Sterben für die Bühne: Das „Theater glassbooth“ präsentiert „Sechs Gramm Caratillo“ im Sissikingkong

Das „Theater glassbooth“ präsentiert im Mai an drei Orten die neue Inszenierung „Sechs Gramm Caratillo“ nach einem Hörspiel von Horst Bienek. Premiere feiert das Stück am 7. Mai im Sissikingkong in der Dortmunder Nordstadt.

Klaus Kinski reloaded: 55 Jahre altes Hörspiel ins 21. Jahrhundert übertragen

Die Dortmunderin Nora Bauckhorn spielt die Protagonistin mit tödlicher Absicht. Foto: TB
Nora Bauckhorn spielt die Protagonistin mit tödlicher Absicht. Foto: Veranstalter

Klaus Kinski hat das ebenso morbide wie faszinierende Stück “ Sechs Gramm Caratillo“ bereits 1960 als Hörspiel eingesprochen, jetzt bringt das „Theater glassbooth“ den Suizid-Monolog in ausgewählten Locations auf die Bühne.

Im Hörspiel geht es darum, dass eine namenlose Frau sich in einem Selbstversuch eine tödliche Dosis Gift injiziert und  ihr Sterben gleichzeitig mit einer Kamera dokumentiert.

In der Inszenierung von Jens Dornheim werden dem ursprünglich akustischen Erlebnis erstmals gleich zwei weitere Dimensionen hinzugefügt: Die Dortmunderin Nora Bauckhorn (zuletzt im prämierten Stück „Container Love“ zu sehen) spielt die Protagonistin mit tödlicher Absicht.

Die Videoeinspieler von Sascha Bisley (der jüngst mit seiner Autobiographie „Zurück aus der Hölle“ Aufsehen erregte) befördern das vor 55 Jahren entstandene Stück von Horst Bienek ins 21. Jahrhundert.

Bauckhorn, Bisley und Dornheim:
Das Trio Infernale des Ruhrgebiets

Wem sich also bei der Hörspielvariante von Klaus Kinski schon die Nackenhaare aufgestellt haben, der sollte sich diesen atmosphärischen Abend auf keinen Fall entgehen lassen.

Wer Kinski noch nie etwas abgewinnen konnte, sollte trotzdem kommen: Bauckhorn, Bisley und Dornheim sind das Trio Infernale des Ruhrgebiets.

2015 wurde das „Theater glassbooth“ von der Jury des Petra Meurer Preises für das selbstkonzipierte Stück „Container Love“ mit dem Sonderpreis ausgezeichnet. „Sechs Gramm Caratillo“ ist die zehnte Produktion der Gruppe. Nach einem selbst übersetzten Theaterstück („Der Mann im Glaskasten“), einer Romanadaption („Kosmetik des Bösen“), sowie Stücken nach Fernseh-  und Filmvorlagen („Kubus“ /„Satansbraten“) bringt glassbooth nun erstmals ein Hörspiel auf die Bühne. Der abgründige Stoff scheint wie für die Ausnahme-Theatergruppe gemacht.

Mehr Informationen:

  • Die Macher: Regie: Jens Dornheim; Schauspiel: Nora Bauckhorn; Visuals: Sascha Bisley
  • Aufführungen (weitere Termine folgen):
    Donnerstag 07.05.15: Sissikingkong Dortmund (Premiere)
    Donnerstag 14.05.15: Wohnzimmer GE, Gelsenkirchen
    Sonntag 17.05.15: Rottstr 5 Theater, Bochum
  • www.glassbooth.de
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