Von Karsten Wickern
Traditionell demonstriert die Friedensbewegung am langen Osterwochenende für Frieden und Abrüstung. Unter dem Motto „Abrüsten statt Aufrüsten“ ging es für die DemonstrantInnen auch in diesem Jahr von Duisburg über Düsseldorf, Essen und Bochum bis in die Dortmunder Nordstadt.
Start dieses Mal in Dortmund-Dorstfeld – intensivere Zeichen gegen Rechts
Anders als in den vergangenen Jahren startete der dritte Tag des Ostermarsches nicht in Bochum, sondern in Dortmund-Dorstfeld. Damit kamen die OrganisatorInnen dem Wunsch von vielen Teilnehmenden nach, die Etappe zu verkürzen.
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„Wir haben uns im Friedensforum und dem Ostermarsch-Komitee auf Dorstfeld verständigt, um die bisherige Ausrichtung der Kundgebung gegen Rechts intensiver gestalten zu können“, betont Ostermarsch-Urgestein Willi Hoffmeister zudem gegenüber Nordstadtblogger.
Der Demonstrationszug startete in Dorstfeld zunächst mit wenigen hundert TeilnehmerInnen. Zum Ende hin beteiligten sich etwa 500 Menschen an dem Marsch. Insgesamt waren es etwa 2.500 Menschen an den drei Tagen.
Wolfgang Lemb von der IG Metall: „Nur Abrüsten schafft Sicherheit“
Bei der Zwischenkundgebung am Friedensplatz begrüßten die RednerInnen, dass sich der Stadtrat entschieden hat, den ICAN-Städteappell zu unterstützen. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, den 2017 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Kernwaffen zu unterschreiben.
Am Montagnachmittag endete der Ostermarsch Rhein-Ruhr mit einem Friedensfest am Wichernhaus unweit des Nordmarktes. „Wir dürfen nicht zulassen, dass neue Atomwaffen nach Büchel oder einem anderen Stationierungsort kommen“, sagte Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, zum Abschluss.
Nur abzurüsten schaffe Sicherheit. Das Zwei-Prozent-Ziel der NATO für den Rüstungshaushalt sei unverantwortlich: „Wir brauchen nicht mehr Geld für Rüstung. Wir brauchen das Geld für Bildung, Infrastruktur und zivile Investitionen, um die Herausforderungen der Transformation zu gestalten.“ so Lemb.
FOTOSTRECKE – Ostermarsch Rhein-Ruhr in Dortmund:
Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:
https://www.nordstadtblogger.de/kommentar-ueber-neonazis-erwuenschte-schlagzeilen-fragwuerdige-einsaetze-und-gesellschaftliche-verantwortung/
Reaktionen
Ulrich Sander
Hallo Willi, so viele Jahre bist du nun schon Urgestein. Du nimmst es hin, ist gut gemeint. Ich danke, dir – denn nun werden wir anderen wenigstens hoffentlich nie mit diesem Begriff belegt. Der Begriff Urgestein wurde damals Herbert Wehner zugedacht, und das war ein Ekel. Du bist ein Juwel. Ich wünsche dir noch viel Kraft zum Weitermachen. Dein Freund Ulli
Dortmunder Friedensforum (Pressemitteilung)
Ostermarsch Ruhr 2020 in Dortmund
Im Corona geplagten Frühjahr 2020 kann auch der Ostermarsch Rhein/Ruhr nicht in der gewohnten Form als dreitägige Folge von Demonstrationen und Kundgebungen auf der Straße stattfinden. Er muss notgedrungen virtuell und zuhause durchgeführt werden. Auch in Dortmund wird es weder den üblichen Marsch quer durch die Stadt in den Dortmunder Norden geben, noch das Friedensfest im und am Wichernhaus, das traditionell den Abschluss des Ostermarschs Ruhr bildete. Statt dessen bietet der Ostermarsch Ruhr eine virtuelle Manifestation, die frau/man am 11. April (Ostersamstag) ab 12 Uhr im Netz unter http://www.ostermarsch-ruhr.de mitverfolgen kann.
Es wird ein Video zu sehen sein mit Musik und kurzen Beiträgen von Redner*innen, die sonst bei den Kundgebungen gesprochen hätten. Mit dabei: Sevim Dagdelen (MdB Die LINKE), Dietmar Köster (MdEP SPD), Andrej Hunko (MdB Die LINKE) und Silvia Rölle (VVN-BdA NRW). Der Liedermacher Konstantin Wecker hat ein speziell dafür eingespieltes Lied beigesteuert, auch aus der Region gibt es Musikbeiträge.
Unterstützer und Aktivisten des Ostermarsches sind aufgerufen, Ostermarschplakate und –flyer oder auch selbstgestaltete Plakate in ihre Fenster zu hängen. Fotos von dieser Friedensbekundung können an den Ostermarsch geschickt werden (kontakt2020@ostermarsch-ruhr.de). Sie werden bereits in diesen Tagen auf dessen Homepage platziert als ein buntes Bild des „Ostermarsches zuhause“ in den Städten an Rhein und Ruhr. Unsere Forderung bleiben natürlich aktuell:
„Atomwaffen verbieten – Klima schützen statt aufrüsten – Nein zur EU-Armee!“