Unbeteiligte bei einem „Kopf-an-Kopf-Rennen“ verletzt – Polizei ermittelt wegen illegaler Autorennen

Für den 245-PS-Audi endete die abendliche Fahrt in einer Hauswand. Fotos: Karsten Wickern

Es sind genau diese Unfälle, vor denen die Dortmunder Polizei immer wieder warnt: Autofahrer rasen mit stark motorisierten Fahrzeugen durch die Stadt, verunglücken bei waghalsigen Überholmanövern und verletzen Unbeteiligte – so geschehen am Samstag (5. Juni) um 21.46 Uhr auf der Steinstraße. Ein 245-PS-Audi schoss dabei in eine Hauswand. Die Insassen wurden am Kopf, im Gesicht, an Beinen und am Rücken verletzt.

Polizei beschlagnahmte Handy, Führerscheine und Fahrzeuge der beteiligten Raser

Beide beschädigten Fahrzeuge wurden durch einen Abschleppdienst abtransportiert.

Zeugen beobachteten kurz vor dem Unfall einen Audi und einen Mercedes. Beide Fahrzeuge fuhren mit hohem Tempo über die Steinstraße in Richtung Schützenstraße. Offenkundig lieferten sie sich ein „Kopf-an-Kopf-Rennen“. Über eine Linksabbiegerspur setzte der 22-jährige Audi-Fahrer zum Überholen an. Dabei erfasste der Dortmunder den abbiegenden Seat einer 35-jährigen Dortmunderin mit voller Wucht. Die Frau erlitt einen Schock.

Im Audi saßen insgesamt drei Männer. Der Pkw geriet außer Kontrolle und schoss in die Fassade eines Geschäfts- und Mehrfamilienhauses an der Steinstraße/Ecke Kurfürstenstraße. Der Fahrer und die Beifahrer erlitten schwere Verletzungen. Unfallzeugen verständigten die Polizei und leisteten Erste Hilfe. Der Rettungsdienst transportierte die Männer in Krankenhäuser. Der 22-jährige Mercedes-Fahrer aus Dortmund hatte großes Glück: Sein Pkw stieß nicht mit den beiden Autos zusammen. Er konnte den Mercedes abbremsen und blieb folglich unverletzt.

Die Polizei beschlagnahmte ein Smartphone, die Führerscheine der mutmaßlichen Raser und die beteiligten Pkw, die, stark beschädigt, abgeschleppt wurden. Gegenstand der Ermittlungen ist auch die Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Der Sachschaden liegt geschätzt bei 85.000 Euro. Gegen den Audi- und den Mercedes-Fahrer ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf Verstoß gegen Paragraf 315d des Strafgesetzbuches. Der Gesetzgeber sieht Freiheits- oder Geldstrafen vor.

Verdacht eines weiteren Rennens auf der Münsterstraße – geliehener Opel krachte in einen Autohandel

Mit diesem Tatvorwurf konfrontiert sieht sich nach einem Unfall am Freitag (4.6.2021) auf der Münsterstraße nun auch ein 28-jähriger Mann. Mit hohem Tempo – nach eigenen Angaben 90 km/h – fuhr der Dortmunder gegen 19.40 Uhr in Richtung Fredenbaum. Hinter der Stadtbahn-Haltestelle Lortzingstraße verlor der Fahrer die Kontrolle über den geliehenen Opel und schleuderte mit drei weiteren Insassen über den Gehweg in den Zaun eines Autohandels.

Dabei beschädigte der Opel vier weitere Pkw. Während der Unfallaufnahme konnte der mutmaßliche Unfallverursacher keinen Führerschein vorlegen. Zudem besteht der Verdacht, dass der Pkw nicht versichert ist. Die Polizei beschlagnahmte den Opel und das Smartphone des Fahrers. Er und die drei Beifahrer lehnten eine ärztliche Behandlung ab.

Mercedes überholt wendenden Golf und fährt in Anhänger: 147.000 Euro Sachschaden

Ein weiterer Unfall ereignete sich auf der Semerteichstraße in Dortmund. Dort wollte ein 50-jähriger Golf-Fahrer aus Witten am Samstagabend (5.6.2021, 18.24 Uhr) wenden. Zeitgleich setzte ein Mercedes-Fahrer (23), der in Richtung Hörde unterwegs war, zum Überholen an. Nach ersten Erkenntnissen verlor er bei überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen Pkw, fuhr in einen geparkten Verkaufsanhänger und stieß dann mit dem Golf zusammen.

Der Mercedes-Fahrer, dessen Beifahrer (22) sowie der Fahrer des Golf und seine 39-jährige Beifahrerin wurden verletzt. Der Rettungsdienst versorgte sie am Unfallort und transportierte sie in Krankenhäuser. Beide Pkw mussten abgeschleppt werden. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf insgesamt 147.000 Euro. Während der Unfallaufnahme war die Semerteichstraße zwischen B1 und Rathenaustraße gesperrt. Das führte zu Beeinträchtigungen des Verkehr.

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