Ausstellung: „Zurück in die Zukunft. Honigbienen im Wald“

Das Naturmuseum Dortmund zeigt kunstvolle Einblicke in die Welt der wilden Bienen

Bislang ungesehene Bilder direkt aus der Baumhöhle, die ein Bienenschwarm bevölkert, zeigen bis ins Detail das perfekt aufeinander abgestimmte Zusammenleben im Bienenstock.
Bislang ungesehene Bilder direkt aus der Baumhöhle, die ein Bienenschwarm bevölkert, zeigen bis ins Detail das perfekt aufeinander abgestimmte Zusammenleben im Bienenstock. Fotos: Katharina Kavermann für die Dortmund Agentur

Es gibt sie noch – die wildlebenden Honigbienen. Von uns Menschen weitgehend unbemerkt, sind sie hoch oben in Baumhöhlen zuhause und trotzen den Jahreszeiten. Der international ausgezeichnete Tier- und Naturfotograf Ingo Arndt hat die Bienen über viele Monate beobachtet. Seine Bildreportage sowie die Texte des Bienenforschers Prof. Dr. Jürgen Tautz eröffnen überraschende Einblicke in ihre faszinierende Welt. Das Naturmuseum Dortmund zeigt diese Fotografien in seiner nächsten Sonderausstellung „Zurück in die Zukunft. Honigbienen im Wald“ bis 19. Februar 2023.

Bilder zeigen das perfekt aufeinander abgestimmte Zusammenleben im Bienenstock

Bislang ungesehene Bilder direkt aus der Baumhöhle, die ein Bienenschwarm bevölkert, zeigen bis ins Detail das perfekt aufeinander abgestimmte Zusammenleben im Bienenstock: beginnend mit dem Schwarmeinzug in eine unbewohnte Spechthöhle über den Wabenbau, die Entwicklung des Volkes, die raffinierte Klimatisierung des Nestes, bis hin zur spektakulären Verteidigung ihrer Höhle gegen angreifende Hornissen – das „Hornissen-Kochen“.

Ein Verhalten, das bisher nur aus Asien bekannt war und in dieser Ausstellung zum ersten Mal in großartigen Aufnahmen gezeigt wird. Auch die speziellen Herausforderungen, die der Lebensraum Wald mit sich bringt, werden thematisiert, z.B. bei Orientierung und Kommunikation.

 Dr. Dr. Elke Möllmann, Direktorin des Naturmuseums und Dr. Oliver Adrian, Kurator der Ausstellung und stellv. Direktor des Naturmuseums.
Dr. Dr. Elke Möllmann, Direktorin des Naturmuseums und Dr. Oliver Adrian, Kurator der Ausstellung und stellv. Direktor des Naturmuseums. Fotos: Katharina Kavermann für die Dortmund Agentur

Der Bienenforscher Prof. Dr. Jürgen Tautz trägt mit seinen gut verständlichen Texten spannende Geschichten über das Zusammenleben der Bienen bei und lässt weithin unbekannte wissenschaftliche Erkenntnisse darin einfließen.
Mit seinen Bildern der wild lebenden Honigbienen hat Ingo Arndt Neuland betreten – kein Fotograf hatte bisher ihr geheimnisvolles Leben im Wald dokumentiert.

„Das Projekt erfordert einigen Aufwand. Bilder von den wild lebenden Bienenvölkern am Eingang ihrer Baumhöhle konnte ich nur am Seil hängend in 20 Metern Höhe fotografieren“, schildert der Fotograf. „Für die Aufnahmen von der Besiedlung einer ehemaligen Schwarzspechthöhle musste ich mir eigens eine Beobachtungshütte bauen, die mir Einblick in das Nest der kleinen Fluginsekten gewährte. Ich baute Flugtunnel mit Lichtschranken, spezielle Beobachtungszelte, um eine Königin beim Eierlegen abzulichten, oder richtete Wasserstellen ein, um die Bienen beim Trinken zu fotografieren. Eine Menge Bienenstiche waren dabei unumgänglich.“

Blick durch die Facettenaugen der Bienen auf die Blütenwelt

Die Heidenheimer Künstlerin und Imkerin Jeanette Zippel bereichert die Ausstellung mit faszinierenden Kunstwerken mit und über Bienen.
Die Heidenheimer Künstlerin und Imkerin Jeanette Zippel bereichert die Ausstellung mit faszinierenden Kunstwerken mit und über Bienen. Fotos: Katharina Kavermann für die Dortmund Agentur

Die Heidenheimer Künstlerin und Imkerin Jeanette Zippel bereichert die Ausstellung mit faszinierenden Kunstwerken mit und über Bienen – zu sehen sind u.a. großformatige Farbdrucke, Tuschezeichnungen sowie Installationen aus Wachs.

Ihre künstlerischen Untersuchungen und Interventionen beruhen auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, auf ihren Erfahrungen als Imkerin und auf intensiven ästhetischen und ökologischen Beobachtungen.

Großformatige Farbdrucke geben den Blick durch die Facettenaugen der Bienen auf die Blütenwelt wieder. Tuschezeichnungen halten einzelne Momente eines Bienenflugs fest. Papierröhren mit eingearbeiteten Blattstrukturen symbolisieren den Prozess des Stoffwechsels zwischen Bienen und ihren Nahrungspflanzen. Installationen aus Wachs visualisieren grundlegende Bauprinzipien der Natur und sorgen mit ihrem Duft für zusätzliche Sinnenfreude.

Zur Person: Ingo Arndt

Ingo Arndt gehört seit vielen Jahren zu den herausragenden Tier- und Naturfotografen weltweit. Er reist seit beinahe 30 Jahren um den Globus, immer auf der Suche nach spannenden Fotoreportagen aus der Natur. Seine Bilder erscheinen in Magazinen wie National Geographic, GEO, Stern oder BBC Wildlife.

Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei World Press Photo Awards, den Wildlife Photographer of the Year Award und die Auszeichnung als Europäischer Naturfotograf des Jahres. Ingo Arndt ist berufenes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPH). Arndt veröffentlichte 20 Bildbände, die in viele verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Seine Bilder und Ausstellungen werden weltweit in Museen präsentiert.

Das Naturmuseum Dortmund bietet Führungen zur Ausstellung an. Für Dortmunder Schulen gibt es dank einer großzügigen Spende der Sparkasse Dortmund ein großes Kontingent kostenloser Führungen.
Das Naturmuseum Dortmund bietet Führungen zur Ausstellung an. Für Dortmunder Schulen gibt es dank einer großzügigen Spende der Sparkasse Dortmund ein großes Kontingent kostenloser Führungen. Fotos: Katharina Kavermann für die Dortmund Agentur

Mehr Informationen:

  • Zurück in die Zukunft. Honigbienen im Wald. Fotografien von Ingo Arndt, Kunst mit und über Bienen von Jeanette Zippel
  • 10. Dezember 2022 bis 19. Februar 2023
  • Naturmuseum Dortmund, Münsterstr. 271, 44145 Dortmund
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
  • Eintritt: Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 2 Euro, unter 18 Jahren frei
  • dortmund.de/naturmuseum
Unterstütze uns auf Steady
Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Kunst und Bienen: Vortrag im Naturmuseum Dortmund (PM)

    Am Donnerstag, 26. Januar lädt das Naturmuseum Dortmund um 19 Uhr zum Vortrag „Kunst mit und über Bienen“ ein. Die Heidenheimer Künstlerin Jeanette Zippel stellt darin ihr umfangreiches künstlerisches Schaffen zum Thema Bienen vor. Eine Auswahl ihrer verschiedenen Werkkomplexe ist zurzeit in der Sonderausstellung „Honigbienen im Wald“ zu sehen.

    Diese Ausstellung kombiniert die künstlerische Perspektive mit brillanten Fotos des renommierten Tier- und Naturfotografen Ingo Arndt und kann noch bis zum 19. Februar im Naturmuseum Dortmund an der Münsterstraße 271 besucht werden. Jeanette Zippel schafft Kunst mit und über Bienen. Ihre künstlerischen Untersuchungen und Interventionen beruhen auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, auf ihren Erfahrungen als Imkerin und auf intensiven ästhetischen und ökologischen Beobachtungen.

    Großformatige Farbdrucke geben den Blick durch die Facettenaugen der Bienen auf die Blüten-Welt wieder. Tuschezeichnungen halten einzelne Momente eines Bienenflugs fest. Papierröhren mit eingearbeiteten Blattstrukturen symbolisieren den Prozess des Stoffwechsels zwischen Bienen und ihren Nahrungspflanzen. Installationen aus Wachs visualisieren grundlegende Bauprinzipien der Natur und sorgen mit ihrem Duft für zusätzliche Sinnenfreude. Einen großen Raum nehmen im Vortrag auch die Bienengärten von Jeanette Zippel ein, in denen Skulpturen Lebensräume für Wild- und Honigbienen schaffen.

    Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit der Künstlerin die Sonderausstellung zu besuchen.

  2. Reparaturen und Reinigung: Naturmuseum schließt für vier Tage – letzte Gelegenheit für „Honigbienen im Wald“ (PM)

    Das Naturmuseum Dortmund bleibt in der kommenden Woche vom 20. bis 24. Februar wegen Abbau der Sonderausstellung sowie umfangreicher Reparatur- und Reinigungsmaßnahmen in der Dauerausstellung für Besucher*innen geschlossen. Ab Samstag, 25. Februar ist das Naturmuseum wieder regulär geöffnet. Die aktuelle Sonderausstellung „Honigbienen im Wald“ mit faszinierenden Fotografien des Tierfotografen Ingo Arndt und Kunstobjekten von Jeanette Zipfel kann noch bis zum 19. Februar besucht werden.
    dortmund.de/naturmuseum

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert