Mamas Comeback ins Berufsleben: Arbeitsagentur Dortmund bietet umfangreiche Beratung, Unterstützung und Förderung

Vielen Müttern fehlt es an Selbstbewusstsein und sie zweifeln an sich selbst. Dabei sind ihre Qualitäten auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Aufklärung verschafft die Arbeitsagentur Dortmund. Foto: Arbeitsagentur
Vielen Müttern fehlt es an Selbstbewusstsein und sie zweifeln an sich selbst. Dabei sind ihre Qualitäten auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Aufklärung verschafft die Arbeitsagentur Dortmund. Fotos (2): Arbeitsagentur

„Ich möchte endlich wieder arbeiten“ – das geht vielen Müttern durch den Kopf; und hin und wieder mittlerweile auch Vätern. Eigenes Geld, Altersabsicherung, Karriere: Gründe gibt es genug. Und Wiedereinsteigerinnen werden gebraucht – als Fachkräfte von morgen. Allerdings kommen oft Zweifel auf: Wie bekomme ich Job und Familie unter einen Hut? Reicht die Qualifikation? Solche Bedenken bremsen aus. Viele Frauen verwerfen das Projekt „Jobrückkehr“ oder landen im Minijob. Um das zu verhindern, brauchen sie einen guten Plan für den erfolgreichen Wiedereinstieg.

Klare Aufgabenteilung in der Kindeserziehung kann den Wiedereinstieg erleichtern

„Eigentlich ist mein Mann nicht so begeistert davon, dass ich wieder arbeiten gehen möchte“, so Franziska K. aus Dortmund. „Sicher bin ich mir auch nicht. Er hat ja Recht, genug zu tun hätte ich auch zu Hause. Aber ich will doch nicht umsonst studiert haben“, so Frau K. weiter.

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„Zu Recht“, so Sarah Hinz, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bei der Agentur für Arbeit Dortmund. Aber diesen Konflikt mit dem eigenen Gewissen fechten nahezu alle Mütter aus. „Familie darf nicht nur ein Frauenthema sein“, erklärt Hinz. Aber wer unterbricht letztendlich seinen beruflichen Werdegang, um die Kinder zu erziehen?

Noch immer sind das vornehmlich Frauen. „Eine Familie gründet man in der Regel zu zweit. Mama muss nicht alles allein organisieren“, so Hinz. Hilfreich ist eine Liste, anhand der die Partner alle Aufgaben, die Kinder und Haushalt betreffen, aufteilen. Dabei gilt: Prioritäten setzen. Ein Muss ist die zuverlässige Kinderbetreuung. Denn nur dann haben die Eltern den Kopf frei für den Beruf.

Mütter verfügen meist über gutes Organisationstalent, Belastbarkeit und Konfliktfähigkeit

Durch das Familienmanagement geschult, verfügen Mütter meist über ein ausgeprägtes Organisationstalent.
Durch das Familienmanagement geschult, verfügen Mütter meist über ein ausgeprägtes Organisationstalent.

„Was kann ich schon, wer braucht mich?“ Oft hört Hinz diese Zweifel: „Viele Frauen haben mangelndes Selbstwertgefühl. Zu Unrecht, denn man braucht sie,“ so die Expertin. Man braucht die Wiedereinsteigerinnen unbedingt, denn sie sind motivierte, qualifizierte und organisierte Arbeitskräfte. Will eine Frau wieder arbeiten, muss sie als erstes sich selbst überzeugen.

„Mütter verfügen über Motivation, Organisationsgeschick, Belastbarkeit und Konfliktfähigkeit“, zählt Hinz auf. „Weiter Diplomatie und Teamfähigkeit. Da legt jeder Arbeitgeber Wert drauf.“ Wer sich seiner Softskills unsicher ist, kann eine Selbstanalyse in Testform machen. So bietet die Agentur für Arbeit einen zielführenden Kompetenzcheck an, ausgewertet durch fachkundige Psychologen. Hiermit wurde auch Franziska K. überzeugt, dass mehr auf ihrer „Haben“ Seite steht, als sie vielleicht selber gedacht hat.

Stellenangebote gibt es in Tageszeitungen, Fachzeitschriften, bei der Agentur für Arbeit oder Karriereportalen wie Xing und Linkedin. Auf der Internetseite der Agentur für Arbeit finden Frauen die Broschüre „Praktische Bewerbungstipps für Frauen“. Neben Tipps sind beispielsweise auch die „Todsünden“ bei einer Bewerbung genannt.

Ausbildung, Qualifizierung und Fortbildung lohnen sich immer; Vorsicht bei Minijobs

Manchmal bedarf es einer Auffrischung des vorhandenen Wissens. Dabei gibt es viele Möglichkeiten. Vom Fernstudium über VHS-Kurse bis hin zu beruflicher Weiterbildung, gefördert von der Agentur für Arbeit. Manchmal ist auch eine komplett neue Ausbildung der richtige Weg. Das geht auch in Teilzeit.

Diese Variante kommt bei berechtigtem Interesse in Frage, wie etwa bei der Betreuung eines Kindes. Das Modell gibt es nicht nur für Zwanzigjährige. „Wenn eine Frau 40 Jahre alt ist und wieder arbeiten möchte, hat sie noch mindestens 25 Berufsjahre vor sich. Da lohnt sich eine Ausbildung allemal“, sagt Sarah Hinz. Konkret sieht es so aus, dass die Azubis die tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit im Betrieb reduzieren, die Berufsschule aber normal besuchen.

Einer Frau, die zurück in die Arbeitswelt möchte, bringt der Minijob nicht viel. Die Studie „Frauen in Minijobs“ des Bundesfamilienministeriums ergab, dass er wie „Sekundenkleber“ wirke. Nur wenige Frauen, die länger ausschließlich in einem Minijob gearbeitet hatten, machten den Schritt in einen normalen Job.

Regelmäßige Informationsveranstaltungen im BIZ in der Steinstraße

An der Steinstraße ist die Zentrale von Arbeitsagentur und JobCenter.
Das BIZ befindet sich im Gebäude der Arbeitsagentur in der Steinstraße. Foto: Alex Völkel

Sie blieben im Minijob „kleben“. Plant eine Frau mit möglichst wenig Stunden den Wiedereinstieg, sollte sie das zumindest mit einem Midijob machen. Vorteil: Ab 450,01 Euro profitieren Midi-Jobber von Arbeitslosengeld, Krankengeld und mehr Mutterschaftsgeld.

Für alle Fragen rund um den Wiedereinstieg bietet die Agentur für Arbeit Dortmund regelmäßig eine Informationsveranstaltung an. In einer offenen Sprechstunde werden alle Fragen beantwortet und Tipps für die erfolgreiche Rückkehr in das Berufsleben gegeben.

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Reaktionen

  1. Beruflicher (Wieder-) Einstieg für Alleinerziehende in Dortmund Job und Kind – das geht! Eine Rundumveranstaltung für Alleinerziehende, die (zurück) in das Berufsleben möchten (PM)

    Am Mittwoch, 03.08.2022 ist es wieder so weit! Veranstaltet vom Netzwerk “Beruflicher Wiedereinstieg für Alleinerziehende in Dortmund“ beteiligen sich zahlreiche Akteur*innen am Informationstag.

    Die Beratungsstelle für Alleinerziehende, unter der Trägerschaft von IN VIA Dortmund e.V. und dem Sozialdienst kath. Frauen Hörde e.V., lädt im Namen des Organisationsteams, dem auch die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, das Dortmunder Weiterbildungsforum e.V. und das Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund angehören, herzlich zum Infotag ein.

    In der Zeit von 9:00 – 14:00 Uhr können sich Alleinerziehende im Dietrich Keuning Haus an verschiedenen Ständen über die Möglichkeiten ihrer beruflichen Zukunft, die Vereinbarkeit von Beruf/Ausbildung mit der Familie und zur Work-Life-Balance informieren. Um hierfür etwas mehr Ruhe und Zeit zu haben, findet in dieser Zeit eine kostenlose Kinderbetreuung statt. Auch Emma, das Maskottchen vom BVB, hat sich angekündigt und steht ab 12 Uhr für Autogramme und Fotos bereit!

    Für die alleinerziehenden Eltern werden fachkompetente Bildungsprofis aus verschiedensten Bereichen an diesem Tag vor Ort sein und zielgerichtete Unterstützung und Beratung anbieten.

    Eine kleine Auswahl der Themen:

    – berufliche Neuorientierung
    – Qualifizierungs- und Fortbildungsmöglichkeiten
    – Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Dortmund
    – Beschäftigungsangebote
    – Gesundheitsorientierung für die ganze Familie
    Außerdem bietet die Veranstaltung:
    – kostenloses Kinderunterhaltungsprogramm
    – Waffelbacken für Kinder
    – Eltern-Kind-Entspannung und kleine Yoga-Alltagspause

    Hierzu laden wir herzlich ein
    am Mittwoch, 03.08.2022
    von 9:00 – 14:00 Uhr
    Dietrich Keuning Haus
    Leopoldstr. 50-58, 44147 Dortmund

  2. Ausgaben für Mutterschaftsgeld in Dortmund gesunken – AOK zahlte rund 779.000 Euro in 2022 (PM)

    In Dortmund sind die Ausgaben für Mutterschaftsgeld im vergangenen Jahr aufgrund des Geburtenrückgangs in Westfalen-Lippe gesunken. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor. Danach zahlte die AOK NordWest 778.980 Euro für ihre weiblichen Mitglieder. Das ist ein Rückgang von 15,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach der aktuellen Auswertung wurde die Leistung in 2022 in 537 Fällen gezahlt. Im Vorjahr waren es 611 Fälle. „Mutterschaftsgeld wird von den gesetzlichen Krankenkassen als Entgeltersatzleistung während der Schutzfristen gezahlt, also sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Entbindung. Bei Mehrlings- und Frühgeburten verlängert sich das Mutterschaftsgeld von acht auf zwölf Wochen ab dem Entbindungstag“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

    Mutterschaftsgeld für Arbeitnehmerinnen

    Einen Anspruch auf Mutterschaftsgeld haben werdende Mütter, die als Arbeitnehmerin selbst gesetzlich krankenversichert sind. Das Mutterschaftsgeld beträgt maximal 13 Euro pro Kalendertag. Übersteigt das durchschnittliche Nettoarbeitsentgelt den Betrag von 13 Euro, wird die Differenz zum Nettoarbeits-entgelt vom Arbeitgeber als Zuschuss zum Mutterschaftsgeld gezahlt, so dass das bisherige monatliche Einkommen vollständig ersetzt wird.

    Leistungen während der Schwangerschaft

    Darüber hinaus übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die ärztliche Betreuung, Vorsorgeuntersuchungen und die Leistungen einer Hebamme während und nach der Schwangerschaft. Kann der Haushalt wegen eines Klinikaufenthalts oder Beschwerden in der Schwangerschaft nicht weitergeführt werden, zahlen die Krankenkassen unter bestimmten Voraussetzungen auch eine Haushaltshilfe. Die AOK NordWest übernimmt für ihre Versicherten außerdem Leistungen wie Schwangerschaftsgymnastik, Geburtsvorbereitungskurse und Rückbildungsgymnastik.

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