Seniorenwohnsitz-Nord: Neubau und Abriss an der Schützenstraße sollen maximal 8,4 Millionen Euro kosten

„Vorsicht Abbrucharbeiten“ steht zwar auf dem Schild. Doch zunächst erfolgt der Neubau. Fotos: Alex Völkel

Die Zeichen stehen auf Abriss und Neubau – wenn auch nicht in dieser Reihenfolge: Vor dem Seniorenwohnsitz-Nord in der Schützenstraße haben die Erdarbeiten für den Neubau der stationären Pflegeeinrichtung für SeniorInnen begonnen. Der Park vor dem historischen Gebäude in der Nordstadt wurde bereits gerodet. Nun wird der Neubau vorbereitet, nach dessen Fertigstellung der bisherige Gebäudekomplex abgerissen werden soll. 

Umstrittener Abriss des historischen Gebäude nach Fertigstellung es Neubaus

So soll das neue Gebäude von der Straße aus aussehen. Visualisierung: SHDO
So soll das neue Gebäude von der Straße aus aussehen. Visualisierung: SHDO

Der Abriss war und ist umstritten: Viele Menschen hätten gerne das alte Gebäude erhalten gesehen. Doch da der geplante Neubau auf dem Sportplatz vor den Toren des Fredenbaumparks in zeitliche Ferne gerückt ist, mussten sich die Städtischen Seniorenheime Dortmund (SHDO) als Betreiberin nach einer neuen Lösung umsehen, bevor die Betriebsgenehmigung für den Altbau abläuft. 

Einen alternativen Bauplatz fand man jedoch nicht – daher muss das rund 100 Jahre alte Gebäude weichen. Schutzwürdig – zumindest aus Sicht des Denkmalschutzes – war die städtische Immobilie nicht. Sie soll nun durch einen zeitgemäßeren und auch größeren Neubau ersetzt werden, der die Unterbringung von Seniorinnen und Senioren überwiegend in Einzelzimmern ermöglicht.  

Ein neuer dreiflügeliger Bau „nach neusten Erkenntnissen der Architektur“ soll entstehen, kündigte SHDO-Geschäftsführer Martin Kaiser im Gespräch mit Nordstadtblogger an. Dort werden dann 80 Plätze  – zehn mehr als bisher – entstehen. Mit maximal 8,4 Millionen Euro müssen diese ganzen Planungen realisiert werden – 103.000 Euro pro Platz gibt es an Förderung.

Planungen auf Sportplatz: Gemeinsames Wohnen mit Pflegestützpunkt?

Zunächst erfolgen die Erd- und Vorbereitungsarbeiten für den Neubau im bisherigen Gartenbereich.
Zunächst erfolgen die Erd- und Vorbereitungsarbeiten für den Neubau im bisherigen Gartenbereich.

Nach dem Umzug der SeniorInnen soll der Altbau abgerissen und ein neuer Park in Südwestausrichtung angelegt werden. „Wir haben solide und solvente Bauunternehmen aus der Region gefunden“, sagte Kaiser. Daher wurde jetzt mit den Arbeiten begonnen – die Grundrisse des Neubaus lassen sich nun erahnen. 

12 bis 15 Monate sollen die Bauarbeiten dauern. „Frühestens Ende 2019, wahrscheinlich im ersten Quartal 2020, ist mit einer Inbetriebnahme zu rechnen“, sagte Kaiser – wenn alles planmäßig läuft. 

Die Planungen auf dem Sportplatz an der Schützenstraße sind mit dem Neubau an alter Stätte allerdings nicht hinfällig: Im kommenden Jahr will die Stadttochter das Gelände am Fredenbaumaprk kaufen. Statt einer stationären Einrichtung  – die Plätze werden ja jetzt schon am alten Standort entstehen – will Kaiser dort den Quartiers-Charakter bei der Projektentwicklung stärken. 

So sei dort auch Wohnen und Pflege durch einen Pflegestützpunkt denkbar. Neue Konzepte des gemeinsamen Wohnens könnten hier entwickelt werden. Auch am Bau von bis zu zwei Kitas soll ebenfalls festgehalten werden. Doch zuvor muss der aufwändige Planungs- und Beteiligungsprozess zur Schaffung von Baurecht auf dem Sportplatz durchlaufen werden. Weil der Regionalverband Ruhr doch beteiligt werden musste, war die Alternativplanung nötig geworden.

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Reaktionen

  1. Emmi

    Hausabrisse sind manchmal notwendig. Bei uns im Ort steht noch ein altes Waisenhaus. Das ist vor Jahren abgebrannt und die Ruine ragt mit schwarzen Balken in den Himmel. Ich fände es ganz schön, wenn dort eine freie Fläche entstünde statt des alten Hauses oder ein Neubau. Am besten etwas, das das Auge erfreut.

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