Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises fordert ein schnelles Verbot der Neonazi-Partei „Die Rechte“

Die Kreissynode der evangelischen Kirche tagte in der Reinoldikirche. Foto: Stephan Schuetze/VKK
Die Kreissynode der evangelischen Kirche tagte in der Reinoldikirche. Fotos: Stephan Schuetze/VKK

Die Evangelische Kirche in Dortmund und Lünen erneuert ihre Forderung, die sogenannte Partei „Die Rechte“ zu verbieten. „Diese kleine Zahl der Rechtsextremisten inszeniert seit einiger Zeit skrupellos und geschickt unsägliche Kampagnen, bedroht Journalisten und Amtsträger bis hin zum Polizeipräsidenten“, so Superintendent Ulf Schlüter.

Innenminister soll seine Verbotsprüfung zeitnah abschließen

Die Verbotsforderung hat die Synode des Kirchenkreises in der Dortmunder Stadtkirche St. Reinoldi beschlossen. Der Innenminister soll, nach dem Willen der 197 Synodalen aus 28 Gemeinden in Dortmund, Lünen und Selm, seine Verbotsprüfung zeitnah abschließen und handeln. „Dabei muss Berücksichtigung finden, dass Mitglieder der sog. Partei ´Die Rechte´ immer wieder systematisch und unverhohlen Menschen mit Gewalt drohen und sie einzuschüchtern versuchen“, heißt es in dem Beschluss.

Flüchtlinge beschäftigen die Gemeinden nicht nur wegen des Themas Kirchenasyl

Das Thema Flüchtlinge in Dortmund wird die Evangelische Kirche auch weiter beschäftigen. Das erklärte Michael Stache, Ständig Stellvertretender Superintendent, auf der Synode. Über das Kirchenasyl hinaus, das es in einer Gemeinde des Kirchenkreises gibt, wird in den Gemeinden intensiv über Flüchtlinge und Asyl diskutiert.

Viele Gemeinden hatten ihre Gemeindehäuser zur Verfügung gestellt, um Bürgerversammlungen zu ermöglichen. Wo Flüchtlingsunterkünfte eröffnet wurden, engagieren sich die Gemeinden. Der Kirchenkreis hat deshalb eine Gruppe zum Thema Flüchtlinge ins Leben gerufen, „um den gemeinsamen Austausch der Kirchengemeinden untereinander, aber auch mit der Diakonie als einem kirchlichen Betreiber oder mit kommunalen Stellen zu ermöglichen“, so Michael Stache.

Sanierung der Stadtkirche St. Reinoldi verschlingt Millionen – Arbeiten gehen weiter

Die Kreissynode der evangelischen Kirche tagte in der Reinoldikirche. Foto: Stephan Schuetze/VKK
Eine Vielzahl von Themen standen bei der Kreissynode auf der Tagesordnung.

Auf der Tagesordnung der Synode stand auch die Untersuchung der Evangelischen Kirche von Deutschland (EKD) zur Kirchenmitgliedschaft. Dr. Konrad Merzyn, zuständig für Studien und Planungsfragen der EKD, gab den Mitgliedern der Synode einen Überblick über Ergebnisse und Konsequenzen der Studie.

Er plädierte dafür, sich von „unrealistischen Visionen“ wie „lückenlose Angebote allerorts“ oder dem „quantitativen Wachsen gegen den Trend“ zu verabschieden. Stattdessen solle die Kirche größeren Wert darauf legen, die Verbundenheit des Großteils ihrer Mitglieder mit ihr zu fördern und eine Vielfalt von Frömmigkeitsformen und Beteiligungsmöglichkeiten zu integrieren.

Thema auf der Synode waren ebenfalls die notwendigen Restaurierungen an der Stadtkirche St. Reinoldi. Ein Großteil sei bereits abgeschlossen. Die bisherigen Kosten würden zwei Millionen Euro betragen; die Hälfte hatte der Kirchenkreis investiert, eine weitere Million sei durch Spenden und Fördermittel erwirtschaftet worden.

Die Sanierung am Chorhaus soll im nächsten Jahr erfolgen; 2018 sollen die Dächer restauriert werden. Der Bau der neuen Orgel steht voraussichtlich ab 2020 an. Die konkreten Planungen dafür haben bereits begonnen.

 

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