Kidical Mass Dortmund: Die zehnte Demo von Familien für sichere Radwege startet Samstag

Fahrradinitiative Aufbruch Fahrrad fordert baulich getrennte Fahrspuren

Der Demonstrationszug soll dabei auch ein gemeinsames Erlebnis für Familien sein, in dem sonst von Autos dominierten Straßen. Foto: Aufbruch Fahrrad Dortmund

Die Kidical Mass in Dortmund geht am kommenden Samstag (10. Mai 2025) in die zehnte Runde. Die Fahrradinitiative Aufbruch Fahrrad Dortmund will gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und Eltern auf die Notwendigkeit sicherer und kindgerechter Radwege aufmerksam machen. Der Demonstrationszug soll dabei auch ein gemeinsames Erlebnis für Familien sein, in dem sonst von Autos dominierten Straßen. 

Ohne Autos zieht die Fahrraddemo vom Friedensplatz in den Westpark 

Beginn der Fahrraddemonstration ist um 14 Uhr auf dem Friedensplatz. Von dort aus werden die Teilnehmenden auf ihren Fahrrädern eine fünf Kilometer lange Route durch die Straßen Dortmunds bis zum Westpark zurücklegen.

Es wird wieder begleitete Zubringerfahrten zur eigentlichen Demo geben. Aufbruch Fahrrad Dortmund

Das Tempo geben dabei die Kinder vor. Begleitet wird die Demonstration mit Musik, denn die Veranstaltung soll neben den Forderungsbekundungen auch ein gemeinsames Erlebnis für Familien sein, in dem sonst von Autos dominierten Straßen 

Damit alle gut zum Startpunkt gelangen, wird es begleitete Zubringerfahrten in vielen Stadtteilen geben. Sie starten unter anderem in Hörde, Huckarde, im Kreuzviertel und Dorstfeld, geben. (Mehr Infos dazu am Ende des Artikels). Um einen sicheren Ablauf der Demonstration zu gewährleisten wird die Polizei auch dieses Mal bestimmte Kreuzungen und Straßen zeitweise sperren. Dadurch kann es zu Einschränkungen im Verkehr kommen. 

Bundesweit über 150 Veranstaltungen für bessere Radwege  

Die Veranstaltung ist Teil der bundesweiten Aktion „Straßen sind für alle da!“ und soll vom 5. bis zum 25. Mai zehntausende Teilnehmende mobilisieren. Neben Dortmund veranstalten 150 weitere Städte am Freitag Fahrraddemonstrationen.  

Das Tempo geben die Kinder vor. Foto: Aufbruch Fahrrad Dortmund

Im Kern der Veranstaltungswochen stehen die Forderungen nach baulich getrennten Radwegen entlang viel befahrender Straßen, sicheren Kreuzungen und niedrigen Tempolimits, damit Kinder und Jugendliche selbstständig zur Schule fahren können.

„Ein sicherer Radweg beginnt damit, dass man sich angstfrei darauf bewegen kann. Es reicht nicht, Linien auf die Straßen zu malen. Wir brauchen durchgehende Radwege, die wirklich schützen – und nicht mit dem Bus- oder Autoverkehr geteilt werden müssen.“ sagt Sebastian Peter von Aufbruch Fahrrad Dortmund. 

Die große Unterstützung der Veranstaltungsreihe ist dabei deutlich zu erkennen. Bereits bei der ersten Kidical Mass 2019 waren in Dortmund 1.100 Teilnehmende anwesend.

Die Stadt Dortmund lehnt vorgeschlagene Lösungen weitgehend ab

Auf „wenig Gegenliebe“ stoßen die Aktiven bei der Stadt Dortmund: Diese hat bisher Forderungen nach baulich getrennten Radwegen, wie sie von der Fahrradinitiative Aufbruch Fahrrad Dortmund und der Kidical Mass gestellt werden, größtenteils abgelehnt.

So kritisiert Aufbruch Fahrrad, dass die Stadt etwa die Nachrüstung vorhandener Schutzstreifen mit physischen Barrieren wie Pollern oder Bordsteinen nicht umsetzt. „Die Stadt argumentiert, man könne das nicht überall machen – und macht es deshalb nirgendwo“, so Peter Fricke von Aufbruch Fahrrad.

Nähere Informationen zu den Treffpunkten der einzelnen Bezirke und Startuhrzeiten sind unter kidicalmass-dortmund.de zu finden.


KOMMENTAR von Romina Hille

Dringender Handlungsbedarf

Laut dem Verkehrsunfallbericht der Polizei Dortmund verunglückten im vergangenem Jahr 178 Kinder im Straßenverkehr, davon 38 bei Fahrradunfällen. Die Polizei betont, dass die meisten Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, etwa zu schnellem Fahren oder Fehler beim Abbiegen. Strikt abgetrennte Fahrradwege könnten hier für mehr Sicherheit beim Radfahren sorgen.

Diese Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit der Forderungen von Kidical Mass und Aufbruch Fahrrad Dortmund nach sicheren, baulich getrennten Radwegen und niedrigeren Tempolimits, um gerade Kinder besser zu schützen und die Zahl der Verkehrstoten zu senken.

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Reaktionen

  1. Ride of Silence: Schweigende Fahrrad-Demo am 21. Mai 2025 in Dortmund (PM)

    Am Mittwoch, den 21. Mai 2025, veranstaltet Dortmund den „Ride of Silence“. Diese stille Fahrraddemonstration gedenkt Radfahrenden, die im Straßenverkehr verletzt oder getötet wurden. Heike Proske, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises in Dortmund, begleitet die Veranstaltung als Botschafterin.

    Die Aktion setzt ein Zeichen für mehr Sicherheit und eine bessere Infrastruktur für den Radverkehr. Der „Ride of Silence“ findet jährlich am dritten Mittwoch im Mai an mehreren hundert Orten weltweit statt. Die Teilnehmenden fahren langsam und schweigend durch die Stadt, um auf die Gefahren für Radfahrende aufmerksam zu machen. Sie fordern Politik und Verwaltung auf, die Bedingungen für Radfahrende zu verbessern.

    Datum: Mittwoch, 21. Mai 2025
    Start: Friedensplatz, 18:00 Uhr
    Länge: circa 14 km
    Kleidung: Sofern möglich weiße oder helle Kleidung als Zeichen der Solidarität und des Gedenkens.
    Ablauf: Gemeinsame, schweigende Fahrradtour durch Dortmund, mit Innehalten an einzelnen Standorten und kurzen Redebeiträgen.

    Der offene Agenda-Arbeitskreis Nachhaltige Mobilität der Stadt Dortmund, bestehend aus ADFC Dortmund, VCD Dortmund-Unna, VeloKitchen Dortmund und weiteren Interessierten, lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich anzuschließen und ein starkes Zeichen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu setzen.

    Hintergrund:

    Der „Ride of Silence“ begann 2003 in den USA und hat sich zu einer weltweiten Bewegung entwickelt. Ziel ist es, auf die Risiken für Radfahrende aufmerksam zu machen und Verbesserungen der Radverkehrsinfrastruktur zu fordern. Gemeinsam für sichere Straßen – für alle!

    Weitere Informationen (auf Englisch): [Ride of Silence](https://rideofsilence.org)

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