Große Bedeutung für das Zusammenleben und den Dialog:

Bildung, Begegnung und Freundschaft: Das Islamseminar Dortmund feiert 30-Jähriges

Die Jubiläumsfeier bot auch Raum für den Austausch und den Dialog - darin liegt die Stärke.
Die Jubiläumsfeier bot auch Raum für den Austausch und den Dialog – darin liegt die Stärke. Foto: Dortmunder Islamseminar

Große Resonanz fand die Einladung des Dortmunder Islamseminars zum Jubiläum in die Abu-Bakr-Moschee. 50 Gäste wurden von Ahmad Aweimer, dem Vorsitzenden des Rates der Muslimischen Gemeinden in Dortmund, begrüßt. Er machte darauf aufmerksam, wie wichtig der Dialog zwischen den Religionen auf Augenhöhe und in persönlichen Begegnungen ist und der sich darüber freute, wie gut das Angebot des Islamseminars auch „nach Corona“ angenommen wird. Im Rahmen seiner Begrüßung rief Ahmad Aweimer die Anwesenden zu einer Schweigeminute für Opfer des Erdbebens in Marokko auf.

„In Dortmund funktioniert das Zusammenleben der Religionen, weil wir uns kennen“

Nach einer kurzen Lesung aus Bibel und Koran machte der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund Thomas Westphal darauf aufmerksam, dass der interreligiöse Dialog aus Sicht der Stadt Dortmund einen wichtigen Beitrag dazu leistet, dass in der Stadt der Nachbarschaften das Zusammenleben vor Ort und die klare Positionierung gegen Fremdfeindlichkeit und Hass gut gelingt.

Thomas Westphal und Ahmad Aweimer Foto: Dortmunder Islamseminar

„In Dortmund funktioniert das Zusammenleben der Religionen, weil wir uns kennen, miteinander reden und Konflikte lösen, wenn sie das sind – so wie das im Ruhrgebiet üblich ist.“ Westphal wünscht sich, dass das Dortmunder Islamseminar auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Dialog spielt.

Ayman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, betonte die überregionale Bedeutung und Strahlkraft des Dortmunder Islamseminars. Die besondere „Dortmunder Methode“, einfach persönlich miteinander ins Gespräch zu kommen, hat viele Nachahmer gefunden.

Viel Lob: „Ohne das Dortmunder Islamseminar geht es nicht“

Pfr. Ralf Lange-Sonntag, Beauftragter für Interreligiösen Dialog der Evangelischen Kirche von Westfalen, und Benedikt Körner, Beauftragter für Interreligiösen Dialog des Erzbistums Paderborn, hoben hervor, wie wichtig der Dialog vor Ort für die beiden großen christlichen Kirchen ist, und signalisierten die Bereitschaft, das Dortmunder Islamseminar auch in Zukunft bei seiner Arbeit zu unterstützen.

„Ohne das Dortmunder Islamseminar geht es nicht“ – darin waren sich beide einig! Ogün Arpaci, Vorsitzender der DITIB-Moschee Dortmund-Hörde, überbrachte die Grüße der anderen DITIB-Moscheevereine in der Stadt und bedankte sich noch einmal für die Unterstützung im Zusammenhang mit den Konflikten um den Moscheebau in Dortmund-Hörde.

Auch Arpaci wünschte sich für die Zukunft eine intensive Zusammenarbeit. Klaus Wegner, von der Auslandsgesellschaft NRW, betonte ebenfalls die gute Zusammenarbeit und rechnet in Zukunft mit weiteren wichtigen Impulsen des Dortmunder Islamseminar im interreligiösen Dialog in Dortmund.

„Und nach uns die Sintflut? Auf dem Weg zu einer islamischen Umweltethik“

Professorin Asmaa El Maaroufi Foto: Dortmunder Islamseminar

Mit dem Festvortrag zum Thema: „Und nach uns die Sintflut? Auf dem Weg zu einer islamischen Umweltethik“ setzte die Jun.-Professorin Asmaa El Maaroufi von der Universität Münster einen intensiv diskutierten inhaltlichen Impuls.

Ohne den Beitrag der Religionen wird es kaum möglich sein, den aktuell anstehenden Herausforderungen durch Umweltzerstörung und Klimawandel zu begegnen. Die Diskussion über eine islamische Umweltethik wird intensiv geführt, und auch hier profitieren die Beteiligten von den Erfahrungen im interreligiösen Dialog.

Rainer Schwarz und Ahmad Aweimer Foto: Dortmunder Islamseminar

Besonders geehrt wurden im Rahmen des Jubiläums: Ute Guckes, die über Jahrzehnte für die Evangelische Kirche in Dortmund das Projekt begleitet und maßgeblich vorangetrieben hat, wurde aus der aktiven Mitarbeit verabschiedet.

Ahmad Aweimer als einer der Gründer des Dortmunder Islamseminars, Ulrike Hoppe, Rainer Schwarz und Ridwan Heimburger haben als langjährige ehrenamtliche MitarbeiterInnen das Projekt seit Mitte der 90er Jahre mit großer Beharrlichkeit, Zuverlässigkeit und Energie begleitet.

Dem Netzwerk des Dortmunder Islamseminar gehören folgende Organisationen an:

Islamischer Bund Dortmund e.V. / Abu Bakr Moschee, Dortmund |Verein der Kulturfreunde Dortmund e.V. / Al-Fath Moschee, Dortmund | VIB e.V. / VIKZ Dortmund, Moschee Bachstraße | Türkisch Islamische Gemeinde zu Dortmund-Hörde e.V. / Sultan-Ahmet-Moschee, Dortmund | Ev. Lydia-Kirchengemeinde, Dortmund | Gemeinschaft der Franziskaner, Dortmund | Wali Aktiv e.V. Dortmund. Projektträger ist die Ev. Lydia-Kirchengemeinde, Dortmund

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  1. Vortrag zur Armutsbekämpfung von Br. Markus Heinze OFM (PM)

    „Ein Leben in Fülle für alle – angesichts zunehmender Armut nur ein frommer Wunsch?“ – um diese Frage geht es bei der nächsten Veranstaltung des Dialognetzwerkes ‚Dortmunder Islamseminar‘. In einem Vortrag wird Br. Markus Heinze vor allem auch Möglichkeiten beleuchten, die sich international tätigen Nichtregierungsorganisationen bieten. Der Referent ist Executive Director des Hilfswerkes ‚Franciscans International‘ in Genf. Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 28. November um 19.30 Uhr im Gemeindehaus St. Franziskus (Franziskanerstraße 3).

    Weitere Informationen: http://www.islamseminar.de

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