„Haltung zeigen und Fachkräfte gewinnen“ als Erfolgsstrategie

Der Interkulturelle Wirtschaftspreis 2022 geht an den IT-Dienstleister Brockhaus AG

Die Gewinner mit den Partnern des Interkulturellen Wirtschaftspreises.
Die Gewinner:innen der Brockhaus AG mit den Partner:innen des Interkulturellen Wirtschaftspreises. Foto: Isabella Thiel

„Hier kann jeder Mensch sein, man selbst sein,“ beschreibt eine Mitarbeiterin im Gewinnerfilm die Arbeitsatmosphäre bei der Brockhaus AG – für sie ein Grund, sich für das Unternehmen als Arbeitgeber zu entscheiden. Dafür, dass das nicht zufällig geschieht,  sondern bewusster Teil der Unternehmenskultur ist, wurde das Unternehmen nun mit dem Interkulturellen Wirtschaftspreis 2022 ausgezeichnet. Mit dem Preis macht das Multikulturelle Forum seit 2006 auf kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz als Erfolgsfaktor aufmerksam und zeichnet vorbildliche kleine und mittelständische Unternehmen aus dem westfälischen Ruhrgebiet aus.

Diversity Management gehört zum Alltag des IT-Dienstleisters

„Dadurch, dass wir uns offensiv über unsere Werte und über unsere Haltung positionieren und Offenheit für diese Unternehmensphilosophie für uns wichtiges Einstellungskriterium ist, fühlen sich die unterschiedlichsten Menschen bei uns wohl – und Menschen mit rassistischen Weltbildern erst gar nicht rein,“ fasst Brockhaus AG Vorstand Matthias Besenfelder zusammen. Der IT-Dienstleister hat Standorte in Lünen, Dortmund und Hamburg.

Da aber natürlich niemand vorurteilsfrei durchs Leben geht, gehört Diversity Management zum Alltag des IT-Dienstleisters. Seit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt nimmt das Unternehmen regelmäßig an Diversity Challenges teil, die den Blick für die Vielfalt der Menschen im Unternehmen schärfen und als Stärke ins Bewusstsein der Belegschaft verankern sollen.

So entstanden bereits ein Diversity Chatbot, der anhand vorher erhobener Merkmale Gespräche mit verschiedenen Mitarbeitenden simuliert oder die Diversity Lunch App, mit deren Hilfe sich Mitarbeitende mit möglichst wenig Überschneidungen in Sachen Herkunft, Geschlecht, Religion oder Arbeitsschwerpunkt zu einer gemeinsamen virtuellen Mittagspause verabreden können – Themenvorschläge für das Gespräch inklusive. In den Teamtreffen gibt es Vorträge zu Themen wie Vorurteile und Rassismus und als Präsent ein Diversity-Kochbuch, in dem das Team Rezepte und Anekdoten aus ihrem Leben zusammengetragen hat.

Vielfaltsorientierte Personalgewinnung und Unternehmenskultur führt zum Erfolg

Matthias Besenfelder, Vorstand der Brockhaus AG, mit seinen Mitarbeiterinnen Marie Sonne, Maria Beerwerth und Katy Spalek.
Matthias Besenfelder, Vorstand der Brockhaus AG, mit seinen Mitarbeiterinnen Marie Sonne, Maria Beerwerth und Katy Spalek. Foto: Isabella Thiel

Der diesjährige Schirmherr, Landrat des Kreises Unna Mario Löhr, überreichte im SportCentrum Kaiserau in Kamen den Preis an Vorstand Matthias Besenfelder. In seiner Laudatio betont Mario Löhr, wie wichtig unternehmerisches Engagement gerade in diesen unruhigen Zeiten ist. Die Brockhaus AG sei ein gutes Beispiel dafür, wie das Zusammenwirken von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Eigenschaften mit gezielter Strategie und konkreten Maßnahmen zu einem guten Teamgefühl und starken Leistungen führe.

Eine Strategie, die sich insgesamt für das Unternehmen auszahle: Es profitiert nicht nur davon, dass divers aufgestellte Teams die besten, kreativen und innovativen Lösungen entwickeln können, sondern auch von einem Vorteil bei der Personalsuche in der hart umkämpften IT-Branche.

„Unser Ziel ist es, aufzuzeigen, mit welchen Instrumenten eine vielfaltsorientierte Personalgewinnung und Unternehmenskultur gelingen und zum unternehmerischen Erfolg beitragen kann,“ so Kenan Küçük, Geschäftsführer des Multikulturellen Forums. Hierfür sei die Brockhaus AG beispielhaft. „Aber auch dafür, dass jeder und jede einen Unterschied macht, wenn er oder sie Haltung zeigt – und je mehr das tun, umso besser.“

Haltung bewiesen an diesem Abend auch die rund 60 Gäste. Mit dem mehrsprachig übersetzten Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ bekunden sie ihre Solidarität mit den Protestbewegungen im Iran. Musikalisch hinterlegt wurde die Aktion durch die Protesthymne „Baraye“, live gespielt von der Band „Oriental con fusion“.

Die Gäste zeigen ihre Solidarität mit den Protestbewegungen im Iran
Die Gäste zeigen ihre Solidarität mit den Protestbewegungen im Iran Foto: Isabella Thiel
Der Interkulturelle Wirtschaftspreis wird jährlich verliehen. Foto: Isabella Thiel

Weitere Informationen:

  • Der mit 1.000 Euro dotierte Interkulturelle Wirtschaftspreis wird vom Multikulturellen Forum in Partnerschaft mit der Wirtschaftsförderung Kreis Unna, der Hammer Wirtschaftsagentur IMPULS, der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, der Handwerkskammer Dortmund, dem Kommunalen Integrationszentrum Dortmund und dem Verein Selbständiger Migranten jährlich verliehen.
  • Das Multikulturelle Forum e.V. (MkF) ist eine Migrantenorganisation mit mehr als 35 Jahren Erfahrung im Bereich der Förderung des gesamtgesellschaftlichen und interkulturellen Miteinanders.
  • Die Arbeit des MkF hat das übergeordnete Ziel, sozialbenachteiligte Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gesellschaftlich zu integrieren und zur Teilhabe zu befähigen – hierfür setzen sich die derzeit über 120 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen ein.
  • 1985 in Lünen gegründet, unterhält das MkF mittlerweile auch Geschäftsstellen in Düsseldorf, Dortmund, Hamm, Bergkamen und Köln. Das MkF ist Träger der Weiterbildungseinrichtung Bildungswerk Multi Kulti.
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