BDA Dortmund-Hamm-Unna lädt zu Führungen und Ausstellung ein

Die Architekturwochen 2022 stehen unter dem Motto „Umdenken – Umnutzen – Umbauen“

Heute würde es wohl Posing heißen: Mode-Models in den 1950er-Jahren vor der damals neuen Westfalenhalle.
Heute würde es wohl Posing heißen: Mode-Models in den 1950er-Jahren vor der damals neuen Westfalenhalle. Foto: Stadtarchiv Dortmund

Mit gleich drei Veranstaltungen beteiligt sich der Bund Deutscher Architekt:innen (BDA) Dortmund-Hamm-Unna an den Architekturwochen NRW – diesmal mit dem Titel „Umdenken Umnutzen Umbauen“. Die BDA-Gruppe lädt ein zu einer Ausstellung im Baukunstarchiv am Ostwall (Eröffnung am Freitag, 21. Oktober um 18 Uhr), zu Führungen und Vorträgen auf der stillgelegten Zeche Heinrich Robert in Hamm (Samstag, 22. Oktober, 16 Uhr) und in den Dortmunder Westfalenpark (Montag, 24. Oktober, 17 Uhr). Alle Veranstaltungen sind öffentlich, Interessierte können sich für Führungen und Vorträge anmelden.

„Wandel und Aufbruch – Architektur der 1950er Jahre“

Die neue Ausstellung im Baukunstarchiv steht unter dem Thema „Wandel und Aufbruch – Architektur der 1950er Jahre im östlichen Ruhrgebiet“. Inga Soll, Heiko Sasse und Thomas Schmidt haben die Ausstellung kuriert und zeigen vorbildliche Beispiele aus Dortmund, Hamm und Unna aus den 1950er Jahren.

Dazu passt ein Zitat von Architekt Will Schwarz, der auch in Dortmund viele Spuren hinterlassen hat: „Denn in der modernen Gesellschaft, in die wir hineinwachsen wollen, muß sich die Achtung vor dem Menschen darin ausdrücken, daß wir uns nicht der Strukturen unseres Gemeinwesens zu schämen haben. Unsere Stadt ist ein solches Gemeinwesen, und so, wie wir Menschen der Vergangenheit beurteilen, wird man uns einmal beurteilen.“ (Quelle: Westdeutschen Volks-Echo, 02.12.1947)

Vor dem Hintergrund des aktuellen Diskurses zum Umgang mit dem Bestand in der heutigen Zeit des nachhaltigen Wandels wird die Frage gestellt: „Wie bauen wir das Gebaute weiter?“ Die Ausstellung wird am kommenden Freitag (21. Oktober) un 18 Uhr eröffnet. Sie ist bis zum 4. November 2022 im Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund, zu sehen.

Das alte ParkCafé von Architekt Will Schwarz war stets gut besucht, heute hat hier die ParkAkademie ihre Adresse.
Das alte ParkCafé von Architekt Will Schwarz war stets gut besucht, heute hat hier die ParkAkademie ihre Adresse. Collage: Alexandra Apfelbaum

Spaziergang und Vortrag: Architekturen im Westfalenpark

Der Westfalenpark Dortmund ist eine der größten innerstädtischen Parkanlagen Europas. Hier haben drei Bundesgartenschauen – 1959, 1969 und 1991 – architektonische Ausrufezeichen gesetzt: u.a. der Florianturm mit Drehrestaurant (1957-59) von Will Schwarz sowie sein Parkcafé.

Aus der gleichen Zeit stammen das Restaurant Buschmühle von Groth, Lehmann und Schlote sowie der Seepavillon. Das Sonnensegel von Günther Behnisch ergänzt dieses Ensemble. Die Gastronomie steht leer und soll bis zur IGA Metropole Ruhr 2027 umgebaut werden – eine anspruchsvolle Bauaufgabe.

Kunst- und Architekturhistorikerin Alexandra Apfelbaum nimmt Gäste mit auf einen Park-Spaziergang mit anschließendem Architektur-Vortrag. Das Thema: Architekturen im Westfalenpark – Chance und Herausforderung“. Die Tour findet am Montag 24. Oktober, 17 Uhr, statt. Treffpunkt  ist die Terrasse ParkAkademie, Forum für Bildung und Begegnung e.V. im Westfalenpark (vormals AltenAkademie) – Parkeingang Baurat-Marx-Allee, 44141 Dortmund. Anmeldungen unter info@bda-dortmund.de

Führung und Vortrag: Gestern noch vor Kohle – morgen Kreativ-Quartier

Blick in die noch original erhaltene Waschkaue auf Zeche Heinrich Robert in Hamm.
Blick in die noch original erhaltene Waschkaue auf Zeche Heinrich Robert in Hamm. Foto: Simone Melenk

Mehr als 100 Jahre lang (1901-2010) förderten hier fast 6000 Kumpel 1,5 Mio. Tonnen Steinkohle im Jahr. Die Zeche Heinrich Robert in Hamm bildete später mit den Grubenfeldern der Zeche Werne, Haus Aden und Zeche Monopol in Bergkamen das Verbundbergwerk Ost. 2010 war auch hier Schluss.

2021 haben post welters + partner Architekten & Stadtplaner BDA/SRL das städtebauliche Konzept als Basis für die Umnutzung des 53 Hektar großen Quartiers mit 30 000 Quadratmetern Nutzfläche entwickelt.

Mehr als zwei Dutzend Architekt*innen werden nun den alten Kohle-Standort in ein neues Kreativ-Quartier transformieren, in dem der Dreiklang Wohnen, Leben und Arbeiten wieder stimmen soll. Die zum Teil denkmalgeschützten Gebäude werden nach dem Prinzip „Cradle to cradle“ saniert.

Das Ganze wird amSamstag, 22. Oktober, um 16 Uhr, im Rahmen einer Führung und eines Vortrags vorgestellt. Treffpunkt: Zum Bergwerk 1, 59077 Hamm. Anmeldungen unter info@bda-dortmund.de

HINTERGRUND: Architekturwochen NRW

  • Die Architekturwochen NRW des BDA widmen sie sich dem weiten Feld der Umbaukultur, dem Bauen im Bestand.
  • Vom 18. Oktober bis zum 4. November 2022 sollen insgesamt 14 Veranstaltungen Gelegenheiten bieten über Lösungsansätze zu diskutieren, Best Practice Beispiele zeigen, gesetzliche Rahmenbedingungen und die Bewertung von grauer Energie aufzeigen.
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Reaktionen

  1. Architektur und Kontext – Werkvorträge bei projekt//partner (PM BDA

    Zum vierten und letzten Werkvortrag der Reihe Architektur und Kontext in 2022 lädt die BDA-Gruppe Dortmund Hamm Unna am Montag, 21. November, um 19 Uhr wieder ein in die Räumlichkeiten von projekt//partner (Schmiedingstraße 29/Ecke Königswall).

    Zum Thema „Mehr Raum für Ideen und Wachstum“ berichtet Frank Lohse über die Erweiterung der Bürovilla von Lindner Lohse Architekten BDA PartG mbB am Dortmunder Westfalendamm.
    Anschließend gibt Olaf Bremer als Gastgeber Einblicke in seine Projektarbeit und zeigt, welche Faktoren das Arbeitsmodell von projekt//partner im Kontext von Architektur und der sich weiter wandelnden Arbeitswelt beeinflussen.

    Die Vorträge sind öffentlich. Bitte aber anmelden unter info@bda-dortmund.de

  2. Kim

    Der Architekturpark sieht ja spannend aus. Ich würde gerne mal einen Spaziergang durch den Park machen. Dort gibt es vermutlich auch einige Architekturbüros.

  3. Lisa

    Es ist faszinierend zu sehen, wie Architektur einen direkten Einfluss auf unser tägliches Leben haben kann. Das Thema „Umdenken, Umnutzen, Umbauen“ bei den Architekturwochen 2022 klingt äußerst vielversprechend und inspirierend. Es ist wichtig, dass Architekten innovative Lösungen entwickeln, um bestehende Strukturen zu nutzen und ihnen neues Leben einzuhauchen.

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