Kommunales Literaturstipendium: Wer wird Nachfolger*in der ersten Stadtschreiberin für Dortmund, Judith Kuckart? 

Friedensplatz, Stadtgarten und Rathaus von oben - dabei kommt das Grün gut zur Geltung. Archivbild: Alex Völkel
Der oder die Stadtschreiber*in sollen die Entwicklung der Stadt Dortmund dokumentieren. Archivbild: Alex Völkel

Seit 2019 vergibt die Stadt Dortmund jährlich ein Literaturstipendium. Die erste „Stadtbeschreiberin“ ist in diesem Jahr die Berliner Autorin Judith Kuckart, die im August nach Dortmund zieht. Nun beginnt bereits die Bewerbungsphase fürs nächste Jahr. Deutschsprachige Autor*innen sind eingeladen, sich bis zum 15. September zu bewerben, um im kommenden Jahr sechs Monate lang in Dortmund zu leben und zu arbeiten.

Literaturstipendium in Dortmund voraussichtlich von Mai bis Oktober 2021

Die Autorin Judith Kuckart wird erste Stadtbeschreiberin in Dortmund. Foto: Burkhard Peter
Die Autorin Judith Kuckart wird ab August die erste Stadtschreiberin für Dortmund. Foto: Burkhard Peter/Archiv

Die Ausschreibung richtet sich an Autor*innen, die bereits eigene Werke veröffentlicht haben und sich literarisch mit dem Wandel der Stadt und den damit einhergehenden Veränderungen für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft auseinandersetzen wollen. ___STEADY_PAYWALL___

Das Stipendium wird vom Kulturbüro Dortmund in enger Kooperation mit dem Literaturhaus Dortmund vergeben. Eine Jury entscheidet über die Auswahl. Die Stadt stellt eine möblierte und citynahe Wohnung zur Verfügung, voraussichtlich von Mai bis Oktober 2021.

Das Stipendium beinhaltet außerdem eine monatliche Zahlung in Höhe von 1.800 Euro (netto). Es besteht Residenzpflicht während der Dauer des Stipendiums. Eine engagierte Kontaktaufnahme in die lokale Literaturszene wird vorausgesetzt und unterstützt. Weitere Infos bei Isabel Pfarre im Kulturbüro Dortmund, Tel.: (0231) 50-27692 oder per Mail: ipfarre@stadtdo.de.

 

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Reaktionen

  1. Gastfreundschaften: Stadtbeschreiberin Judith Kuckart trifft Ivette Vivien Kunkel (PM)

    Gastfreundschaften: Stadtbeschreiberin Judith Kuckart trifft Ivette Vivien Kunkel

    Dortmunds erste Stadt(be)schreiberin trifft eine Schreiberin aus der Stadt: Literaturstipendiatin Judith Kuckart bestreitet am Samstag, 10. Oktober, 19.30 Uhr im Literaturhaus am Neuen Graben 78 in der Reihe „GASTfreundschaften“ einen Abend mit der Dortmunder Schriftstellerin Ivette Vivien Kunkel. Unter dem Titel „Bitte wenden! (Auf der B-Seite war alles besser)“ wird es ein Abend voller Knacken und Knistern, denn es gibt neben Literatur und Gesprächen auch Musik, ganz anachronistisch von der Vinyl-Schallplatte.

    Passend zum analogen Medium dreht sich dieser Abend auch um die Frage, was es mit uns und unserer Beziehung zur Welt macht, wenn wir die Wirklichkeit nicht mehr begreifen, sondern nur noch weiterwischen können. Nach der Veranstaltung ist Zeit und Gelegenheit, sich bei einem Getränk zu unterhalten und gemeinsam über den (Platten-)Tellerrand zu gucken.

    Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung mit Namen, Adresse und Telefonnummer ist erforderlich: anmeldung@literaturhaus-dortmund.de Bitte den Mund-Nasen-Schutz mitnehmen!

  2. Gastfreundschaften: Stadtbeschreiberin Judith Kuckart lädt Schriftsteller Gunther Geltinger zur Lesung (PM)

    Gastfreundschaften: Stadtbeschreiberin Judith Kuckart lädt Schriftsteller Gunther Geltinger zur Lesung

    Dortmunds erste Stadt(be)schreiberin trifft Gunther Geltinger: Literaturstipendiatin Judith Kuckart bestreitet am Dienstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr im Literaturhaus am Neuen Graben 78 in der Reihe „GASTfreundschaften“ einen Abend mit dem Kölner Schriftsteller, der aus seinem neuen Roman „Benzin“ liest. Der Eintritt ist frei.

    Aus dem Inhalt: Es ist nicht die erste Reise, die Alexander und Vinz unternehmen, weil ihre Beziehung in eine Krise geraten ist. Der Roadtrip durch Südafrika soll ihnen Klarheit über sie verschaffen, und Vinz, der Schriftsteller, erhofft sich eine Idee für seinen neuen Roman. Vorbei an Straßenmärkten, Chicken Inns und Anhaltern bewegen sie sich durch ein Land, in dem Wohlstand und Armut aufeinanderprallen, Homosexualität als Tabu gilt und in dem sich die beiden Deutschen mit der Gedankenlosigkeit der weißen Touristen konfrontiert sehen.

    Als sie einen jungen Mann anfahren, zieht sie das immer tiefer in Widersprüche: Einerseits fühlen sie sich dem Fremden verpflichtet und bezahlen ihn, als er sich als Guide anbietet. Andererseits verschärft ihr neuer Begleiter die Spannungen, und vor allem Vinz beschleicht die Sorge um ihre eigene Sicherheit. Als er auf eine Spur für seinen Roman stößt, die nach Simbabwe zu den Victoria-Fällen führt, verlassen alle drei ihre ursprünglich geplanten Wege.

    Gunther Geltinger schildert in Benzin so sprachmächtig wie eindringlich, was es heißt, wenn die eigene Welt aus den Fugen gerät. Er buchstabiert die Zerrissenheit seiner Figuren in sechsundzwanzig Kapiteln aus, von A bis Z, und beschwört atmosphärisch dichte Bilder, die sich nach und nach zu einem großen Ganzen fügen – einer Geschichte über Vorurteile und Souveränität, über Vertrauen und Verrat.

    Eine Anmeldung mit Namen, Adresse und Telefonnummer ist erforderlich: anmeldung@literaturhaus-dortmund.de. Bitte den Mund-Nasen-Schutz mitbringen.

  3. LINKE & Piraten fühlen sich in Ablehnung einer Stadtbeschreiberin bestätigt (PM)

    LINKE & Piraten fühlen sich in Ablehnung einer Stadtbeschreiberin bestätigt

    Die Ratsfraktion LINKE & PIRATEN war noch nie begeistert von der Idee, in Dortmund ein Stipendium für eine Stadtbeschreiberin zu vergeben. Schon im September 2018 hatte sich Ratsherr und Kulturausschussmitglied Thomas Zweier skeptisch gegenüber einer städtischen Finanzierung eines auswärtigen Stadtbeschreibers oder einer Stadtbeschreiberin geäußert.

    Mittlerweile hat Dortmunds erste Stadtbeschreiberin, eine Berlinerin, ihre Arbeit aufgenommen – und Thomas Zweier sieht sich in seinen Befürchtungen bestätigt. Zweier: „Einem Zeitungsartikel war zu entnehmen, dass die von einer Jury ausgeguckte Berliner Stadtbeschreiberin Schwierigkeiten hat, die Anforderung des Stipendiums zu erfüllen. Sie tut sich nach eigenen Aussagen schwer mit der städtischen Anforderung, innerhalb einer bestimmten Zeit eine literarische Auftragsarbeit abzuliefern.“ Der Start des Literaturstipendiums mit einer mehrfach ausgezeichneten Autorin wirkt daher in den Anfängen gescheitert, kritisiert Zweier.

    Das Stipendium beinhaltet die Nutzung einer möblierten Wohnung sowie ein monatliches Pauschalhonorar von 1800 Euro. Die jährlichen Gesamtkosten für Dortmund belaufen sich auf 21.700 Euro jährlich. Geplant ist eine jährlich neue Ausschreibung. Thomas Zweier hat einen Verbesserungsvorschlag: „Die nächste Ausschreibung sollte sich ausschließlich an lokale Autorinnen und Autoren richten. Wir finden, dass das Geld in der der Dortmunder Literaturszene besser aufgehoben ist.“

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