Der VMDO – Verbund soziokultureller Migrantenvereine in Dortmund feiert sein zehnjähriges Jubiläum in der Bürgerhalle

VMDO 10 Jahresfeier
Feierte sein zehnjähriges Jubiläum im Rathaus: der Verbund Dortmunder Migrantenvereine. Fotos: Gerd Wüsthoff

Von Gerd Wüsthoff

Am 8. Mai 2008 wurde der „Verbund der soziokulturellen Migrantenvereine in Dortmund e.V.“ (VMDO) gegründet. Auf den Tag, zehn Jahre später luden der VMDO und seine Mitgliedsverbände (derzeit 60 an der Zahl) zu einer Feier in die Bürgerhalle des Rathauses Dortmund ein. Obwohl das Gründungsdatum zufällig war, fällt es auf einen wichtigen Tag der europäischen Geschichte, wie Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Staatssekretärin Serap Güler in ihren Grußansprachen betonten.

Der 8. Mai als Gründungstag des VMDO ist zufällig verbunden mit historisch wichtigen Ereignissen

Staatssekretärin Serap Güler
Staatssekretärin Serap Güler spricht für die Landesregierung.

„Es ist ein zentrales Ziel der Landesregierung, die Entwicklung von Migranten-Selbstorganisationen weiter voran zu bringen“, versichert Serap Güler gegenüber den ZuhörerInnen. „Der VMDO leistet als Verbund wichtige Unterstützung für diese Organisationen. Als Staatssekretärin für Integration (Land NRW) danke ich dem Verbund für sein professionelles Handeln als Brückenbauer auf Augenhöhe.“ Güler hob zudem die positive Ausstrahlung des VMDO auf andere Kommunen im Bundesgebiet hervor.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Beirat im VMDO, betont in seinem Grußwort an die geladenen Gäste in der Bürgerhalle: „Seit der Gründung des VMDO ist der Verbund stetig gewachsen und hat mittlerweile 60 Mitgliedsvereine, mehr als der DGB, mit Mitgliedern aus über 100 Herkunftsnationalitäten“. Der OB – wie danach Güler – setzt das zufällige Gründungsdatum, den 8. Mai, in den historischen Kontext der Deutschen Kapitulation zum selben Datum im Jahre 1945, dem Tag der Befreiung von der Nazi-Diktatur.

„Der VMDO ist ein pluraler Verbund von Migrantenorganisationen in Dortmund, der sich für die Belange der Dortmunder Gesellschaft einsetzt,“ erklärt Dr. Ümit Koşan, Geschäftsführer und Mitgründer des VMDO, in seiner Festrede. „Wir haben in den letzten zehn Jahren durch unsere vielfältigen Angebote und Aktivitäten erfolgreich gezeigt, dass der VMDO die Themen aufgreift, die uns alle angehen. Wir als VMDO setzen uns für eine demokratische und herkunftsunabhängige Zivilgesellschaft ein.“

Oberbürgermeister Ullrich Sierau: „Nur mit Vielfalt gewinnt man Zukunft“

VMDO 10 Jahresfeier Oberbürgermeister Ullrich Sierau
Ullrich Sierau beim VMDO: Tradition und Vielfalt bedingen in Dortmund einander

„Nur mit Vielfalt gewinnt man Zukunft“, erklärt Sierau und liefert zugleich die bekannte Begründung, warum sich Dortmund seit Anbeginn durch eben diese Vielfalt definiert – nämlich wegen seiner geographischen Lage als Wegkreuzung von Wandernden im weitesten Sinne:

„Dortmund liegt seit über 1.000 Jahren an der Kreuzung alter internationaler Handelswege und hat immer Menschen, auch aus fremden Kulturkreisen, angezogen und zur Ansiedlung angeregt.“

Der VMDO, mittlerweile auch Träger von Landes- und Bundesprogrammen, setzt diese Tradition in seiner Arbeit fort. Damit hat er auch außerhalb der lokalen eine überregionale Verantwortung übernommen.

Im „Haus der Vielfalt“, einer ehemaligen, von der Stadt zur Verfügung gestellten Schule, erreichen den VMDO monatlich 8.000 bis 10.000 Menschen –  sei es zu Veranstaltungen oder zu Kursen, in denen etwa 3.000 Stunden jährlich über das Bildungswerk organisiert werden. Mit all den vielfältigen Angeboten hat sich das „Haus der Vielfalt“ zu einem lebhaften Stadtteil-Zentrum entwickelt.

„Kinder der Vielfalt“ (KiVi) führten musikalisch durch das Programm

VMDO 10 Jahresfeier Performance des KiVi
Alle in Rot-Schwarz. Und doch vielfältig.

Das Programm für die Jubiläumsfeier des VMDO setzte sich aus den zahlreichen Arbeitsgemeinschaften, u.a. der offenen Kinder- und Jugendarbeit zusammen. Die „Kinder der Vielfalt“ (KiVi) führten zwei Musik- und Tanzstücke auf. Durch das Programm führten Ester Vestus und Özge Cakirbey.

Weiterhin erwähnenswert aus dem Konzept des VMDO ist die „Servicestelle für ältere Migrantinnen und Migranten und deren Angehörige“ (SEMA) im Städtischen Seniorenwohnsitz Nord, denn: „Mit den Gastarbeitern blieben auch die Menschen im Lande, welche älter wurden,“ sagt Sierau.

 

 

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