Bilanz des Ausbildungsjahres 2020/21 in Dortmund

Die duale Ausbildung ist der „Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit“ der Gesellschaft

Fabian Vellguth ist Azubi zum Hotelfachmann im dritten Lehrjahr beim „Hotel Esplanade“ in Dortmund. Trotz Pandemie beschäftigt der private Familienbetrieb aktuell fünf Auszubildende. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

An einem eher ungewöhnlichen Ort präsentierten die verantwortlichen Arbeitsmarktakteure die Bilanz des Ausbildungsjahres 2020/21 in Dortmund – im „Hotel Esplanade“ am Burgwall in der Dortmunder Innenstadt. Bewusst hatte man sich entschieden, das Pressegespräch dort zu führen, wo das Thema Ausbildung einfach zum Lebensalltag gehört – in einem Betrieb, der selber ausbildet und jungen Menschen Praktika zur Orientierung anbietet und dabei eigeninitiativ neue Wege geht.

Ausbildungsmarkt stabilisiert sich weiter aber bleibt herausfordernd

Außerdem ist gerade die Hotellerie eine der Branchen, die neben Gastronomie und Tourismus am härtesten durch die Corona-Lockdowns und Infektionsschutz-Maßnahmen betroffen wurde. Noch bevor Hotel-Direktorin Katja Kortmann die Gäste begrüßte, überprüfte Azubi Fabian Vellguth am Eingang die Impfzertifikate der Gäste.

Die Chefin der Dortmunder Arbeitsagentur Heike Bettermann. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Die Lage auf dem Dortmunder Ausbildungsmarkt hat sich im vergangenen Jahr weiter stabilisiert, auch wenn die Auswirkungen der Corona-Pandemie weiter deutlich spürbar sind. Dennoch besteht kein Grund zum Jubeln, denn die Situation bleibt herausfordernd.

Vor allem wichtige Veranstaltungen der Berufsorientierung und -beratung konnten im vergangenen Jahr nur digital statt in Präsenz stattfinden, Messen wurden virtuell veranstaltet und Schüler:innenpraktika waren, wenn überhaupt, nur eingeschränkt möglich. Nicht allein hierdurch ist im zweiten Jahr in Folge die Zahl der Bewerber:innen als auch die der angebotenen Ausbildungsstellen in Dortmund leicht gesunken.

„Die Pandemie hat wie ein Brennglas auf die bestehenden Probleme am Ausbildungsmarkt gewirkt. Um dem weiterhin vorherrschenden Fachkräftemangel entgegen zu wirken, müssen wir die duale Ausbildung stärker bewerben“, konstatiert die Chefin der Dortmunder Arbeitsagentur Heike Bettermann.

Weniger Bewerbungen und Stellen aber mehr Ausbildungsverträge

Die Entwicklung der Anzahl an Bewerber:innen und der Stellenangebote seit 2019. Grafik: Arbeitsagentur Dortmund

Vom 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021 meldeten sich bei der Berufsberatung im Jugendberufshaus Dortmund insgesamt 3.784 junge Frauen und junge Männer, die eine duale Ausbildung suchten und dabei Unterstützung nachfragten, 74 oder 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr.

Das leichte Minus auf der Bewerber:innenseite ist vor allem durch die eingeschränkten Zugangswege zur Berufsberatung zu erklären, die durch digitale Angebote nicht vollständig ersetzt werden konnten. Bis Ende September haben in Dortmund davon 2.069 junge Menschen eine Ausbildung oder Erwerbstätigkeit begonnen, 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Anteil von knapp 55 Prozent.

Andere Jugendliche entschieden sich dagegen für einen weiteren Schulbesuch, einen gemeinnützigen sozialen Freiwilligendienst oder nehmen an einer berufsvorbereitenden Fördermaßnahme der Agentur für Arbeit teil.

Auch jetzt noch stehen die Chancen für Bewerber:innen gut

Unversorgte Bewerber:innen und unbesetzte Stellen. Grafik: Arbeitsagentur Dortmund

79 Bewerberinnen und Bewerber hatten Ende September weder eine Ausbildungsstelle noch eine Alternative gefunden. Doch auch nach dem offiziellen Ende des Ausbildungsjahres ist es noch möglich, in Ausbildung einzusteigen.

Die Berater:innen arbeiten mit großem Engagement zusammen mit den Partnern und Partnerinnen im Ausbildungskonsens daran, auch diesen Jugendlichen noch eine berufliche Perspektive zu bieten. Es gibt für alle Ausbildungsinteressierten auch jetzt noch betriebsnahe Angebote.

Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen in Dortmund sei laut Arbeitsagentur weiterhin gegeben. Insgesamt seien der Arbeitsagentur 3.858 Ausbildungsplätze gemeldet worden. Obwohl viele Betriebe trotz der Krise an ihrem Ausbildungsengagement festgehalten hätten, entspreche dies einem Minus im Vergleich zum Vorjahr von 37 Ausbildungsplätzen oder 0,9 Prozent.

Bewerbungen und Stellenangebot gleichen sich nahezu aus

Auch wenn Stellenangebot und Bewerber:innen sich nahezu ausgleichen, finden einige junge Menschen kein Angebot in ihrem Wunschberuf. Grafik: Arbeitsagentur Dortmund

145 Lehrstellen waren zum Stichtag noch unbesetzt. Im vergangenen Jahr waren es 491. Durch intensive Vermittlungsaktionen konnten noch zahlreiche Jugendliche etwas später als gewöhnlich ihre Ausbildung beginnen.

Hierbei sei die Situation im letzten Jahr besser gewesen, es mache den Anschein als ob viele Unternehmen in Sachen Späteinsteiger:innen zögerlich geworden seien und die Stellen dann lieber wieder erst im nächsten Jahr besetzen würden.

Besetzungsschwierigkeiten traten insbesondere in folgenden Berufen auf: Verkäufer/in im Lebensmitteleinzelhandel, Gebäudereiniger/in, Friseur/in, Fachinformatiker/in und Elektroniker/in.

Olesja Mouelhi-Ort: „Nichts ist nachhaltiger als das Handwerk“

Das Dortmunder Handwerk freut sich über volle Auftragsbücher trotz Pandemie, jedoch fehlt es an Fachkräften. „Vor allem die Bau- und Ausbaugewerke suchen händeringend nach Nachwuchs“, berichtet die Geschäftsführerin der Dortmunder Handwerkskammer Olesja Mouelhi-Ort. Denjenigen, die sich um eine Ausbildungsstelle zur/m Gerüstbauer:in, Dachdecker:in, Gebäudereiniger:in, Bäcker:in oder Elektrotechniker:in bewerben würden, könne man fast schon eine Garantie auf einen Lehrvertrag geben.

Olesja Mouelhi-Ort
Olesja Mouelhi-Ort ist Geschäftsführerin der Dortmunder Handwerkskammer. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

In diesen Bereichen sind aktuell noch 91 Stellen unbesetzt, während 753 Menschen eine Ausbildung begonnen haben. 2019/20 vor der Coronakrise waren es noch 844 neue Lehrverträge gewesen. Dennoch falle die Bilanz im Vergleich zum letzten Jahr positiv aus. So habe man 21 neue Lehrverträge mehr abschließen können, was ein geringes Plus von rund 2,9 Prozent ausmache. Verglichen mit dem Vorkrisenniveau sei dies jedoch leider ein Minus von rund 10 Prozent.

Olesja Mouelhi-Ort ist es ein großes Anliegen, den jungen Menschen in Dortmund und der Region vor Augen zu führen, dass das Handwerk viel zu bieten hat und man auch hier die Karriereleiter empor klimmen kann. Es gibt zukunftssichere, moderne Berufe, Führungspositionen bis hin zum eigenen Unternehmen und hervorragende Verdienstmöglichkeiten.

„Zudem ist das Handwerk sicherlich der nachhaltigste Wirtschaftsbereich von allen, denn die Betriebe arbeiten besonders ressourcenschonend, produzieren umweltschonende Produkte und tragen als Umsetzer der Energiewende zur nachhaltigen Klimaschutzpolitik bei. Junge Menschen, die sich für Klimaschutz und Nachhaltigkeit stark machen und dies auch beruflich anstreben, wären im Handwerk goldrichtig! Das muss ihnen gerade auch in den Schulen vermittelt werden, möglichst frühzeitig und nicht nur punktuell“, so Olesja Mouelhi-Ort.

Zu hohe Ansprüche? IHK konstatiert „Matching-Probleme“

Auch die Industrie- und Handelskammer zieht eine positive Bilanz für das letzte Ausbildungsjahr – wenn auch etwas verhaltener. Vom Vorkrisenniveau sei man noch weit entfernt aber der Rückgang an Lehrverträgen sei gestoppt worden und man blicke zuversichtlich auf das kommende Jahr, berichtet Michael Ifland, IHK-Geschäftsführer für Berufliche Bildung und Fachkräftesicherung.

Michael Ifland Geschäftsführer Berufliche Bildung und Fachkräftesicherung der IHK
Michael Ifland, Geschäftsführer Berufliche Bildung und Fachkräftesicherung der IHK. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

„In Dortmund ist die Entwicklung leider nicht so gut wie im Kreis Unna und der Stadt Hamm: Das Minus von fast 20 Prozent (477 Verträge) im Jahr 2020 ist zwar auch hier annähernd gestoppt, aber von den Wachstumswerten, wie wir sie im Bezirk der Agentur Hamm mit 5,9 Prozent verzeichnen, sind wir mit minus 0,3 Prozent weit entfernt. Dabei können auch wir bestätigen, dass die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen in diesem Jahr unverändert hoch ist und dass es Engpässe eher auf der Bewerberseite gibt“, erläutert Ifland die Situation.

Gerade die Branchen Gastgewerbe, Veranstaltungen, Einzelhandel und Tourismus, in denen durch die Lockdowns der Geschäftsbetrieb weitgehend oder komplett zum Erliegen kam, würden sich mit ihrem Ausbildungsengagement noch nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau befinden. So hat sich beispielsweise die Zahl der Lehrverträge im Bereich Hotel & Gaststätten seit 2019 nahezu halbiert. Kamen hier 2019 noch 217 Lehrverträge zustande, waren es 2020 129 Verträge und 2021 124 Verträge.

„Jetzt geht es darum, mit vereinten Anstrengungen noch möglichst viel Ausbildungsplätze zu besetzen und potenzielle Bewerber zu motivieren, sich noch in diesem Jahr zu bewerben“, macht Ifland potentiellen Bewerber:innen Mut zur Offensive.

Weniger Beteiligung an digitalen Orientierungs- und Beratungsangeboten

Die digitalen Angebote wie hier die Ausbildungsmesse AzuBeYou können die persönliche individuelle Beratung der Bewerber:innen nicht ersetzen.

Neben Heike Bettermann, Hotel-Direktorin Kortmann, Olesja Mouelhi-Ort und Michael Ifland nahmen die Dortmunder DGB-Vorsitzende Jutta Reiter und Holger Nolte, Schulrat im Schulamt der Stadt Dortmund, an dem Gespräch teil.

Alle Gesprächspartner:innen sind froh, dass nach und nach wieder Präsenzveranstaltungen möglich werden. Denn gerade beim Thema Berufsorientierung und- beratung hätten die letzten zwei Jahre gezeigt, dass die digitalen und virtuellen Angebote zwar durchaus eine Alternative darstellen, vor allem um mit den jungen Menschen in Kontakt zu bleiben aber ein persönliches Treffen, das intime Gespräch unter vier Augen einfach nicht ersetzen können.

„Leider müssen wir bei den digitalen Angeboten feststellen, dass sich weniger Menschen beteiligen. Mit den ersten Lockerungen der Infektionsschutzmaßnahmen ist es nun auch wieder möglich, dass Mitarbeiter*innen des Jugendberufshauses direkt in Schulen vorstellig werden. Wir haben mit diesen Ansprachen vor Ort immer wesentlich mehr Erfolg als online“, erläutert Heike Bettermann die Situation.

Erfahrungen durch Praktika sind von unschätzbarem Wert

Das Jugendberufshaus der Dortmunder Arbeitsagentur im Hauptsitz in der Steinstraße ist erste Anlaufstelle für Bewerber:innen in Sachen Praktikum und Ausbildung. Archivfoto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Außerdem habe die Pandemie bei vielen jungen Menschen für eine gewisse Verunsicherung gesorgt, es würden Alternativen wie ein Studium statt Ausbildung bevorzugt oder man schiebe die Entscheidung vielfach zunächst auf, um ein freiwilliges soziales Jahr anzutreten oder sich einfach etwas Luft für die wichtige Entscheidung der Karriereplanung zu verschaffen.

Dadurch, dass Praktikumsmöglichkeiten wegfielen, fehle den jungen Bewerber*innen in vielen Fällen die Praxiserfahrung, die oftmals der entscheidende Impuls für die positive Entscheidung zu einer Berufsausbildung sei.

An dieser Stelle hebt Bettermann mit Unterstützung aller Gesprächsteilnehmer:innen die Bedeutung betrieblicher Praktika hervor und appelliert sowohl an Bewerber:innen, bestehende Angebote zu nutzen als auch an Arbeitgeber:innen, Praktikumsmöglichkeiten zu schaffen.

Denn Praktika könnten für ein Unternehmen auch eine gute Werbemaßnahme sein. Bei der Einrichtung solcher Plätze kann die Arbeitsagentur unterstützen und bietet über das Jugendberufshaus sogar begleitete Praktika an.

Um die 10.000 Praktika müssen im kommenden Jahr nachgeholt werden

Holger Nolte ist Schulrat im Schulamt für die Stadt Dortmund. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

„Ein erfolgreiches Praktikum ist oft der Schlüssel für den Start einer dualen Ausbildung, daher müssen wir interessierte Schüler:innen und Schüler frühzeitig mit Betrieben, in denen Praktika möglich sind, zusammen bringen“, unterstreicht auch Schulrat Holger Nolte die Bedeutung der Betriebspraktika.

Er verweist auf nützliche Hilfsmittel wie die Internet-Plattformen „Dortmund at work“oder Zukunftsfinder.de, wo Unternehmen sich und ihre Azubis vorstellen, den jungen Menschen Unterstützung bei der Bewerbung angeboten wird und offene Praktikums- und Lehrstellen aufgelistet werden. Außerdem informieren die Plattformen über verschiedene Modelle wie beispielsweise die Teilzeitausbildung.

Im letzten Jahr sei es pandemiebedingt zu 20 Prozent weniger Betriebspraktika gekommen. Um die 10.000 Praktika müssten in diesem Jahr nachgeholt werden, was zum Beispiel in der Pflegebranche und der Gastronomie eine äußerst schwierige Aufgabe sei. Wichtig für ein gutes Gelingen sei hierbei die gute und individuelle Betreuung sowohl des Praktikanten als auch des Unternehmens.

Praktika sollten keine Beschäftigungstherapie sein

Die Plattform Dortmund at work ist ein hilfreiches Tool auf der Suche nach einem Praktikum oder einer Ausbildungsstelle. Foto: Web-Screenshot

„In diesem Bereich müssen wir uns weiter öffnen. Ich habe in jungen Jahren leider selber schlechte Erfahrungen gemacht, was Praktika angeht“, berichtet Hotel-Direktorin Katja Kortmann. Daher legt sie in ihrem Hotel besonderen Wert auf diesen Bereich und geht hier neue Wege.

Ein Praktikum ist in ihren Augen nicht dazu da, den oder die Schüler:in mit sinnfreien Aufgaben zur Arbeitserleichterung abzuspeisen, sondern sollte den Bewerber:innen einen realen Einblick in Arbeitsabläufe und den Arbeitsalltag des jeweiligen Unternehmens bieten.

Den jungen Menschen einen Besen in die Hand zu drücken, um sie zu beschäftigen sei einfach altbacken und biete den Jugendlichen keinerlei Perspektive. Ein vernünftiges informatives und praxisnahes Praktikum anbieten zu können, erfordere jedoch eine Menge eigeninitiativer Arbeit und Bemühungen.

Noten sind zweitrangig: Unternehmen sollten sich vom Prinzip der Bestenauslese verabschieden

In diesem Sinne wünscht sich Kortmann einen Abbau der Bürokratie für die Arbeitgeber:innen und eine bessere Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Arbeitsmarktpartnern. Es mache Sinn, wenn Arbeitsagentur, Kammern und Betrieb in regelmäßigem Kontakt stünden und die Unternehmen über Hilfs- und Fördermöglichkeiten aufgeklärt würden.

Auch Esther Dadzie ist im dritten Lehrjahr beim Hotel Esplanade. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Aber auch die Betriebe selbst sieht sie in der Verantwortung, umzudenken und Initiative zu ergreifen. Die Unternehmen müssten sich von der gängigen Bestenauslese verabschieden und auch schwächeren Schulabgänger*innen Optionen bieten. Derzeit beschäftigt Katja Kortmann fünf Azubis in ihrem Unternehmen.

„Schulische Leistung und Noten spielen für mich ehrlich gesagt gar keine Rolle. Die Motivation der Bewerber*innen ist viel viel wichtiger“, erläutert Kortmann ihre Philosophie. Diese Ansichten teilen auch Heike Bettermann und die Dortmunder DGB-Vorsitzende Jutta Reiter:

„Von einem generellen Mangel an Bewerber*innen kann in Dortmund keine Rede sein. Wenn hier 3784 Jugendliche einen Ausbildungsplatz suchten, aber nur 1466 tatsächlich in die Duale Ausbildung einmündeten, scheint die Handlungsnotwendigkeit woanders zu liegen: Die Betriebe müssen den Blick weiten und sich von der Bestenauslese verabschieden.“

DGB schlägt Zukunftsfonds zur Fachkräftesicherung vor

Dortmunds DGB-Vorsitzende Jutta Reiter Foto: Alex Völkel für nordstadtblogger.de

Um dies zu ändern sei zum Beispiel ein vorgeschobenes Ausbildungsjahr, in dem potentielle Bewerber:innen die nötigen Qualifikationen für die Berufsausbildung erlangen, denkbar. Es müssten definitiv Alternativen entwickelt werden, um auch schwächeren Schulabgänger:innen Perspektiven bieten zu können.

Vor dem Hintergrund, dass in NRW jeder fünfte junge Mensch keinen Berufsabschluss habe, bräuchte es dringend eine Ausbildungsgarantie. Dem DGB schwebe diesbezüglich ein Zukunftsfonds vor, in den die Unternehmen einzahlen, um Fachkräfte zu sichern und allen jungen Menschen eine Perspektive zu geben.

Jutta Reiter mahnt eindringlich, die Problematik nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und zu meinen, mit Fachkräften aus dem Ausland könne man der Lage Herr werden. Dies seien im besten Fall temporäre Lösungen und es führe kein Weg daran vorbei, die duale Ausbildung stärker zu bewerben und vor allem für die Schulabgänger:innen zu attraktivieren. „An der dualen Ausbildung hängt unsere Zukunftsfähigkeit“, so Reiter.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre: Duale Ausbildung und die Wahrnehmung der Öffentlichkeit

Ein weiteres wichtiges Problemfeld beim Thema duale Ausbildung ist ihr Stellenwert in Bezug zu akademischen Werdegängen. Auch hier sind sich alle Gesprächsteilnehmer:innen einig, dass etwas passieren muss, damit die duale Ausbildung in der öffentlichen Wahrnehmung attraktiver wird.

Fabian Vellguth macht im Hotel Esplanade seine Ausbildung - Hoteldirektorin Katja Kortmann liegt großen Wert auf Ausbildung.
Hotel-Direktorin Katja Kortmann steckt viel eigeninitiative Arbeit in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter:innen. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

„Diese Konkurrenz zwischen dualer Ausbildung und einem Studium wird von vielen Vorurteilen bestimmt“, weiss Heike Bettermann. Dabei seien vielen Menschen die Möglichkeiten, die sich auch während einer Ausbildung ergeben, kaum bekannt.

So könne man beispielsweise auch während einer Ausbildung höhere Schulabschlüsse erlangen und viele junge Menschen würden den Weg über Berufskollegs suchen, um sich die Option eines Studiums offen zu halten. Dies sei jedoch auch in einem Ausbildungsverhältnis möglich. Ein Handwerksmeister verdiene heute oftmals mehr Geld als so mancher Akademiker.

„Wir müssen den Wert der dualen Ausbildung auch jungen Menschen mit der Hochschulreife vermitteln, denn Fakt ist, dass fast jede/r vierte Bachelor-Student:in das Studium vorzeitig abbricht“, so Bettermann. Daher sei es nötig und wichtig, alle möglichen Ansprechpartner*innen wie Eltern und Lehrer:innen mit ins Boot zu holen, um sie für das Thema duale Ausbildung zu sensibilisieren, zu informieren und letztendlich zu überzeugen.

Präsentierten gemeinsam die Bilanz des Dortmunder Ausbildungsmarktes 2020/21: v.l. Jutta Reiter (DGB), Heike Bettermann (AA), Schulrat Holger Nolte (Stadt Dortmund), Michael Ifland (IHK) und Olesja Mouelhi-Ort (HWK). Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de
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Reaktionen

  1. BiZ Infoveranstaltungen vom 15. bis 19. November (PM)

    In der kommenden Woche informiert das BiZ auf digitalem Weg zur Berufswahl. Eine Teilnahme ist mit PC, Tablet oder Smartphone mit stabiler Internetverbindung problemlos möglich. Um den Einwahllink zu erhalten, ist eine Anmeldung per E-Mail erforderlich.

    Mittwoch, 16. November 2021, Beginn 16.00 Uhr
    System HELD*IN - Ausbildung und Duales Studium bei der Bundesagentur für Arbeit

    Als größte Dienstleisterin am Arbeitsmarkt bietet die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Dortmund Ausbildungsplätze zum/zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen an. An der Hochschule der BA besteht zudem die Möglichkeit, in zwei
    verschiedenen Bachelor-Studiengängen ein duales Studium zu absolvieren – B.A. Arbeitsmarktmanagement und B.A. Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung.

    Frau Wilczek aus dem Personalbereich der Arbeitsagentur Dortmund stellt die Karrierewege in der BA vor.

    Anmeldung per E-Mail an: Dortmund.BiZ@arbeitsagentur.de
    ___________________________
    Donnerstag, 18. November 2021, Beginn 18.00 Uhr
    Info-Veranstaltung für Eltern und Erziehungsberechtigte von Schüler/innen am Berufskolleg

    Die Berufsberatung des Jugendberufshauses Dortmund stellt sich allen interessierten Eltern und/oder Erziehungsberechtigten vor, informiert über ihre Angebote und gibt einen Überblick darüber, wie die Jugendlichen auf ihrem Weg in den Beruf
    bestmöglich unterstützt werden können.

    Themen der Veranstaltung:
    Was kann die Berufsberatung konkret für mein Kind tun?
    Angebote der Berufsberatung am Berufskolleg
    Wie kann ich mein Kind auf die Berufsberatung vorbereiten?
    Medien zur Unterstützung der Berufsorientierung
    Veranstaltungstermine

    Anmeldung per E-Mail an: Dortmund.Eltern@arbeitsagentur.de

  2. Ausbildungssiegel: HWK sucht Top-Betriebe! (PM)

    Auszeichnung soll besonderes Engagement sichtbar machen

    Handwerksbetriebe aus dem Bezirk der Handwerkskammer (HWK) Dortmund haben ab sofort die Chance, sich für das Ausbildungssiegel 2022/25 zu bewerben. Mit der Auszeichnung soll die besondere Qualität der Ausbildung gewürdigt werden. Eine gute Lehre sichert Fachkräfte und damit die Zukunftsfähigkeit der Handwerksunternehmen. Zusätzlich gibt sie jungen Menschen eine wichtige Perspektive für ihr Berufsleben.

    Unternehmen, die sich in vorbildlicher Weise für die Ausbildung junger Menschen engagieren und durch erfolgreiche Nachwuchsgewinnung und Fachkräftebindung im Wettbewerb abheben, verdienen besondere Aufmerksamkeit. Deshalb werden sie nun aufgerufen, sich für das Ausbildungssiegel 2022/25 zu bewerben.

    Das Siegel wird jeweils befristet für einen Zeitraum von drei Jahren verliehen. Nach Ablauf der Frist muss es neu beantragt werden. Ausgezeichnete Handwerksbetriebe erhalten von der HWK Dortmund neben dem Zertifikat auch ein umfangreiches Werbepaket.

    Weitere Infos unter: hwk-do.de/ausbildungssiegel

  3. Live-Chat der Berufsberatung am 30. November (PM)

    30. November 2021, Beginn 17.00 Uhr
    Die Berufsberatung wird im Netz persönlicher – gemeinsam mit interessanten Influencer*innen verschiedenster Ausbildungsbereiche beantworten Berufsberaterinnen und Berufsberater Fragen rund um die Themen Ausbildung und Studium.

    Ausbildung oder Studium läuft nicht wie gedacht? Im kommenden Livechat auf YouTube gibt die Berufsberatung Tipps, wie man sich aus einem Ausbildungstief wieder befreit.
    http://www.youtube.com

  4. System HELD*IN – Ausbildung und Duales Studium bei der Bundesagentur für Arbeit (PM)

    BiZ Infoveranstaltung am 14. Dezember, Beginn 16:00 Uhr

    Als größte Dienstleisterin am Arbeitsmarkt bietet die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Dortmund Ausbildungsplätze zum/zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen an. An der Hochschule der BA besteht zudem die Möglichkeit, in zwei verschiedenen Bachelor-Studiengängen ein duales Studium zu absolvieren – B.A. Arbeitsmarktmanagement und B.A. Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung.

    Frau Wilczek aus dem Personalbereich der Arbeitsagentur Dortmund stellt die Karrierewege in der BA vor.Um den Einwahllink zu erhalten, ist eine Anmeldung per E-Mail
    an Dortmund.BiZ@arbeitsagentur.de erforderlich; bitte dabei angeben: Vor- und
    Nachname sowie die eigene Telefonnummer.

  5. BiZ Infoveranstaltungen vom 17. bis 21. Januar (PM)

    In der kommenden Woche informiert das BiZ auf digitalem Weg zur Berufswahl. Eine Teilnahme ist mit PC, Tablet oder Smartphone mit stabiler Internetverbindung problemlos möglich. Um den Einwahllink zu erhalten, ist eine Anmeldung per E-Mail erforderlich.

    Dienstag, 18. Januar 2022, Beginn 16:00 Uhr
    Menschen für Menschen: Sozialassistent/in und Heilerziehungspfleger/in

    Die Berufe im Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens sind zwar auch Veränderungen unterworfen, aber nicht ersetzbar durch Digitalisierung: In Seniorenwohnstätten
    und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung werden Profis für die soziale, pädagogische und pflegerische Unterstützung von Menschen gesucht.

    Marina Hinsche vom Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg stellt die Berufe Sozialassistent/in und Heilerziehungspfleger/in vor – Berufsbilder, die aufeinander aufbauen können, aber nicht müssen. Sie erläutert die jeweiligen schulischen und praktischen Voraussetzungen, den Ablauf der Ausbildung in Schule und Praxis, berufliche Aufgabenbereiche und Perspektiven.

    Diese Veranstaltung ist sowohl für Teilnehmerinnen und Teilnehmer geeignet, die sich für die Ausbildung Sozialassistenz oder/und Heilerziehungspflege interessieren,
    als auch für Multiplikatoren aus der Berufsberatung.

    Anmeldung per E-Mail an: Dortmund.BiZ@arbeitsagentur.de

    Mittwoch, 19. Januar 2022, Beginn 16.00 Uhr
    Für Luftfahrtbegeisterte: Fluglotse/Fluglotsin

    Für einen reibungslosen Flugverkehr in Deutschland braucht es Profis. Denn Luftfahrt ist mehr, als nur von A nach B zu kommen: Es geht um die Sicherheit der Menschen am Himmel. Die Fluglotsen der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH überwachen und koordinieren den Flugverkehr und sorgen für einen sicheren Flugverlauf. Für ihre verantwortungsvolle und anspruchsvolle Tätigkeit werden sie in der DFS- Flugsicherungsakademie in der Nähe von Frankfurt/Main ausgebildet. Voraussetzung dafür ist die Allgemeine Hochschulreife und ein Höchstalter von 24 Jahren.

    Ein Überblick über die weiteren Ausbildungsmöglichkeiten und dualen Studiengänge der DFS runden die Informationsveranstaltung ab – Interessierte können einen guten Einblick in die beruflichen Möglichkeiten in der Luftfahrt gewinnen. Dietmar Schmitz, selber Fluglotse und Nachwuchswerbebeauftragter der DFS, stellt den Werdegang der Fluglotsen und ihre Arbeit im Überblick vor und beantwortet Fragen.

    Anmeldung per E-Mail an: Dortmund.BiZ@arbeitsagentur.de

  6. Das Bundeskriminalamt – ein Arbeitgeber, viele Möglichkeiten! BIZ-Infoveranstaltung am 10. Februar 2022 (PM)

    Wie sehen im Einzelnen die Aufgaben des Bundeskriminalamtes aus? Welche Einstiegs- und Berufsmöglichkeiten bietet das BKA? Unter anderem wird das Duale
    Studium mit Ziel Kriminalkommissarin oder Kriminalkommissar angeboten – und das BKA ist für Menschen mit Studienabschluss ein vielseitiger Arbeitgeber. Auch
    gelernte Fachkräfte auf der Suche nach neuen Herausforderungen finden dort Arbeitsmöglichkeiten.

    Carsten Rossner, Kriminalhauptkommissar im Werbeteam des BKA informiert in einem Online-Vortrag über die Aufgaben des BKA und über die Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten.

    Anmeldung per E-Mail an: Dortmund.BiZ@arbeitsagentur.de

  7. Mehr als 1.210 freie Ausbildungsplätze im Kammerbezirk – Ausbildungsbereitschaft im Handwerk ist ungebrochen (PM)

    Zu Beginn des zweiten Schulhalbjahrs startet jetzt für viele Schüler:innen die heiße Bewerbungsphase um einen Ausbildungsplatz. Da lohnt sich ein Blick in die
    Lehrstellenbörse der Handwerkskammer (HWK) Dortmund, denn dort sind bereits 1.215 Ausbildungsangebote für den Kammerbezirk zu finden.

    Zu den Top 3 der Berufe mit den meisten offenen Lehrstellen gehören derzeit Elektroniker:in Energie- und Gebäudetechnik (129), Anlagenmechaniker:in für Sanitär-,
    Heizungs- und Klimatechnik (112) sowie Kraftfahrzeugmechatroniker:in für Personenkraftwagentechnik (88).

    Freie Ausbildungsstellen nach Städten/Kreisen:

    Dortmund 211
    Bochum 164
    Hagen 84
    Hamm 93
    Herne 54
    Ennepe-Ruhr-Kreis 185
    Kreis Soest 225
    Kreis Unna 199

    „Eine Ausbildung im Handwerk ist eine perfekte Grundlage für den Start ins Berufsleben und die eigene Karriereplanung“, sagt HWK-Geschäftsführerin Olesja Mouelhi-Ort. „Das Handwerk ist ein zukunftssicherer und krisenfester Wirtschaftsbereich. Mit einer handwerklichen Ausbildung können junge, engagierte Menschen die Energiewende,
    nachhaltiges Bauen und die Digitalisierung konkret mitgestalten.“

    Die Zukunftsaussichten und Entwicklungschancen für junge Menschen seien auch in Zeiten der Corona-Pandemie sehr gut. Mouelhi-Ort: „Die Lehrstellenvermittler der HWK
    Dortmund helfen gerne beim Finden des gewünschten Berufes sowie beim Erstellen von Bewerbungen.“ Die Geschäftsführerin empfiehlt allen Ausbildungsinteressierten, die
    umfangreichen Services der HWK Dortmund rund um Berufswahl und Lehrstellenfindung in Anspruch zu nehmen.

    Ausführliche Beratung und individuelle Hilfestellung bei der Lehrstellensuche und Bewerbung geben die Berater:innen der Passgenauen Besetzung und
    Lehrstellenvermittler:innen der HWK Dortmund.

    Weitere Infos gibt es auf hwk-do.de/ausbildung.
    Die Ausbildungsberatung der Handwerkskammer ist auch über WhatsApp erreichbar: 0231 5493 333

  8. BiZ Infoveranstaltungen vom 7. bis 11. März (PM)

    In der kommenden Woche informiert das BiZ auf digitalem Weg zur Berufswahl. Eine Teilnahme ist mit PC, Tablet oder Smartphone mit stabiler Internetverbindung problemlos möglich.

    Montag, 7. März 2022, Beginn 16:00 Uhr
    Gut ausgebildet in die Pflege: Pflegefachmann/-frau und Pflegefachassistent/in

    Seit dem 1.Januar 2020 gibt es bundesweit statt der drei früheren Pflegeausbildungen neu die sogenannte generalistische Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/- frau, mit der für alle Pflegebereiche qualifiziert wird: für die stationäre und die ambulante Pflege, für die Pflege von Säuglingen und Kindern, von akut Erkrankten und langfristig Pflegebedürftigen.

    Für die 1-jährigen landesrechtlich geregelten Pflegeausbildungen gab es zum 01.01.2021 die Änderung: Die beiden bisher getrennten Ausbildungen gehen in
    der neuen generalistischen Ausbildung auf. Die neue Ausbildung zum/zur Pflegefachassistent/in vereint die Alten- und die Gesundheits- und Krankenpflegehilfe
    als Einstieg in die Pflege.

    Diese Neuregelungen tragen einer Überlappung der anspruchsvollen und wichtigen Tätigkeiten in der Pflege je nach Einsatzort Rechnung und sollen die Pflege
    stärken, auch mit der gezahlten Ausbildungsvergütung. In beiden Berufen werden sowohl junge Berufseinsteiger:innen gesucht als auch berufserfahrene
    Erwachsene, die einen beruflichen Umstieg planen.

    Nikola Steffens von der Grone Akademie für Pflege und Gesundheit Dortmund stellt beide Ausbildungen in ihren schulischen und praktischen Ausbildungsteilen vor und steht für Fragen zum Thema Pflegeausbildung zur Verfügung.

    Um den Einwahllink zu erhalten, ist eine Anmeldung erforderlich per E-Mail an Dortmund.BiZ@arbeitsagentur.de, bitte dabei angeben: Vor- und Nachname sowie die eigene Telefonnummer.

    Wir versenden per Mail zeitnah zum Veranstaltungstermin den Link zur Teilnahme sowie die nötigen technischen Details.

    Dienstag, 8. März 2022, Beginn 16:00 Uhr
    Damit der Verkehr auf der Schiene rollt: Einstieg in den Beruf Lokführer/in
    In Kooperation mit den BiZ Hagen, Bochum und Recklinghausen

    Auf der Suche nach einem sicheren und verlässlichen Arbeitsplatz mit gutem Gehalt? Dann bietet der Berufseinstieg als Lokführer/in eine sehr gute Chance. In den kommenden Jahren wird eine hohe Zahl an Fachkräften der Bahnen in den Ruhestand gehen. Deshalb sollen allein in NRW bis 2025 rund 1.200 Lokführer/innen eingestellt werden.

    Angeboten wird die Ausbildung für junge Leute, aber auch ein Quereinstieg für Menschen, die sich beruflich verändern wollen. Die Veranstaltung informiert über die Ausbildung zum/zur Eisenbahner/in im Betriebsdienst, mögliche Ausbildungsstellen sowie weitere Qualifizierungswege und vermittelt Einblick in die Arbeitswelt der Bahnen. Der Termin richtet sich ausdrücklich – und nicht nur, weil am 8.3. Weltfrauentag ist – an interessierte Männer und Frauen!

    Sandra Uhrig präsentiert für „Fokus Bahn NRW“ (Gemeinschaftsinitiative der NRW-Nahverkehrsbahnen unter Federführung des Verkehrsministeriums) mit einem Bahnunternehmen Ausbildung und Beruf sowie das Bewerbungs- und Auswahlverfahrens und beantwortet Fragen dazu. Um den Einwahllink zu erhalten, ist eine Anmeldung erforderlich per E-Mail an Dortmund.BiZ@arbeitsagentur.de, bitte dabei angeben: Vor- und Nachname sowie (freiwillige Angabe) die eigene Telefonnummer. Wir versenden per Mail zeitnah zum Veranstaltungstermin den Link zur Teilnahme sowie die nötigen technischen Details.

  9. Vermittlungsaktion gegen den Fachkräftemangel: Agenturen für Arbeit, Jobcenter, Kammern und Kreishandwerkerschaft mit gemeinsamer Aktion (PM)

    Die Agenturen für Arbeit Hamm und Dortmund, das Jobcenter Kreis Unna sowie die Partner IHK Dortmund, Handwerkskammer Dortmund und Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe beteiligten sich am Donnerstag (31. März) an einer großangelegten Außendienst- und Telefonaktion. Hintergrund ist, dass ungeachtet von Corona und sonstigen Krisen der Fachkräftemangel ein immer drängenderes Thema wird, gleichzeitig die duale Ausbildung aber als wichtigstes Instrument dagegen nicht in dem erforderlichen und möglichen Ausmaß genutzt wird.

    Die Aktion setzt einen wichtigen Impuls und sorgt für konkrete Kontakte. Alle verfügbaren Berater und Vermittler sowie Führungskräfte der beiden Arbeitsverwaltungen und der Partner in der Region haben 295 Betriebskontakte vor Ort realisiert – und dabei 316 konkrete Bewerber-Profile für duale Ausbildungen in den Unternehmen vorgestellt. Es standen nicht nur der Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt und die Gewinnung von zusätzlichen Ausbildungsstellen in bestimmten Branchen im Fokus, sondern auch die Kontaktaufnahme zu Arbeitgebern, die in der Vergangenheit nicht oder deutlich weniger ausgebildet haben. Auf Grund der Corona-Situation mussten viele Kontakte allerdings auf den telefonischen Weg verlegt werden und finden auch noch in der kommenden Woche statt.

    Die beteiligten Fachleute haben bei ihren Besuchen und bei den Telefonaten auch fachübergreifende „Tandems“ aus Bewerber- und Arbeitgeberbetreuung gebildet. Sie konzentrierten sich besonders auf die Branchen Informationstechnologie, Medizin, Handwerk (Sanitär, Metallbau, Elektro), Logistik, Einzelhandel, Bau und Gast-gewerbe.

    Melanie Flusche, Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur Dortmund, begrüßt die Aktion: „Zwei Jahre Pandemie haben die Aufgabe, Unternehmen und potenzielle Auszubildende zusammenzubringen, nicht gerade einfacher gemacht. Doch die Ausbildung eigener Fachkräfte ist ein ganz wesentliches Instrument zur Begegnung des immer stärker zutage tretenden Fachkräftemangels. Darum appellieren wir gerne einmal mehr an die Dortmunder Unternehmen, diese Chance für sich, wie auch für die Jugendlichen zu nutzen und Ausbildungsstellen anzubieten.“

    Der operative Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Hamm, Thomas Keyen, erläutert: „In den letzten pandemiegepägten Jahren sind die Probleme auf dem Ausbildungsmarkt größer geworden. Viel Verunsicherung, kaum Berufsorientierung und deutlich längere Findungsprozesse prägen die Entwicklung. Doch es ist gerade die Fachkräfteproblematik, die uns langfristig erhalten bleibt. Krisen kommen und gehen, aber der Fachkräftebedarf wird bleiben – und er wird größer. Daher sind wir im Rahmen unserer Aktion auch in Kontakt zu Betrieben getreten, die das Thema Ausbildung nicht so weit oben auf der Agenda stehen haben, obwohl sie es könnten.“

    Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna, ergänzt dazu konkret: „Wir haben als Jobcenter 42 Betriebe aufgesucht und 63 Bewerberprofile mitgebracht. Im direkten Austausch miteinander haben wir so eine gute Möglichkeit bekommen, ein konkretes Interesse für eine Bewerberin oder einen Bewerber bei den Arbeitgebern zu wecken, um im Idealfall beide Seiten zeitnah zusammenzubringen.“

    Marie-Luise Roberg, Leiterin des kommunalen Jobcenters Hamm: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich gefreut, im Rahmen dieser Aktion mit sechs Tandems endlich wieder gemeinsam in die Hammer Unternehmen zu gehen. Klar ist: Der persönliche Kontakt zu den Personalverantwortlichen ist für uns genauso wie für unsere jungen Kundinnen und Kunden unersetzbar. Ich hoffe, dass möglichst viele ausbildungssuchende Menschen in unserer Stadt von der gemeinsamen Aktion profitieren werden.“

    Dirk Vohwinkel und Tobias Schmidt, Leiter der IHK- bzw. HWK-Ausbildungs­beratung, machen deutlich: „Die beiden Wirtschaftskammern unterstützen die Aktion ausdrücklich. Die gebildeten Tandems können ihre Expertise aus den unterschiedlichen Bereichen gut einbringen und ergänzen sich entsprechend bei der Ansprache der Betriebe. Für IHK und HWK haben die Themen Fachkräftesicherung und Nachwuchswerbung eine besondere Bedeutung. Dementsprechend gibt es verschiedene Initiativen und Angebote, um die Themen voranzutreiben. Diese Vermittlungsaktion gehört dazu.“
    ________________________


    Unternehmen können freie Ausbildungsstellen jederzeit melden:
    in Dortmund: 0231 / 842 1666
    in Hamm und Kreis Unna: 0800 / 4 5555 20

  10. Newsletter informiert Eltern zu wichtigen Themen rund um die Berufs- und Studienwahl ihrer Kinder – Jetzt kostenfrei abonnieren! (PM)

    Eltern gehören zu den wichtigsten Bezugspersonen junger Menschen in der Phase ihrer Berufs- oder Studienwahl. Der E-Mail-Newsletter der Berufsberatung des Jugendberufshauses Dortmund unterstützt Eltern auf diesem Weg. Er erscheint alle zwei Monate und greift wichtige Informationen aus der Berufsberatung auf, informiert über regionale Neuerungen und weist auf interessante Veranstaltungen hier vor Ort hin.

    Auch stellt er weitere relevante Medien vor – zum Beispiel Internetportale wie planet-beruf.de oder abi.de, die Eltern bei der Begleitung ihrer Kinder in der Berufsorientierung und Entscheidung helfen können. Eine Übersicht freier Ausbildungsstellen in Dortmund runden das Angebot ab. Interessierte Eltern von Kindern aller Schulformen können den kostenlosen Newsletter auf der Homepage des Jugendberufshauses abbonnieren – selbstverständlich kostenlos.

    Auch für Verantwortliche in den Dortmunder Schulen und für Netzwerkpartner:innen sowie für Dortmunder Arbeitgeber gibt es Newsletter-Angebote mit speziell auf die jeweilige Zielgruppe ausgerichteten und relevanten Inhalten. Alle Infos und Anmeldung unter http://www.jugendberufshaus-dortmund.de

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