Auszeichnung für Ehrenamtliche erfolgte durch Corona mit Verspätung

Das sind die neuen „Engel der Nordstadt“

Statt im Januar gab es die Preisverleihung der „Engel der Nordstadt" dieses Mal im August. Fotos: Dietmar Wäsche
Statt im Januar fand die Preisverleihung der „Engel der Nordstadt“ dieses Mal im August statt. Fotos: Dietmar Wäsche

Von Sonja Neuenfeldt

Am vergangenen Freitag, 20. August, wurde der 17. „Engel der Nordstadt 2020“  verliehen. Er konnte leider coronabedingt dieses Jahr nicht wie sonst üblich beim Neujahrs-Empfang im Dietrich-Keuning-Haus verliehen werden. Doch besonders in diesen momentan krisenhaften Zeiten zählt ehrenamtliches Engagement mehr denn je. Leistungen der Menschen, die sich freiwillig und in ihrer Freizeit für das Gemeinwesen und für Menschen in besonderen Lebenslagen engagieren, sind einfach „unbezahlbar“.

Drei Auszeichnungen auf der neuen „Echt-Nordstadt-Bühne “ für gemeinnützige Zwecke

Auf der neuen Bühne v.l.: Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum, Martin Gansau (Quartiersmanagement) und Andreas Koch (Grünbau).

Zunächst wurde die das erste Mal zum Einsatz kommende „Echt-Nordstadt-Bühne“ von Andreas Koch von der Grünbau GmbH vorgestellt. Sie wurde aus Mitteln des Quartiersfonds Nordstadt finanziert. Dafür dankte Koch zunächst Levent Arslan, dem Direktor des Dietrich-Keuning-Hauses. ___STEADY_PAYWALL___

Die Bühne soll für gemeinnützige Zwecke zum Einsatz kommen und kann auch von entsprechenden Einrichtungen bzw. für entsprechende Zwecke gemietet werden.

„Nicht kostenlos, da bestimmte Kosten wie für Anmietung eines LKW samt Fahrer für den Transport der Bühne anfallen, aber jedenfalls günstiger als bei einem Event-Anbieter“, so Koch.

„Engel der Nordstadt“ – Künstler und Schöpfer der Figur aus Kupfer hat lange Zeit in Dortmund gelebt

Schöpfer der Skulptur: Kunstschmied Thomas Holzmann.

Kunstschmied Thomas Holzmann hat den Engel geschaffen. „Die Figur des Engels selbst brauche keine Gesichtszüge“, so der Künstler. Aber die Preisträger und ihr ehrenamtliches Engagement verleihen ihm quasi fortlaufend und immer wieder ein neues „Gesicht“.

Die einzigartigen Engelskulpturen, kunsthandwerkliche Einzelanfertigungen aus Kupfer, werden von ihm seit Jahren in dieser etwas handlicheren Form als zu Beginn geschaffen.

Gesponsert werden sie seit 2005 vom Ideengeber der Auszeichnung, Christian Schmitt von der Julius Ewald Schmitt GbR.

Erster Engel der Nordstadt für das langjährige Engagement von Dr. Matthias Albrecht

Die Auswahl der Preisträger*innen erfolgte schon im November 2020 durch die Lenkungsgruppe des Stadtmarketings Innenstadt-Nord. Sie hatte die schwierige Aufgabe aus über 20 für die Auszeichnung vorgeschlagenen Menschen auszuwählen. Diese engagieren sich in vielen Bereichen wie Kultur, Nachbarschaft, Soziales, Umwelt oder Sport.

Sehr bewegt nahmen Inge Albrecht-Winterhoff und Sohn den „Engel der Nordstadt“ entgegen.

„Erfreulich ist, dass es uns gelang, sowohl Jahrzente langes Engagement wie auch junges Engagement zu würdigen“, mit diesen Worten leitete Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum die Preisverleihung ein.

Laudatorin für den ersten Preisträger war Susanne Linnebach, Amt für Stadterneuerung. Dabei handele es sich um: „Jemand der seit langen Jahren in der Nordstadt aktiv war.“ So seien viele seiner Projekte sicher noch in Erinnerung: z. B. die „Riesen-Küche“, mit der man sich einmal konkret vorstellen konnte, wie Kleinkinder die Welt der Erwachsenen sehen und fühlen.

Als weitere Beispiele wurden genannt: die Begutachtung von Ampelschaltungen und Straßenkreuzungen auf ihre Sicherheit für Kinder und andere Verkehrsteilnehmer*innen sowie das Hannibal-Projekt.

Der erste „Engel“ wurde der Familie von Dr. Matthias Albrecht überreicht. Er hatte bereits 1999 den „Runden Tisch zur Prävention von Kinderunfällen“ initiiert. Bei dieser Arbeit hatte er von Beginn an einen deutlichen Schwerpunkt in der Nordstadt gesetzt.

Der langjährige Direktor der Kinderchirurgie am Klinikum Dortmund ist leider im Dezember 2020 gestorben. Die Auszeichnung nahm seine Frau, Inge Albrecht-Winterhoff, gemeinsam mit einem ihrer Söhne auf der Bühne entgegen.

Aus der Nordstadt für die Nordstadt – Zweite Auszeichnung für das Ehepaar Jörder 

v.l. Laudator Christian Schmitt übergab den Preis an Ehepaar Birgit und Dr. Ludwig Jörder.

Der zweite „Engel“ wurde Birgit Jörder und ihrem Ehemann Dr. Ludwig Jörder für ihr Engagement verliehen.

Sie engagieren sich weit über die Nordstadt hinaus. Als jahrzehntelange Bewohner*innen der Nordstadt galt ihr Augenmerk vielen Initiativen und stets dem Wohl des Stadtteils.

Das reicht vom Förderverein des Dietrich-Keuning-Hauses über diverses kulturelles und soziales Engagement bis hin zum Projekt „nordwärts“. Laudator für das Ehepaar Jörder war Christian Schmitt, der Initiator des Ehrenamtspreises.

Stimme der Nordstadt: Auszeichnung für das vielfältige Engagement von Sarra Lejmi

v.l. Hannah Rosenbaum und Martin Gansau bei Übergabe des Engels für Sarra Lejmi, stellv. an Simone Weiß, Vorstandsmitgl. forum JUGEND und Ali Şirin, Planerladen

Die Laudatio für den dritten „Engel“ hielt wieder Hannah Rosenbaum. Sarra Lejmi, die mit Abstand jüngste Preisträgerin, ist inzwischen für viele Jugendliche und Erwachsene eine Stimme der Nordstadt.

Sie blickt bei ihrem Einsatz für den Stadtteil auf mehr als vier Jahre und viele Einsätze in verschiedenen Organisationen zurück, z. B. als Jugendsprecherin im forum JUGEND e.V., dem Planerladen e.V. oder dem Dietrich-Keuning-Haus.

Sie konnte leider nicht persönlich an der Verleihung teilnehmen, ließ aber Grußworte und ihre Freude über den Preis ausrichten. An ihrer Stelle nahmen Simone Weiß, Vorstandsmitglied beim forum JUGEND und Ali Şirin vom Planerladen den Preis entgegen.

Vorschläge für die neuen „Engel 2021“ werden jetzt schon gesucht 

Das Quartiersmanagement Nordstadt ruft jetzt dazu auf, neue Vorschläge einzureichen. Im November steht schon die Auswahl der neuen Engel der Nordstadt für dieses Jahr beim Stadtmarketing an. „Wir wünschen uns, dass sie dann auch wieder im Rahmen eines Neujahrsempfangs in Präsenz überreicht werden können“, hofft Martin Gansau, Leiter des Quartiersmanagements Nordstadt.

Das Quartiersmanagement Nordstadt ist ein Projekt des Stadterneuerungsprogramms „Soziale Stadt NRW – Dortmund Nordstadt“. Es wird mit Mitteln des Bundes, des Landes NRW und der Stadt Dortmund finanziert.

 

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