Saisonal bedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar

An der Steinstraße ist die Zentrale von Arbeitsagentur und JobCenter.
An der Steinstraße ist die Zentrale von Arbeitsagentur und JobCenter.

Das Jahr 2015 auf dem Arbeitsmarkt beginnt mit dem erwarteten saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Gründe liegen unter anderem im oft gewählten Kündigungstermin Ende Dezember, im ausgelaufenen Weihnachtsgeschäft und im Arbeitsausfall in den witterungsabhängigen Außenberufen, entsprechend stark von Arbeitslosigkeit betroffen waren hier die Männer.

Schwächerer Anstieg der Arbeitslosigkeit als im Vorjahr

Astrid Neese. Chefin der Dortmunder Arbeitsagentur
Astrid Neese. Chefin der Dortmunder Arbeitsagentur

„Insgesamt fiel der Anstieg aber etwas schwächer aus als im letzten Jahr. Dass wir uns weiterhin unter Vorjahresniveau bewegen, macht eine ähnlich günstige Entwicklung wie in 2014 möglich“,  kommentiert Astrid Neese, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. „Der Winter ist aber noch nicht vorbei. Auch im Februar ist mit steigenden Arbeitslosenzahlen zu rechnen.“

Im Januar haben sich unter anderem mehr junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Viele von Ihnen haben ihre Abschlussprüfungen für die zwei- und dreieinhalbjährigen Ausbildungen absolviert und mussten sich, weil sie von ihrem Betrieb nicht übernommen wurden, zunächst arbeitslos melden.

„Diesen jungen Menschen werden wir schnell ein Angebot machen können. Sie bringen beste Voraussetzungen mit, auf Basis ihrer Ausbildung in kurzer Zeit zu einer qualifizierten Fachkraft zu werden, die maßgeschneidert ins Unternehmen passt. Arbeitgeber, die jetzt oder in Kürze Vakanzen haben, sollten sich an unseren Arbeitgeber-Service wenden“, so Neese weiter.  Kontakt: 0800 5444420 (kostenlos) oder Dortmund.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de

Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenquoten 

Im Januar waren 38.162 Menschen arbeitslos gemeldet. Davon waren 7.228 Personen bei der Arbeitsagentur und 30.934 beim Jobcenter Dortmund registriert. Damit hat die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 1.737 Personen oder 4,8 Prozent zugenommen. Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit um 501 Personen oder 1,3 Prozent niedriger.

Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozentpunkte und lag bei 12,8 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote im Januar 13,2 Prozent. Die spezielle Arbeitslosen- quote für die Agentur lag bei 2,4 Prozent und für das Jobcenter bei 10,4 Prozent.

Entwicklung nach Rechtskreisen

Frank Neukirchen Füsers, Geschäftsführer des Jobcenter Dortmund
Frank Neukirchen Füsers, Geschäftsführer des Jobcenter Dortmund

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Dezember 2014 um 728 Personen oder 11,2 Prozent auf aktuell 7.228 Personen. Insbesondere bei den Männern war ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, der sich auf ihre verstärkte Beschäftigung in witterungsabhängigen Branchen zurückführen lässt. Im Vorjahresvergleich entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Versicherungsbereich günstig und lag um 254 Personen oder 3,4 Prozent niedriger als im Januar 2014.

Das Jobcenter Dortmund, das für die Betreuung der Arbeitslosen im Rechtskreis des Zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II) zuständig ist, meldet ebenfalls einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Waren im Dezember noch 29.925 Personen arbeitslos gemeldet, so sind es im Januar 30.934 – 1.009 Personen oder 3,4 Prozent mehr.

Im Vorjahresvergleich zu Januar 2014 ist die Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung um 247 Personen oder 0,8 Prozent gesunken. „Saisonal bedingt ist auch die Zahl der Arbeitslosen im Jobcenter gestiegen“, berichtet Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund.

„Es gibt aber auch Lichtblicke. Die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II liegt um 0,8 Prozent unter dem Vorjahresmonat Januar 2014. Und das Jobcenter verzeichnet 672 Langzeitarbeitslose oder 4 Prozent weniger als im Januar 2014, wenn auch im Jahreswechsel ihre Zahl um 2,4 Prozent oder 378 Personen zunahm. Damit besteht im Vergleich zum Vorjahr eine günstigere Ausgangsbasis.“

Zu- und Abgänge 

In der Stadt Dortmund wurden im Januar 6.756 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. Das sind 576 Personen mehr als im Vormonat.

Davon kamen 2.322 Personen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt, 651 Personen oder 39,0 Prozent mehr als im Vormonat. 5.031 Personen meldeten sich im zurückliegenden Monat bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab (Vormonat: 6.136).

Davon konnten 1.081 Menschen wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt ihre Arbeitslosigkeit beenden, 204 Personen oder 15,9 Prozent weniger als im Dezember.

Arbeitskräftenachfrage 

Mit dem Wintereinbruch ging auch die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften zurück: Es wurden 1.078 Stellen neu gemeldet. Das sind 186 Stellen oder 14,7 Prozent weniger als im Dezember, aber 97 Stellen oder 9,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Derzeit stehen 4.764 Stellen zur Besetzung offen, das ist rund ein Fünftel mehr als vor einem Jahr (+ 823 Stellen oder 20,9 Prozent).

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