Erneute Auszeichnung beim Deutschen Kitapreis

Zweiter Platz für Dortmunder Kulturkitas bringt 10.000 Euro Preisgeld für die Weiterentwicklung

Die Dortmunder Delegation freute sich über den Preis: (v.l.n.r) Ingo Schwenken, Fachlehrer Gisbert von Romberg Kolleg, Barbara Lindemann, Forum Bartholdus, Andrea Dennissen, Teamleitung Fachreferate, Susanne Henning, Kulturbetriebe, Petra Aslan, päd. Fachkraft Familienzentrum Lünener Straße, Sabine Neumann, Leitung Familienzentrum Lange Straße,Verena Fox, Forum Bartholdus.
Die Dortmunder Delegation freute sich über den Preis: (v.l.n.r) Ingo Schwenken, Fachlehrer Gisbert von Romberg Kolleg, Barbara Lindemann, Forum Bartholdus, Andrea Dennissen, Teamleitung Fachreferate, Susanne Henning, Kulturbetriebe, Petra Aslan, päd. Fachkraft Familienzentrum Lünener Straße, Sabine Neumann, Leitung Familienzentrum Lange Straße,Verena Fox, Forum Bartholdus. Foto: Dennis Reimann / DKJS

Dortmund war erneut beim Deutschen Kitapreis erfolgreich. Das bundesweit einzigartige Modell der Dortmunder Kulturkitas ist in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung“ mit dem zweiten Platz ausgezeichnet worden. Beim Kulturkita-Modell kooperieren FABIDO-Kitas mit dem Kulturbüro und Vertreter:innen des Gisbert-von-Romberg-Berufskollegs. In einer feierlichen Preisverleihung in Berlin nahmen Vertreter:innen aus Dortmund die Trophäe von Bundesfamilienministerin Lisa Paus entgegen. Nach Dortmund geht nun ein Preisgeld von 10.000 Euro, das in die Weiterentwicklung der Kulturkitas investiert werden soll.

Jury vom Konzept der Teilhabe und Chancengerechtigkeit überzeugt

Die Jury des Kitapreises würdigte besonders, dass das Modell Teilhabe und Chancengerechtigkeit ermögliche.

Das Modell der Kulturkitas bietet Teilnahmemöglichkeiten für Kinder und ihre Eltern.
Das Modell der Kulturkitas bietet Teilnahmemöglichkeiten für Kinder und Eltern. Foto: Jakob Erlenmeyer & Nikolaus Götz / DKJS

„Das Bündnis bietet den Kindern auf kreative Art und Weise vielfältige Entfaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten. Von Theaterprojekten, die Kinder und auch Eltern beteiligen, über Leseangebote in verschiedenen Sprachen bis hin zu Museumsbesuchen mit Kindern als Kunstreporter:innen ist vieles dabei“, heißt es in der Jury-Begründung.

Vergeben wurde der Preis zum fünften Mal vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Es ist bereits das zweite Mal, dass Dortmund beim Kitapreis erfolgreich war: 2019 hatten die FABIDO-Kita Bornstraße und das Netzwerk IN-Familie-Hannibal-und-Brunnenstraßenviertel den ersten Platz ebenfalls in der Kategorie „Lokales Bündnis“ gewonnen.

Zu den FABIDO-Kulturkitas gehören die Familienzentren Eichhoffstraße, Stollenstraße, Lange Straße und Lünener Straße, die bilinguale Kita Friedrich-Henkel-Weg, die Kita Hugo-Sickmann Straße „Kinderkunsthaus Hugolino“ sowie die Kitas Strohnstraße und Vinklöther Mark.

Titel „Kulturkita“ ist an bestimmte Qualitätsmerkmale gebunden

Archivfoto: Nordstadtblogger-Redaktion

Das Modell der Kulturkitas existiert seit 2018. Dafür haben sich das städtische Kulturbüro, der Träger FABIDO, ein Berufskolleg und zwölf Kitas als Bündnis zertifizierter Kulturkitas zusammengeschlossen.

Gemeinsam mit Kunstschaffenden und kulturellen Einrichtungen eröffnen sie den Kindern im gesamten Stadtgebiet Räume, in denen sie Tanz, Theater oder Kunst erleben und gestalten können. In den Kitas laden Materialien, Instrumente und Kostüme in eigens eingerichteten
Bereichen ein, der Kreativität freien Lauf zu lassen.

Die Stadtteile und ihre Kultureinrichtungen werden gemeinsam erkundet, wobei die Kinder immer wieder auf eigene Werke stoßen: So haben sie in ihrem Umfeld schon Stromkästen und Pumpwerke verschönert. Über die Bündnis-Angebote erhalten vor allem auch Eltern Zugang zum Kulturleben der Stadt und können ihre Erfahrungen und Talente einbringen.

Zweite Auszeichnung unterstreicht das Dortmunder Engagement

Die Preise wurden in Berlin von Familienministerin Lisa Paus (r.) überreicht. Barbara Schöneberger moderierte die Veranstaltung. Foto: Dennis Reimann / DKJS

Um das Zertifikat als Kulturkita zu erhalten, erfüllen die Kitas vielfältige Qualitätsmerkmale. Neben der Kooperation mit Kultureinrichtungen besuchen mindestens ein Drittel der Fachkräfte regelmäßig Kurse und Fortbildungsmaßnahmen zu Themen der ästhetischen Bildung.

Zum Standard gehören ebenso Besuche kultureller Veranstaltungen und die Organisation thematischer Elternveranstaltungen. Der Deutsche Kita-Preis ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Partnerschaft mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung, der Marke ELTERN, der Soziallotterie freiheit+ und dem Didacta-Verband.

Die Auszeichnung setzt Impulse für Qualität in der frühkindlichen Bildung und würdigt das Engagement der Menschen, die tagtäglich in Kitas zeigen, wie gute Qualität vor Ort gelingt. Weitere Infos: www.deutscher-kita-preis.de

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Reaktionen

  1. Ingo St.

    Zu den Dortmunder Kulturkitas gehören auch das kath. Familienzentrum Forum Bartholdus aus der Beuthstraße, das kath Familienzentrum St.Clemens in Brackel, das evang Familienzentrum Eliaskinder Immanuel aus Marten und die AWO Kita DSW21 in der von-der-Berkenstraße.

  2. Kulturkitas gesucht: Fünf weitere Kitas können sich zertifizieren (PM)

    Weitere Kulturkitas gesucht: Ab sofort und noch bis Ende August können sich Familienzentren und Tageseinrichtungen für Kinder aus allen Stadtteilen Dortmunds und von allen Trägern darum bewerben, eine Kulturkita zu werden. Ab dem 1. Oktober sollen sich fünf weitere Kitas in einem einjährigen Verfahren zur Kulturkita zertifizieren können.

    Kulturkitas orientieren sich an verschiedenen Qualitätsmerkmalen und haben ein Jahr lang Zeit, ihr Profil zu entwickeln und die Kriterien zu erfüllen. Am Ende des (Kita-)Jahres erfolgt die Zertifizierung durch das Kulturbüro für die Stadt Dortmund. Alle drei Jahre werden die Zertifikate erneuert. Das Konzept richtet sich an Kitas, die Interesse haben, ihre Arbeit im musisch-ästhetischen Bereich weiterzuentwickeln.

    Mit dem Label „Kulturkita“ hat die Stadt Dortmund ein einzigartiges Instrument geschaffen, um die Kulturelle Bildung schon im frühesten Kindesalter zu ermöglichen. Kinder können sinnliche Erfahrungen machen, ihre Eindrücke kreativ ausdrücken und sich selbst in vielfältiger und kreativer Weise erleben. Die Fachkräfte haben Kontakte zu Lernorten der kulturellen Bildung und nutzen diese, um den Kindern Kultur-Erlebnisse zu ermöglichen. Insbesondere in Kitas, die Kinder mit einem erhöhten Unterstützungsbedarf betreuen, trägt das Konzept der Kulturkita zur Chancengleichheit bei.

    Erst jüngst wurde das vielfältige Engagement aller Bündnispartner:innen gewürdigt: Das kooperative Konzept der Kulturkitas erhielt in der Kategorie „Lokale Bündnisse für frühe Bildung“ den zweiten Platz des Deutschen Kitapreises, verliehen von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.

    Weitere Infos bei Susanne Henning (Kulturbüro), Tel. (0231) 50-25375
    Formlose Bewerbungen per Mail an shenning@stadtdo.de mit Angaben zum Standort, zur Einrichtungsgröße und ein kurzes Motivationsschreiben).

    Weitere Infos: dortmund.de/kulturellebildung

  3. Netzwerk der Dortmunder Kulturkitas will weiter wachsen – „Tag der Kulturkita“ im Opernhaus (PM)

    „Viel erreicht – wie geht es weiter?“ Unter diesem Motto trafen sich in dieser Woche Vertreter*innen aller am lokalen Bündnis „Kulturkita in Dortmund“ beteiligten Träger sowie deren Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen im Foyer des Opernhauses. In drei Workshops tauschten sie sich u.a. über Möglichkeiten aus, das Bündnis zu einem noch größeren Netzwerk zu entwickeln. In diesem Jahr hatten die Dortmunder Kulturkitas als bundesweit einzigartiges Modell den zweiten Platz beim Deutschen Kita-Preis gewonnen.

    In diesem Jahr machen sich fünf weitere Kindertageseinrichtungen auf den Weg, Kulturkitas zu werden. Nach einem Jahr steht dann die Zertifizierung durch das Kulturbüro an. Insgesamt 17 Kitas sind inzwischen Teil des Bündnisses, das bereits 2017 ins Leben gerufen wurde. Die Initiatoren waren das Kulturbüro in Kooperation mit FABIDO, Gisbert von Romberg Berufskolleg sowie ein Leitungsteam aus fünf verschiedenen Einrichtungen.

    Neben der frühkindlichen Bildung steckt im Kulturkita-Konzept auch eine große Chance auf Förderung von Chancengleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe, wenn entsprechende personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen – darin waren sich die Geschäftsführer*innen und Regionalleiter*innen verschiedener Träger von Kitas beim „Tag der Kulturkita“ einig.

    Was macht Kulturkitas aus?

    Einige der neuen Kulturkitas haben eigens ihre Räumlichkeiten verändert, z.B. Theaterräume und Ateliers eingerichtet. Viele neue Materialien wurden angeschafft, etwa Musikinstrumente, Kostüme oder Kameras. Die Kreativmaterialien werden nicht nur für die jeweiligen Projekte eingesetzt, sondern bereichern den Alltag aller Kinder.

    Die Kinder in den Kulturkitas besuchen regelmäßig kulturelle Einrichtungen in der Stadt, etwa das Museum Ostwall, das Kinder- und Jugendtheater oder die Musikschule, und nehmen dort an Workshops teil. Sie machen mit beim Programm „Künste in der Kita“ und entwickeln eigene Projekte, z.B. Theaterstücke oder Erkundungen der Kunst im öffentlichen Raum im Stadtbezirk. Die pädagogischen Fachkräfte der Kulturkitas bilden sich regelmäßig fort. Neben den Kindern wird auch Eltern die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen und Projekten ermöglicht.

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