Flammender Appell von Familienministerin Christina Kampmann: Frühkindliche Bildung als Zukunftsaufgabe

Kindertagesstätte der AWO in der Nortkirchenstraße. Toben in der Turnhalle
Frühkindliche Förderung kommt eine immer größere Bedeutung zu. Schon hier werden Weichen gestellt.

Die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander – auch in Deutschland. Wer arm geboren ist, bleibt meist auch arm. Ein Problem, welches vererbt wird. „Ich habe lange genug im Sozialamt und Jobcenter gearbeitet. Das stellen wir noch immer fest, obwohl wir viel unternehmen“, spricht Christina Kampmann Klartext.

Bessere Chancen auf schulischen Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe

AWO Bezirkskonferenz 2016 in der Alten Schmiede in Dortmund-Huckarde. NRWMinisterin Christina Kampmann
NRW-Ministerin Christina Kampmann

„Kinder werden oft schon als Bildungsverlierer geboren. Das ist ungerecht und unklug für eine Gesellschaft“, beton die neue Landesministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport bei ihrem Besuch auf der AWO-Unterbezirkskonferenz in Dortmund. „Wir wollen und dürfen kein Kind zurücklassen – und wir sind da auf einem guten Weg.“

Die frühkindliche Bildung spielt eine Schlüsselrolle für die Zukunft der Kinder und der Gesellschaft insgesamt.Wenn wirtschaftlich benachteiligte Kinder früh eine Kita oder eine Tagesmutter besuchen, haben sie bessere Chancen auf schulischen Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe.

„Dass das Betreuungsgeld der CSU im letzten Jahr gekippt wurde, war richtig. Wir wollen die Mittel vollständig in die frühkindliche Bildung stecken und das werden wir in diesem Jahr auch realisieren“, versprach Kampmann. „Dafür stand die AWO von Anfang an unserer Seite.“

Kein Gießkannenprinzip: Wer in Armut lebt, braucht mehr Unterstützung

Die Förderung wird dabei nicht nach dem Gießkannenprinzip erfolgen:  „Wir werden Ungleiches auch ungleich behandeln. Wer in Armut lebt, braucht mehr Unterstützung, um die Potenziale zu nutzen“, so Kampmann.

Fabido Familienzentrum Stollenstraße
In sozialen Brennpunkten sollen die Kommunen mehr Geld in die Hand nehmen dürfen

Ziel der rot-grünen Landesregierung sei es, diejenigen Einrichtungen besonders zu unterstützen, die Ungleichheiten ausgleichen müssten. „Wir in NRW müssen dazu stehen, dass Familien, die es besonders schwer haben, auch eine besondere Unterstützung bekomme“, so Kampmann.

Ein besonderes Augenmerk will die Ministerin dabei auch auf Flüchtlingskinder legen: „Kinder auf der Flucht – für sie ist frühkindliche Bildung eine Chance. Sie sind ein Segen für eine Gesellschaft im demographischen Wandel“, macht Kampmann deutlich.

„Aber wir haben auch eine Verantwortung für Kinder, sie so viel durchgemacht haben.“ Sie bräuchten einen normalen Alltag, eine Kindheit, Zeit, mit anderen zu spielen, Freundschaften zu knüpfen und eine Zukunft zu haben. „Integration spielt da eine wichtige Rolle. Kinder leben das einfach: Woher jemand kommt, ist ihnen egal. Für sie sind Kinder einfach Kinder.“

Rechtsanspruch auf Betreuungsplatz auch für Flüchtlingskinder

Die Familienministerin machte dabei deutlich, dass kommunal zugewiesene Flüchtlingskinder einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz hätten wie alle anderen Kinder auch. „Bei den gestiegenen Geburtenzahlen und angesichts der Zuwanderung haben wir mehr Mittel für Plätze eingestellt.“

Sie sagte auch zu, dass auch Mittel für Plätze bereitstehe, die im Laufe des Jahres nachgemeldet werden. 100 Millionen Euro Investitionsmittel aus Betreuungsetat werde das Land zur Verfügung stellen.

Mehr zur Awo-Konferenz auf nordstadtblogger.de:

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Reaktionen

  1. SPD-MdL

    Das Land treibt den Kita-Ausbau voran: Dortmund erhält 3,26 Millionen Euro

    Die nordrhein-westfälische Landesregierung treibt den Ausbau von Plätzen im Ü3-Bereich weiter voran. Familienministerin Christina Kampmann kündigte heute an, 100 Millionen Euro im Rahmen eines Investitionsprogramms zur Verfügung zu stellen. Alle Jugendämter in NRW haben damit die Möglichkeit, Fördermittel für die Schaffung neuer Kindergartenplätze zu beantragen.

    Die Dortmunder SPD-Landtagsabgeordneten Nadja Lüders, Gerda Kieninger, Armin Jahl und Guntram Schneider nehmen dazu wie folgt Stellung:

    „Das sind gute Nachrichten für Dortmund. Wir können das Angebot für die Kinder und Eltern damit noch weiter ausbauen. Dortmund erhält 3.261.254 Euro. Wir kommen damit dem gestiegenen Bedarf nach, der durch eine positive demographische Entwicklung, aber auch durch den Zuzug von Flüchtlingen und der zu erwartenden Anmeldung von Flüchtlingskindern entstanden ist und noch entstehen wird. Das sind wichtige Investitionen in die Zukunft Dortmunds und ein weiterer Beleg für unsere Politik: Wir lassen kein Kind zurück.“

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