Buntes Fest im Haus der Vielfalt lockt Hunderte – Gelungene Auszeit für geflüchtete Familien mit internationalem Programm

Familien-Fest für MigrantInnen der Samo.Fa im Haus der Vielfalt
Familienfest für MigrantInnen im Haus der Vielfalt: Kommunikation erwünscht. Fotos: Gerd Wüsthoff

Von Gerd Wüsthoff

Eine große Schar gut gelaunter Eltern und Kinder zog es am Wochenende in das Unionsviertel zum Familien-Fest für Geflüchtete. Am Freitagnachmittag ab 15 Uhr wurde das Gelände um das Haus der Vielfalt in der Beuthstraße 21 zum bunten Spielplatz für Groß und Klein. Mit einem internationalen Unterhaltungsprogramm und einem Querschnitt der Küchen aus den Ursprungsländern der Gäste wurde für das seelische und leibliche Wohl gesorgt.

90 Prozent NeubürgerInnen leben jetzt in eigenen Wohnungen, haben aber immer noch Fragen

Musizierende Kinder des KiVi im VMDO
Musizierende Kinder des KiVi im VMDO

Der VMDO (Verbund der kulturellen Migrantenvereine in Dortmund e.V.) organisierte das Fest mit der Flüchtlingshilfsorganisation Samo.Fa und stellte seine Räumlichkeiten zur Verfügung.

Im Rahmen der Bundesinitiative „Schutz vor Gewalt in Flüchtlingsunterkünften“, die gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium, UNICEF und weiteren Partnern gefördert und begleitet wird, gibt es im VMDO seit Mitte 2017 eine Schutzanlaufstelle für Geflüchtete in Wohnungen.

Von den 8.844 in Dortmund lebenden Flüchtlingen, die Dortmund zugewiesen wurden, sind mittlerweile 7.947 in eigenen Wohnungen.

Auch wenn die MigrantInnen vielleicht schon lange in Dortmund in eigenen Wohnungen leben, bestehen immer noch viele Fragen, die im und mit dem VMDO gelöst werden können. So die nötigen Informationen zum Schulsystem, dem Gesundheitssystem, Hilfestellung bei Familienangelegenheiten (Eheberatung, Kindererziehung), aber auch den wichtigen Austausch und Begegnungen im neuen Wohnquartier.

„Hier genau wollten Samo.Fa und VMDO mit dem Familien-Fest ansetzen“, sagte Johanna Jost vom VMDO. Neben dem bunten Unterhaltungsprogramm waren von verschiedenen Organisationen und Behörden Stände aufgebaut, um Fragen aus den Familien vor Ort zu beantworten, Hilfsangebote zu machen und auch Termine zu vereinbaren. Von gleicher Wichtigkeit war der Austausch der Familien untereinander auf dem Fest.

Lockere Atmosphäre und Musik aus der alten Heimat fördern Gespräche und Informationsfluss

Bastel und Mal-Angebot für die Kinder
Bastel und Mal-Angebot für die Kinder

Das Angebot auf dem Familien-Fest endete natürlich nicht bei Angeboten für die Eltern. Auf die Kinder wartete ein reichhaltiges Unterhaltungsangebot. Dazu gehörten eine ständig belagerte Hüpfburg, Kreativ-Angebote, Kinder-Maskenschminken, Tret-Go-Karts und vieles mehr.

Aus der Kinderbetreuungsgruppe im VMDO traten einige der Kinder vor ihr großes Publikum, den Eltern und Freunden, und sangen fröhlich ihre Lieder. Ein Künstler aus Nigeria spielte Lieder aus seiner ehemaligen Heimat und erzählte und spielte eine Volksweise speziell für die Kinder. Im Laufe des späteren Nachmittags sang ein syrischer Neubürger, wozu sich spontan MigrantInnen zu einem Gruppen-Tanz formierten.

Kinderschminken beim Familien-Fest
Kinderschminken beim Familien-Fest

„Würde man uns hier nicht geholfen haben, nachdem wir aufgenommen worden waren, ich wüsste nicht, wie wir hier zurecht gekommen wären“ erklärte eine Neubürgerin. Diese Aussage wiederholte sich in weiteren Gesprächen mit NeubürgerInnen in Dortmund.

„Meine Familie und ich sind sehr dankbar, dass wir in Dortmund eine neue Heimat gefunden haben“, drückte sich eine Migrantin aus. „Samo.Fa und die Organisationen unter dem Dach des VMDO tragen einen großen Teil zu der erfolgreichen Integration in Dortmund bei“, erklärt Armel Djine (VKII), Ansprechpartner beim Samo.Fa und VMDO.

Fast allen ist es zudem bewusst, dass sie die Deutsche Sprache lernen müssen, aber auch wollen, weil sie grundlegend ist, um sich in die neue Heimat zu integrieren. Angst, ihre Kultur aufgeben zu müssen, haben sie nicht. Es ist ein allgemeines Vertrauen gegenüber der Bundesrepublik und den BürgerInnen, besonders gegenüber den DortmunderInnen zu spüren.

Anwesende Akteure bzw. Institutionen: JobCenter Dortmund, Planerladen, VMDO Frauen-Café, Netzwerk Geflüchtete Frauen, Frauenberatungsstelle Dortmund, Mütterzentrum e.V., Malteser Integrationsdienst, Psychosoziales Zentrum AWO, Mitternachtsmission e.V., Auslandsgesellschaft, Lokal Willkommen, Cafétreff für Frauen aus Hörde, EWZ GmbH, Stadtsportbund Dortmund e.V., Planerladen e.V., Kinderschutzbund Dortmund, Jugendamt der Stadt Dortmund, Fachhochschule Dortmund und Projekt Ankommen,

Anwesende VMDO Migrantenorganisationen: Hevi e.V., Palästinensische Gemeinde e.V., VKII, Crocodile e.V., Urga e.V., Ghanaian Ladies e.V., Kurdische Frauen Verein Rozerin e.V. und Deda e.V.

Weitere Informationen:

Migrantenvereine aus Dortmund erhalten vom „House of Resources“ für 2018 einen Zuschuss 40.000 Euro

Starker Zuwachs: Mittlerweile haben sich mehr als 50 Migrantenvereine im VMDO zusammengeschlossen

 

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