Dortmunder Zentrum „gezeiten“ stellt am 2. Oktober seine Arbeit vor

Welthospiztag: „Leben! Bis zum Schluss.“

Die Aktiven von „gezeiten“ stehen am Samstag vor dem Reinoldiforum Rede und Antwort.
Die Aktiven von „gezeiten“ stehen am Samstag vor dem Reinoldiforum Rede und Antwort. Foto: Diakonisches Werk Dortmund

Unter dem Motto „Leben! Bis zum Schluss.“ lädt das Dortmunder Zentrum „gezeiten“ eine Woche vor dem Welthospiztag am Samstag, 2. Oktober 2021, die Menschen zu Wort kommen, denen durch hospizliche Begleitung und palliative Versorgung die Angst vor Schmerzen, dem Alleinsein oder dem Gefühl, anderen eine Last zu sein, genommen werden konnte.

Hospizarbeit und Palliativversorgung als Alternative zur Suizidbeihilfe

Foto: Diakonisches Werk Dortmund

„gezeiten“, das Zentrum für Hospiz-, Palliativ- und Trauerbegleitung in Dortmund, setzt sich seit dem Jahr 2019 dafür ein, schwerstkranken und sterbenden Menschen die letzte Zeit ihres Lebens ihren Vorstellungen entsprechend zu gestalten, genau hinzuhören und einfühlend zu begleiten.

„Das wollen wir gemeinsam mit allen interessierten Dortmunder Bürgerinnen und Bürgern anlässlich des Welthospiztages diskutieren, vor allem aber möchten wir unsere Arbeit vorstellen“, so das „gezeiten“-Team. Dazu lädt das Zentrum herzlich zu einer Informationsveranstaltung am 2. Oktober 2021 von 10 bis 16 Uhr am Reinoldiforum in Dortmund ein.

Sie wollen zeigen, was Hospizarbeit und Palliativversorgung als gewichtige Alternative zur Suizidbeihilfe zu leisten vermögen. Das Motto lautet – auch in Anlehnung an die Kernaussage der Hospizarbeit und in Verlängerung des Mottos vom letzten Jahr – „Leben! Bis zum Schluss.“

Gespräche über die Themen Sterben, Tod, Trauer und Leben

„Wir laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu Gesprächen über das Thema Leben ein und bieten den Besucherinnen und Besuchern an unserem Informationsstand vor dem Reinoldiforum auf dem Ostenhellweg von 10 bis 15 Uhr die Möglichkeit, das Motto künstlerisch selbst zu gestalten“, so die Kooperationspartner des Zentrums, bestehend aus dem Diakonischen Werk, der Diakonischen Pflege Dortmund, Bethel.regional und dem Evangelischen Kirchenkreis. „Zudem werden wir Gespräche über die Themen Sterben, Tod, Trauer und Leben anbieten.“

Die Aktiven von „gezeiten“ stehen am Samstag vor dem Reinoldiforum Rede und Antwort.
Die Aktiven von „gezeiten“ stehen am Samstag vor dem Reinoldiforum Rede und Antwort. Foto: Diakonisches Werk Dortmund

Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Februar 2020 zum § 217 StGB, mit dem das Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe für nichtig erklärt wurde, ist die gesellschaftliche Diskussion um die Suizidbeihilfe neu entflammt. In der Berichterstattung dominiert dabei die Darstellung des Suizids als unbedingter Ausdruck von Autonomie und Selbstbestimmung, die Angebote der Hospizarbeit und Palliativversorgung sind nach wie vor zu wenig bekannt.

„Dabei zeigt unsere praktische Erfahrung, dass die Menschen von geäußerten Suizidwünschen Abstand nehmen, wenn sie sich bei schwerer Krankheit und am Lebensende gut begleitet und versorgt wissen und nicht das Gefühl haben müssen, anderen zur Last zu fallen. Und wer wüsste besser, was Hospizarbeit und Palliativversorgung als Alternative zur Suizidbeihilfe leisten können, als die Menschen, die wir begleitet haben“, betonen die Aktiven.

Die schöpfen dabei aus dem reichen Erfahrungsschatz der Hospizarbeit: „Jeder und jede unserer ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden kennt diese Aussagen so oder ähnlich aus zurückliegenden Begleitungen.“

Mehr Informationen:

  • „gezeiten“, das Zentrum für Hospiz-, Palliativ- und Trauerbegleitung in Dortmund, steht für vertrauensvolle und professionelle Unterstützung am Lebensende.
  • Dienste unterschiedlicher Felder rund um Hospiz- und Trauerarbeit bündeln unter einem Dach ihre Angebote.
  • Diese richten sich an schwerstkranke, sterbende Menschen, ihre Angehörigen und Freunde, Ehrenamtliche, die sich in der Sterbe- und Trauerbegleitung engagieren, Fachkräfte der Palliativ-Pflege, Dienste und Einrichtungen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen, Menschen, die für ihren Trauerprozess Begleitung suchen und Interessierte.
  • Mit dem Diakonischen Werk Dortmund und Lünen, der Diakonische Pflege Dortmund, Bethel.regional und dem Evangelischen Kirchenkreis Dortmund bieten die evangelischen Dienste unserer Stadt einen Ort, der auf vielfältige Weise Menschen zur Verfügung steht, die mit dem Themen Leben und Tod konfrontiert sind.
  • Internetseite: www.gezeitendortmund.de
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Reaktionen

  1. TrauerTreff im Zentrum „gezeiten“ (PM)

    An jedem ersten Mittwoch im Monat von 18-20 Uhr gibt es im Zentrum „gezeiten“ den TrauerTreff. Ein offenes Angebot für trauernde Menschen, die hier anderen begegnen können, die ebenfalls einen Verlust hinter sich haben. Miteinander ins Gespräch zu kommen und zu erleben, dass andere vor ähnlichen Herausforderungen stehen, kann helfen durch die eigene schwierige Zeit zu kommen.


    Angesichts der zur Zeit wieder zahlreichen Infektionen werden die Teilnehmenden gebeten vor dem Besuch einen Test durchzuführen. Wir würden uns über eine kurze Anmeldung (gerne per Mail)  freuen, aber auch spontane Besuche sind uns willkommen!

    Zentrum gezeiten,
 Arndtstr. 16, 44135 Dortmund
    Info: Tel.: 0231- 22962 622, Mail: birgit.steinhauer@ekkdo.de

  2. Hospiz kann mehr! (PM Bethel Hospiz am Ostpark)

    Am 8. Oktober ist Welthospiztag. Unter dem Motto „Hospiz kann mehr“ öffnet auch das Hospiz Am Ostpark von Bethel.regional um 13 Uhr seine Türen, um über die Möglichkeiten hospizlicher Begleitung und palliativer Versorgung zu informieren. Kabarettistin Uta Rotermund ist um 17 Uhr zu Gast.

    „Bei schwerer Krankheit und am Lebensende haben viele Menschen Angst vor Schmerzen, vor dem Alleinsein oder davor, anderen eine Last zu sein,“ erklärt Janina Monka, Leiterin des Hospizes Am Ostpark. „Dass es für all diese Ängste und Sorgen vielfältige Unterstützungen im stationären und häuslichen Umfeld gibt, ist leider immer noch zu wenig bekannt.“ Das Hospiz Am Ostpark setzt sich seit 19 Jahren dafür ein, schwerstkranken und sterbenden Menschen die letzte Zeit ihres Lebens ihren Vorstellungen entsprechend zu gestalten, genau hinzuhören und einfühlend zu begleiten. „Unser Haus zeichnet sich durch seine helle, freundliche und offene Atmosphäre aus. Der Hospizgarten lädt ein, die Seele baumeln zu lassen,“ so Janina Monka. „Anlässlich des Welthospiztages möchten wir die Hospizarbeit vor Ort vorstellen.“

    Jeder Mensch möchte am Lebensende würdevoll begleitet und gut versorgt werden. Hospizarbeit und Palliativversorgung kümmern sich darum, dass genau das möglich ist. Palliative Angebote lindern die Schmerzen und Beschwerden von Menschen am Lebensende, damit sie ihr Leben mit einem hohen Maß an Lebensqualität gestalten können.

    Informationen über hospizliche und palliative Arbeit im Hospiz Am Ostpark erhalten interessierte Dortmunderinnen und Dortmunder am Tag der offenen Tür am 8. Oktober ab 13 Uhr vor Ort (Von-der-Tann-Straße 42 in Dortmund). Bei Kaffee und selbstgebackenen Waffeln stellen das Team sowie ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Hospiz und ihre Arbeit vor.

    Ein ehemaliger Gast stellt im Rahmen einer Kunstausstellung ihre selbstgemalten Bilder aus der Zeit im Hospiz vor. Sie steht gerne für Gespräche zur Verfügung und erzählt, wie es sich in einem Hospiz leben lässt. Neben Führungen durch das Haus ist ab 17:00 Uhr die Dortmunder Kabarettistin Uta Rotermund zu Besuch, um den Tag mit einem kulturellen Highlight ausklingen zu lassen.

    Das Hospiz am Ostpark bietet zehn wohnliche Einzelzimmer, in denen sich Gäste mit persönlichen Dingen umgeben können. Zu jedem Zimmer gehört ein barrierefreies Bad. Jedes Zimmer ist mit TV, Telefon, W-Lan und Notrufanlage ausgestattet. Weitere Wohnräume, Balkon, Terrasse, Garten und Wintergarten sind barrierefrei zugänglich und können zur persönlichen Alltagsgestaltung und Begegnung genutzt werden. „Das Haus liegt mitten in einem Wohngebiet und hat weder den Charakter eines Krankenhauses, noch vermittelt es die düstere Atmosphäre, die im Allgemeinen mit Sterben und Tod assoziiert wird. Leichte Stoffe in warmen Farben, geschmackvolle Bilder und Dekorationen, Blumen, Weite, Licht – das alles macht dieses Haus zu einem Ort, der die Menschen freundlich willkommen heißt – für eine Weile dem Gast und mir als Angehörige ein Zuhause bietet,“ berichtet eine Angehörige.

    Weitere Infos unter: http://www.hospiz-am-ostpark.de

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