Chancen für die Berufsorientierung: Schule am Hafen und LIDL vereinbaren Bildungspartnerschaft

Auf dem Foto (sitzend): Dr. Dr. Norbert Rempe-Thiemann, Leiter der Schule am Hafen, und Anja Deubner, Ausbildungsleiterin der LIDL Vertriebs-GmbH & Co. KG. Und die Bildungspartnerschaft zwischen LIDL und GS Gartenstadt wird HEUTE unterzeichnet.
Dr. Norbert Rempe-Thiemann und Anja Deubner unterzeichnen die Bildungspartnerschaft.

Die Schule am Hafen in der Nordstadt und die LIDL Vertriebs-GmbH & Co. KG sind seit Bildungspartner. Schulleiter Dr. Norbert Rempe-Thiemann und Ausbildungsleiterin Anja Deubner unterzeichneten eine entsprechende vertragliche Regelung. Die Bildungspartnerschaft hat das Ziel, den Schülerinnen und Schülern die Orientierung bei der Berufswahl zu erleichtern und ihre Ausbildungsreife zu verbessern.

Das Thema Ausbildung wird in den Schulalltag in der Nordstadt integriert

Die Bildungspartnerschaft ist  zunächst für ein Jahr angelegt. Sie  beinhaltet unterschiedliche Angebote zur beruflichen Orientierung für die Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Jahrgangsstufe, zum Beispiel eine Betriebsbegehung oder ein Betriebspraktikum.

An einem Tag werden die Auszubildenden der LIDL Vertriebs-GmbH & Co. KG in den Unterricht kommen und alle Fragen der Schülerinnen und Schüler zum Thema Ausbildung in diesem Betrieb beantworten.

Ein aktiver Austausch der Bildungspartner ermöglicht intensive Einblicke in den Beruf und belebt die schulischen Inhalte auf interessante, lebenspraktische Art. Die Lehrer der Partnerschule planen eine Betriebsgehung in der LIDL-Zentrale in Bönen. Der Partner LIDL wird natürlich auch am Berufsinfoabend der Schule teilnehmen.

Regionales Bildungsbüro und IHK Dortmund vermitteln die „Lernpartnerschaften“

Professionelle Unterstützung für das Zustandekommen dieser Kooperationsvereinbarung leistete das Regionale Bildungsbüro in enger Zusammenarbeit mit der IHK zu Dortmund. Letztere konzentriert sich innerhalb des Projektes „Lernpartnerschaften“ auf die Ansprache und Betreuung der jeweiligen Unternehmen.

Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen wollen den zukünftigen Schulabgängerinnen und –abgängern einen intensiveren Einblick in den betrieblichen Alltag und in die Anforderungen an Auszubildende vermitteln. Während die jungen Menschen so die Chance für einen optimalen Einstieg ins Berufsleben erhalten, lernen Unternehmen potenzielle Auszubildende frühzeitig kennen.

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Reaktionen

  1. Linke & Piraten

    Der neue Bildungspartner für Schulen: Lohnt sich Lidl?

    Es häuft sich: Nach der Gesamtschule Gartenstadt und der Reinoldi-Sekundarschule hat nun auch die Hauptschule am Hafen eine Bildungspartnerschaft mit dem Discounter Lidl unterzeichnet. „Bildungspartnerschaft klingt tief seriös, fast feierlich, aber Lidl? War da nicht mal was?“, fragt Kreissprecherin Christiane Tenbensel (DIE LINKE).

    Lidls Image als Arbeitgeber ist nicht das beste. Lidl bemüht sich, dieses schlechte Image loszuwerden: Seit Sommer 2015 zahlt der Discounter einen Mindestlohn von 11.50 Euro. „Soweit nicht schlecht“, kommentiert Christiane Tenbensel.

    Und weiter: „Das ist es allerdings auch schon. Berichtet wird von immensem Leistungsdruck während der Arbeit, von heimlich geleisteten Überstunden mit dem Ziel, mit der aufgehalsten Arbeit fertigzuwerden, von Arbeitsverträgen, die eine Verfügbarkeit weit über die vertraglich festgelegte Arbeitszeit hinaus verlangen, von angeblichen Fairtrade-Produkten, die keineswegs fair gehandelt sind.

    Und kann es mit rechten Dingen zugehen, wenn von 3200 Filialen gerade mal zehn einen Betriebsrat haben?“ Im Rahmen der Berufsvorbereitung sollen Schülerinnen und Schüler die Realität der Arbeitswelt kennenlernen. Die Arbeit in einem Discounter gehört sicherlich dazu.

    „Nur: Ist es vertretbar, Praktikanten, die ja unbezahlt arbeiten, Arbeitgebern zur Verfügung zu stellen, die über zugewiesene Arbeit und flexible Verträge mehr aus ihrer Belegschaft herausholen, als es der bezahlten Arbeit entspricht?“, fragt Christiane Tenbensel. „Ist es vertretbar, Bildungspartnerschaften abzuschließen mit Unternehmen, die geltende Gesetze, hier das Betriebsverfassungsgesetz, zu unterlaufen versuchen? Doch wohl nicht. Und es scheint unangebracht, ein solches Unternehmen mit dem Etikett des „Bildungspartners“ sichtbar zu adeln. Zu fragen ist auch nach der Rolle des Regionalen Bildungsbüros: Angesichts der aktuellen Häufung von Verträgen von Schulen mit Lidl scheint hier nicht nur schulische Eigeninitiative, sondern auch städtisches strategisches Handeln im Spiel zu sein.“ Sehr zur Missbilligung von Linken & Piraten.

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