Stadt Dortmund weitet die Sportförderung massiv aus: 1,5 Mio. statt 400.000 Euro – OB kündigt Ausbau von Hallen an

Das Hallenbad in Dorstfeld ist dringend sanierungsbedürftig und soll abgerissen werden.
Die Stadt Dortmund will nicht nur Kapazitäten der Sporthallen erhöhen, sondern auch neue Schwimmhallen bauen.

Gute Nachrichten für 520 Vereine mit 155.000 Mitgliedern in Dortmund: die vom Rat im vergangenen Jahr beschlossene zusätzliche Sportförderung kann auf den Weg gebracht worden. Der Verwaltungsvorstand hat das gemeinsam mit dem Stadtsportbund entwickelte Maßnahmenpaket beschlossen. Wenn der Rat nun die neuen Richtlinien durchwinkt, können in diesem Jahr eine und ab dem kommenden Jahr sogar 1,5 Millionen Euro an die Vereine ausgeschüttet worden. Bislang gab es nur 400.000 Euro. Außerdem kündigte OB Ullrich Sierau einen weiteren Ausbau bei Sport- und Schwimmhallen an. Der Startschuss fällt mit der Sporthalle Hörde 1 – sie soll abgerissen und als Dreifachhalle mit Tribünenanlage neu errichtet werden.

Sierau: „Wir werden so viele Hallen bauen, bis sie Euch aus den Ohren kommen“

„Das ist eine von vielen Zukunftsinvestitionen. Wir werden so viele Hallen bauen, bis sie Euch aus den Ohren kommen“, sagte OB Ullrich Sierau mit einem Augenzwinkern in Richtung Jörg Rüppel, dem Vorsitzenden des Stadtsportbundes. Der OB kündigte nicht nur eine konsequente Sanierung und Erweiterung von Sporthallen-Kapazitäten, sondern auch den Bau von zusätzlichen Schwimmhallen an. 

___STEADY_PAYWALL___

Sozialdezernentin Birgit Zoerner.
Sozialdezernentin Birgit Zoerner.

„Wenn ich genügend Wasserfläche habe, kann ich auch genügend Schwimmunterricht anbieten“, so Sierau. Andere Kommunen hätten die Wasserflächen in den vergangenen Jahren massiv reduziert – anders als die Stadt Dortmund: „Wir haben die Flächen fast nicht zurückgeführt. Die Diskussion ums Westbad hat die Sicht darauf etwas verstellt. Wir wollen dezentral Schwimmhallen dazubauen und den Bestand ertüchtigen“, kündigte der OB an.

Sportdezernentin Birgit Zoerner freut sich, dass nicht nur die vor zehn Jahren beschlossene 20-Prozent-Kürzung der Sportförderung von 500.000 auf 400.000 Euro rückgängig gemacht wird, sondern der Zuschuss im laufenden Jahr sogar verdoppelt. Im Kommenden Jahr sollen dann weitere 500.000 Euro draufgesattelt werden, so dass den Vereinen ab 2020 1,5 Millionen Euro im Jahr zur Verfügung stehen.

Die Partner legten einvernehmlich den Schwerpunkt auf eine deutliche Zuschusserhöhung für die Jugendarbeit sowie für die Unterstützung von ÜbungsleiterInnen und VereinsmanagerInnen. „Aus sportfachlicher Sicht besteht durch eine direkte finanzielle Unterstützung die beste Möglichkeit zur Stärkung von Vereinsstrukturen“, sagt Jörg Rüppel, Vorstandsvorsitzender des StadtSportBundes e.V. 

Stärkung der ÜbungsleiterInnen und der VereinsmanagerInnen geplant

Neben der rechtssicheren und eindeutigen Formulierung von Fördertatbeständen leisten die neuen Richtlinien – sie wurden 2004 beschlossen – einen Beitrag zur Entbürokratisierung des Antrags- und Prüfverfahrens. Zudem werden sie den heutigen Anforderungen an eine zielgerichtete Sportförderung bei der Ausgestaltung von Fördertöpfen gerecht.

Jörg Rüppel ist ehrenamtlicher Vorsitzender des Stadtsportbundes Dortmund. Foto: Alex Völkel
Jörg Rüppel ist ehrenamtlicher Vorsitzender des Stadtsportbundes Dortmund. Fotos: Alex Völkel

Der jährliche Förderbetrag für jugendliche Mitglieder wird von fünf bzw. acht Euro auf einheitlich zehn Euro angehoben. Der Zuschuss für Übungsleiterinnen und -leiter steigt von rund 25 auf 50 Euro. Die Mitarbeit qualifizierter VereinsmanagerInnen in einem Vereinsvorstand ist ein wesentlicher Baustein zur Stärkung der Vereinsstrukturen und wird zukünftig mit 1.200 Euro jährlich unterstützt. 

Vereine, die noch keine VereinsmanagerIn mit Lizenz haben, erhalten zukünftig einen Zuschuss zu den Qualifizierungskosten von bis zu 500 Euro. Die Bezuschussung von Grundsportgeräten – bisher 25 Prozent des Anschaffungspreises – durch den StadtSportBund Dortmund e.V. über Spendenmittel der Sparkasse Dortmund wird zukünftig zu gleichen Anteilen aus städtischen Fördermitteln erhöht. 

Über den Einsatz der restlichen Mittel stimmen sich die Sportverwaltung und der Stadtsportbund Dortmund e.V. zurzeit ab. Die Verwendung der vom Land NRW zur Verfügung gestellten Mittel aus der Sportpauschale überwiegend zur Unterstützung baulicher Maßnahmen in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro für 2019 bleibt von den neuen Richtlinien unberührt. 

Verwaltungsvorstand beschließt Abriss und Neubau der Sporthalle Hörde 1 

Der Verwaltungsvorstand hat sich zudem mit der Zukunft der Sporthalle Hörde 1 (Konrad-von-der-Mark-Schule) befasst und ihren Abriss und Neubau beschlossen. Folgender Zeitplan ist vorgesehen: Zum Jahresbeginn 2020 ist der Beginn der Abrissarbeiten der alten Sporthalle geplant. Der Baubeginn der neuen Dreifach-Sporthalle mit Tribünenanlage ist für den Jahresbeginn 2021 vorgesehen. Die bauliche Fertigstellung wird voraussichtlich im Sommer 2022 erfolgen. 

Mit dieser Beschlussfassung wird sowohl dem schulischen Bedarf, als auch dem Bedarf des Vereinssports Rechnung getragen. Die finanziellen Auswirkungen werden in einem kombinierten Planungs- und Ausführungsbeschluss dargestellt. Der Beschluss des Rates ist für Ende des Jahres 2019 vorgesehen.

 

Unterstütze uns auf Steady

Förderung in allen Bereichen: Dortmund will einen Masterplan für eine zukunftsorientierte Sportpolitik aufstellen

 

Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Jörg Rüppel (StadtSportBund Dortmund – Pressemitteilung)

    Dortmunder Sportvereine erhalten 7.940.430 € aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“

    Das Land NRW hat in einem bisher einzigartigen Programm aktuell insgesamt 300 Millionen Euro für die nachhaltige Verbesserung der Sportstätteninfrastruktur zur Verfügung gestellt. Das Programm gilt allerdings nur für Sportvereine und -verbände, die Sportstätten im Eigentum haben oder als Mieter/Pächter wirtschaftlicher Träger der Sportstätte sind. D. h., der Verein ist per Vertrag, der mindestens eine Laufzeit von 10 Jahren haben muss, gleichzeitig für die finanziellen Aufwendungen an „Dach und Fach“ verpflichtet.

    Folgende Maßnahmen sind förderfähig:
    Modernisierung, Instandsetzung, Sanierung, Ausstattung, Erweiterung und Umbau von Sportstätten und Sportanlagen unter besonderer Berücksichtigung einer energetischen Ertüchtigung, bauliche Sicherheitsmaßnahmen
    Ersatzneubau, wenn dies im Vergleich mit einer Bestandssanierung die wirtschaftlichere Variante ist

    Begleitende, sportfachlich notwendige Infrastrukturen, wie zum Beispiel Unterkünfte, Verpflegungseinrichtungen, Schulungs- und Aufenthaltsräume, Geschäftsstellen sowie Zuschauereinrichtungen.

    Ab Anfang Oktober können die antragsberechtigten Dortmunder Sportvereine eine Projektskizze über das Förderportal des Landessportbund NRW, bestehend aus einer Beschreibung des Vorhabens und einem Kosten- und Finanzierungsplan, einreichen. Die Anträge werden dem StadtSportBund Dortmund zur Beurteilung und Entscheidung übermittelt. Auf der Grundlage dieser Entscheidungen erhalten die Sportvereine die Förderentscheide durch die Staatskanzlei NRW. Nach dem aktuellen Stand können die Dortmunder Sportvereine davon ausgehen, dass mit einer Förderquote von 50 bis 80 % der anerkannten Kosten gerechnet werden kann.

  2. Kostenerhöhung beim Neubau der Dreifach-Sporthalle an der Konrad-von-der-Mark-Schule (PM)

    Kostenerhöhung beim Neubau der Dreifach-Sporthalle an der Konrad-von-der-Mark-Schule

    Der Verwaltungsvorstand hat gestern beschlossen, die Beschlussvorlage über die Kostenerhöhung von 1.400.000 Euro für den Neubau einer Dreifach-Sporthalle an der Konrad-von-der-Mark-Schule und den Abbruch der bestehenden Sporthalle (Hörde 1) an die politischen Gremien weiterzuleiten. Der Rat der Stadt Dortmund entscheidet darüber in seiner Sitzung am 23.09.2021.

    Preiserhöhung durch aktuelle Entwicklung auf dem Baustoffmarkt

    Die Ausschreibung erfolgte in Form einer Funktionalausschreibung über einen Systemanbieter. Mit Vorliegen des Submissionsergebnisses, also der Angebote, die verschiedene Bietern zum ausgeschriebenen Auftrag eingereicht haben, hat sich herausgestellt, dass ursprünglich eingeplante Summe für die Ausführung nicht ausreicht. Die Mehrkosten und der daraus resultierende Mehrbedarf sind hauptsächlich auf die aktuell sehr stark ansteigende Preisentwicklung bei den Baustoffen zurückzuführen.

    Für den Neubau und Abriss der bestehenden Sporthalle besteht ein Investitionsvolumen in Höhe von nunmehr 10.171.821 EUR.

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert