
An Weihnachten werden viele Dortmunder:innen wohl ein ganz besonderes Geschenk unter dem Baum finden, ein echtes Stück Stadtgeschichte: 757 Steine der mittelalterlichen Stadtmauer gingen am Sonntag (4. Dezember) gegen eine Spende an den Kinderschutzbund Dortmund an Interessierte – und zahlreiche Steine werden als außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk für eine Überraschung an den Festtagen sorgen.
1587 Steine wurden an Aktionstagen insgesamt abgegeben

Bei der zweiten Steine-Aktion haben die Dortmunder:innen rund 17.200 Euro für den Kinderschutzbund gespendet. 300 Euro für einen etwa sieben Kilogramm schweren Stein war an diesem Tag die größte Einzelspende. Das Team der Denkmalbehörde hat die Aktion an der Hansastraße am Sonntag organisiert und hatte dabei Hilfe von Mitarbeiter:innen des Stadtplanungsamtes und des Grünflächenamtes (An- und Abfuhr der Steine). Auch Bürger:innen haben die Denkmalbehörde unterstützt. Gemeinsam haben die Helfer:innen einen reibungslosen Ablauf ermöglicht.
Insgesamt haben an den beiden Aktionstagen 1587 Steine der historischen Mauer ein neues Zuhause gefunden – und einen Spendenbetrag von mehr als 40.000 Euro für den Kinderschutzbund Dortmund eingebracht (inklusive mehrere Großspenden). „Auch Kinder waren vor Ort, die von ihrem Taschengeld ein kleines Stückchen Stadtgeschichte erstanden haben“, so Stadtarchäologe Ingmar Luther.
Obwohl die Steine-Aktion am Sonntag erst um 11 Uhr losging, „standen die ersten Dortmunder*innen bereits um 8.25 Uhr morgens an unserem Stand – wir waren noch mitten in den Aufbauarbeiten“, so Ingmar Luther. Als die Spendenaktion offiziell begann, reichte die Schlange vom Aktionsstand (Hansastraße / Ecke Silberstraße) die gesamte Silberstraße entlang durch den Kreisverkehr bis in den Eisenmarkt.
Historische Stadtmauer tief unter der Erde

Aufgrund der aufgestockten Infrastruktur vor Ort mussten die Menschen aber wesentlich weniger lang warten als bei der ersten Aktion (maximal 1,5 Stunden). Gegen 14 Uhr hatte das Team der Denkmalbehörde die Wartenden versorgt, sodass alle weiteren Spender*innen umgehend mit ihren ausgewählten Steinen den Spenden- und Zertifizierungsprozess durchlaufen konnten.
Eine dritte Spendenaktion wird es nicht geben. Die restlichen rund 400 Steine werden an geeigneter Stelle ins Stadtbild integriert.
Die mittelalterliche Stadtmauer, deren Überreste bis heute tief im Boden unter dem Wallring die Zeit überdauert haben, konnte bei den Bauarbeiten für die Wärmeversorgung der Innenstadt nicht an allen Stellen vollständig erhalten werden, obwohl die Trassenführung für die Fernwärmeleitung extra angepasst wurde. Am Ostwall und am Schwanenwall mussten 4,5 und 4,7 Meter der Mauer aus Ruhrsandstein weichen. Mit Hilfe von DEW21, Grünflächenamt und Tiefbauamt sowie der Firma LQ-Archäologie wurden die betroffenen Steine sorgfältig ausgegraben und gelagert.
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