Die Kommunalpolitik hat seit Jahren einen „Kümmerer“ gefordert

Der neue Quartierskoordinator rennt bei der Bezirksvertretung in Eving offene Türen ein

Die neu geschaffene Stelle soll Entwicklungsperspektiven aufzeigen und ein breit angelegtes Beteiligungsverfahren mit den Menschen in Eving initiieren. Archivfoto: Alex Völkel für nordstadtblogger.de

Seit Jahresbeginn hat der Stadtbezirk Eving einen Quartierskoordinator – die Aufgabe bekommen hat der frühere „Hafen-Kümmerer“ Didi Stahlschmidt. Bei Bezirksbürgermeister Oliver Stens und der Bezirksvertretung rennt „der Neue“ offenbar offene Türen ein.

„Wir sehen den Quartierskoordinator als wichtige Kontaktperson“

„Schließlich hat die Bezirksvertretung schon seit Jahren gefordert, eine solche Stelle zu schaffen. Wir haben drei Sozialräume im Stadtbezirk und sehen den Quartierskoordinator als wichtige Kontaktperson“, macht Oliver Stens mit Gespräch mit Nordstadtblogger deutlich. 

Bezirksbürgermeister Oliver Stens.

„Die Freude über Didi Stahlschmidt war groß. Er ist einer, der Eving kennt, da er auch mal hier gelebt hat und auch weil ich ihn von seiner Arbeit am Hafen kenne“, so Stens. Auch wenn die offizielle Vorstellung für die und in der Bezirksvertretung erst am 1. März um 16 Uhr in der Bezirksverwaltungsstelle (August-Wagner-Platz 2-4) erfolgt, gibt es schon viele Kontakte und Berührungspunkte.

„Er ist ja schon jetzt sehr umtriebig und wir stimmen uns auch ab. Die Vernetzung ist schon gegeben“, betont der Bezirksbürgermeister. Nach seinem Besuch in der Bezirksvertretung wird dies wohl noch intensiver werden.

Sowohl von der fachlichen als auch der menschlichen Seite hält Stens Didi Stahlschmidt für die richtige Besetzung. „Wir sind sehr glücklich, dass die Stelle endlich besetzt ist – das war seit mehreren Jahren überfällig“, so Stens mit Blick auf Aufgaben und Herausforderungen.

Revitalisierung und Profilierung eines noch lebenswerteren Stadtbezirks Eving

Die neu geschaffene Stelle soll Entwicklungsperspektiven aufzeigen und ein breit angelegtes Beteiligungsverfahren mit den Menschen in Eving initiieren. Dabei ist das langfristig angelegte Ziel der Quartierskoordination die Revitalisierung und Profilierung eines noch lebenswerteren Stadtbezirks Eving.

Seit Beginn des Jahres hat der Stadtbezirk Eving nach dem Vorbild der Quartierskoordination in Marten einen eigenen Quartierskoordinator. Didi Stahlschmidt ist das neue Gesicht in und für Eving.
Seit Beginn des Jahres hat der Stadtbezirk Eving einen Quartierskoordinator. Didi Stahlschmidt ist das neue Gesicht in und für Eving. Foto: Stadt Dortmund

Die Aufgabe bringt dabei ein facettenreiches und interdisziplinäres Aufgabenspektrum mit sich. Didi Stahlschmidt ist die zentrale Ansprechperson für Bürger:innen, bürgerschaftliche Vereinigungen, Vereine, Politik und gewerbliche Wirtschaft in den Themenfeldern lokale Ökonomie, Gewerbeflächen-Management sowie Quartiersentwicklung und hat eine Lotsenfunktion in die Verwaltung.

Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Koordination von Aktivitäten sowie die Entwicklung von Zukunftsperspektiven in Eving, die Organisation und Moderation eines Austausches mit anderen kommunalen Fachbereichen und Eigenbetrieben, das Anstoßen eigener konkreter Projekte sowie die Beratung und Begleitung von Immobilieneigentümer:innen. 

Viele Baustellen für den neuen Evinger Quartierskümmerer

Auch wenn das Aufgabenprofil nicht mit dem Stadtbezirk abgestimmt wurde, sieht der Bezirksbürgermeister die richtigen Akzente und Schwerpunkte gesetzt, um den Stadtbezirk – gemeinsam mit verschiedenen Akteur:innen – nach vorne zu bringen. „Er ist ja kein Einzelkämpfer – er hat ja die Politik auf seiner Seite.“ Und die drängt darauf, dass der Koordinator zeitnah ein Büro im Stadtbezirk bekommt – noch sitzt er in der Innenstadt, weil die Stelle dem Amt des Oberbürgermeisters zugeordnet ist.

Leerstand in der Evinger Neue Mitte – nach der Schließung des Real stehen auch viele andere Ladenlokale leer. Archivfoto: Alex Völkel für nordstadtblogger.de

„Der Neue“ muss viele Themen beackern, an denen auch die Politiker:innen in Eving zum Teil seit Jahren dran sind. Die größten Baustellen sieht Stens im Leerstand des ehemaligen Real in der Neuen Mitte sowie in der Lärm- und Verkehrsbelastung in Bergstraße, Evinger Straße, Grävingholz und Kemminghauser Straße.

Aber auch die Problematik mit den „Eltern-Taxis“ an jeder Kita und jeder Schule sowie die Auseinandersetzung mit den in Eving aktiven Wohnungsgesellschaften hat Stens auf der „To Do“-Liste für Stahlschmidt.

Sowohl der Zustand vieler Außenanlagen, aber auch vieler Wohnungen, sind dem Bezirksbürgermeister ein Dorn im Auge. „Es wird viel in der energetischen Sanierung gemacht, damit man die Mieten erhöhen kann, aber in den Häusern und in der Pflege der Grundstücke läuft nichts.“

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Reaktionen

  1. Kemminghauser Straße: LINKE+ will Verkehrssituation in Eving verbessern (PM)

    Dortmund-Eving. Es stinkt nach Abgasen. Es ist laut. Und es ist gefährlich. Die Kemminghauser Straße in Eving nimmt Tag für Tag unzählige Autos und Lkw auf, die den schnellen Weg zum KV-Terminal im Hafen, zur Westfalenhütte oder zur Autobahn suchen. Gefühlt hat der Verkehr stark zugenommen, seit das Containerterminal im Hafen erweitert wurde. Auch die Fraktion DIE LINKE+ hat registriert, dass die Anwohner*innen dieser Straße und der nördlichen Evinger Straße unter einer erheblichen Verkehrsbelastung leiden. Ratsmitglied Sonja Lemke, Mitglied im Ausschuss für Mobilität, Infrastruktur und Grün (AMIG): „Erste Proteste der Bewohner*innen sind bereits im Straßenbild durch Plakate erkennbar.“

    DIE LINKE+ wird deshalb am 2. Mai im Ausschuss für Mobilität, Infrastruktur und Grün (AMIG) die Frage stellen, wie die Kemminghauser Straße und die nördliche Evinger Straße im Lärmaktionsplan eingeordnet sind. Sonja Lemke: „Entspricht diese Einordnung noch den aktuellen Gegebenheiten, oder sollte sie nachjustiert werden? Und welche Maßnahmen hält die Verwaltung für geeignet, um die Verkehrssituation auf der Kemminghauser Straße zu verbessern?“

    DIE LINKE+ ist mit ihren Sorgen wegen der Verkehrsbelästigung in diesem Bereich in Eving nicht alleine. Auch in Eving selbst beschäftigt man sich (natürlich) mit diesem Problem. Und der Seniorenbeirat hat das Thema ebenfalls aufgegriffen, schließlich ist auch eine Seniorenwohnstätte direkt betroffen. Der Seniorenbeirat beantragt – ebenfalls im Ausschuss für Mobilität, Infrastruktur und Grün – aus Lärmschutz- und Immissionsschutzgründen Tempo 30 auf der Kemminghauser Straße zwischen der Einmündung Lüdinghauser Straße und Württemberger Straße. Wieder einmal. Denn schon mehrfach wurde dieses Ansinnen abgelehnt. Bei der Fraktion Die LINKE+ stößt der Antrag aber auf großes Wohlwollen.

    „Diesem Wunsch werden wir gerne folgen“, kommentiert Sonja Lemke. „Schließlich hat sogar das Umweltbundesamt bestätigt, dass Tempo 30 definitiv zu wahrnehmbaren Lärmentlastungen führt, und dass dadurch auch die Luftschadstoffbelastung reduziert werden kann. Davon profitieren alle Anwohnenden. Von der höheren Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrende ganz zu schweigen.“

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