Ausbruch aus dem tristen Lockdown-Alltag: Quartiersfonds Nordstadt fördert coronakonforme Clownsbegegnungen

Versprühen gute Laune und Zuversicht: die Clowninnen von „RuuschCado“. Foto: QM Nordstadt

In diesen Tagen sehnen sich viele nach Abwechslung, wenn sie aus dem Fenster oder vom Balkon ihrer Wohnung schauen. Bewohner*innen der Siedlung Lütgenholz, in der Nähe des Borsigplatzes, wurde dieser Wunsch am Samstag, den 24. April 2021, erfüllt. Vier Clowns, oder besser gesagt Clowninnen, der Gruppe „RuuschCado“ boten in den dortigen Innenhöfen ein mitreißendes Programm. Mit ihren „Clownsbegegnungen“ setzen sie einen Impuls zum Lachen, Nachdenken und Träumen. Ermöglicht wurde diese Aktion, auf die weitere acht folgen, mit einer Förderung über insgesamt 4.980 Euro aus dem Quartiersfonds Nordstadt. Sie wurde von der GrünBau gGmbH erfolgreich über das Quartiersmanagement Nordstadt beantragt.

„Tanz und Bewegung schaffen neue Formen von Beteiligung.“

Das Programm musste, wie leider vieles, der Corona-Schutzverordnung angepasst werden: Die normalerweise zugehörigen Mitmachaktionen und Bewegungseinheiten für Zuschauer*innen entfielen. Aber das tat dem Spaß der Betrachter*innen keinen Abbruch. Aus ebendiesen Gründen gab es auch keine großen Vorankündigungen, um Publikum anzulocken. Positiv betrachtet, war damit der Überraschungseffekt viel größer.  ___STEADY_PAYWALL___

Ganz im Sinne der „Leichtigkeit“ und des „Scheiterns“, haben „RuuschCado“ die „Clownsbegegnung“ konzipiert, entwickelt und präsentiert. „Unser Theater gelangt in den öffentlichen Raum und spricht Menschen an, die den Zugang zur Bühne nicht haben. Barrierefrei entsteht eine Verbindung zur Unterhaltung“, erläutert Rahel Grothus, eine der Clowninnen. 

Durch Musik und Tanz werde nicht nur die soziale Nachhaltigkeit regeneriert, es werde auch das gesundheitliche Wohlergehen gefördert. Die Interaktion zwischen den Clowninnen und den Bewohner*innen der Nordstadt könne einen Ausbruch aus dem Alltag ermöglichen. Jörg Lüling von GrünBau betrachtet das Projekt als Beitrag zur Inklusion von Minderheiten in die Gesellschaft: „Tanz und Bewegung schaffen neue Formen von Beteiligung.“

Clowninnen wollen freudige Begegnungen mit und für Menschen schaffen

Die Auswahl der Orte für die weiteren Aktionen spart auch solche nicht aus, an denen es im Alltag der Bewohner*innen Konflikte gibt. Manchmal schlagen diese der Nachbarschaft aufs Gemüt. Solche negativen Gefühle greift das Projekt auf und zielt darauf, sie in positive Energie umzuwandeln. 

Martin Gansau vom Quartiersmanagement Nordstadt hofft, „dass die Nachbarschaften nach den Begegnungen aktiv bleiben und sich für den öffentlichen Raum um sie herum in stärkerem Maße engagieren“. Wenn es im Laufe des Sommers wieder möglich wird, öffentlicher zu agieren, sind Clownsbegegnungen bis in den Herbst hinein geplant. 

„RuuschCado“ ist eine Gruppe von Clowninnen, die sich erstmals 2019 begegneten. Das Ziel der Gruppe ist es, in diversen Kontexten freudige Begegnungen mit und für Menschen zu schaffen. Aus den unterschiedlichsten Orten wie Bonn, Köln und Dortmund kommen die Frauen und sind dort ansässig. Was Sie zutiefst verbindet, ist die Leidenschaft der Clownerie. 

 

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