Nach fünf Jahren hatte Erwin Pfänder seine Tätigkeit als Ombudsmann für die vom Fall Envio betroffenen Menschen beendet – doch so ganz endet sein Engagement doch noch nicht.
„Stiftungsfonds für die betroffenen Kinder des Dortmunder PCB-Skandals“
Er setzt sich insbesondere mit Thorsten Schmitz-Ebert, Dezernent für betrieblichen Arbeitsschutz bei der Bezirksregierung Arnsberg, für die Kinder der ehemaligen Envio-Mitarbeiter ein.
Der „Stiftungsfonds für die betroffenen Kinder des Dortmunder PCB-Skandals“ wurde letztes Jahr gegründet und soll den Kindern den Übergang von der Schule in das Berufsleben erleichtern.
An dieser Stelle kommt die Dortmunder Hafen AG ins Spiel. „Die menschlichen Konsequenzen des Envio-Skandals sind enorm und bedürfen besonderer Lösungsansätze.
Dank an Erwin Pfänder für fünfjährigen ehrenamtlichen Einsatz
Hier möchten wir unseren Teil dazu beitragen und unterstützen den Stiftungsfonds für die Kinder der PCB-Opfer mit 10.000 Euro.“, erklärt Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG.
„Außerdem möchte ich persönlich Erwin Pfänder an dieser Stelle für seinen Einsatz danken. Sie haben beispielhaft den Betroffenen geholfen. Und dies ging häufig über das übliche Maß hinaus. Vielen Dank!“
Thorsten Schmitz-Ebert und Erwin Pfänder nahmen den symbolischen Scheck über 10.000 Euro von Uwe Büscher und Rainer Pubanz, Prokurist der Dortmund Hafen AG, dankbar entgegen.
„Der Dortmunder Hafen hat uns immer zuverlässig geholfen. Für die Spende möchten wir Ihnen ganz herzlich danken – auch im Namen der Kinder“, sagt Erwin Pfänder.
Die vom PCB-Skandal Geschädigten haben heute oft finanzielle Probleme
„Die vom PCB-Skandal Geschädigten haben heute oft finanzielle Probleme. Häufig sind sie arbeitslos oder gesundheitlich eingeschränkt“, ergänzt Thorsten Schmitz-Ebert.
„Daher werden die Gelder des Stiftungsfonds beispielsweise für die schulische Fortbildung der Kinder oder den Erwerb des Führerscheins verwendet – das Geld kommt direkt bei den Kindern an.“
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Reaktionen
FraktionLinke & Piraten
PCB-Belastung am Dortmunder Hafen immer noch zu hoch
Es war der größte Umweltskandal in der deutschen Geschichte: Im Jahr 2010 hatte die im Hafen ansässige Firma Envio Transformatoren und Kondensatoren, die das verbotene und giftige PCB enthielten, nicht richtig recycelt. Zahlreiche Mitarbeiter erlitten schwerste Vergiftungen. Die Behörden legten den Betrieb still, nachdem erhöhte PCB-Werte in Staubproben nachgewiesen wurden. Bis heute gibt es die Empfehlung, auf den Verzehr von Grünkohl zu verzichten, der in der Nähe des Hafens wächst. Dasselbe gilt für fettreichen Fisch.
Das Schlimme: Bis heute hat sich nicht viel geändert. Die Belastung für Mensch und Umwelt ist immer noch viel zu hoch. „Doch wir befürchten, dass das Thema langsam in Vergessenheit gerät“, sagt Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN. Seine Fraktion hat deshalb am Mittwoch im Umweltausschuss mehrere Fragen zur immer noch vorhandenen PCB-Belastung im Dortmunder Hafengebiet gestellt und hofft nun auf eine schnelle Beantwortung.
„Wir wollen vor allem wissen, ab wann endlich eine weiterhin schleichendende Vergiftung der Menschen, die in der Nähe des Hafens wohnen oder arbeiten, definitiv ausgeschlossen werden kann“, sagt Utz Kowalewski. Grund genug für seine Fraktion, bei der Stadtverwaltung und den zuständigen Behörden wie folgt nachzubohren.
· Wann können die Verzehrempfehlungen für Grünkohl aufgehoben werden? Und ab welchem PBC-Wert gibt es dafür eine Freigabe?
· Wird die Belastung der Fische weiterhin untersucht? Und wenn ja, mit welchem Ergebnis? Dürfen die Angler ihre Fische wieder essen?
„Aber darüber möchten wir auch wissen, ob die Verwaltung nach wie vor davon ausgeht, dass die PCB-Belastungen ausschließlich vom ehemaligen Envio-Gelände stammen. Schließlich kommt es auch im Umfeld von Schrottbetrieben zu PCB-Belastungen“, sagt Utz Kowalewski. Und falls es wirklich noch weitere Umweltsünder gebe, möchte man schon wissen, was von offizieller Seite unternommen werde.