Der wahrscheinlich langsamste Protestzug der Stadt in Aktion:

Die „Letzte Generation“ protestiert erneut unangekündigt in Dortmund

Die langsamste Demo Dortmunds: Fast zwei Stunden brauchte die Gruppe für die Strecke von zwei Stadtbahnhaltestellen.
Die langsamste Demo Dortmunds: Fast zwei Stunden brauchte die Gruppe für die Strecke von zwei Stadtbahnhaltestellen. Karsten Wickern

Am Montag gingen die Aktivist:innen in der „Letzten Generation“ erneut in Dortmund auf die Straße. Ein Protestmarsch zog äußerst langsam auf der Hamburger Straße in Richtung Wall. Doch der war weder angekündigt, noch bei der Polizei angemeldet. Am Ende wurde die Versammlung dennoch von der Polizei begleitet.

Aktivist:innen zogen „extrem schleichend“ durch den Feierabend-Verkehr in Dortmund

Karsten Wickern

Es war im Feierabend-Verkehr, als die Klimaaktivist:innen der „Letzten Generation“ die östliche Ausfallstraße aus der City  betraten und ihre orangenen Warnwesten und Banner auspackten. Langsam bewegte sich die kleine Gruppe in Richtung Wall.

Schnell traf die von Autofahrer:innen alarmierte Polizei ein. Mit einer Kette stoppte sie die Gruppe zunächst. Nach einem Kooperationsgespräch erlaubte die Polizei der Gruppe zur Reinoldikirche zu laufen. Auch um weitere Aktionen der Gruppe zu vermeiden. Den Weg ging die „Letzte Generation“ dann auch. Allerdings liefen sie sehr langsam, wohl um eine möglich große Auswirkung auf den Verkehr zu haben.

Gesellschaftsrat soll beraten, wie bis 2030 die Nutzung fossiler Rohstoffe beendet werden kann

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Zentrale Forderung ist die Einrichtung eines Gesellschaftsrates. Dieser soll ausarbeiten, wie Deutschland bis 2030 die Nutzung fossiler Rohstoffe beenden kann. Nach Vorstellungen der Aktivist:innen sollen die Mitglieder des Rates aus der Bevölkerung gelost werden.

Fast zwei Stunden brauchte die Gruppe für die zwei Stadtbahnhaltestellen. An der Reinoldikirche war die Versammlung nach kurzen Reden beendet. Auf der Strecke gab es sowohl Zustimmung als auch Ablehnung. So zeigte zum Beispiel ein Stadtbahnfahrer beim vorbeifahren Daumen nach oben, während einige Autofahrer Beleidigungen vom Gegenverkehr herüberriefen.

Rechtlich liegt bei diesem Protest ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz vor, weil der Marsch nicht angemeldet war. Für die Polizei ist es bei solchen Aktionen der „Letzten Generation“ allerdings schwierig, eine verantwortliche Versammlungsleitung zu identifizieren, da alle Teilnehmenden gemeinsam die Entscheidungen treffen.

Karsten Wickern | Nordstadtblogger
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Reaktionen

  1. Aktivisten der Letzten Generation kleben sich auf dem Königswall fest (PM)

    Am Donnerstag (2.11.23 um 17:07 Uhr) klebten sich vier Teilnehmer der Gruppierung „Letzte Generation“ auf der Fahrbahn des Königswalls, unmittelbar vor dem Eingang zum Dortmunder Hauptbahnhof, fest.

    Die Polizei war zeitnah mit starken Kräften vor Ort. Der Verkehr wurde bereits ab der Kreuzung Westentor abgeleitet. Ein größeres Verkehrschaos in Fahrtrichtung Osten konnte so verhindert werden. Auf dem Königswall in Fahrtrichtung Westen blieben zwei Fahrstreifen frei. Die Polizeikräfte konnten alle vier Personen vom Asphalt lösen. Zusammen mit zwei weiteren Aktivisten führten sie im Anschluss bis 18:10 Uhr die Versammlung auf dem Platz der Deutschen Einheit fort.

    Eine Spezialfirma entfernte auf der Fahrbahn verbliebene Klebereste, die sonst ein mögliches Unfallrisiko dargestellt hätten. Die Sperrung wurde bis 19:10 Uhr aufrechterhalten. Die vier Aktivisten erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen Nötigung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.

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