Emissionsfreie Innenstadtlogistik: Stadt plant versuchsweise klimafreundliche Paketzustellung auf „letzter Meile“

Geplante Mikrodepot-Fläche am Dortmunder Ostwall. Quelle (3): Stadt Dortmund

Klimafreundliche Paketzustellung: Dortmund plant emissionsfreie Innenstadtlogistik mit temporärem Mikrodepot am Ostwall. Für einen entsprechenden Pakettransport in die Innenstadt schlägt die Verwaltung der Stadt im Rahmen des Förderprojekts Emissionsfreie Innenstadt ein temporäres Mikrodepot am Ostwall vor. Über die Errichtung, den Betrieb und den Rückbau des temporären Depots für Pakete und andere Lieferleistungen entscheidet der Rat in seiner Sitzung am 14. Mai 2020.

Neues Mikrodepot soll klimafreundlichen Pakettransport im Innenstadtbereich fördern

Der Aufbau einer emissionsfreien Innenstadtlogistik soll demnächst versuchsweise auch die Paketzustellung miteinbeziehen.

Bislang stellen die Kurier-, Express- und Paket- (KEP)-Dienstleister ihre Pakete überwiegend von Logistikzentren außerhalb des Dortmunder Stadtgebietes zu. Dabei kommen hauptsächlich dieselbetriebene Lkw zum Einsatz. ___STEADY_PAYWALL___

Um die dadurch verursachte Emissionsbelastung in der Innenstadt zu reduzieren, sind für die Feinverteilung innerhalb der Stadt elektrisch unterstützte Lastenräder und gegebenenfalls neue elektrische Fahrzeugkonzepte in Kombination mit alternativen Zustelllösungen geplant.

Das Konzept eines Mikrodepots am Ostwall, in dem Lieferleistungen gelagert und zur Feinverteilung in die City auf klimafreundliche Verkehrsmittel umgeschlagen werden, schafft infrastrukturelle Voraussetzungen für einen klimafreundlicheren Pakettransport mittels elektrisch unterstützter Lastenräder.

Letzte Meile mit emissionsfreien Transportmitteln zu den Empfänger*innen

Die Fachverwaltung schlägt vor, ein temporäres Mikrodepot einzurichten und während des Förderzeitraumes des Projektes Emissionsfreie Innenstadt probeweise zu betreiben, an dem sich verschiedene Anbieter von Lieferleistungen beteiligen.

An diesen zentralen Umschlagpunkt liefern die KEP-Dienstleister per Lkw Sendungen an und schlagen diese auf lokal emissionsfreie Transportmittel um. Anschließend werden die Sendungen auf der so genannten letzten Meile mit elektrisch unterstützten Lastenrädern oder anderen emissionsfreien Lieferkonzepten zugestellt.

Hierdurch können CO2-Emissionen reduziert werden, die durch konventionelle Zustellfahrzeuge mit Dieselmotoren ausgestoßen werden. Weitere Vorteile des Einsatzes von elektrisch unterstützten Lastenrädern oder anderen kleinen, elektrisch betriebenen Fahrzeugen sind geringere Fahrzeugkilometer konventioneller Lkw sowie weniger Parksuchverkehr von Zustellfahrzeugen. Außerdem können zusätzliche Verkehrswege genutzt werden, die für größere Zustellfahrzeuge nicht befahrbar sind.

Lage des neuen Mikrodepots: Teile des Parkplatzes südlich der Agnes-Neuhaus-Straße am Ostwall

Standort für das temporäre Mikrodepot ist eine Teilfläche des Parkplatzes am Ostwall südlich der Agnes-Neuhaus-Straße. Diese Fläche eignet sich besonders aufgrund der Nähe zur City und gleichzeitig zu den hochverdichteten Quartieren in der Innenstadt-Ost. Auf rund 63 Metern Länge und 8,5 Metern Breite (rund 540 m² Fläche, mit Möglichkeit zur Vorbeifahrt am Mikrodepot) soll ein eingeschossiger, zusammenhängender Containerkomplex entstehen.

Die Container werden anbieterneutral möglichst stadtbildgerecht und ansprechend gestaltet. Durch die zeitlich befristete Lösung kann ein Mikrodepot voraussichtlich ab Januar 2021 getestet werden. Außerdem können so erste Praxis- und Erfahrungswerte gesammelt und die dauerhafte Einrichtung eines Mikrodepots in einer Bestandsimmobilie vorbereitet werden.

Parallel zum Betrieb des temporären Mikrodepots werden innerstädtische Immobilien auf ihre logistische Verwertbarkeit für ein dauerhaftes Mikrodepot untersucht. Die Errichtung eines temporären Mikrodepots am Ostwall für die emissionsfreie Innenstadtlogistik ist eine von 16 Maßnahmen der Umsetzungsstrategie Stadtluft ist (emissions-)frei – Dortmunds Einstieg in eine emissionsfreie Innenstadt.

Die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen unterstützen die 16 Maßnahmen des Förderprojektes mit rund 6,4 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die Stadt Dortmund trägt 1,4 Millionen Euro dazu bei.

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