OB: „Die Innenstädte sind nicht tot, sondern stehen vor einer neuen Blütezeit“ – doch dafür braucht’s gemischte Nutzungen

Der Leerstand im Westfalenforum ist offensichtlich - ein Blick in die verschmutzten Schaufenster.
Der Leerstand im Westfalenforum ist offensichtlich – ein Blick in Schaufenster. Archivbild: Alex Völkel

Schöner wohnen, kaufen, arbeiten und leben in der City? Die Stadt Dortmund möchte – gemeinsam mit möglichst vielen Akteur*innen – die Quartiere innerhalb des Wallrings und die City insgesamt zukunftssicher und zukunftsfähig machen. Ein wichtiger Hebel soll dabei das zu schaffende City-Management werden. Die ersten Pflöcke sind – gemeinsam mit der „City-Runde“ – eingeschlagen worden: Das Dortmunder Planungsbüro „Stadt+Handel“ wird den Weg dahin begleiten und auch die Dialogprozesse auf dem Weg dorthin organisieren. Denn die Herausforderungen sind groß: Vor nicht weniger als einem Strukturwandel stehe der Einzelhandel.

Der Einzelhandel in der Dortmunder City steht vor einem Strukturwandel wie früher Kohle, Stahl und Bier

Weihnachtsshopping oder Umtauschstress - in der City ist es rund um Weihnachten extrem voll.
Verkaufsoffener Sonntag in der City – kaum mehr vorstellbar in Zeiten von Corona.  Archivbild: Alex Völkel

OB Thomas Westphal wies auf den Bedarf hin, aktuelle Veränderungsprozesse aktiv zu begleiten. Denn auch im Oberzentrum Dortmund steht die Innenstadt vor großen Herausforderungen. Ein Strukturwandel – vergleichbar mit dem bei Kohle, Stahl und Bier – stehe insbesondere dem Einzelhandel bevor.

Der seit längerem zu beobachtende Strukturwandel im Einzelhandel wird durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie massiv beschleunigt und bringt das Erfordernis mit sich, neue Nutzungen und Funktionen für die Innenstadt zu denken und zu fördern. 

Eine klare Botschaft: „Die Innenstädte sind nicht tot, sondern stehen vor einer neuen Blütezeit – zumindest dann, wenn wir gemischte Nutzungen hinbekommen“, blickt Westphal darauf, dass künftig nicht mehr nur der Einzelhandel der Taktgeber für die City sei. Insbesondere auch die Eigentümer*innen der Immobilien sind gefordert, an dem Strukturwandel mitzuwirken. 

Denn die Zeiten, wo der Handel jeden Preis für die Erdgeschosslagen zahlen könnte, seien vorbei, so der OB. Wenn man ein Veröden der Einkaufsmeilen verhindern wolle, brauche es einen Wandel in den Strukturen. „Was zu leisten ist, ist nicht gering. Aber wir stimmen nicht ein in die Tonlage, dass die City tot ist. Wir wollen sie gezielt weiterentwickeln“, so Thomas Westphal. 

Deutliche Impulse zur stadtstrukturellen und wirtschaftlichen Stärkung der City

Während der Pandemie herrschte in der City über weite Strecken gähnende Leere. Foto: Hannes Czech
Während der Pandemie herrschte in der City über weite Strecken gähnende Leere. Foto: Hannes Czech

Dabei gehe es darum, nicht nur den Handel, sondern auch Gastronomie, Wohnen, Arbeiten, Erlebnis und Kultur zu stärken, macht Planungsdezernent Ludger Wilde deutlich: „Auf dem Höhepunkt der Pandemie haben wir gesehen, wie öde Einkaufsstraßen sein können. Wir können nicht weitermachen wie bisher“, möchte Wilde einen neuen Weg einschlagen. „Dafür müssen wir aber andere mitnehmen – insbesondere die Privaten“.  

Dabei sollen nicht dieselben Fehler wiederholt werden wie in der Brückstraße. „Da haben wir das vor 10 bis 15 Jahren erlebt. Im Erdgeschoss war Halligalli und die Obergeschosse standen leer. Wir befürchten für die gesamte City ähnliche Entwicklungen, wenn man nichts macht“, bricht der Planungsdezernent eine Lanze für die Nutzungsvielfalt.

Mit dem nun gestarteten Prozess werden unter Einbindung der Akteure der Innenstadt die konzeptionellen Grundlagen zum Anstoß eines Citymanagements erarbeitet. Dieses soll deutliche Impulse zur stadtstrukturellen und wirtschaftlichen Stärkung der Dortmunder City setzen und sowohl Aspekte der Stadtentwicklung als auch des Stadtmarketings behandeln. 

Gemeinschaftlich werde ein Weg eingeschlagen, der ein zukünftiges Bild der Dortmunder City zeichnen soll. Dieser Weg wird in den nächsten 18 Monaten durch das Büro „Stadt+Handel“ begleitet. Das Dortmunder Unternehmen wurde nach einer Ausschreibung und einer (Online-) Präsentation vor einer breit besetzten Jury einvernehmlich ausgewählt. 

Lebensraum statt nur Einkaufsmeile: „Story der City“ soll neu geschrieben werden

Die Projektleiter Jens Nußbaum und Stefan Postert vom Büro „Stadt +Handel“. Foto: Alex Völkel
Die Projektleiter Jens Nußbaum und Stefan Postert vom Büro „Stadt +Handel“. Foto: Alex Völkel

Die Zusammensetzung der Jury dokumentiert dabei den umfassenden Ansatz: Vertreten waren Akteur*innen des Cityrings, des Handelsverbandes, der IHK, der Politik sowie verschiedener Fachbereiche der Verwaltung.

Sie waren sich einige darin, dass die „Story der City neu geschrieben“ werden müsse – und wollen einen ganzheitlichen Ansatz, der die City als urbanen Lebensraum begreift – und nicht nur als Einkaufsmeile.

Die Projektleiter beim Büro „Stadt+Handel“, Jens Nußbaum und Stefan Postert, blicken der spannenden Aufgabe bereits mit Tatendrang entgegen. Mit ihrer Arbeit wollen sie Impulse für eine vielfältige Nutzungsmischung und die Profilierung der einzelnen Innenstadtquartiere setzen. 

Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem partizipativen Ansatz zu: Mit zahlreichen Gesprächen und kreativen Online- und Offline-Formaten werden die Unternehmen und Institutionen, die Immobilieneigentümer*innen, die Bewohner*innen sowie die Besucher*innen der Innenstadt einbezogen und der Prozess auf eine breite Basis gestellt. Ziel ist es, bestehende Netzwerke zu stärken und – wo nötig – neue Bündnisse zu schmieden.

Herausarbeitung von Quartieren und von Ansätzen für eine Profilbildung und Positionierung

Die Brückstraße mit Blick auf die Reinoldikirche.
Die Brückstraße mit Blick auf die Reinoldikirche – ein zentrales City-Quartier. Archivbild: Klaus Hartmann

Wie soll das nun in den nächsten Monaten ablaufen? In einem ersten Schritt sind durch das Büro sogenannte „Speed-Datings“ zum Kennenlernen der aktiven Köpfe der Dortmunder Innenstadt sowie Begehungen der City-Quartiere geplant. Nach den Sommerferien wird – wenn möglich in Präsenz – eine Impuls-Veranstaltung stattfinden, die Input und Inspiration für die Innenstadtentwicklung bieten wird. 

Weitere Bausteine in dem Prozess sind die Herausarbeitung von Quartieren der City und von Ansätzen für eine Profilbildung und Positionierung der Quartiere und der City insgesamt sowie Beteiligungsformate und Öffentlichkeitsarbeit für eine aktivierende Prozessgestaltung. Hinzu kommen Maßnahmenvorschläge für Nutzungen und Immobilien. Weitere Facetten werden der Städtebau und öffentlicher Raum sowie Kommunikation, Marketing und Digitalisierung.

Herauskommen sollen zudem Empfehlungen für Kooperations- und Managementstrukturen in den Quartieren und der City insgesamt. Parallel sollen mit „temporären Interventionen“ Maßnahmen für eine zukunftsgerechte Innenstadtentwicklung sichtbar werden.

Als Ergebnis werde eine Innenstadt-Story für Dortmund stehen: Ein detailliertes und vor allem kooperativ erarbeitetes „Regiebuch“, das durch das Citymanagement als verstetigtes Bündnis für die Dortmunder City umgesetzt wird, kündigen die Projektleiter an. Im Verlauf des Prozesses soll dann auch das Profil für das eigentliche Citymanagement entwickelt werden.

Unternehmen der Dortmunder City sind „motiviert und aus voller Überzeugung“ dabei

Die Krüger-Passage am Westenhellweg. Foto: Alex Völkel
Die Krüger-Passage am Westenhellweg. Foto: Alex Völkel

In der City-Runde kommen die Planungen gut an: „Wir – die Unternehmen der Innenstadt – sind motiviert und bringen uns aus voller Überzeugung in diesen Prozess zur Stärkung der Dortmunder City ein“, kündigte Tobias Heitmann, Vorsitzender des Cityrings Dortmund, an.

„Das Zusammenspiel von Stadt, Innenstadtunternehmen, Immobilien­eigentümer*innen sowie den Kammern und Verbänden ist der einzig richtige Weg. Der Handlungsdruck in der City ist zweifellos gegeben, mit dem nun gestarteten Vorhaben haben wir aber auch eine passende Antwort gefunden“, glaubt Ulf Wollrath, Geschäftsführer Handel und Dienstleistungen bei der IHK Dortmund. 

„Nach den letzten für uns alle schwierigen Monaten geht es auch darum, eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen. Der Ansatz, in die einzelnen Quartiere der City zu gehen, wird uns dabei helfen, die City als lebendiges und multifunktionales Zentrum zu stärken“, ergänzt Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen, Westfalen-Münsterland. 

„Es wird darum gehen, eine gute Balance zwischen notwendigen kurzfristigen Maßnahmen und den strategischen Weichenstellungen für die Innenstadtentwicklung zu finden. Wenn uns das gelingt, werden wir noch viele positive Botschaften zur Dortmunder City hören, sehen und erleben“, verdeutlicht Susanne Linnebach, Leiterin des Amtes für Stadterneuerung, die Aufgabe aus Verwaltungssicht. 

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Reaktionen

  1. Inspiration für die Innenstadtentwicklung – Gelungene Auftaktveranstaltung zur Zukunft der Dortmunder City (PM)

    Die Dortmunder Innenstadt steht vor großen Herausforderungen. Der seit längerem zu beobachtende Strukturwandel im Einzelhandel wird durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch in unserer Stadt erheblich beschleunigt. Nutzungen und Funktionen für das Oberzentrum Dortmund müssen neu durchdacht und gefördert werden, um die City langfristig attraktiv und einzigartig zu machen.
    „Miteinander. Mitte. Machen.“

    Unter der Überschrift „Miteinander. Mitte. Machen.“ begrüßte daher Oberbürgermeister Thomas Westphal gestern Abend (4. Oktober 2021) im Westfälischen Industrieklub rund 130 Gäste – allesamt und in verschiedensten Funktionen für die City aktiv – zum Gedankenaustausch über die Zukunft der Dortmunder Innenstadt. Vertreter*innen aus den Bereichen Handel, Gastronomie, Nightlife, Kunst und Kultur, Kirche, Eigentümer*innen von Immobilien in der City, von Institutionen wie dem Cityring, dem Handelsverband, der IHK Industrie- und Handelskammer zu Dortmund sowie Wohlfahrtsverbänden haben ebenso teilgenommen wie Politiker*innen und Funktionsträger*innen aus den verschiedenen Fachbereichen der Stadtverwaltung.

    Oberbürgermeister Thomas Westphal machte direkt zu Beginn deutlich, dass er die Stärkung der City als dringende Aufgabe ansieht: „Für uns hat absolute Priorität, unsere Innenstadt nachhaltig attraktiv zu gestalten und ökonomisch nach vorne zu bringen. Ich habe das bereits an der ein oder anderen Stelle „die 4-S-Strategie“ genannt: 1. Sichern: damit meine ich die Sicherung von wirtschaftlichen Existenzen. 2. Schöner werden: zum Beispiel durch Aufenthaltsinseln, Pocket Parks und Weihnachtsbeleuchtung. 3. Strukturen ändern: dem Handel in den Erdgeschosslagen günstigere Mieten anbieten und parallel dazu eher die Mieten in den oberen Geschossen erhöhen. Und 4. Segmentierung: die Innenstadt stärker in Quartieren denken und so ganz gezielte Qualitätssteigerungen erreichen – das Brückviertel und das Rosenviertel wären Beispiele. All das ist unsere gemeinsame Aufgabe. Und die Ideen dazu müssen wir am Ende auch alle gemeinsam mittragen und zum Leben erwecken. Genau das wollen wir heute Abend hier anstoßen.“

    Mit der gestrigen Impulsveranstaltung setzte die Stadt den Auftakt zu einem Prozess, den sie gemeinsam mit den verschiedenen Innenstadtakteur*innen gestalten möchte.

    Dialog schafft Atmosphäre und Raum für viele Ideen

    Das Besondere an dem neu initiierten Prozess ist, dass die Innenstadt, ihre einzelnen Quartiere und ihre Funktionen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und weiterentwickelt werden sollen. Hierfür müssen vorhandene Netzwerke ausgebaut werden, damit Dialoge und schließlich neue Ideen und Ansätze entstehen können. Denn es braucht neben Geld und Zeit vor allem die gemeinsame Anstrengung, um die Stärken der Innenstadtquartiere herauszuheben.

    Zu Beginn des Programms stellte sich das Team vor, das den Prozess für die Etablierung eines Citymanagements gestalten wird: Das Amt für Stadterneuerung steuert die Aufgabenbearbeitung seitens der Stadtverwaltung und wird inhaltlich ergänzt vom Dortmunder Büro Stadt+Handel.

    Durch die Veranstaltung führte Stefan Postert, Projektleiter von Stadt+Handel. Jens Nußbaum, ebenfalls Projektleiter beim Büro Stadt+Handel, stellte die Zukunftsfähigkeit und die Potenziale der Dortmunder City vor. Dabei betrachtete er die Potenziale aus dem Blickwinkel von fünf sogenannten „Vermögenswerten“: ökonomisch, ökologisch, sozial, kulturell und emotional. Unter Berücksichtigung dieser fünf Werte ist die Innenstadt behutsam weiterzuentwickeln, damit sie vielseitig bleibt und nachhaltig attraktiv für Bürger*innen wie auch Gäste sein kann. Denn Dortmunds Innenstadt hat bereits heute mehr als nur Einzelhandel und Gastronomie zu bieten – und könnte dies noch viel stärker nach außen tragen. Diese vorhandenen Ansätze werden im nun angestoßenen Prozess identifiziert, sollen noch besser sichtbar gemacht und mit den gebündelten Kräften aller Akteur*innen weiter ausgebaut werden.

    Kreativ werden mit „Dialogstationen“

    Im Verlaufe des Abends gab es vor diesem Hintergrund ausreichend Zeit für Gespräche an fünf „Dialogstationen“: Immer aus dem Blickwinkel eines einzelnen Vermögenswertes stimmten die Teilnehmenden über teils provokante Thesen zur Zukunft der Innenstadt ab und diskutierten über mögliche passende Handlungsansätze für die Zukunft. Die Ergebnisse jeder Dialogstation wurden anschließend im Plenum zusammengetragen.

    In den verschiedenen Gruppen bestand unter anderem Einigkeit darüber, dass Sicherheit und Sauberkeit in der Innenstadt eine wesentliche Rolle für das Wohlfühlen in der City spielen. Auch, dass es Raum und konkrete Angebote für einzelne Zielgruppen wie Jugendliche, Familien oder Senioren in der City geben sollte, wurde gleich aus mehreren Blickwinkeln festgestellt. Lebendigkeit in den Quartieren entsteht zum Beispiel durch abwechslungsreiche Angebote an Gastronomie und Nightlife. Gemischte Erlebnisräume, die einerseits zum Verweilen und zum Treffen in der Stadt dienen, können den Menschen dabei gleichzeitig Raum für Kunst und Kultur bieten. Viele „grüne Oasen“ in der Stadt können helfen, im Sommer vorhandene Hitzeinseln in der Innenstadt aufzulösen und Orte der Entspannung sein. Aus ökonomischer Sicht zahlt nach Meinung der Teilnehmenden auch die Wertigkeit in der Stadtgestaltung, also eine ansprechende Optik des öffentlichen Raums in Dortmunds Anziehungskraft ein.

    Viele Ideen und Ansätze wurden in den Gruppendiskussionen zusammengetragen und werden jetzt vom Projektteam ausgewertet.

    Kreis wird durch Online-Abstimmung noch erweitert

    In diese Auswertungen können auch noch Meinungen einfließen, die in den kommenden Tagen online abgegeben werden: Die Abstimmung über die Thesen zu den fünf Vermögenswerten ist bis zum 11. Oktober auch im Internet möglich, weitere Informationen hierzu sind zu finden unter dortmund.de/cityentwicklung oder unter: https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/stadterneuerung/cityentwicklung/anstoss_eines_citymanagements/beteiligung/beteiligung.html

    Ausblick auf kommende „Stadt-App“

    Einen konkreten Mehrwert für die Cityakteur*innen stellten Dr. Jan Fritz Rettberg, Leiter der Stabstelle Chief Information/Innovation Office, und sein Stellvertreter Sebastian Kieper im weiteren Verlauf des Abends in einem Kurzvortrag in Aussicht: Derzeit wird an der neuen „Stadt-App“ gearbeitet. Diese Open Source-App wird ein Angebot der Stadtverwaltung an die Stadtgesellschaft, um Dortmunds Schätze auch digital sichtbarer zu machen. Hierin sollen zukünftig hilfreiche Informationen für Bürger*innen digital zusammengetragen und einfacher nutzbar gemacht werden – von Einträgen aus Gastronomie, Einzelhandel, Kultur und Veranstaltungen bis hin zum Mängelmelder, in dem beispielweise Straßenschäden in einer Karte verortet direkt an die Stadt gemeldet werden können. Einträge in den einzelnen Modulen kann jede*r vornehmen, die App wird also vom Mitmachen der Stadtgesellschaft leben.

    Nächste Schritte noch im Oktober

    Zum Abschluss der Veranstaltung informierten Stefan Postert und Jens Nußbaum über die nächsten Schritte. Dabei steht insbesondere die fortlaufende Einbindung und Beteiligung der Akteur*innen im Mittelpunkt. Denn wie Dortmunds Innenstadt in Zukunft aussehen wird, ist in der Öffentlichkeit immer wieder Thema. Noch im Oktober werden Spaziergänge durch die verschiedenen Quartiere der Innenstadt stattfinden. Dabei wird das lokale Wissen der jeweiligen Akteur*innen vor Ort erfasst, das in die Analyse mit einfließt. Zudem tauscht sich das Projektteam mit ausgewählten Expert*innen in Interviews zu Qualitäten der Dortmunder City, Stärken und Schwächen sowie Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten aus. Stadt+Handel bereitet außerdem aktuell eine Online-Umfrage vor, in der die Öffentlichkeit die Dortmunder City und ihre Quartiere bewerten soll.

    Viel Positives tut sich schon in der City

    Eine wichtige Erkenntnis des Abends war, dass es – abseits von aktuellen Herausforderungen wie Leerständen und Baustellen – auch Positives aus der City zu berichten gibt:

    · Es gibt Nachfrage im Einzelhandel nach Ladenlokalen und Gastronomieflächen,

    · der erste Dortmunder Nachtbeauftragte hat seinen Dienst aufgenommen,

    · die City wird grüner, zum Beispiel temporär durch den Pocket-Park an der Reinoldikirche und langfristig im Rahmen der Durchgrünungsplanung des Umweltamtes,

    · DORTMUND KREATIV unterstützt die kultur- und kreativwirtschaftlichen Entwicklungen in Dortmund und vieles mehr.

    Darauf soll nun aufgesattelt werden, die Stadt soll zum Erlebnisraum werden: Es braucht Visionen, Umsetzungsbereitschaft und vor allem Stadtmacher*innen, die sich dabei einbringen, Dortmund nachhaltig als Anziehungspunkt für alle zu gestalten.

    Wie vom Projektteam erhofft wurde mit der Veranstaltung gestern ein erstes zentrales Ziel erreicht: Die verschiedenen Akteur*innen miteinander ins Gespräch zu bringen, Aufbruchsstimmung zu erzeugen und gemeinsam Ideen zu formulieren, wie die Dortmunder City nachhaltig weiterentwickelt werden kann. Denn die Stärkung der City kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten gemeinsam an tragfähigen und passgenauen Strukturen, Nutzungen und Funktionen arbeiten. Die verschiedenen Kompetenzen, Erfahrungen und Ideen sind grundlegend für ein erfolgreiches Konzept zur Weiterentwicklung der Innenstadt, das von allen akzeptiert und Hand in Hand von allen Akteur*innen umgesetzt wird.

    Hintergrund: Gemeinsam auf dem Weg

    Im Juni wurde der Startschuss für die vom Rat der Stadt beschlossene Etablierung eines Citymanagements für die Dortmunder Innenstadt gegeben. Eine wichtige Aufgabe, die in einer starken Allianz von Stadt und privaten Akteuren getragen und angegangen wird.

    Mit dem Prozess werden gemeinsam die konzeptionellen Grundlagen zum Anstoß eines Citymanagements erarbeitet. Dieses soll deutliche Impulse zur stadtstrukturellen und wirtschaftlichen Stärkung der Dortmunder City setzen und sowohl Aspekte der Stadtentwicklung als auch des Stadtmarketings behandeln. Gemeinschaftlich wird ein Weg eingeschlagen, der ein zukünftiges Bild der Dortmunder City zeichnet. Ziel ist es, bestehende Netzwerke zu stärken und – wo nötig – neue Bündnisse zu schmieden.

    Der Anstoß eines Citymanagements wird durch das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in NRW 2020“ gefördert. Die Stadt Dortmund hat sich erfolgreich um finanzielle Mittel aus diesem Sonderprogramm des Landes beworben und dem Rat der Stadt ein Gesamtpaket zur Stärkung der City vorgelegt. Darin enthalten sind kurzfristige Maßnahmen zur Aufwertung des öffentlichen Raums in der City (z.B. Sonderreinigungen, Beleuchtungsverbesserungen und die Aufwertung von Grünflächen), die Erarbeitung von Machbarkeitsstudien zur Nachnutzung großer Einzelhandelsimmobilien sowie die Etablierung eines Citymanagements. Darüber hinaus sind bereits zahlreiche weitere Maßnahmen zur Stärkung der City angeschoben, wie etwa die Aufstockung des Service- und Präsenzdienstes, die Ausstattung der City mit Pop-Up-Grün wie dem „Gartenparadies Reinoldikirchplatz“ und die Konkretisierung des Masterplans Plätze für die prägenden Stadträume der City. Der Prozess zum Anstoß eines Citymanagements wird bis Ende 2022 finanziell gefördert und durch das Amt für Stadterneuerung gesteuert.

  2. „Dortmund zieht an – Aufbruch City“: Quartierswerkstätten für die Dortmunder Innenstadt – City-Aktivisten feilen gemeinsam an kreativen Ideen (PM)

    Der Prozess zum Anstoß eines Citymanagements hat die nächste Stufe erreicht: In Quartierswerkstätten für die verschiedenen Bereiche der Dortmunder City geht es um die Zukunft der einzelnen Quartiere und ihre Identität. Manche Quartiere liegen dabei schon auf der Hand – das Rosenviertel etwa oder das Brückviertel, denn sie sind bereits gewachsen. Zwei Werkstätten haben in der vergangenen Woche schon stattgefunden: zu den nördlichen und den mittleren Citybereichen. Die Werkstatt zu den südlichen Bereichen folgt Mitte März.

    Die Teilnehmer*innen diskutierten intensiv und hielten am Ende konkrete Ansatzpunkte fest. Unter den Teilnehmenden waren die „Köpfe“ aus den Quartieren selbst: die Treiber*innen und Macher*innen der Dortmunder City, Vertreter*innen dort ansässiger oder tätiger Verbände und Institutionen sowie der beteiligten Fachbereiche der Stadt Dortmund. Dass auch im Rahmen eines digitalen Formates kreative Ideen entstehen können, stellten die Cityakteur*innen eindrucksvoll unter Beweis. Im ersten Schritt wurden Leitgedanken und Visionen für die einzelnen Quartiere formuliert. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, welche Rolle das jeweilige Quartier innerhalb der Innenstadt spielen soll. Im nächsten Schritt machten sich die „City-Aktivisten“ Gedanken darüber, was genau benötigt wird, um diese Zielbilder zu realisieren. Welche Schlüsselprojekte sind anzugehen? Und wer muss was konkret dafür einbringen?

    Kreative Ideen von den Macher*innen der Dortmunder City

    Am ersten Abend der Veranstaltungsreihe standen die nördlichen Quartiere der Dortmunder City im Fokus. Für das Brückviertel brachte Katja Kortmann, Direktorin des Hotels Esplanade die Ergebnisse der Werkstatt-Arbeit auf den Punkt: „Das Brückviertel wird das lauteste, bunteste und coolste Viertel Dortmunds.“ Dazu bedürfe es temporärer Projekträume für Künstler*innen, innovativen und alternativen Gastro-, Ausgeh- und Wohnkonzepten, kombiniert mit Festen und Veranstaltungen, um das Viertel sichtbarer zu machen.

    Aber auch die Akteur*innen aus den anderen Bereichen der City formulierten genaue Ansprüche und Zielvorstellungen. Das östlich an das Brückviertel angrenzende Klosterviertel sieht sich als gewachsenes, innerstädtisches Wohnviertel, das zukünftig verkehrsberuhigt und atmosphärisch aufgewertet daherkommen könnte – ganz ohne Hype und Glamour, aber mit deutlich mehr Grün in den Wohnstraßen.

    Das Quartier rund um die Katharinenstraße hat zwar noch keinen Namen gefunden, sieht sich jedoch eindeutig als Ort des Ankommens, dem Entreé in die City, der einerseits mit zahlreichen bedeutenden kulturellen Institutionen wie z. B. dem Museum für Kunst- und Kulturgeschichte (MKK) oder der Stadt- und Landesbibliothek aufwarten kann, dem es andererseits jedoch an gestalterischen Maßnahmen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum mangelt. Auch die thematische Verbindung der kulturellen Einrichtungen fehlt, sagten die Teilnehmenden.

    Bei der zweiten Quartierswerkstatt wurden Entwicklungsziele und Projektideen für die Lagen im Herz der Dortmunder City formuliert. Heike Regener von meineHeimat.ruhr zeichnete das folgende Bild: „Der Alte Markt ist das Wohnzimmer und die Küche der Stadt – hier werden Gäste empfangen und bewirtet. Also muss der Ort etwas Besonderes sein!“ Für den benachbarten historischen Marienkirchhof wurden Wasserelemente, eine Begrünung und Sitzgelegenheiten zur Aufwertung zum ruhigen Rückzugsort vorgeschlagen.

    Die Arbeitsgruppe zur Kampstraße entwarf die Vision eines „Wohlfühlboulevards mit Scharnierfunktion“, der sich insbesondere an die Zielgruppe der Dortmunder*innen selber richtet. Das Credo: Endlich machen! Für den benachbarten Hellweg als Haupteinkaufszone wurde festgehalten, dass dort mindestens im zentralen Bereich auch zukünftig „Mainstream“-Angebote mit hoher Frequenzdichte und auswärtigen Besuchern erwartet werden.

    Gleichwohl können und müssen neue und mutige städtebaulich-architektonische Lösungen erwogen und umgesetzt werden, um innovative Wohn- und gewerbliche Nutzungen – insbesondere an den Enden der Einkaufsmeile – zu einer Sicherung der ökonomischen Leistungsfähigkeit zu ermöglichen. Markus Haas, Centermanager der Thier-Galerie fasste eine zentrale Erkenntnis der Werkstatt zusammen: „In der Dortmunder City braucht es eine Arbeitsteilung: Es muss eine Mischung von quirligen, manchmal stressigen Bereichen, von Ruhepolen, von Ankommens- und Verteilerorten und von gastronomischen Aufenthaltsbereichen geben. Dann funktioniert die City auch als Ganzes.“

    Stefan Postert vom Büro Stadt+Handel, der die Veranstaltungen moderierte, zieht ein positives Fazit: „Die gemeinsame Arbeit hat Spaß gemacht! Es ist auch deutlich geworden, dass eine gute Cityentwicklung nicht allein durch Einzelne gelingen kann. Für das Projektteam aus Stadt + Handel und dem Amt für Stadterneuerung ist es umso wichtiger, die Menschen und Institutionen aktiv einzubinden: Denn nur eine City, die zusammenarbeitet, ist eine gute City!“

    Die Reihe der Quartierswerkstätten wird Mitte März mit der Diskussion über die südlichen Citybereiche fortgesetzt und komplettiert. Voraussichtlich im Mai 2022 werden die erarbeiteten Inhalte auf der übergeordneten Ebene in sogenannten City-Werkstätten weiter vertieft und zu einem detaillierten und vor allem kooperativ erarbeiteten „Regiebuch“ für ein zukünftiges Citymanagement zusammengeführt. Darin werden sich konkrete Maßnahmenvorschläge und Empfehlungen finden zu den folgenden Bereichen:

    – Nutzungen und Immobilien

    – Städtebau und öffentlicher Raum

    – Kommunikation, Marketing und Digitalisierung

    – Kooperations- und Managementstrukturen

  3. „Dortmund zieht an – Aufbruch City“: Pop-up-Bäume, mobile grüne Stadtmöbel, „Wallpaintings“ – Förderbescheid für die City ist eingetroffen (PM)

    Im Oktober letzten Jahres startete das Land einen neuen Aufruf zum „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen 2021“. Anfang November hat das Amt für Stadterneuerung einen entsprechenden Förderantrag gestellt. Dieser war erfolgreich: der Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung Arnsberg über 180.000 Euro Fördermittel ist nun eingetroffen. Somit können zusammen mit dem städtischen Eigenanteil weitere konkrete Maßnahmen mit 200.000 Euro Gesamtkosten zur Aufwertung der City vorbereitet und umgesetzt werden.

    Mit dem Landesprogramm soll die Handlungsfähigkeit der Kommunen gestärkt werden, um die aktuellen Herausforderungen der Innenstädte zu bewältigen.

    Für die Dortmunder City werden aus dem Programm bereits der Prozess zum Anstoß eines Citymanagements unter Federführung des Amtes für Stadterneuerung sowie die Erarbeitung von Machbarkeitsstudien zur Nachnutzung großer Einzelhandelsimmobilien unter Federführung der Wirtschaftsförderung mit Unterstützung des Landes finanziert. Mit dem aktuellen Aufruf ist nun der neue Fördergegenstand ‚Schaffung von Innenstadt-Qualitäten‘ hinzugekommen.

    Stadtrat Ludger Wilde erläutert die Hintergründe: „Mit großem Interesse haben wir die neuen Fördermöglichkeiten zur Aufwertung des öffentlichen Raums aufgenommen. Über das Amt für Stadterneuerung haben wir schnell einen Antrag über die maximal mögliche Fördersumme gestellt und diesen nun auch bewilligt bekommen. Jetzt können wir in enger Zusammenarbeit mit weiteren Fachbereichen der Stadt Dortmund gezielt Projekte an den Start bringen.“

    Was mit dem Geld umgesetzt werden kann, ist vom Land klar umrissen. Für die Dortmunder City sind geplant:

    – Stadtbäume in mobilen Pflanzkübeln (sogenannte „Pop-up-Bäume“), die ebenso durch das Grünflächenamt realisiert werden wie

    – mobile grüne Stadtmöbel, zu denen zuletzt eine Bemusterungs- und Beteiligungsaktion auf dem Platz von Hiroshima stattgefunden hat, sowie die

    – künstlerische Fassadengestaltung („Wallpaintings“), die durch die Stabstelle Kreativquartiere realisiert werden.

    Die ersten konkreten Ergebnisse aus diesem neuen Paket an Sofortmaßnahmen sollen kurzfristig sichtbar werden.

  4. Zukunft der Dortmunder City: Die CDU ist für eine gemeinsame Sondersitzung der zuständigen Ausschüsse (PM)

    Die CDU-Fraktion im Rat im der Stadt Dortmund spricht sich dafür aus, zur Zukunft der Dortmunder City kurzfristig zu einer gemeinsamen Sondersitzung der Ratsausschüsse für Wirtschaft, Soziales, Ordnung, Planung und Mobilität einzuladen. Die vor kurzem veröffentlichten Ergebnisse der Ende vergangenen Jahres durchgeführten Online-Befragung zur Dortmunder City stellen der Stadtspitze und der Wirtschaftsförderung Dortmund nach Ansicht der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Dortmund ein schlechtes Arbeitszeugnis aus.

    Die Befunde der Erhebung seien keineswegs neu. Statt die Herausforderungen, vor denen die Dortmunder City bekanntermaßen stehe, in immer wieder neuen Vorlagen, Präsentationen und Werkstattgesprächen nur zu beschreiben, sei es höchste Zeit, konkrete politische Ziele für die Zukunft und Weiterentwicklung der Dortmunder City zu benennen. Dies soll in der von der CDU geforderten gemeinsamen Sondersitzung der für die vielschichtigen City-Themen zuständigen Fachausschussmitglieder geschehen.

    Dazu Dr. Jendrik Suck, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Dortmund:

    „Die Attraktivität einer Stadt wird immer noch in besonderer Weise vom Reiz ihrer Innenstadt geprägt. Deshalb müssen wir die Weiterentwicklung unserer City mit aller Entschlossenheit angehen. Im Jahr 2014 hat der Rat der Stadt Dortmund das ‚City-Konzept 2030‘ beschlossen. Nach acht Jahren ist es Zeit für eine Bestandsaufnahme und Aktualisierung dieses Handlungsleitfadens. Die City muss mehr sein als ein Ort des Einkaufens. Die Handlungserfordernisse sind vielschichtig, weshalb wir eine fachausschussübergreifende Runde brauchen, die alles in den Blick nimmt vom freundlichen Erscheinungsbild und hoher Aufenthaltsqualität über die Förderung von Handel und Gastronomie und die Belebung der City, z. B. durch Dienstleistungs- und Bildungsangebote und mehr Wohnraum, bis hin zur zuletzt sich verschärfenden Situation rund um den Drogenkonsumraum. Nur die Gesamtsicht auf die Handlungserfordernisse in Bezug auf die City wird diese nach vorne bringen.“

  5. SPD-Ratsfraktion: Verbesserung der Situation in der Dortmunder Innenstadt auf den Weg bringen (PM)

    Das Erscheinungsbild der Dortmunder City hat sich sichtbar verändert. Dirk Goosmann, ordnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion: „Während am oberen Westenhellweg und im Stadtgarten eine wachsende Drogenszene Probleme verursacht, finden sich am Ostenhellweg vermehrt wohnungslose Menschen in Nischen und Eingängen. Verschmutzungen und Müllablagerungen nehmen zu. Dies wirkt abschreckend auf Anwohner*innen, Gewerbetreibende und Besucher*innen. Obwohl ein hoher Kontrolldruck durch Polizei und Ordnungsamt vorhanden ist, findet Drogenhandel unter den Augen der Öffentlichkeit statt. Es ist wichtig, Verstöße und Fehlverhalten zu sanktionieren, um keine rechtsfreien Räume zuzulassen.“

    Es muss ein Gesamtkonzept unter Beteiligung von Politik, Verwaltung und Handel und Anwohner*innen mit ergebnisoffenen Lösungsvorschlägen für eine Entwicklung der Innenstadt entwickelt und kurzfristig umgesetzt werden, um die Probleme fachlich übergreifend anzugehen. Nur so kann es gelingen, wieder Leben in die City und auf die Plätze und in den öffentlichen Raum zurück zu bringen. Als positive Beispiele für eine belebte, attraktive Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität sind Veranstaltungen wie z.B. das Fest der Chöre, das E-Bike-Festival, der Stadtfeuerwehrtag oder der Evangelische Kirchentag zu benennen.

    Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion Daniela Worth ergänzt: „ Der Drogenkonsumraum ist wichtiges und unverzichtbares Instrument zur Verbesserung der Situation drogenkranker Menschen in Dortmund. Leider haben im Umfeld aggressives Betteln und Diebstähle zugenommen. Die Entscheidung, den Drogenkonsumraum am Standort in unmittelbarer Nähe des Gesundheitsamts zu errichten, war zum Zeitpunkt der Verlegung im Jahr 2019 nachvollziehbar. Seither hat eine Verwahrlosung der Szene durch einen wachsenden Gebrauch synthetischer Drogen dazu geführt, dass die Lage des Standortes neu zu bewerten ist, um nicht das gesamte Umfeld zu beschädigen“.

  6. Die Mischung machts: GRÜNE fordern grundlegende Neuausrichtung für eine lebendige Innenstadt (PM)

    Die Diskussion über die „Verödung“ der Innenstädte muss nach Ansicht der Dortmunder GRÜNEN zu einem grundlegenden Paradigmenwechsel führen. Bislang wurden die Innenstädte traditionell vor allem auf ihre kommerzielle Funktion reduziert. In Zeiten des Internethandels und der Einkaufszentren vor den Toren der Stadt können sie diese schon lange nicht mehr erfüllen. Damit die Innenstädte zukünftig lebendig bleiben, muss endlich umgedacht werden. Städte können und müssen viel mehr Bereiche des Lebens berücksichtigen: Neben mehr Grün, weniger Verkehr und viel Lebensqualität sollten Leben, Wohnen, Arbeit, Kultur, Bildung und Freizeit hier zusammengeführt werden. Eine große Aufgabe, für die es gute Ideen und vor allem den gemeinsamen Willen der verschiedenen Akteur*innen braucht.

    Krise der traditionellen Einkaufsstadt

    „Der Funktionsverlust der Innenstadt ist keine Dortmunder Besonderheit“, betont Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN und Vorsitzende des Planungsausschusses. „Die europäische Stadt ist vor allem durch Einkaufszonen geprägt. Das Angebot der Geschäfte und der großen Kaufhäuser hat die Menschen jahrzehntelang von allein in die Innenstädte gezogen. Doch diese Magnetwirkung hat entscheidend nachgelassen. Der Handel findet immer mehr außerhalb der Innenstadt und vor allem im Internet statt. Der Rest wird durch Lieferdienste erledigt. Es gibt für die Menschen nur noch wenige Gründe, zum Einkaufen in die City zu kommen“, stellt Ingrid Reuter fest.

    Damit beschreibt sie eine Entwicklung, die schon lange vor Corona begann, durch die Pandemie aber beschleunigt und verfestigt wurde. Während in den vergangenen Jahren zunächst nur die äußeren Enden des Osten- und Westenhellwegs mit Leerständen und Besucher*innenrückgang zu kämpfen hatten, ist das Problem langsam auf der gesamten Einkaufsmeile zu sehen.

    „Man hat aus den Fehlern mit dem Centro in Oberhausen, dem Limbecker Platz in Essen oder auch der Thier-Galerie nicht gelernt. Jetzt geht es darum, andere Gründe für einen Aufenthalt in der City zu schaffen und die gesamte Innenstadt wieder zu einem belebten und beliebten Ort zu entwickeln – für die Dortmunder*innen, aber auch für Besucher*innen“, erklärt Reuter.

    GRÜNE Antwort: Nutzungsmix und Aufenthaltsqualität steigern

    Für die GRÜNEN ist das nur durch ein Zentrum möglich, das unterschiedliche Funktionen aus Wirtschaft und sozialem Leben vereint. Dies ist auch Kernthema der 2020 verabschiedeten Leipzig-Charta der europäischen Stadt, die drei Ziele für eine vitale Stadtentwicklung nennt: gerecht, grün und produktiv.

    „Diese Ziele können auch für Dortmund die richtigen Handlungsanreize geben. Für uns heißt das Wohnen, soziale Leistungen und Bildungsangebote in der Stadt für alle gesellschaftlichen Gruppen, Grün und Freizeitflächen bei Nutzung klimaneutraler Mobilität und die Einbeziehung von Handwerk, Gastronomie und Kulturwirtschaft“, so Reuter. „Dafür brauchen wir eine stärkere Gemeinwohlorientierung bei der Gestaltung unserer Stadt, hin zu einem
    nachhaltigen Nutzungsmix mit kleinteiligen Besitzverhältnissen.“

    Alle Ideen müssten auf den Tisch und sowohl von den Einwohner*innen, der Stadtgesellschaft als auch von Vertreter*innen von Handel, Wirtschaft und der Politik mit all ihren Facetten betrachtet werden. „Die Zeit läuft. Die mit dem City-Management begonnenen Anstrengungen der Stadt haben die Diskussion in Gang gebracht. Jetzt gilt es, daraus gute und wirkungsvolle Konzepte zu entwickeln“, so Ingrid Reuter abschließend.

  7. SPD-Fraktion will Stärkung und Weiterentwicklung der City-Runde (PM)

    „Bei der weiteren Cityentwicklung besteht großer politischer Diskussionsbedarf. Eine neue weitere ausschussübergreifende Kommission, wie sie andere politische Fraktionen fordern, lehnen wir ab, denn mit der City-Runde besteht bereits ein erprobtes Gremium. Daher gilt es die bestehende City-Runde weiterzuentwickeln und zu stärken, anstatt neue Gremien zu schaffen“, erklärt die Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Dortmund, Carla Neumann-Lieven.

    Denn der SPD-Fraktion ist es wichtig, dass die Diskussionen um die Innenstadtentwicklung nicht in einer rein politisch besetzten Runde geführt werden, sondern Händler*innen, Expert*innen aus verschiedenen Feldern, Verwaltung und Verbände/Institutionen direkt mit einbezogen werden. Die bereits bestehende City-Runde ist genau ein solches Format, das es nun entsprechend weiterzuentwickeln gilt.

    Wesentliches Element, um die City-Runde in ihrer Bedeutung zu stärken, ist die Besprechung konkreter Konzepte in dieser Runde. Die Verwaltung soll daher umgehend Vorschläge für Sofort-Maßnahmen entwickeln und mit den weiteren Akteuren der City-Runde beratschlagen. Diese Sofort-Maßnahmen sollen dabei die Bereiche Sauberkeit, Maßnahmen gegen Leerstände, Maßnahmen zur Kinder- und Familienfreundlichkeit sowie Maßnahmen zur Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit abdecken.

    „Die Zukunft der Dortmunder Innenstadt ist mehr als die Leerstandsproblematik. Die allgemeinen Probleme in Einzelhandel und Gastronomie (Corona, Online-Handel, Sauberkeit, fehlende Attraktivität für Familien/Kinder etc.) sind die wesentlichen Faktoren, aufgrund dessen die Innenstadt weniger attraktiv wirkt. Diesen Problemen gilt es zeitnah und mit wenigen, aber dafür umso schlagkräftigeren Maßnahmen entgegen zu wirken und dann muss mit allen Akteuren gemeinsam an einer Gesamtstrategie gearbeitet werden“, erklärt der Vorsitzende des Wirtschafts- und Beschäftigungsausschusses, Franz Rüther, abschließend.

  8. Info-Heft stellt aktuelle Projekte für eine attraktive Dortmunder City vor (PM)

    Die Weiterentwicklung der Innenstadt ist eine Daueraufgabe, der sich die Stadtverwaltung gemeinsam mit vielen Partner*innen stellt. Nach der langen Corona-Phase zeigen sich neue und alte Herausforderungen wie unter einem Brennglas. Doch die aktuellen Probleme sollten die guten Ideen und Initiativen zur Attraktivierung der City und erreichte Fortschritte nicht überdecken.

    „Die Probleme müssen unbedingt auf den Tisch – die vielen schon gefundenen Lösungen und guten Impulse aber auch. Wir befassen uns sehr intensiv mit der Zukunft unserer City“, betont Susanne Linnebach, die Leiterin des Amtes für Stadterneuerung. Die Stadt Dortmund und ihre Partner*innen arbeiten gemeinsam unter der Federführung der Stadterneuerung an dem Ziel, die City zu stärken, damit sie ein Magnet für die Dortmunder*innen und das Umland bleibt.

    Die Vielfalt der Maßnahmen und die Entwicklungsschritte sollen jetzt mit dem Info-Heft „Aufbruch City“ in ihrem Zusammenhang sichtbarer werden. Oberbürgermeister Thomas Westphal warnt davor, die City schlechter zu reden als sie ist. Dies wäre fatal. In seinem Grußwort (Editorial) an die Dortmunder*innen schreibt er: „Es hat absolute Priorität, unsere Innenstadt nachhaltig und attraktiv zu gestalten, sowie sie ökonomisch nach vorne zu bringen.“

    Allein von der Seiten der Stadtverwaltung bringen sich 17 Ämter und Abteilungen mit konkreten Projekten und Maßnahmen ein. Zahlreiche Einzelakteur*innen sowie Verbände und Institutionen aus Handel, Gastronomie, Nightlife, Kunst und Kultur, Kirche, Wohlfahrt, Immobilieneigentümer*innen tragen eigene Perspektiven und Initiativen bei. Und auch die Bürger*innen werden beteiligt, ihre Ideen und Wünsche aufgegriffen. Diese vielen Blickwinkel auf die City sind wichtig, um alle Stellschrauben zu erkennen und drehen zu können.

    City-Entwicklung ist eine kontinuierliche Aufgabe, bei der sich kurzfristige Maßnahmen und mittel- bis langfristige Konzepte ergänzen. „Es ist unser aller City, unser Treffpunkt, der Ort, an dem wir ganz unterschiedlich sein dürfen und sein wollen, unser Herz, um das wir uns gerne alle zusammen kümmern“, bringt es OB Westphal im Grußwort auf den Punkt.

    Das Info-Heft „Aufbruch City“ berichtet auf acht Seiten im Format DIN A3 über die vielfältigen Aktivitäten zur Stärkung der City. Sie erscheint erstmals zum FestiWall am kommenden Sonntag, wird dort verteilt und liegt im Anschluss in städtischen Dienststellen, einigen Institutionen, Kultureinrichtungen und Geschäften nicht nur in der Innenstadt aus.

    Über QR-Codes unter den Artikeln und Berichten gelangt man zu weiterführenden Infos auf der städtischen Internetseite. Auch die Inhalte des Info-Heftes selbst sind online verfügbar: http://www.dortmund.de/aufbruchcity.

    Mit dem Amt für Stadterneuerung hat jener Fachbereich die redaktionelle Verantwortung, der stadtintern auch den Arbeitskreis zur Cityentwicklung steuert. Weitere Ausgaben des Info-Heftes sollen in loser Folge veröffentlicht werden.

  9. Neun Quartiere – Eine starke City: Zukunftsbilder zeigen Perspektiven für die Innenstadt-Quartiere (PM)

    Der Prozess zum Anstoß eines Citymanagements schreitet voran. Nun liegen Quartiersprofile für die City vor: Vom Katharinenviertel im Nordwesten bis zum Rosenviertel im Südosten wurden insgesamt neun Quartiere identifiziert. Die Profile zeigen konkrete Zukunftsbilder für jedes einzelne Quartier und damit für die Entwicklung der Innenstadt als Ganzes. Grundlage hierfür ist der Input, den zahlreiche Akteur*innen der Innenstadt in den intensiven Dialogen dreier digitaler Quartierswerkstätten im Februar und März dieses Jahres zusammengetragen haben.

    „Stark, vielfältig und lebendig ist unsere City dann, wenn jedes Quartier eigene Schwerpunkte und eine eigene Atmosphäre in das große Ganze einbringt“, sagt Susanne Linnebach, Leiterin des Amts für Stadterneuerung, das den Prozess steuert. „Die Quartiersprofile machen unter anderem über Bilder spürbar, wie diese Arbeitsteilung in Zukunft gestaltet werden soll. Für einige etablierte Quartiere kann dies vor allem bedeuten, bereits bekannte Stärken zu schärfen. Andere Bereiche wie etwa das Katharinenviertel stehen noch an einem anderen Punkt – ihre Identität als Quartier, ihr Profil muss sich erst noch bilden.“

    Stimmungsvolle und emotionale Profilierungen

    Zur Verdeutlichung der Quartiersprofilierung hat das Büro Stadt+Handel im Auftrag der Stadt sogenannte Moodboards für die neun Innenstadtbereiche erarbeitet: für das Katharinenviertel, das Brückviertel und das Klosterviertel, den Boulevard Kampstraße, den Hellweg, die „Altstadt“ am Alten Markt, das Hansaviertel, das Rosenviertel und die „grüne Bühne“ rund um Theater und Rathaus. Mit beispielhaften Fotos stellen diese den jeweils angestrebten Charakter der Quartiere dar. Ergänzt werden die Bilder durch Slogans und Zielaussagen, die allerdings ausdrücklich nicht als Marken zur Außendarstellung zu verstehen sind.

    Jens Nußbaum, Projektleiter bei Stadt+Handel, erläutert den Ansatz: „Es geht um Herz und Verstand – um konkrete Maßnahmen, aber auch um Emotionen. Wir alle müssen die Frage beantworten, was zukünftig die ‚Story‘ der Dortmunder Innenstadt ist und welche Potenziale dafür durch die einzelnen City-Quartiere und ihre Akteur*innen eingebracht werden können.“

    Für das als Quartier mit eigenem Charakter bereits bekannte Rosenviertel sieht die Zielperspektive beispielsweise vor, das etablierte Profil zu verstärken. Die qualitätsvolle Mischung aus Geschäften mit dem Auge fürs Detail und individuellen gastronomischen Angeboten werde „von Liebhaber*innen und Genussmenschen geschätzt. Die liebevolle Gestaltung der Ladenlokale spiegelt die Hingabe der Gewerbetreibenden für das Viertel wider“, heißt es etwa in den Quartiersprofilen.

    Das Katharinenviertel hingegen soll sich als Einheit erst bilden. Ihm spricht das Papier die Funktion als Entree zur Stadt zu. Es soll sich profilieren als Ort des Ankommens und des Großstadterlebnisses. Auch die kulturellen Angebote wie zum Beispiel Museen in diesem Bereich sollen dabei mehr zur Geltung gebracht werden.

    Das Klosterviertel im Nordosten der City soll seine Identität als lebenswertes Wohnviertel für Innenstadtfans weiterentwickeln. „Ohne Hype und Glamour“, wie es im Profil heißt, aber mit gemeinschaftlich organisierten Nachbarschaftsaktionen. Als kulinarisches Herzstück und Ort zum Wohlfühlen für City-Besucher*innen, Fußballbegeisterte und Tourist*innen soll sich das Viertel rund um den Alten Markt, den Betenhof und den Schuhhof weiterentwickeln – identifiziert als „Unser Altstadtviertel“.

    Breite Beteiligung der Innenstadt-Akteur*innen

    In die Bildung der Quartiersprofile eng eingebunden waren die „Köpfe“ aus den Quartieren selbst: die Treiber*innen und Macher*innen der Dortmunder City, Vertreter*innen dort ansässiger oder tätiger Verbände und Institutionen sowie verschiedene Fachbereiche und Einrichtungen der Stadt Dortmund. Im Rahmen der Quartierswerkstätten formulierten sie Leitgedanken und Visionen für die einzelnen Quartiere und identifizierten Schlüsselprojekte für die Erreichung der Ziele.

    Ulf Wollrath, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, war unter den Teilnehmenden der Quartierswerkstätten: „Das eigene Quartier ist für Händler*innen und viele andere Akteur*innen der Innenstadt genau der richtige Maßstab für eigene Initiativen: Hier kennt man sich, hier kann man gemeinsam etwas auf die Beine stellen – und Erfolge auch direkt spüren. Dass auf dieser Ebene gemeinsame Perspektiven entwickelt wurden, ist ein wichtiger Meilenstein für die Cityentwicklung.“

    Die vollständigen Quartiersprofile sind online einzusehen unter http://www.dortmund.de/cityentwicklung (unter Downloads).

    Maßnahmenvorschläge und ein „Regiebuch“ zum Abschluss

    Im weiteren Prozess hinterlegt das Büro Stadt+Handel die Profile und Ziele für die Quartiere mit konkreten Maßnahmenvorschlägen und Best-Practice-Beispielen. Den Abschluss des Prozesses zum Anstoß eines Citymanagements bildet ein sogenanntes Regiebuch, das die kooperativ erarbeiteten Ergebnisse detailliert als Handlungsleitfaden für alle Akteur*innen zusammenführt. Es enthält ein Zukunftsbild für die Dortmunder Innenstadt und konkrete Projekte für die Bereiche „Nutzungen und Immobilien“, „Städtebau und öffentlicher Raum“ sowie „Kommunikation, Marketing und Digitalisierung“. Empfehlungen zu Kooperations- und Managementstrukturen für die Dortmunder City werden zudem aufzeigen, wie und durch wen die Projekte zielgerichtet umgesetzt werden. Dieses Gesamtpaket wird schließlich den Ratsfraktionen vorgelegt, die den „Prozess zum Anstoß eines Citymanagements“ per Ratsbeschluss vom 11. Februar 2021 mehrheitlich auf den Weg gebracht hatten.

    Einen Überblick über viele aktuell laufende Maßnahmen der Cityentwicklung bietet das neue Info-Heft „Aufbruch City“, das in gedruckter Form an zahlreichen Stellen – nicht nur in der Innenstadt – ausliegt. Eine online-Version findet sich unter dortmund.de/aufbruchcity.

    Hintergrund: „Dortmund zieht an – Aufbruch City“

    Unter der Überschrift „Dortmund zieht an – Aufbruch City“ arbeiten die Stadt Dortmund und ihre Partner*innen gemeinsam an dem Ziel, die City zu stärken, damit sie ein Magnet für die Dortmunder*innen und das Umland bleibt. Dabei ist der Stadt die breite Beteiligung der Bürger*innen wichtig. City-Entwicklung ist eine Daueraufgabe, bei der sich kurzfristige Maßnahmen und mittel- bis langfristige Konzepte ergänzen.

    Das Büro Stadt+Handel arbeitet unter dem Motto „Miteinander. Mitte. Machen“ an einer tiefgehenden Analyse und entwickelt mit allen Akteur*innen konkrete Ideen und Grundlagen für eine künftige Strategie. Sie wird nachhaltig und tragfähig über einen langen Zeitraum sein und immer wieder neue Impulse für die City liefern. Diese Strategie wird in ein konkretes Citymanagement übergehen.

    Parallel schieben die Stadt und ihre Partner*innen bereits fortlaufend flankierende Maßnahmen mit Sofortwirkung an: Dazu gehören u.a. Kultur- und Freizeit-Events, Sonderreinigungen, Verbesserung der Beleuchtung, Studien und Konzepte zur Nachnutzung großer Einzelhandelsimmobilien, die Aufstockung des Service- und Präsenzdienstes des Ordnungsamtes sowie die Herrichtung von Aufenthaltsoasen mit mobilem Grün und neuer Stadtmöblierung.

    Allein von der Stadt Dortmund bringen sich mehr als 17 Ämter und Abteilungen in das gemeinsame Stärkungsprojekt für die City ein: Amt für Stadterneuerung (federführend), Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Team Emissionsfreie Innenstadt, Wirtschaftsförderung, Kulturbetriebe, Umweltamt, Sport- und Freizeitbetriebe, Jugendamt, Grünflächenamt, Tiefbauamt, Ordnungsamt, Stabsstelle Kreativquartiere, Sozialamt, Stabstelle Chief Information/Innovation Office, Wohnungsamt, der Nachtbeauftragte und die Dortmund-Agentur.

  10. Neuer Feierabendmarkt auf dem Platz der alten Synagoge (PM)

    Gut und frisch Einkaufen und den Feierabend bei Live-Musik, leckeren Spezialitäten und einem geselligem Miteinander genießen. Das verspricht der neue Feierabendmarkt auf dem „Platz der alten Synagoge“.

    Das Theater Dortmund und Patrick Arens, den die Dortmunder*innen u. a. als Veranstalter des Hansemarktes und der traditionsreichen Weihnachtsstadt kennen, reichen sich die Hand für diese ganz besondere neue Veranstaltungsreihe. Genuss und Kultur im Herzen der Stadt, vor der Kulisse des imposanten Opernhauses.

    Jeden zweiten und vierten Donnerstag

    Am zweiten und vierten Donnerstag im Monat kann hier von 16 bis 21 Uhr nach Lust und Laune flaniert, getrunken und geschlemmt werden. Zunächst im September und Oktober. Dann geht es nach einer Winterpause weiter im April. Die Termine für dieses Jahr sind somit: 8. und 22. September sowie 13. und 27. Oktober.

    Der perfekte Feierabend: Regionale Markthändler*innen sorgen mit nachhaltigen Angeboten, leckeren Naschtellern sowie mit besonderen Weinen und Biersorten für ein hochwertiges kulinarisches Angebot: Obst und Gemüse von regionalen Bio-Bauern, Fisch- und Fleischhändler, Antipasti aus Sizilien, frische Waffeln – auch vegan – , Wein-, Sekt- & Bierspezialitäten, Kulinarisches aus den Häusern „Labsal“ und „Dinner & Co“.

    Für das gewisse kulturelle Extra sorgen Künstler*innen aus dem Ensemble und Opernchor des Theater Dortmund, von den Dortmunder Philharmonikern sowie aus vielen anderen Dortmunder Musikvereinen, die mit stimmungsvollen musikalischen Beiträgen das Feierabend-Gefühl abrunden.

    Künstler*innen und Händler*innen gesucht

    Künstler*innen, Musiker*innen und Sänger*innen, die die Bühne des Feierabendmarktes nutzen möchten, bewerben sich bitte formlos unter feierabendmarkt@theaterdo.de. Das Theater freut sich auch über Bewerbungen von regionalen Markthändler*innen und Anbieter*innen von Spezialitäten, die Nachhaltigkeit leben und über ein besonderes Angebot verfügen.

    Infos zum Markt gibt es auf der Homepage des Theaters: https://www.theaterdo.de/feierabendmarkt.

  11. „Dortmund zieht an – Aufbruch City“: Weitere Meilensteine für die Innenstadt – Citymanagement und Verfügungsfonds sollen kommen (PM)

    Ein Citymanagement zunächst durch einen beauftragten Dienstleister und ein Verfügungsfonds zur Soforthilfe sollen ab 2023 zur Stärkung und Weiterentwicklung der Dortmunder City beitragen. Zudem soll das Amt für Stadterneuerung ein Integriertes Handlungskonzept für die City als Grundlage für die Umsetzung von Projekten und die Akquise von Fördermitteln erarbeiten. Diese weiteren Bausteine im Zusammenhang mit den bereits laufenden Anstrengungen für die Innenstadt schlägt der Verwaltungsvorstand dem Rat zur Entscheidung vor.

    Grundlage hierfür ist der seit 2021 laufende Prozess zum „Anstoß eines Citymanagements“, den das Planungsbüro Stadt + Handel im Auftrag der Stadt Dortmund koordiniert. Unter intensiver Beteiligung der Akteur*innen der Innenstadt entstanden darin unter anderem Zukunftsbilder und -ziele für die Innenstadt und ihre einzelnen Quartiere. Aus diesen werden derzeit Vorschläge für konkrete Maßnahmen und Projekte abgeleitet. Das so bis Ende des Jahres entstehende „Regiebuch“ soll den öffentlichen ebenso wie den privaten Akteur*innen der Innenstadt als Arbeitsprogramm für die weitere Cityentwicklung dienen und wird den politischen Gremien noch vorgelegt.

    Schwung mitnehmen und Projekte zügig umsetzen

    Um den in diesem Prozess entstandenen Schwung mitzunehmen und die erarbeiteten Ergebnisse direkt aufzugreifen, soll nun möglichst zeitnah ein Citymanagement die Arbeit aufnehmen und erste Projekte zur Umsetzung bringen. Die Beauftragung eines Dienstleisters für zunächst vier Jahre gewährleistet diese zügige Realisierung. Parallel soll die langfristige Verstetigung eines Citymanagements in Form einer gut durchdachten öffentlich-privaten Partnerschaft geprüft und vorangebracht werden.

    Das Citymanagement soll an die bisherigen Aktivitäten zur Stärkung der City anknüpfen, das Zusammenspiel zwischen Stadt und privaten Innenstadtakteur*innen unterstützen, beraten und mit eigenen Projekten Akzente setzen.

    Die geplanten Aufgaben des Citymanagements liegen unter anderem in

    – der Umsetzung der Quartiersprofile für die City

    – der Unterstützung bei der Aufwertung des öffentlichen Raumes hinsichtlich Aufenthaltsqualität und Erlebnischarakter

    – der Ideenentwicklung und Durchführung von Projekten zur Behebung von Leerständen

    – der Beratung privater Immobilieneigentümer*innen hinsichtlich Nutzung, Gestaltung und Außenwirkung der Objekte

    – der Steigerung der Wahrnehmbarkeit und Verbesserung der Außenwirkung der Dortmunder City-Lagen mittels besuchs-, verkaufs- und imagefördernder Aktionen.

    Damit leistet das Citymanagement einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung einer vielfältigen und multifunktionalen Innenstadt.

    Alle Maßnahmen sollen im engen Schulterschluss mit der Verwaltung, den städtischen Tochterunternehmen, der Lokalpolitik sowie den Immobilieneigentümer*innen und Gewerbetreibenden der Dortmunder City erfolgen.

    Verfügungsfonds zur finanziellen Soforthilfe in der City

    Eine weitere Aufgabe des Citymanagements ist die Geschäftsführung über einen Verfügungsfonds für die City. Für diesen Fonds ist ein Budget von 180.000 Euro jährlich vorgesehen, das zu gleichen Teilen aus den Mitteln der Stadt und von privaten City-Akteur*innen stammt. Innerhalb des Budgets wird somit jeder privat eingebrachte Euro durch die Stadt Dortmund verdoppelt.

    Unterstützt werden sollen aus diesem Topf nicht-kommerzielle Aktivitäten, die zur Aufwertung und Belebung der Dortmunder City und ihrer Quartiere beitragen. Über die Verwendung der Mittel soll eine durch private und öffentliche Akteure besetzte Jury auf Grundlage der erarbeiteten Quartiersprofile entscheiden. Die Geschäftsordnung des Fonds und die Besetzung der Jury werden in einem nächsten Schritt festgelegt.

    Integriertes Handlungskonzept ermöglicht Anträge auf Städtebauförderung

    Im Integrierten Handlungskonzept bündelt das Amt für Stadterneuerung alle Projekte der Cityentwicklung, einschließlich der aus dem aktuellen Prozess entwickelten Maßnahmen im Sinne der Quartiersprofilierung. Das Citymanagement und die Einrichtung eines Verfügungsfonds sollen sich als Bausteine in diesem Konzept wiederfinden. Das Integrierte Handlungskonzept dient somit als abgestimmter Fahrplan zur Umsetzung der Projekte und ermöglicht es zugleich, Städtebaufördermittel für diese zu beantragen.

  12. DIE LINKE+ lehnt privat-öffentliches Citymanagement ab (PM)

    Die Stadtverwaltung hat eine Vorlage in den Gremiengang gebracht, nach der der öffentliche Raum künftig durch privat-öffentliche Kooperation gestaltet werden soll. Eine Jury aus Verwaltung, Gewerbetreibenden und Politik soll die Projekte steuern. DIE LINKE+ lehnt diese Privatisierung der Gestaltung des öffentlichen Raumes ab.

    „Für den öffentlichen Raum ist die öffentliche Hand verantwortlich. Diese Verantwortung darf nicht über in der Gemeindeordnung nicht vorgesehene Nebengremien auf Privatleute mit Gewinninteressen übertragen werden, die über keinerlei demokratische Legitimation verfügen. Es gilt das Primat der Politik“, so der Fraktionssprecher Utz Kowalewski von DIE LINKE+.

    Die Vorlage der Verwaltung sieht vor, jedes private Projekt im öffentlichen Raum mit der gleichen Summe durch die öffentliche Hand zu unterstützen, die Privatleute selbst beisteuern. Hierzu sollen Landesfördermittel angeworben werden. „Damit werden öffentliche Finanzmittel zur Co-Finanzierung privater Projekte im öffentlichen Raum zweckentfremdet. Damit können wir nicht einverstanden sein. Die Straßen, Rad- und Fußwege sind originäre Aufgabe von Verwaltung und Politik – im Rat müssen auch die Entscheidungen fallen und nicht in einer privaten Jury, auch wenn unter anderem auch Politiker*innen daran teilnehmen dürfen“, meinen auch die verkehrspolitischen Sprecher*innen Sonja Lemke und Christian Gebel.

    Die Dortmunder Innenstadt dürfe dabei nicht nur als Ort des Konsums und privater Kapitalinteressen gedacht werden, sondern soll im Gegenteil Aufenthaltsort für alle Dortmunder*innen sein, unabhängig von ihrem Geldbeutel.

    Die geplante Struktur unterläuft nach Einschätzung der Planungsfachfraktion von DIE LINKE+ auch den vom Rat beauftragten ‚Masterplan Plätze‘, der sich in herausragender Art und Weise vorgenommen hat, den öffentlichen Raum im Citybereich neu zu ordnen. Dazu fand erst vor wenigen Wochen eine Veranstaltung statt, bei der ein renommiertes Architektenbüro erste vielversprechende Ansätze der Öffentlichkeit vorstellte. „Den dort eingeschlagenen Kurs des ‚Masterplans Plätze‘ für den Umgang mit dem öffentlichen Raum unterstützen wir ganz ausdrücklich“, so Utz Kowalewski.

  13. CDU-Fraktion: Instrumente für mehr Sicherheit in der City ausschöpfen – Einrichtung einer Waffenverbotszone und gezielte Videobeobachtung prüfen (PM)

    Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Dortmund wird angesichts der wiederholten Berichte über Gewaltdelikte unter Stichwaffeneinsatz in der Dortmunder City in der nächsten Sitzung des Aus­schusses für öffentliche Ordnung (8.11.2022) die Initiative ergreifen und die Verwaltung auffordern, alle zur Verfügung stehenden Mittel auszuschöpfen, um fortgesetzten Gewaltauswüchsen im Herzen unserer Stadt einen wirkungsvollen Riegel vorzuschieben.

    Die CDU-Fraktion will, dass die Möglichkeit geprüft wird,

    – die Dortmunder City an Wochenenden sowie rund um Feiertage zur temporären Waffen­verbotszone zu erklären. Nach dem Beispiel der Düsseldorfer Altstadt, der Kölner Ringe oder der Zülpicher Straße in Köln wäre innerhalb des Dortmunder Wallringes dann am Abend und in der Nacht das Mitführen von Waffen und Messern im Sinne des Waffengesetzes verboten und könnte als Ordnungswidrigkeit mit einer empfindlichen Geldbuße von bis zu 10.000 Euro von der Polizei geahndet werden.

    – zur Verhütung von Straftaten und zur Stärkung des Sicherheitsgefühls bestimmte Bereiche der Dortmunder City mit Videokameras zu beobachten, um Straftaten zu verhindern, Gefahrensituationen rechtzeitig erkennen zu können und im Notfall schnell Hilfe leisten zu können.

    Die CDU-Fraktion erwartet, dass die Verwaltung sich diesbezüglich mit dem Dortmunder Polizei­präsidium und dem Innenministerium, aber auch mit Vertretern des City-Handels und der dort angesiedelten Gastro- und Kulturszene abstimmt.

    „Alle unsere Bemühungen, die Dortmunder City nach vorne zu bringen, gerade auch im Hinblick auf ein attraktives Nachtleben, werden konterkariert und das Image der City nachhaltig beschädigt, wenn eine gewaltbereite und auf Aggression und Provokation ausgerichtete Szene meint, in der Dortmunder City ihr Unwesen treiben zu können“, stellt der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion Dr. Jendrik Suck fest und erläutert: „Die Einrichtung einer temporären Waffenverbotszone an Wochenenden und vor bzw. an Feiertagen, flankiert von einer gezielten Videobeobachtung an besonders kritischen Punkten, sind nach unserer Überzeugung die am besten geeigneten und wirkungsvollsten Mittel der Abschreckung und Vermeidung weiterer schwerer Straftaten mit Gefahr für Leib und Leben im Herzen unserer Stadt. Wir wollen, dass sich die Menschen in unserer Stadt zu jeder Tages- und Nachtzeit auf unseren Straßen sicher fühlen. Deshalb werden wir die Prüfung von Waffenverbotszone und Videobeobachtung im Ordnungsausschuss anstoßen und das Thema ‚Mehr Sicherheit für die Dortmunder City‘ darüber hinaus auch auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung bringen.“

    Hintergrund:

    Laut Polizei (7.10.2022) ist es in der City allein in den Sommermonaten Juli, August und September zu Ermittlungen in über 20 Fällen gekommen, die auf eine hohe Gewaltbereitschaft der Täter schließen lassen, die offenbar auch vor einem bewaffneten Vorgehen nicht zurückschrecken.

  14. iteinander. Mitte. Machen. – Veranstaltung zeigt Ergebnisse aus dem Prozess der Cityentwicklung (PM)

    Der Prozess zum Anstoß eines Citymanagements hat in den vergangenen Monaten durch Dialogformate, Werkstätten und Umfragen viele Perspektiven für die Dortmunder City hervorgebracht. In den offenen Austausch haben sich Unternehmen und Institutionen, Immobilieneigentümer*innen, Bewohner*innen und Besucher*innen der Innenstadt ebenso eingebracht wie viele Stellen der Stadtverwaltung. Die zentralen Ergebnisse des Prozesses werden nun in einer Abendveranstaltung am Dienstag, 15. November, vorgestellt. Der Abend gewährt Einblicke in die aktuellen Aktivitäten zur Stärkung der Dortmunder City und umfasst einen Ausblick auf das weitere Vorgehen.

    Unter dem Titel „Miteinander. Mitte. Machen. Perspektiven für die Dortmunder City“ lädt das federführende Amt für Stadterneuerung gemeinsam mit dem beauftragten Planungsbüro Stadt+Handel alle Interessierten für Dienstag, 15. November, ab 18 Uhr für rund zweieinhalb Stunden in den Lichthof des Baukunstarchivs NRW am Ostwall 7 ein. Einlass ist ab 17.30 Uhr.

    Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis einschließlich Donnerstag, 10. November, erforderlich. Diese ist ausschließlich online möglich unter dortmund.de/cityentwicklung. Mit der Anmeldebestätigung erhalten Teilnehmende per E-Mail ein Ticket, das am Einlass vorzuzeigen ist. Jede*r Teilnehmende benötigt ein eigenes Ticket.

    Das Büro Stadt+Handel wird die Besucher*innen durch das Programm des Abends führen. Der Blick richtet sich dabei auf konkrete Maßnahmenvorschläge für die Zukunft und vorhandene Stärken der City, die es auszubauen und betonen gilt. Als Impulsgeber*innen der Cityentwicklung kommen dabei verschiedene Innenstadt-Akteur*innen zu Wort und stellen vor, wie sie bereits jetzt zur Belebung und Attraktivitätssteigerung der City beitragen. Nach dem Ausblick auf die nächsten Schritte klingt der Abend gesellig aus.

    Hintergrund: Vielfältige Quartiere erfordern vielfältige Maßnahmen

    Seit Juni 2021 beschäftigen sich das Amt für Stadterneuerung, das Büro Stadt+Handel sowie zentrale Akteur*innen der Innenstadt mit der Herausarbeitung zukünftiger Perspektiven und Maßnahmen für die City. Die Ergebnisse, die nun präsentiert werden, basieren auf einem breit angelegten Beteiligungsprozess. Auf Grundlage einer Bestandsanalyse wurden Profile von neun Innenstadtquartieren herausgearbeitet, die jeweils eigene Schwerpunkte setzen und deren Summe die City als Ganzes ausmacht.

    Getreu dem Motto: Neun Quartiere – eine starke City. Darauf aufbauend wurden für jedes Quartier konkrete Anregungen zur Stärkung vorhandener Qualitäten entwickelt. Diese Maßnahmenvorschläge erstrecken sich auf die Bereiche „Nutzungen und Immobilien“, „Städtebau und öffentlicher Raum“ sowie „Kommunikation, Marketing und Digitalisierung“. Für die Umsetzung wurden auch bereits erste Empfehlungen zu künftigen Kooperations- und Managementstrukturen getroffen.

    Aus der Zusammenschau der inhaltlichen und organisatorischen Aspekte soll ein Regiebuch entstehen, das die Umsetzung des gemeinschaftlich erarbeiteten Zukunftsbildes einer lebendigen und lebenswerten Dortmunder Innenstadt anleitet. Zugleich soll es den Grundbaustein bilden für die geplante Etablierung eines Citymanagements.

  15. Fortschreibung des Masterplans Einzelhandel – Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Dortmund: Offenlage des Fortschreibungsentwurfs (PM)

    Der Masterplan Einzelhandel – Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Dortmund dient als Grundlage zur Beurteilung von Einzelhandelsvorhaben (Ansiedlungen, Verlagerungen und Vergrößerungen von Einzelhandelsbetrieben). Die wesentlichen Ziele dabei sind die Stärkung des Oberzentrums Dortmund, die Erhaltung und Entwicklung der City und der Nebenzentren sowie die Sicherung einer flächendeckenden Nahversorgung.

    Neben seiner Funktion als Beurteilungsgrundlage von Einzelhandelsvorhaben stellt der Masterplan Einzelhandel eine bedeutsame Abwägungsgrundlage bei der Aufstellung von Bauleitplänen dar (sogenanntes sonstiges städtebauliches Entwicklungskonzept im Sinne von § 1 Abs. 6 Nr. 11 Baugesetzbuch).

    Um diese Funktionen erfüllen zu können, umfasst der Masterplan Einzelhandel notwendige Inhalte, wie die parzellenscharfe Abgrenzung der zentralen Versorgungsbereiche, die Dortmunder Sortimentsliste sowie Steuerungsgrundsätze.

    Überprüfung und Überarbeitung der Aussagen

    Für eine rechtssichere und praktikable Anwendung ist eine regelmäßige Fortschreibung des Masterplans Einzelhandel notwendig, mit der ein externes Gutachterbüro beauftragt wurde. Auf Grundlage einer flächendeckenden Einzelhandelsbestandserhebung und Nutzungskartierung sowie städtebaulich-funktionaler Analysen erfolgte eine Überprüfung und Überarbeitung der konzeptionellen Aussagen des Masterplans Einzelhandel.

    Mit dem Fortschreibungsentwurf liegt damit eine aktualisierte planerische Grundlage zur räumlichen Steuerung des Einzelhandels vor, die die veränderten Rahmenbedingungen berücksichtigt.

    Offenlage des Entwurfs ab Montag, 12. Dezember

    Vom 12.12.2022 bis 20.01.2023 erfolgt die Offenlage des Entwurfs des Masterplans Einzelhandel 2021. Während der Offenlage steht der Fortschreibungsentwurf auf der Website des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes zur Einsichtnahme zur Verfügung (Masterplan Einzelhandel (dortmund.de)). Darüber hinaus liegen die Unterlagen vom 12.12.2022 bis 20.01.2023 einschließlich beim Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Verwaltungsgebäude Burgwall 14, Eingangsbereich während der Öffnungszeiten aus. Auch besteht die Möglichkeit einen Termin zur Auskunft und Erörterung per E-Mail (masterplan-einzelhandel@stadtdo.de) oder telefonisch (0231/50-2 49 13) zu vereinbaren.

    Anregungen und Hinweise zum Fortschreibungsentwurf können während der vorgenannten Auslegungsfrist bei der Stadt Dortmund (Stadtplanungs- und Bauordnungsamt) schriftlich, mündlich zur Niederschrift oder per E-Mail an masterplan-einzelhandel@stadtdo.de vorgebracht werden. Es wird darauf hingewiesen, dass nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen bei der Beschlussfassung über die Fortschreibung des Masterplans Einzelhandel unberücksichtigt bleiben können.

    Nach Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen wird ein abschließender Ratsbeschluss über den fortgeschriebenen Masterplan Einzelhandel erfolgen.

  16. Befragung „Vitale Innenstädte 2022“ bestätigt den gesetzten Kurs für die Dortmunder City (PM)

    „Warum sind Sie heute in dieser Innenstadt unterwegs? Wie bewerten Sie die Attraktivität dieser City? Und wie hat sich Ihr Einkaufsverhalten durch die wachsende Bedeutung des Online-Handels verändert?“ Diese und weitere Fragen wurden den Besucher*innen der Dortmunder City im Herbst 2022 gestellt. Das Institut für Handelsforschung (IFH) hat die Befragungen bundesweit für die Untersuchung „Vitale Innenstädte“ durchgeführt. Dabei wurden an verschiedenen Befragungstagen rund 69.000 Besucher*innen, 2.000 davon in Dortmund, in 111 teilnehmenden Städten zu ihren Anforderungen an eine City, ihrem Einkaufsverhalten und zukünftigen Perspektiven für die Innenstädte befragt.

    Die nun vorliegenden Ergebnisse der Befragung machen deutlich, dass die Dortmunder City weiterhin einen wichtigen Anziehungspunkt für viele Besucher*innen, sowohl aus Dortmund, als auch aus der Region darstellt. Gegenüber der Befragung 2020 zeigt sich zudem ein klarer Erholungseffekt in Bezug auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie, insbesondere was den klassischen Einkaufsbummel und die Bedeutung von Gastronomie und Freizeit- und Kulturangeboten angeht.

    Diese Beobachtung wird auch durch die Zahlen der Passant*innen-Frequenzzählung der Firma Hystreet bestätigt, denn die Besucher*innenzahl ist um rund 10 Prozent in 2022 gegenüber dem Jahr 2019 gestiegen.

    Gleichzeitig ergibt die Befragung „Vitale Innenstädte“ jedoch auch, dass es im Vergleich mit ähnlich großen Städten weiterhin durchaus Verbesserungsbedarf gibt. Besonders deutlich wird dies anhand der Aspekte, die sich auf die Gestaltung des öffentlichen Raums beziehen und die teilweise erkennbar schlechter als in vergleichbaren Städten eingeschätzt werden. Darüber hinaus zeigt sich auch in der Befragung wieder, dass die zunehmende Bedeutung des Onlinehandels sowie die Folgen der Corona-Pandemie neue und innovative Konzepte für eine zukunftsfähige Innenstadt erforderlich machen. Diese müssen neben dem Einzelhandel auch andere Nutzungen, die von den Besucher*innen bisher vergleichsweise wenig wahrgenommen wurden, stärker berücksichtigen. Gemeint sind hier z.B. die Themen Gastronomie sowie Freizeit- und Kulturangebote, aber auch Angebote für jüngere Zielgruppen.

    Neben mittelfristigen Projekten wie dem bevorstehenden Weiterbau des Boulevard Kampstraße sowie der Fortführung des Masterplans Plätze, ergeben sich kurzfristige Ansatzpunkte aus dem Prozess zum Anstoß eines Citymanagements, bei dem im engen Schulterschluss mit Händler*innen, Gastronomie und Eigentümer*innen die Grundlagen für die Errichtung eines City-Managements und Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt erarbeitet wurden. Dazu zählen u.a. die Einrichtung eines (öffentlich-privat finanzierten) Verfügungsfonds sowie verschiedene „Starter-Projekte“ zur Umsetzung der verschiedenen Quartiersprofile. Diese beinhalten ein großes Spektrum der in der Befragung genannten Aspekte: von stärkerer Begrünung und Möblierung des öffentlichen Raums, über die Förderung von Außengastronomie und innovativen Handelskonzepten, bis hin zu speziellen Angeboten für junge Menschen.

  17. Eine Fußgängerzone für das Rosenviertel – Verfahren für das nördliche Rosental ist eingeleitet (PM)

    Wo heute Autos fahren und stehen, soll im Rosenviertel künftig mehr Raum für urbanes Leben in entspannter Atmosphäre sein. Die Stadt plant eine Fußgängerzone mit temporären grünen Akzenten und Sitzgelegenheiten im nördlichen Rosental. Den Abschnitt zwischen Kleppingstraße und Viktoriastraße sollen Kraftfahrzeuge künftig nur noch ausnahmsweise befahren: zum Be- und Entladen zwischen 21 und 11 Uhr oder zum Erreichen privater Stellplatzanlagen.

    Die Fußgängerzone soll neue Nutzungschancen im öffentlichen Raum eröffnen und die Verbindung insbesondere zur Kleppingstraße stärken. Dadurch wird das besondere Flair des Viertels nicht mehr nur in den Geschäften erlebbar sein, sondern auch im bislang noch unbegrünten, mit Parksuchverkehr belasteten Straßenraum.

    „Dort, wo Menschen sich gern aufhalten, erkunden sie auch die Angebote der Geschäfte und Gastronomie – deshalb haben gut gestaltete Straßen und Plätze einen hohen Stellenwert für lebendige Innenstädte“, sagt Susanne Linnebach, Leiterin des Amts für Stadterneuerung. „Die geplante Fußgängerzone schafft einen neuen Rahmen für den öffentlichen Raum im Rosental, den wir gemeinsam mit den Anlieger*innen mit Leben füllen möchten.“

    Den ersten Schritt in Richtung der Regelung, die aus den Reihen der anliegenden Gewerbetreibenden sowie der Bezirkspolitik angeregt wurde, hat die Bezirksvertretung Innenstadt-West nun gemacht. Mit ihrem Beschluss vom Mittwoch (19. April), ein sogenanntes Teileinziehungsverfahren einzuleiten, gab sie den Startschuss. Mit Veröffentlichung dieses Beschlusses in den Dortmunder Bekanntmachungen wird eine Frist von drei Monaten beginnen, in der Bürger*innen sowie Eigentümer*innen Einwendungen erheben können.

    Eine Informationsveranstaltung vor allem für Eigentümer*innen und anliegende Gewerbetreibende findet statt am Donnerstag, 24. Mai, ab 18 Uhr in den Räumen des „TwentyOne“-Betriebsrestaurants der DEW21, Günter-Samtlebe-Platz 1. Das Amt für Stadterneuerung bittet um Anmeldung bis Dienstag, 22. Mai, unter cityentwicklung@stadtdo.de.

    „Zur endgültigen Entscheidung wird das Thema voraussichtlich im Herbst erneut auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Innenstadt-West stehen“, erläutert Sylvia Uehlendahl, Fachbereichsleiterin des Tiefbauamtes, den Zeitplan. „Fällt der Beschluss dann zugunsten der Neuregelung aus, wird die Fußgängerzone voraussichtlich im Frühjahr 2024 eingerichtet.“

    Zu ihrem Start soll die Fußgängerzone dann auch gleich mobile grüne Möbel mitbringen – mehr Raum für Fußgänger*innen, grüne Akzente und Sitzgelegenheiten halten also gemeinsam pünktlich zum Beginn der Außensaison Einzug in das nördliche Rosental. Einen Vorgeschmack darauf gibt es bereits dieses Jahr, denn der Straßenabschnitt ist einer der Standorte, an denen im Spätsommer für jeweils drei Monate mobile Bäume und grüne Möbel gastieren.

  18. „Dortmund zieht an – Aufbruch City“: Fußgängerzone in der Straße Rosental geplant – Einladung zum Infoabend am 24. Mai (PM)

    Im nördlichen Abschnitt der Straße Rosental in der City plant die Stadt Dortmund eine Fußgängerzone. Die ersten Schritte dafür hat die Bezirksvertretung Innenstadt-West im April eingeleitet, der endgültige Beschluss steht noch aus.

    Welche Ziele die neue Regelung verfolgt und was sie für den Verkehr bedeutet, ist Thema einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 24. Mai. Diese beginnt um 18 Uhr in den Räumen des „TwentyOne“-Betriebsrestaurants der DEW21, Günter-Samtlebe-Platz 1. Auch die geplante Aufstellung mobiler Bäume und grüner Möbel sowie mögliche weitere Maßnahmen für mehr Aufenthaltsqualität im Rosenviertel werden an dem Abend mit Anlieger*innen und allen Interessierten diskutiert.

    Da die Platzzahl begrenzt ist, bittet das Amt für Stadterneuerung um Anmeldung bis Montag, 22. Mai, unter cityentwicklung@stadtdo.de. Mehr Informationen zur geplanten Fußgängerzone mit temporären grünen Akzenten im Rosental gibt es auch unter dortmund.de/cityentwicklung.

    Hintergrund: „Dortmund zieht an – Aufbruch City“

    Unter der Überschrift „Dortmund zieht an – Aufbruch City“ arbeiten die Stadt Dortmund und ihre Partner*innen gemeinsam an dem Ziel, die City zu stärken, damit sie ein Magnet für die Dortmunder*innen und das Umland bleibt. City-Entwicklung ist eine stetige Aufgabe, die derzeit eine besondere Priorität hat. Dabei ist der Stadt die breite Beteiligung der Bürger*innen wichtig.

    Das Büro Stadt+Handel hat im Auftrag der Stadt unter dem Titel „Miteinander. Mitte. Machen.“ gemeinsam mit allen Akteur*innen konkrete Ideen und eine Strategie für die Verwaltung und das kommende Citymanagement entwickelt – einzusehen unter dortmund.de/cityentwicklung.

    Kurzfristige Maßnahmen und mittel- bis langfristige Konzepte ergänzen sich dabei. Die Stadt und ihre Partner*innen bringen deshalb fortlaufend verschiedene Maßnahmen auf den Weg: Von Kultur- und Freizeit-Events über Sonderreinigungen bis zur Aufstockung des Service- und Präsenzdienstes des Ordnungsamts.

    Allein von der Stadt Dortmund bringen sich 17 Ämter und Abteilungen in das gemeinsame Stärkungsprojekt für die City ein: Amt für Stadterneuerung (federführend), Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Wirtschaftsförderung, Kulturbetriebe, Städtische Immobilienwirtschaft, Umweltamt, Sport- und Freizeitbetriebe, Jugendamt, Grünflächenamt, Tiefbauamt, Ordnungsamt, Stabsstelle Kreativquartiere, Sozialamt, Stabsstelle Chief Information/Innovation Office, Wohnungsamt, der Nachtbeauftragte sowie der Fachbereich Marketing + Kommunikation.

    Über die Entwicklungen in der City berichtet die Stadt regelmäßig in einem Infoheft – abrufbar auch im Internet unter http://www.aufbruchcitydortmund.de.

  19. Dortmunds City erhält landesweit höchste Förderung: NRW bewilligt 1,3 Millionen Euro für die Innenstadt – Leerstand bekämpfen, Gebäude neu nutzen (PM)

    Um die Innenstädte zu stärken, hat das Land NRW ein Förderprogramm aufgelegt. Nach Dortmund gehen 1,3 Millionen Euro – für die Zukunft der City.

    Finanziellen Rückenwind für die Stärkung der Dortmunder City gibt es vom Land Nordrhein-Westfalen: 1,31 Millionen Euro fließen aus einem Förderprogramm nach Dortmund. Die Stadt erhält damit die höchste Summe von mehr als 160 geförderten Kommunen.

    Mit der nun bewilligten neuen Förderung aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ plant die Stadt bis 2027 zahlreiche Verbesserungen in der City. Dabei geht es unter anderem darum, wie leerstehende Ladenlokale und größere Immobilien künftig genutzt werden. Auch die Gestaltung von Gebäuden, Plätzen und Straßen bildet einen Schwerpunkt. Für die Umsetzung muss Dortmund einen Eigenanteil in Höhe von rund 560.000 Euro aufbringen. Die Koordinierung liegt beim Amt für Stadterneuerung.

    Verfügungsfonds Anmietung hilft, Leerstände zu beenden

    Mit dem „Verfügungsfonds Anmietungen“ kann die Stadt leerstehende Ladenlokale neuen Nutzer*innen günstiger zugänglich machen. Wichtigste Maßgabe ist dabei, dass eine Belebung der City zu erwarten ist. Das Modell funktioniert so: Die Stadt mietet eine Fläche für 70 Prozent der Altmiete an. Vermietet sie dieselbe Fläche dann für 20 Prozent der Altmiete weiter, kann sie bis zu zwei Jahre lang Geld aus dem Förderprogramm bekommen. Damit verringert sie ihre Eigenkosten. Das ist pro Objekt bis zu einer Mietfläche von 300 Quadratmetern möglich.

    Darüber hinaus möchte die Stadt verschiedene Standorte mit Machbarkeitsstudien unter die Lupe nehmen. Dabei geht es zum einen darum, wie Immobilien künftig genutzt werden. Zum anderen soll geprüft werden, wie die Gebäude durch die Gestaltung ihres Umfelds optimal in die City eingebunden werden können.

    Gestaltungssatzung und mehr Spielangebote

    Außerdem möchte die Stadt Dortmund eine Gestaltungssatzung für die Innenstadt entwerfen. Sie soll die harmonische Entwicklung von Immobilien und öffentlichen Räumen fördern. Zugleich sollen zusätzliche Spielangebote für Kinder entstehen und mehr Trinkbrunnen aufgestellt werden. Für eine Gebäudewand möchte die Stadt zudem eine künstlerische Gestaltung beauftragen.

    Studien sollen die Zukunftsfähigkeit von City-Lagen und ihren Verkaufsflächen prüfen. Weitere Maßnahmen zielen darauf ab, Leerstände zu erfassen und zu vermitteln. Auch öffentlichkeitswirksame Aktionen sind mit den Fördermitteln geplant.

    Zur Übersicht über die Programmbewilligungen 2023 des Landes NRW geht es hier, Hintergründe zur Landesinitiative „Zukunft. Innenstadt. Nordrhein-Westfalen“ sind online hier zu finden.

    Hintergrund: „Dortmund zieht an – Aufbruch City“

    Die Dortmunder City ist ein Magnet für die Dortmunder*innen und das Umland. Damit das so bleibt, arbeiten die Stadt Dortmund und ihre Partner*innen gemeinsam an dem Ziel, sie zu stärken. Unter der Überschrift „Dortmund zieht an – Aufbruch City“ hat die City-Entwicklung derzeit besondere Priorität.

    Dabei ist der Stadt die Beteiligung der Bürger*innen wichtig. Zur gemeinsam erarbeiteten Strategie gehören Kultur- und Freizeit-Events ebenso wie Sonderreinigungen oder die Aufstockung des Service- und Präsenzdienstes des Ordnungsamts (dortmund.de/cityentwicklung). Allein von der Stadt Dortmund bringen sich 17 Ämter und Abteilungen in das gemeinsame Stärkungsprojekt für die City ein.

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