Deutsch-türkische Jugendbegegnung „Meet@MUDO“ erkundet Erfahrungswelt von Menschen mit Behinderungen

Wie fühlt es sich an, als Blinder durch die Stadt zu gehen und wie kann man den Raschel-Fußball treffen, wenn man doch eine Augenbinde trägt? Wie orientiert man sich auf Dortmunds Westenhellweg mit und ohne Hilfe eines „City-Angels“, der einen sicher an Gefahren vorbeischleust? Diesen Fragen gingen 15 türkische und 15 deutsche Teilnehmer des IBB-Jugendaustausches mit der westtürkischen Stadt Mug-la in Dortmund auf den Grund.

„Inklusion und Partizipation“ als Themenschwerpunkt des Austauschsprogramms

15 Jugendliche aus Dortmund und 15 Jugendliche aus der westtürkischen Stadt Mug-la versetzten sich bei der Jugendbegegnung Meet@MUDO in Dortmund in die Rolle von Menschen mit Behinderungen. Foto: IBB
15 Jugendliche aus Dortmund und 15 Jugendliche aus der westtürkischen Stadt Mug-la versetzten sich in die Rolle von Menschen mit Behinderungen. Foto: IBB

Das Thema der Begegnung hieß diesmal „Inklusion und Partizipation“. Die türkische Gruppe unter Leitung von Ibrahim Dikici vom Mug-la Jugendzentrum „Genclik-Merkezi“ wollte erkunden, welche Angebote es für Jugendliche mit Behinderungen in Deutschland gibt und wie sich Jugendliche an Planungsprozessen beteiligen können. Die Jugendlichen aus Mug-la, zumeist Schüler und Studenten der dortigen Universität, hatten das Thema selbst ausgewählt.

Mit Aktionen wie einem Blindenfußball-Spiel beim Verein Konkordia e.V., Klettern im Hochseilgarten Freischütz und der Fußgängerzonen-Aktion „Blind Dates“ erfuhren die Jugendlichen, wie wichtig die Schärfung der Sinne ist und welche Rolle Vertrauen spielt.

Am Phoenix-See lernten sie das Projekt „Sail together“ kennen, ein inklusives Segelangebot der Evangelischen Jugend, das auch Rollstuhlfahrern einen Segeltörn ermöglicht.

Lebenshilfe, Erlebniswelt Fredenbaum und Behindertenpolitisches Netzwerk unterstützten

Hintergrund-Infos erhielten die Jugendlichen zudem durch die Mitarbeiter der Jugendfreizeitanlage am Fredenbaum, Big Tipi, vom Verein Lebenshilfe und von der Behindertenbeauftragen der Stadt Dortmund, Christiane Vollmer. Sie stellte unter anderem die Arbeit des Behindertenpolitischen Netzwerks vor.

Einblicke in Studiengang Rehabilitationswissenschaften

An der Technischen Universität Dortmund konnten sich die Teilnehmer über die Möglichkeiten speziell für Studierende mit Behinderungen erkundigen sowie über den Studiengang Rehabilitationswissenschaften. Das Dortmunder Respektbüro bot einen Anti-Diskriminierungs-Workshop an. Das Jugendparlament in Ratingen zeigte erfolgreiche Beispiele für die Mitwirkung von Jugendlichen an der Stadtgestaltung. In einem Abschluss-Workshop wurden die neuen Erkenntnisse diskutiert und bewertet, bevor die Gruppe mit vielen Ideen und sogar Geschenken im Gepäck Richtung Mug-la zurück reiste.

Jetzt anmelden für Gegenbesuch an der westtürkischen Ägäis-Küste

Das IBB-Büro in der Bornstraße
Das IBB-Büro in der Bornstraße 66 nimmt die Anmeldungen entgegen. Foto: Alex Völkel

Schon am 2. Oktober beginnt der Gegenbesuch in Mug-la an der westtürkischen Ägäis-Küste. Bis zu 15 Jugendliche aus dem Großraum Dortmund können eine Woche lang Gleichaltrige besuchen und das Thema „Inklusion, Partizipation und Behinderung“ vor Ort bearbeiten. Sie werden im Jugendcamp von Köyceg-iz wohnen und an Exkursionen, Workshops und interessanten Begegnungen teilnehmen.

Türkei-Reise kostet für nur 70 Euro

Interessenten im Alter zwischen 17 und 23 Jahren können sich noch bis zum 31. August 2014 mit einer möglichst kreativen E-Mail beim IBB bewerben unter info@ibb-d.de. Die Teilnahme kostet 70 Euro inklusive Flug, Unterkunft und Programm. Englische oder türkische Sprachkenntnisse sind von Vorteil.

 

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