Über 50 Jahre Engagement für die Literatur des Ruhrgebiets

Literaturszene trauert um Klauspeter Sachau: Leiter des Literaturhauses starb mit 83 Jahren

Trauer um Klauspeter „Kape“ Sachau, den ehemaligen Leiter des literaturhaus.dortmund und Mitgründer des Vereins für Literatur. Archivfoto: Hartmut Salmen

Kurz vor Weihnachten starb Klauspeter Sachau, langjähriger Leiter des Dortmunder Literaturhauses, im Alter von 83 Jahren. Das gab der Verein für Literatur jetzt bekannt. Autor:innen und Literaturbegeisterte trauern um einen Mann, der die Literaturszene Dortmunds geprägt hat.

Sichtbarkeit für die Qualität der Autor:innen dieser Stadt schaffen

Geboren 1940 in Hamburg, zog Klauspeter Sachau – auch „Kape“ Sachau genannt –  in den 1970er Jahren nach Dortmund und begann sich für die Literatur und die Autor:innen der Stadt zu engagieren. Er unterstützte die Planung und Organisation der Dortmunder Lyrikwochen in den 80er Jahren und rief den Dortmunder Verein für Literatur ins Leben, dessen Vorsitzender er lange Zeit war. Seinem Engagement sind Formate wie die Dortmunder Lyrikwochen und -tage, das LesArt.Festival oder auch die Chamisso-Tage zu verdanken.

2020: Verleihung der Ehrennadel der Stadt Dortmund an Klaus Peter Sachau Archivfoto: Isabel Pfarre

Aber Sachau legte auch eine neue Basis für den Literaturnachwuchs: 1990 gründete er seinen eigenen Verlag, um jungen Autor:innen eine Bühne zu bieten. Der Vorsatzverlag wollte der Gegenwartslyrik des Ruhrgebiets zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen.

„Ihm war es stets ein großes Anliegen, die Literatur und insbesondere die Autor:innen dieser Stadt und auch des Ruhrgebietes zu fördern und ihre Qualität bekannt zu machen“, heißt es im Nachruf des Vereins. Ein außerordentlicher Einsatz für die Literatur, der 2020 mit der Ehrennadel der Stadt Dortmund ausgezeichnet wurde.

Dankbarkeit für eine vielfältige literarische und künstlerische Welt

Im Rückblick gehört die Gründung des literaturhaus.dortmund im Kreuzviertel vielleicht zu den prägendsten und nachhaltigsten Verdiensten von Sachau. Bereits 1989 schrieb sich der Verein für Literatur die Gründung eines solchen Hauses in die Satzung – 25 Jahre Beharrlichkeit waren notwendig, bis 2014 ein solches Haus mit Bank vor der Tür, Garten und kleiner Bibliothek im Kreuzviertel eröffnet werden konnte. Die einstige Vision wurde lebendige Wirklichkeit. Idee und Konzept: Klauspeter Sachau. „Viele Projekte waren nur möglich durch seine großartige Netzwerkarbeit im Ruhrgebiet, in NRW und in Europa. Wir sind dankbar, dass wir an seiner wundervollen vielfältigen literarischen und künstlerischen Welt so lange teilhaben durften“, erklärt der Verein. Klauspeter „Kape” Sachau ist am 23. Dezember 2023 im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen.

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Reaktionen

  1. Nachruf auf Klaus Peter Sachau: Literaturförderer starb mit 83 Jahren (PM)

    Klaus Peter Sachau starb am 23. Dezember 2023 im Alter von 83 Jahren. Die Kulturbetriebe Dortmund trauern um den Unterstützer und Förderer der Dortmunder Literaturszene. Der gebürtige Hamburger Klaus Peter Sachau lebte seit den 70er-Jahren in Dortmund und engagierte sich seitdem sehr für die Literatur der Stadt.

    Er gründete den eigenen Vorsatzverlag, der wichtige junge literarische Stimmen aus Dortmund veröffentlichte. Er organisierte die Dortmunder Lyrikwochen, war künstlerischer Leiter des LesArt.Festivals, Organisator der Chamisso-Tage und der Schreibwerkstätten für Schüler*innen.

    Auf seine Initiative hin wurde schließlich 2011 das Dortmunder Literaturhaus gegründet. Seine Netzwerkarbeit im Ruhrgebiet, in NRW und in Europa machten viele Projekte in Dortmund erst möglich. Er war mit seiner großen Kenntnis und Erfahrung Mitglied in den verschiedensten Kultur-Beiräten.

    Ihm war es stets ein großes Anliegen, die Literatur und insbesondere die Autor*innen zu fördern. 2020 wurde ihm die Ehrennadel der Stadt Dortmund für seine hervorragenden Verdienste in Kultur und Literatur verliehen.

    Auch im hohen Alter war er noch aktiv als Verleger, Literatur-Veranstalter, fachlicher Berater und Moderator. Bis zuletzt setzte er sich für Autorinnen und Autoren ein. „Wir schätzten ihn als Menschen und als Förderer und sind ihm für sein großes Engagement sehr dankbar“, sagt Kulturdezernent Jörg Stüdemann.

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