11,8 Prozent: Anstieg der Arbeitslosigkeit schwächt sich im Juni 2020 in Dortmund ab – erste Lichtblicke spürbar  

Die Zahlen beziehen sich jeweils auf den Monat Juni. Im Vergleich zu den Vormonaten beruhigt sich der Arbeitsmarkt nach den Corona-Erschütterungen allmählich aber für eine Entwarnung sei es noch zu früh. Grafik (5): Arge Dortmund

Die Corona Pandemie bremst auch im Juni die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt weiter aus, doch sind nach Ansicht der Arbeitsverwaltung erste Lichtblicke spürbar. So fiel der Anstieg der Arbeitslosigkeit verglichen mit den Vormonaten deutlich schwächer aus. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen beläuft sich im aktuellen Berichtsmonat auf 37.597. Das sind 415 Menschen oder 1,1 Prozent mehr als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 11,8 Prozent gestiegen.

Arbeitsagentur wertet die hohe Inanspruchnahme von Kurzarbeit als positives Zeichen

„Die Zuwachsraten haben nicht nur bei den Arbeitslosenzahlen, sondern auch bei den Kurzarbeitsanzeigen deutlich nachgelassen. Die starke Inanspruchnahme von Kurzarbeit ist aber nicht nur Ausdruck der Krise, sondern auch Hoffnungsschimmer für die Zukunft“, erläutert Arbeitsagenturchefin Heike Bettermann die Lage auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt. ___STEADY_PAYWALL___

Heike Bettermann, Chefin der Arbeitsagentur Dortmund. Foto: Alex Völkel/Archiv

„Viele Arbeitsplätze konnten bislang trotz der aktuellen konjunkturellen Engpässe erhalten bleiben, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben an ihren Beschäftigten festgehalten und setzen damit ein starkes Zeichen für die Zeit nach Corona.“

Für eine Entwarnung ist es noch zu früh, aber im Juni fiel der Corona-Effekt auf dem Arbeitsmarkt schon deutlich schwächer aus als noch im April und Mai, was die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen angeht sogar mit ersten positiven Tendenzen.

„Es wird noch ein langer Weg für die Dortmunder Unternehmen und Verwaltungen aus dem Krisenmodus heraus, ein Stück weit in die Normalität zurückzufinden. Doch auch hier sind erste positive Signale sichtbar“, so Bettermann. Wenn auch auf sehr niedrigem Niveau, so verzeichne Dortmund einen Anstieg der Abgänge in Erwerbstätigkeit im Vergleich zum Vormonat.

„Wir möchten den Menschen so schnell wie möglich wieder eine berufliche Perspektive geben. Wenn es mit einer Integration nicht sofort klappt, ist eine berufliche Qualifizierung vielleicht eine gute Option, die Zeit sinnvoll zu nutzen, um seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen“, so die Agentur-Chefin.

Die Corona bedingte Kurzarbeit führt zu Anstieg bei ergänzenden Leistungen 

Der stellvertretende Geschäftsführer des Jobcenter Dortmund, Jörg Dannenberg. Foto: Frauke Schumann

„Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Krise nimmt die Gesamtzahl der Menschen, die auf die Grundsicherung angewiesen sind, auch im Juni weiter zu. Dies ist wohl nach wie vor hauptsächlich auf Bezieher von Kurzarbeitergeld zurückzuführen, die ergänzend Jobcenter-Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes beantragen“, kommentiert Jörg Dannenberg, stellvertretender Geschäftsführer im Jobcenter Dortmund.

Insgesamt fällt der Anstieg der Hilfebedürftigen jedoch – erneut – flacher aus als im Vormonat. So liegt der Anstieg der Bedarfsgemeinschaften im Jobcenter im Juni bei 0,5 Prozent und damit deutlich unter dem Zuwachs mit 1,4 Prozent im Mai und 1,5 Prozent im April. Die Zahl der Arbeitslosen im Jobcenter ist sogar erstmals seit April – wenn auch nur marginal – um 17 Personen zurückgegangen.

„Für vorsichtigen Optimismus oder eine Einschätzung, ob die Entspannung sich in den kommenden Monaten fortsetzt, ist es zum jetzigen Zeitpunkt jedoch zu früh. Dennoch sind das zumindest erste positive Anzeichen“, so Kannenberg.

Keine Entwarnung, aber Anstieg der Arbeitslosigkeit schwächt sich ab 

Im Juni wurden 37.597 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 415 Personen oder 1,1 Prozent gestiegen. Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit um 5.755 Personen oder 18,1 Prozent höher. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 11,8 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote 10,1 Prozent.

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit viel Bewegung. In der Stadt Dortmund wurden im Juni 3.715 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. 1.521 Personen kamen davon aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 388 Personen oder 20,3 Prozent weniger als im Vormonat.

3.290 meldeten sich im Juni bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab. 1.165 Menschen beendeten wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt ihre Arbeitslosigkeit. Das sind 252 Menschen oder 27,6 Prozent mehr als im Vormonat.

Leichter Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit – Arbeitskräftenachfrage zieht wieder leicht an

Die Jugendarbeitslosenquote ist im Vergleich zum Mai um 0,2 Prozentpunkte auf 10,8 Prozent gestiegen. Im Juni waren damit 3.571 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das ist ein Anstieg um 47 Personen gegenüber dem Vormonat.

Der Juni hat wieder etwas mehr Schwung in den Arbeitsmarkt gebracht. Die Zahl der neu gemeldeten freien Stellen liegt zwar mit 1.070 noch deutlich unter Vorjahresniveau, doch ist der Bedarf an Arbeitskräften im Vergleich zum Vormonat um rund 40 Prozent gestiegen. Der Agentur für Arbeit wurden im aktuellen Berichtsmonat 306 Stellen mehr gemeldet als im Mai.

Die Dortmunder Unternehmen und Verwaltungen befanden sich lange im Krisenmodus, viele haben Kurzarbeit angezeigt, Personalneueinstellungen rückten demzufolge weit in den Hintergrund. Jetzt zieht die Arbeitskräftenachfrage langsam wieder an.

Der aktuelle Stellenbestand ist mit 4.605 offenen Stellen um 5,5 Prozent höher als im Vormonat. Arbeitskräfte werden aktuell vor allem in der Zeitarbeit, im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen gesucht.

Unterbeschäftigung nimmt zu – Angezeigte Kurzarbeit rückläufig

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos im Sinne der Sozialgesetzbücher (SGBIII und SGBII) gelten, weil sie zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.

Die Unterbeschäftigung ist in diesem Monat gestiegen. Insgesamt sind im Juni 48.691 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 370 Personen oder 0,8 Prozent mehr. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist im Juni um 0,3 Prozentpunkte auf 77,2 Prozent gestiegen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Berichtsmonat Juni bei 14,8 Prozent (Vorjahr: 13,6 Prozent).

Die Zahl der Anzeigen von Kurzarbeit, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bei der Agentur für Arbeit eingehen, ist im Vergleich zum Mai weiter deutlich zurückgegangen.

Durch Kurzarbeit konnten viele Arbeitsplätze erhalten bleiben. Foto: NSB-Archiv

Im Juni 2020 sind in Dortmund 138 Anzeigen von konjunktureller Kurzarbeit für insgesamt 2.119 Personen bei der Arbeitsagentur eingegangen (Mai: 458 Anzeigen / 4.172 Personen). Insgesamt sind in den Krisenmonaten März bis Juni 2020 in Dortmund 5.397 Anzeigen von konjunktureller Kurzarbeit für insgesamt 69.784 Personen bei der Arbeitsagentur eingegangen.

Nahezu alle Branchen sind gleichzeitig von Kurzarbeit betroffen. Umfänglich sind allerdings das Gastgewerbe sowie der Handel von Kurzarbeit am stärksten betroffen. Es ist allerdings nicht zwingend, dass jede in den Anzeigen betroffene Person auch tatsächlich kurzarbeiten wird.

Die Anzeige ist zunächst nur eine Absichtserklärung des Arbeitgebers. Die realisierten Zahlen werden erst durch die tatsächlich nachträglich gestellten Anträge ermittelt. Erste valide Zahlen dazu liegen Mitte Juli vor.

Ausbildung in Dortmund – Es geht noch was! Rund 1.500 freie Stellen

Die Pandemie ist auch auf dem Ausbildungsmarkt nicht spurlos vorbeigegangen. Sowohl Angebot von als auch die Nachfrage nach Ausbildungsstellen sind rückläufig. In Dortmund wurden bis Ende Juni 3.447 Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 205 Lehrstellen weniger als vor einem Jahr.

Im gleichen Zeitraum meldeten sich bei der Agentur für Arbeit 3.404 Jugendliche mit Interesse an einem Ausbildungsplatz – 420 weniger als vor einem Jahr. Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch 1.336 junge Menschen ohne Zusage. Weitere 539 Jugendliche haben sich schon eine Alternative gesucht, sind aber nach wie vor an Ausbildung interessiert.

Aufgrund des stark eingeschränkten Schulbetriebes haben viele Schülerinnen und Schüler in den letzten Wochen wenig Motivation und Perspektive für die Ausbildungssuche verspürt. „Wer hat schon den Kopf frei, um sich für einen Ausbildungsplatz zu bewerben, wenn er nicht einmal weiß, ob Klausuren stattfinden können und wie der Schulabschluss zustande kommt“; erläutert Heike Bettermann die aktuelle Situation.

1500 freie Ausbildungsstellen = 1500 Chancen für junge Menschen. Foto: Arge Dortmund

Gleichzeitig haben auch viele Unternehmen ihre Entscheidung über die Besetzung offener Ausbildungsstellen verschoben. „Die Folge ist, dass wir in Dortmund noch rund 1.500 Ausbildungsstellen unbesetzt haben. Das sind auch 1.500 Chancen für Jugendliche, die aber jetzt aktiv werden müssen. Ich kann die jungen Menschen nur ermutigen, sich jetzt intensiv um einen Ausbildungsplatz zu bewerben“, so Bettermann weiter.

Das Angebot in Dortmund sei sehr vielseitig. Besonders gute Chancen bestehen im Büro, im Gesundheitswesen, im Handel sowie im Handwerk. Wer dabei Unterstützung benötigt – die Berufsberaterinnen und Berater im Jugendberufshaus Dortmund stehen für alle Fragen der Berufswahl per Telefon oder per Email zur Verfügung.

Weitere Informationen und Daten und Zahlen im Überblick: Arbeitsmarktreport_Juni_20

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Weitere Informationen:

Kontaktdaten Berufsberatung
Telefon: 0231 / 842 9860
Beratung und Ausbildungsstellenvermittlung für individuelle Fragen:
Email: berufsberatung@jbh-do.de
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Die Rufnummern der Arbeitsagentur lauten (Mo – Fr: 8 bis 18 Uhr):

  • 0800 / 4 5555 00 (für Arbeitnehmer und Arbeitslose, auch für Arbeitslosmeldungen)
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Die Rufnummern des Jobcenters (Mo – Do. 8 bis 15 Uhr / Fr 8 bis 13 Uhr):

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  • 0231 842 1110 (Service-Center)

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    SPD-MdB Sabine Poschmann: „Wer ausbildet, dem winken Prämien“ – Bund stellt kleinen und mittleren Betrieben 500 Millionen Euro bereit

    Der veröffentlichte Arbeitsmarktbericht für Juni zeigt: Auch in Dortmund ist das Lehrstellenangebot während der Coronakrise rückläufig. Vor diesem Hintergrund erinnert die Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann (SPD) an die jüngst beschlossene Ausbildungsprämie. „Die Prämie ist gerade für kleine und mittlere Betriebe eine wichtige Unterstützung und ein Anreiz, auch in der aktuellen Krise weiter in Ausbildung und damit in die Zukunft ihres Unternehmens zu investieren“, sagt die Dortmunderin Poschmann.

    Mit dem Programm „Ausbildungsplätze sichern“ stellt der Bund insgesamt 500 Millionen Euro für kleine und mittlere Betriebe (KMU) zur Verfügung. „Betrieben, die ihre Ausbildungszahlen 2020 erhöhen, winkt eine einmalige Prämie in Höhe von 3000 Euro für jeden neu abgeschlossenen Vertrag“, so Poschmann. Ebenso profitieren Betriebe, die ihr Lehrstellangebot auch in Krisenzeiten stabil halten und nicht herunterfahren: Sie können 2000 Euro Prämie für jeden neuen Ausbildungsvertrag beantragen. Zudem wird die Übernahme von Azubis aus insolventen Unternehmen mit 3000 Euro vergütet.

    „Viele Unternehmen sind noch unsicher und zurückhaltend“, weiß die Dortmunder Abgeordnete. Die Notwendigkeit, kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszubilden, habe allerdings auch während der Krise nicht an Aktualität verloren. „Ich wünsche mir, dass die Dortmunder Unternehmen die Prämie als Chance verstehen, auch in schwierigen Zeiten zu investieren, um qualifizierte Fach- und Führungskräfte für die Zukunft aufzubauen“, so Poschmann.

    Unter Federführung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) werden aktuell die Förderrichtlinien des Programms erarbeitet. Zügig soll eine Beantragung der Prämien über die Bundesagentur für Arbeit möglich sein.

  2. Bezugsdauer von Arbeitslosengeld verlängert – Weiterbewilligung erfolgt automatisch (Pressemitteilung Agentur für Arbeit Dortmund)

    Bezugsdauer von Arbeitslosengeld verlängert – Weiterbewilligung erfolgt automatisch

    Aufgrund der außergewöhnlichen Situation auf dem Arbeitsmarkt haben diejenigen, die bereits vor der Krise arbeitssuchend waren und Arbeitslosengeld I bezogen, derzeit geringere Aussichten auf eine neue Beschäftigung. Hinzu kommt, dass die Vermittlungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten der Agentur für Arbeit aufgrund des Gesundheitsschutzes aktuell eingeschränkt sind. Daher wird das Arbeitslosengeld I für diejenigen um drei Monate verlängert, deren Anspruch zwischen dem 01. Mai und 31. Dezember 2020 enden würde.

    Weiterbewilligung erfolgt automatisch

    Das Arbeitslosengeld wird für die Personen, die von der Gesetzesänderung betroffen sind, automatisch verlängert. Sie müssen von sich aus nichts weiter veranlassen. Falls sie nach dem neuen Gesetz weiter Anspruch haben, erhalten sie ein Weiterbewilligungsschreiben. Sie müssen sich nicht noch einmal bei der Agentur für Arbeit melden.

    „Viele unserer Kunden und Kundinnen haben in den letzten Tagen Leistungsnachweise von der Agentur postalisch zugestellt bekommen. Dies hat zu Irritationen geführt. Ich versichere aber, dass die Verlängerung der Anspruchsdauer von Arbeitslosengeld I dadurch nicht in Frage gestellt ist. Leistungen werden automatisch fortgezahlt. Ein Bescheid darüber wird Ende Juli versandt. Eine telefonische Kontaktaufnahme mit der Agentur ist daher nicht notwendig“, erklärt Arbeitsagenturchefin Heike Bettermann.

    Auch diejenigen, deren Anspruch auf Arbeitslosengeld bereits ab dem 1. Mai 2020
    ausgelaufen ist und deshalb zwischenzeitlich beim Jobcenter Leistungen beantragt
    haben oder bereits Leistungen nach dem SGB II beziehen, müssen nicht aktiv werden:
    Jobcenter und Arbeitsagentur verrechnen die Leistungen miteinander.

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