„Wir bleiben für die Menschen da“: bodo setzt die Ausgabe des Straßenmagazins aus – Aktuelle Ausgabe kostenlos per Post

Im Zuge des verschärften Lockdowns ab Mittwoch (16. Dezember 2020) stellt der bodo e.V. den Straßenverkauf des Obdachlosenmagazins erneut ein. Die Anlaufstellen bleiben für Beratung, Frühstück und die Ausgabe von Kleidung und Schlafsäcken geöffnet. Fotos: Sebastian Sellhorst/bodo e.V.

Mit dem kommenden Lockdown ändert sich auch die Arbeit des bodo e.V. erneut. Ab Mittwoch (16. Dezember) setzt der gemeinnützige Verein die Ausgabe des Straßenmagazins vorerst bis zum Jahresende aus und intensiviert seine Nothilfen für die VerkäuferInnen und Menschen, die auf der Straße leben. „Wir bleiben da, helfen und begleiten an unseren Anlaufstellen und auf der Straße“, so bodo-Vertriebsleiter Oliver Philipp. Wer die Weihnachtsausgabe des Straßenmagazins noch nicht hat, kann sie jetzt kostenlos bestellen.

Nothilfen für VerkäuferInnen und Menschen auf der Straße

Der Straßenverkauf des Magazins wird pausiert. Verdienstausfälle der Verkäufer*innen kompensiert bodo u.a. mit Einkaufsgutscheinen.

„Schon im März galt für uns: Die Gesundheit unserer VerkäuferInnen steht an oberster Stelle. Das gilt auch heute“, sagt Oliver Philipp. Wohnungslose gehören zu den Risikogruppen, sie können sich vor der Pandemie nicht zurückziehen, nicht zu Hause bleiben. Ab dem 16. Dezember setzt daher der Vertrieb des Straßenmagazins aus.

Die Anlaufstellen bleiben für Beratung, Frühstück und die Ausgabe von Kleidung und Schlafsäcken geöffnet, das Team verteilt Einkaufsgutscheine an VerkäuferInnen und an Menschen, die den Tag auf der Straße verbringen und vom erneuten Lockdown besonders hart getroffen sind. 

Ab Mittwoch sind auch die „Kaffee & Knifte“-Teams wieder täglich in der Bochumer und der Dortmunder Innenstadt unterwegs, helfen mit belegten Broten, heißen Getränken, Schlafsäcken, Einkaufsgutscheinen und Informationen über die bestehenden Angebote. „Gerade jetzt in der Krise und im Winter dürfen Wohnungslose nicht allein gelassen werden“, so Philipp.

Die Dezember-„bodo“ gibt‘s als „Weihnachtsgeschenk“ per Post

Für die „bodo“-VerkäuferInnen sind es normalerweise die positiven Begegnungen und Kontakte mit ihren KundInnen und LeserInnen, die sie stärken und ihnen helfen, Krisen zu überwinden – das fällt nun erst einmal wieder weg.

„Und natürlich finden wir es schade, dass gerade unser Dezember-Heft, auf das wir uns immer besonders freuen, nicht mehr auf der Straße verkauft werden kann und unter die Leute kommt“, sagt Bastian Pütter, Redaktionsleiter des Straßenmagazins. 

Darum hat sich das Team etwas überlegt: Wer die aktuelle Ausgabe noch nicht hat, kann sie jetzt – für sich selbst, die Familie oder Nachbarschaft – per Post bestellen, kostenlos und portofrei. Eine E-Mail an vertrieb@bodoev.de mit Angabe der Adresse und der Stückzahl genügt.

Buchläden & Kleiderkammern schließen, individuelle Ausgabe an Bedürftige

Das Team des bodo-Buchladens freut sich über Buchspenden. Fotos: bodo e.V. / Sebastian Sellhorst
Auch der bodo-Buchladen am Schwanenwall muss leider wieder schließen. Fotos: bodo e.V. / Sebastian Sellhorst

Auch die Buchläden in Bochum und Dortmund müssen aufgrund des Lockdowns schließen. Der Onlineversand läuft bis zum 23. Dezember aber weiter. Der Onlineshop ist unter www.bodoev.de → Bücher schaffen Stellen zu finden.

Davon ist auch die Spendenannahme betroffen: In den Buchläden und der Bochumer Kleiderkammer können, vorerst bis zum Jahresende, keine Spenden mehr entgegen genommen werden. Damit niemand von der Notversorgung abgeschnitten ist, wird eine individuelle Ausgabe von Kleidung, Schlafsäcken und Nötigem organisiert.

„Wichtig ist uns, dass diejenigen, die jetzt ungeschützt sind, trotzdem weiter Unterstützung erhalten. Also sind wir da, helfen und begleiten, so lange wir können“, so Oliver Philipp.

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