Eindruck wie ein anarchisch, chaotisches und subversives Stück aus den späten 1960ern oder frühen 1970ern erscheint, wird durch verschiedene Institutionen wie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, das Kulturbüro und die Kulturbetriebe der Stadt Dortmund, das Stadtbezirks-Marketing und das Wichern-Haus unterstützt und gefördert.

Beeindruckender als die Unterstützung durch offizielle Seiten ist das Engagement der BürgerInnen in der Nordstadt, die mit feurigem Eifer, ganz gar nicht laienhaft, im Stück mitwirken.

„Besonders glücklich sind wir über die Unterstützung der Hauseigentümer, Andreas Hoffmann und das Ehepaar Karlshaus“, erklärt Conze, während sie sich gelassen in der Probenhektik um Kostüme und Requisiten kümmert.

„Ich bin hier das Mädchen für alles!“ Kostüme und Requisiten sind zum Teil Spenden von BürgerInnen, oder wurden in Second-Hand Shops in der Nordstadt oder auf Flohmärkten aus dem Etat für das neue Dennemann Stück besorgt.

Mehr Informationen:

  • Veranstaltungsort: im „Raum vor Ort“ (Hinterhof) in der Missundestraße 10, Dortmund-Nordstadt; die Vorstellungen finden im Freien statt
  • Vorbestellungen unter: orga@artscenico.de oder unter Telefon 0176 63826162 oder 0231-8634113 oder im Quartiersmanagement Nordstadt, Mallinckrodtstr.56, 44145 Dortmund, Tel.: 0231-2227373
  • Eintritt: Vorverkauf und Abendkasse – 12 Euro; ermäßigt 7 Euro
  • Vorstellungen: Premiere: 5. Mai 2018, 19.30 Uhr; weitere Aufführungen: 6.5., 11.5., 12.5. + 13.5. – jeweils 19.30 Uhr
  • Am 18. und 19. Mai, jeweils ab 19.30 Uhr, wird „Tohuwabohu – Tal der fliegenden Messer“ letztmalig in der Folge von „Juckpulver und Hagebuttentee“ aufgeführt
  • Links: www.facebook.com/artscenico und www.artscenico.de

Impressionen der Proben zu „Juckpulver und Hagebuttentee“

Impressionen der Premiere von „Tohuwabohu – Tal der fliegenden Messer“

Mehr dazu auf Nordstadtblogger.de

„Tohuwabohu – Tal der fliegenden Messer“: Das Nordstadt-Leben in einer fiktiven Hinterhof-Geschichte

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Reaktionen

  1. artscenico: KIEZKINO – Ein Comic über Dortmunds beste No-Go-Area in the World (PM)

    KIEZKINO – Ein Comic über Dortmunds beste No-Go-Area in the World

    Die Theater sind sind geschlossen doch das artscenico-Team war nicht untätig. Sie haben die Zeit genutzt und ein Comic über ihre drei Dortmunder Nordstadt Hinterhof-Stücke mit dem Titel „Kiezkino“ produziert. Schrill, bunt und skurril, so wie man es von artscenico kennt, verarbeiteten sie die Stücke „Juckpulver und Hagebuttentee“, „Soda und Gomera“ und „Tohuwabou – Tal der fliegenden Messer“ in großartige Comicgeschichten. Das ideale Weihnachtsgeschenk.
    Jetzt unter lars (at) artscenico.de vorbestellen. Die Comics sind auf 100 Stück limitiert. Erhältlich gegen eine Vereinsspende (12,-€ bei Abholung in Dortmund, am 20.12. – Oder 15,-€ bei Postversand).

    KIEZKINO
    Ein Comic über Dortmunds beste No-Go-Area in the World
    Hardcover, 68 Seiten, 21,5 x 21,5 cm

    Comic: Cynthia Scholz
    Fotos: Guntram Walter
    http://www.artscenico.de
    http://www.facebook.com/artsenico

  2. Mamator oder guck mal ob die Mama guckt: Ein Solotheaterstück nach einer Idee von ROLF DENNEMANN (PM)

    Zum mittlerweile 4. Mal erwählt sich artscenico e.V. mit seiner neusten Produktion die Hinterhöfe in der Missundestraße zu seinem Spiel- und Theaterort. Bereits 2017, 2018 und 2019 war artscenico zu Gast auf den Höfen inmitten des Schleswiger Viertels, im Zentrum der Dortmunder Nordstadt. Mit Tohuwabohou, Juckpulver & Hagebuttentee, Soda & Gomera präsentierten Rolf Dennemann und ein großartiges Ensemble aus Profi- und Laienschauspielern dort „Volkstheater vor Ort“. Beispielhaft und stilbildend waren diese Produktionen für die Arbeitsweise des Produktionslabels: Lebendiges Theaterspiel an lebendigen Orten.

    Anfang 2024 ist Rolf Dennmann, künstlerischer Leiter des Vereins artscenico, verstorben. Zu diesem Zeitpunkt war schon seit Monaten abgemacht, dass wir, dass artscenico und Rolf auf die Hinterhöfe der Dortmunder Nordstadt zrückkehren wollen. Die im Juni und Juli anstehende Fußballeuropameisterschaft gab dann den Impuls, sich mit dem Thema Fußball zu beschäftigen: Fußball allerdings in einem sehr weiten und „eigenen“ Sinne. Das nun dem Stück zugrunde liegende Manuskript ist der letzte Theatertext, den Rolf Dennemann für artscenico verfasst hat. Er beruht auf einer Figur aus dem Roman des Gelsenkirchener Autors Michael Klaus und nimmt dabei sehr frei Motive seines Romans „Nordkurve“ auf.

    Eine theatrale Hinterhoferzählung über Fußball und allerlei Welt. Irgendwo in der Großstadt, auf einem Hinterhof, eingeklemmt zwischen Garagen und Wohnblocks, Tauben und anderen seltsamen Vögeln…

    Hier hat sich ein Mann, nennen wir ihn „G“ seinen Rückzugsort geschaffen. G ist Mitte 40 und lebt eigentlich noch bei seiner Mutter. Er ist leidenschaftlicher Fußballfan, Welterklärer, Biertrinker und hat, so sagt er, Stadionverbot. Wahrscheinlich hängt das alles irgendwie zusammen. Nur wie? Und wo, wann und womit das alles angefangen hat: Wer will das schon sagen? Und so schwadroniert sich „G“ – immer an den Außenlinien des Lebens entlang – durch seine Hinterhoftage.

    Mamator ist ein Theatersolostück für einen lebendigen Ort – also nicht notwendigerweise ein Theater. Und nicht zuletzt ist Mamator auch eine Hommage an einen Fan und seinen Fußball.

    Uraufführung am 26.04.24
    Weitere Vorstellungen am 27.04 / 03. & 04.05
    Im Hinterhof der Missundestrasse 10, Dortmund.
    Beginn 19:00 Uhr

    Tickets: MAMATOR – ticketree

    Darsteller: Maximilian Strestik
    Regie: Matthias Hecht
    Regieassistenz: Ludwig Juhrich
    Dramaturgie: Berthold Meyer
    Ausstattung: Marius Glagovsek
    Mitarbeit Produktion: Sven Möller
    Fotos: Guntram Walter
    Artwork / Presse & Öffentlichkeitsarbeit: Lars Wege

    artscenico performing arts e.V.
    http://www.artscenico.de

  3. Mamator oder guck mal ob die Mama guckt (PM)

    Zum mittlerweile 4. Mal erwählt sich artscenico e.V. mit seiner neusten Produktion die Hinterhöfe in der Missundestraße zu seinem Spiel- und Theaterort. Bereits 2017, 2018 und 2019 war artscenico zu Gast auf den Höfen inmitten des Schleswiger Viertels, im Zentrum der Dortmunder Nordstadt. Mit Tohuwabou, Juckpulver & Hagebuttentee, Soda & Gomera präsentierten Rolf Dennemann und ein großartiges Ensemble aus Profi- und Laienschauspielern dort „Volkstheater vor Ort“. Beispielhaft und stilbildend waren diese Produktionen für die Arbeitsweise des Produktionslabels: Lebendiges Theaterspiel an lebendigen Orten.

    Anfang 2024 ist Rolf Dennmann, künstlerischer Leiter des Vereins artscenico, verstorben. Zu diesem Zeitpunkt war schon seit Monaten abgemacht, dass wir, dass artscenico und Rolf auf die Hinterhöfe der Dortmunder Nordstadt zrückkehren wollen. Die im Juni und Juli anstehende Fußballeuropameisterschaft gab dann den Impuls, sich mit dem Thema Fußball zu beschäftigen: Fußball allerdings in einem sehr weiten und „eigenen“ Sinne.

    Das nun dem Stück zugrunde liegende Manuskript ist der letzte Theatertext, den Rolf Dennemann für artscenico verfasst hat. Er beruht auf einer Figur aus dem Roman des Gelsenkirchener Autors Michael Klaus und nimmt dabei sehr frei Motive seines Romans „Nordkurve“ auf.

    Irgendwo in der Großstadt, auf einem Hinterhof, eingeklemmt zwischen Garagen und Wohnblocks, Tauben und anderen seltsamen Vögeln … spielt Mamator oder guck mal ob die Mama guckt. Hier hat sich ein Mann, nennen wir ihn „G“ seinen Rückzugsort geschaffen. Der Mann ist Mitte 40 und lebt eigentlich noch bei seiner Mutter. Er ist leidenschaftlicher Fußballfan, Welterklärer, Biertrinker und hat, so sagt er, Stadionverbot. Wahrscheinlich hängt das alles irgendwie zusammen. Nur wie? Und wo, wann und womit das alles angefangen hat? Wer will das schon sagen! Und so bemüht sich „G“, die doch manchmal recht losen Enden seiner Wirklichkeitswahrnehmung zu verknüpfen und schwadroniert sich dabei – immer an den Außenlinien des Lebens entlang – durch seine Hinterhoftage, die manchmal eben auch Spieltage sind.

    Mamator ist ein Theatersolostück für einen lebendigen Ort – also nicht notwendigerweise ein Theater. Mamator ist eine Hinterhofballade; Garagenblues. Und nicht zuletzt ist Mamator auch eine Hommage an einen Fan und seinen Fußball.

    Uraufführung am 26.04.24
    Aufführungen: 27.04. / 03. & 04.05.24 / Beginn 19:00 Uhr

    Hinterhof Missundestraße 10, Dortmund
    Eintrittspreise 17/10€
    Tickets online unter ticketree oder Reservierung unter orga@artscenico.de.

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