Aktivist:innen laden zur bunten Demo, weil „legal anders aussieht“

Auch nach Teillegalisierung findet der Global Marijuana March in Dortmund wieder statt

Am Samstag fand der „Global Marijuana March“ in Dortmund statt. Statt der erwarteten 500 kamen aber nur 170 Personen.
Archivfoto: Paulina Bermúdez für Nordstadtblogger.de

Wie bereits seit 2013 wird auch in diesem Jahr erneut der Global Marijuana March in Dortmund stattfinden. Start der Veranstaltung ist am Samstag (11. Mai 2024) um 14 Uhr an der Kreuzung Klepping- und Viktoriastraße. Zwischen Auftakt- und Endkundgebung, bei der auch Steffen Geyer, Hanf-Aktivist, Leiter des Berliner Hanfmuseums und Vorsitzender des Dachverbandes deutscher Cannabis Social Clubs (CSCD e.V.) sprechen wird, ist eine bunte und fröhliche Demonstration in Begleitung des TukTukSoundmobils und BlockbusterSound sowie Seifenblasen geplant.

Die Teillegalisierung war nur ein erster wichtiger Schritt

„Es ist gar zwar nicht so einfach gewesen, aber es ist uns dann doch gelungen, eine Demoroute zu finden, auf der der Konsum von Cannabis ohne Unterbrechungen erlaubt ist“, erklären die Organisatorinnen.

Global Marihuana March 2016
Über Jahre demonstriert der Global Marihuana March für die Legalisierung von Cannabis. Archivfoto: Klaus Hartmann

Dieser sei zwar nicht mehr generell verboten, doch in Fußgängerzonen und der Nähe von Kinder- und Jugendeinrichtungen nach wie vor nicht erlaubt.

Man sei in diesem Jahr zwar bereits einen erheblichen Schritt weiter in Bezug auf die Legalität von Cannabis, eine wirkliche Legalisierung und Gleichstellung mit anderen Genussmitteln sehe aber anders aus:

„Viele Menschen in Dortmund wären sicherlich auch nicht begeistert, wenn sie ihr Bier selbst brauen oder Anteile einer Brauerei kaufen müssten“, meint Nadja Reigl, Veranstalterin der Demonstration.

Konsum ist für die Aktivist:innen kein Randgruppenphänomen

Der Konsum beschränkt sich nicht nur auf bestimmte Randgruppen. Archivfoto: Leopold Achilles

Mehr denn je sei es jetzt Zeit, für die Legalisierung auf die Straße zu gehen und sichtbar zu sein.

Es werde Zeit, dass Politik und Gesellschaft begreifen, dass es sich bei Cannabiskonsumierenden nicht um eine kleine Randgruppe handle, sondern diese in viel größerer Zahl in allen Gesellschaftsgruppen zu finden seien, als vielen Menschen bewusst sei.

„Und in diesem Jahr muss zumindest niemand mehr Angst vor rechtlichen Konsequenzen haben“, schmunzelt Reigl, „es gibt also keine Ausrede mehr.“


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Reaktionen

  1. Bunte Demo mit Seifenblasen: Global Marijuana March erneut in Dortmund (PM)

    Am vergangen Samstag, den 11. Mai 2024, fand erneut, wie bereits seit 2013, der Global Marijuana March in Dortmund statt. Die jährliche Veranstaltung begann in diesem Jahr mit einer Auftaktkundgebung an der Kreuzung Klepping- und Viktoriastraße. Dort sei der Konsum wie auf dem Rest der Demoroute legal, erklärten die Veranstalter*innen, weil dort die Fußgängerzone ende.

    Dies sei auch einer der Gründe, warum die Demo in diesem Jahr wieder stattfände: Die Verbotsregelungen seien an vielen Stellen sinnlos und nicht nachvollziehbar. Hier werde der Jugendschutz vorgeschoben, um Konsumverbote zu erlassen, die ihren Zweck nicht erfüllen würden. Auch seien Konsumierende an vielen Stellen noch immer von der Gesellschaft grundlos ausgegrenzt wie z.B. in vielen Gaststätten mit Außengastronomie.

    Unter den Redner*innen fand sich in diesem Jahr auch Steffen Geyer, langjähriger Legalisierungsaktivist und u.a. Leiter des Berliner Hanfmuseums. Auch er betonte: „Wir sind Brüder und Schwestern!“

    Neben Aktivist*innen sprachen sich auch Vertreter*innen des DHV (Deutscher Hanfverband), JES e.V., Vegans For Future für eine vollständige Legalisierung von Cannabis aus.

    Auch der Ruf nach Cannabisfachgeschäften wurde immer wieder laut: Es sei nicht nur nicht für jeden Menschen möglich, die erlaubten drei Hanfpflanzen zu Hause anzubauen oder Mitglied in einem Cannabis Social Club zu werden, sondern für viele Gelegenheitskonsumierende auch einfach nicht lohnend, für einige wenige Gramm solch einen Aufwand zu betreiben.

    Nach der Auftaktkundgebung zogen die bis zu 450 Teilnehmenden begleitet von, lauter Musik, vielen Seifenblasen und einem charakteristischen Geruch durch die Straßen. Dabei blieb die Demo erwartungsgemäß friedlich.

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