„Autonome Antifa 170“ ruft zu „Bringin' it down - Vol. III“ auf:

Demo gegen das Wahlkreisbüro von AfD-MdB Matthias Helferich in Dorstfeld geplant

Rund 240 Antifaschist:innen demonstrierten auf dem Wilhelmplatz in Dorstfeld gegen den Mythos Nazi-Kiez.
Die „Autonome Antifa 170“ ruf zu einer Demo gegen das AfD-Wahlkeisbüro in Dorstfeld auf. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Unter dem Motto „Bringin‘ it down Vol. III“ ruft die „Autonome Antifa 170“ am 5. August 2023 um 14 Uhr auf dem Wilhelmplatz zu einer Demonstration anlässlich des einjährigen Bestehens des AfD-Wahlkreisbüros in Dortmund-Dorstfeld auf. Am Iggelhorst hat AfD-Bundestagsabgegeordnete Matthias Helferich sein Wahlkreisbüro.

Anlaufstelle für die Junge Alternative mit Verstrickungen zu Burschenschaften und IB

„Die AfD ist eine rechte Partei, die sich immer weiter nach rechts bewegt. Während viele mit dem Zeigefinger auf Sachsen und Thüringen sowie den Faschisten Björn Höcke zeigen, ist klar: Das Problem AfD gibt es auch hier in Dortmund und hat Räumlichkeiten in Dorstfeld. Das AfD-Büro und die rechten Besucher:innen stoßen auf unseren Widerstand“, erklärt Kim Schmidt, Pressesprecherin der „Autonomen Antifa 170“, die Beweggründe für die Demo. Das AfD-Büro in Dortmund-Dorstfeld wird betrieben vom Bundestagsmitglied Matthias Helferich.

Das Wahlkreisbüro von AfD-Mann Matthias Helferich am Iggelhorst in Dorstfeld.
Das Wahlkreisbüro von AfD-Mann Matthias Helferich am Iggelhorst in Dorstfeld. Foto: Karsten Wickern

„Mit Matthias Helferich gibt es einen weiteren NS-Fan in Dorstfeld. Er hat sich als ‚freundliches Gesicht des NS‘ betitelt, als ,demokratischen Freisler‘, ein NS-Funktionär, und prahlte mit seinen Kontakten zu ‚klassischen‘ Neonazis“, begründet die Antifa-Gruppierung den Protest.

„Besonders Mitglieder der Jungen Alternative haben gute Kontakte zu Helferich, darunter gerade auch solche mit Verstrickungen in extrem rechte Burschenschaften oder die Identitäre Bewegung. Die AfD in Dortmund ist also ein besonderes Problem“, heißt es weiter.

Protest gegen die AfD und rechte Umtriebe in Dorstfeld geplant

Unter dem Motto „Bringin‘ it down Vol. III“ steht die Demo gegen Das Wahlkreisbüro in Dorstfeld. Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Die „Autonome Antifa 170“ bezeichnet den ehemaligen Kader der Identitären Bewegung Nils Hartwig als rechte Hand von Helferich. Außerdem veranstalte der ehemalige IB’ler Tresenabende in den neuen Räumlichkeiten.

„Egal, ob die Räume von bekennenden Neonazis oder von sich bürgerlich gebenden AfDler:innen geführt und besucht werden: Keine Räume für Rechte! Wir gehen am 5. August
auf die Straße, um gegen das AfD-Büro, die AfD und rechte Umtriebe in Dorstfeld zu demonstrieren.“

Bereits in den letzten zwei Jahren organisierte die „Autonome Antifa 170“ unter dem Motto „Bringin‘ it down“ Demonstrationen mit hunderten Antifaschist:innen. Bisher richteten sich die diese vor allem gegen die ansässige Naziszene. Im ersten Jahr war es zu Steinwürfen von Nazis auf die Demonstration gekommen.

Unterstütze uns auf Steady

Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:

Mehrheit der AfD-Abgeordneten für Helferich – doch er verfehlt das Zwei-Drittel-Quorum

Die „Junge Alternative“ der AfD: Positionen, Personal und Konflikte mit der Mutterpartei AfD

Die Junge Alternative: Regionale Aktivitäten der „Bezirksgruppe Arnsberg“

Demo gegen das Wahlkreisbüro von AfD-MdB Matthias Helferich in Dorstfeld geplant

Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Einschränkungen im Linienverkehr im Bereich Dorstfeld möglich – Stadtbahnlinien U43 und U44 sowie einige Buslinien im Fokus (PM DSW21)

    Wegen einer größeren Versammlung im Bereich Dorstfeld kann es am morgigen Samstag, 5. August, ab etwa 13.30 Uhr zu vorübergehenden Einschränkungen im Linienverkehr von DSW21 kommen. Beeinträchtigungen sind bei den Stadtbahn-Linien U43 und U44 sowie bei den Buslinien 447, 462, 465 und 466 möglich. Dies kann unter Umständen bis in die Abendstunden andauern. DSW21 selbst hat darauf keinerlei Einfluss und bittet die Fahrgäste dafür um Verständnis.

  2. Samstag: Antifa-Demo gegen das AfD-Büro (PM)

    Die Autonome Antifa 170 ruft für Samstag, 05.08. zur Demo gegen das
    AfD-Büro Dortmund auf. Startpunkt ist um 14 Uhr am Wilhelmplatz. Anlass
    ist das einjährige bestehen des Büros. Auch der AfD-Parteitag am
    vergangenen Wochenende lieferte den Organisator:innen weitere Gründe.

    „Mit einem Blick auf den vergangenen AfD-Bundesparteitag wird nochmal
    deutlich, warum das AfD-Büro in Dorstfeld weg muss“, erklärt Kim
    Schmidt, Pressesprecherin der Antifagruppe. „Bei dem Treffen in
    Magdeburg sind wieder klassische rechte Kampfbegriffe gefallen.
    Redner:innen beziehen sich positiv auf den Nationalsozialismus, fordern
    ein Deutschland „ohne fremde Gruppen“ und kündigen an, sich dabei von
    Gerichten nicht aufhalten zu lassen.“

    Auf der Bühne beim Parteitag stand auch die Rheinländerin Irmhild
    Boßdorf. Sie forderte in ihrer Rede die „millionenfache Remigration“,
    also die Vertreibung ganzer Bevölkerungsgruppen, und wurde dafür auf
    einen Listenplatz für die Europaparlamentswahl gesetzt. „Boßdorf ist
    schon in der Vergangenheit durch ihre Nähe zur Nazigruppe „Identitäre
    Bewegung (IB)“ aufgefallen und hat zudem bereits gemeinsam mit ihrer
    Tochter Reinhild Boßdorf, einem IB-Mitglied, eine Veranstaltung im
    AfD-Büro Dortmund organisiert“, erklärt Kim Schmidt, Pressesprecherin
    der Autonomen Antifa 170. „Es wird immer wieder deutlich, dass das
    AfD-Büro Dortmund ein Rückzugs- und Organisierungsraum für die extreme
    Rechte ist.“

    Dass sich solche Kooperationen rund um das Büro im Iggelhorst 23
    entwickeln, überrascht die Autonome Antifa 170 nicht. „Matthias
    Helferich, der das Büro betreibt und sich selbst als freundliches
    Gesicht des NS bezeichnet hat, arbeitet geschickt daran, faschistische
    Politik gesellschaftsfähig zu machen“, stellt die Pressesprecherin fest.
    In Chatverläufen hatte Helferich seine Nähe zum NS angedeutet. Daher ist
    er – zumindest aktuell – kein offizieller Teil der AfD-Bundesfraktion.
    „Das Büro dient für dieses Vorhaben als Vernetzungsort. Helferich
    schafft das, was seine Gesinnungsgenoss:innen rund um den Wilhelmplatz
    gerne erreicht hätten, wegen ihrer dumpfen NS-Folklore aber nie
    geschafft haben: Die Nazi-Träume von rassistischen Säuberungen und der
    gewaltsamen Unterdrückung Andersdenkender aus der Schmuddelecke zu
    holen.“

    Ein Vorfall im Juni dient den Antifaschist:innen als Beleg für ihre
    Thesen. Bei einer Veranstaltung hatte eine teilnehmende Person gegenüber
    Journalist:innen den Hitlergruß gezeigt. „Dort sehen wir die andere
    Seite des Spektrums, das Helferich mit seinem Büro zusammenbringt,“ so
    Schmidt. „Während AfD-Funktionär:innen wie Helferich selbst oder eben
    Irmhild Boßdorf bemüht sind, gewisse Formen zu wahren, weiß ihr Publikum
    genau, worauf die Politik der AfD hinausläuft und hat den rechten Arm
    schon mal schnell oben. Die halbgaren Distanzierungen, die Helferich im
    WDR danach verbreitet hat, sind reine Schadensbegrenzung. Dieses
    Publikum ist gewollt und erwünscht.“

    Das AfD-Büro von Matthias Helferich wurde am 05.08.2022 eröffnet,
    nachdem Helferich in den Bundestag eingezogen ist. „Ein Jahr ist eins zu
    viel. Es wird höchste Zeit, dass die Dortmunder Stadtgesellschaft dieses
    Büro als das behandelt was es ist: Einen hochgefährlichen Treffpunkt von
    Rassist:innen und Menschenfeind:innen, der mit allen Mitteln geschlossen
    gehört“, fordert die Autonome Antifa 170.

    Die Autonome Antifa 170 hat einen gemeinsamen Anreisetreffpunkt für die
    Demo bekannt gegeben: 05.08, 13 Uhr, Hbf Nordseite

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert