„Querbeet Hörde – Ernte deine Stadt“: Der Stadtteil ist bunt und jetzt auch durch Urban Gardening endlich „er-essbar“

Hochbeete des "Querbeet Hörde" Projektes am Hörder Neumarkt. Fotos: Gerd Wüsthoff
Die neuen Hochbeete des „Querbeet Hörde“-Projektes am Neumarkt in Hörde. Fotos: Gerd Wüsthoff

Von Gerd Wüsthoff

An zwölf Standorten sollen Gemüse, Kräuter und insektenfreundliche Blumen in 16 Hochbeeten in Hörde aufgestellt werden. Den Anfang macht nun der Hörder Neumarkt mit drei Hochbeeten. Auf der Fläche standen vorher Rosenbüsche, deren Stümpfe noch als Stolperfallen zwischen den Hochbeeten stehen. Die knallbunten Holzkisten gehören zum Projekt „Querbeet Hörde – Ernte deine Stadt!“

Hochbeet PatInnen benötigen nicht zwingend einen „grünen Daumen“

Hochbeet-Patin Sandra Cech im Gespräch mit Frank Plaß von GrünBau
Hochbeet-Patin Sandra Cech im Gespräch mit Frank Plaß von GrünBau.

Seit 2016 setzt nun „Querbeet Hörde“ gemeinsam mit AnwohnerInnen und AkteurInnen Projekte rund um das Thema urbane Landwirtschaft um. Hierzu sind immer wieder auch Exponate in der Hörder Stadtteil-Agentur in der Alfred-Trappen-Straße zu sehen.

„Ich habe lange davon geträumt, und immer wieder angeregt, dass wir Hochbeete hier in Hörde und am Neumarkt bekommen“, erklärte sich Patin Sandra Cech, eine engagierte Bürgerin. „Urban Gardening ist ein fantastisches und zukunftsweisendes, das zugleich auch einen Bildungsanspruch hat“, sagt Thomas Pape, der mit seiner Gattin Pate eines Hochbeetes vor seinem Reformhaus ist.

Unser Gemüse wachse schließlich nicht in den Supermarkt-Regalen, weshalb die Hochbeete zugleich eine Art Realitätsschulung in Ernährungsfragen seien. Die eigentliche Idee hinter den Hochbeeten ist aber, Freude am gemeinsamen Gärtnern und am Anbau lokaler Nahrungsmittel zu wecken – inklusive der „Interessenweckung“ bei den AnwohnerInnen. Alle HörderInnen sind eingeladen, von und aus den Hochbeeten zu naschen oder zu ernten.

Ein Ziel der Initiative ist es aber auch, dass sich BürgerInnen auch ein eigenes Hochbeet bauen beziehungsweise anlegen. Dafür braucht man keinen „grünen Daumen“, betonen die Intiatoren. Die derzeit 16 Hochbeete werden von PatInnen betreut. Aktuell rekrutieren diese sich aus dem Hörder Einzelhandel, lokalen Initiativen und sozialen Einrichtungen.

Hochbeete sind Teil des Stadtumbau Soziale Stadt und fördern die Stadtökologie

Hochbeet-Pate Thomas Pape und Frank Plaß

Die Hochbeete wurden in Kooperation mit der GrünBau gGmbH gebaut. Die Pflanzen stammen noch vom Werkhof in Dortmund-Grevel. Zukünftig sollen die Pflanzen aus der geplanten Hörder Stadtteilgärtnerei „Querbeet Sozial“ kommen.

Zum Ende des Jahres, wenn auch die Hochbeete über den Winter wieder abgebaut werden, wird der Verlauf des Projektes ausgewertet. Im kommenden Jahr 2019 sollen nämlich wieder viele Mini-Gärten in Hörde gedeihen. Wer nun selber ein Hochbeet pflegen möchte, findet weitere Unterstützung in der Hörder Stadtteilagentur und beim Projekt „Querbeet Hörde“.

Man kann die Hochbeete am eigenen Haus aufstellen oder im öffentlichen Raum. Vorschläge und BewerberInnen sind  erwünscht. Die Bezirksvertretung Hörde hatte das Projekt beschlossen. Es gehört zum Schwerpunkt „Stadtökologie“ innerhalb des des Programms „Soziale Stadt – Stadtumbau Hörde“ und wird aus Bundesmitteln, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Dortmund finanziert.

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Reaktionen

  1. „Querbeet Dortmund“: Stadt fördert Gemeinschaftsgärten (PM)

    Die Stadt Dortmund will das gemeinschaftliche Gärtnern in der Stadt fördern. Mit dem Programm „Querbeet Dortmund – ernte deine Stadt!“ hatte der Rat im vergangen Jahr dazu die Grundlagen beschlossen.

    Nun legt der Verwaltungsvorstand dem Rat der Stadt die Förderrichtlinien zur Entscheidung vor. Danach erhalten die Gärtner*innen 90 Prozent der Sachkosten für die Einrichtung des Gemeinschaftsgartens erstattet, zum Beispiel für Gartengeräte, Materialien für den Selberbau und für handwerkliche Aktivitäten der Gartengruppe, Pflanzgefäße (einschließlich Hochbeete), Pflanzen, torffreie Erde oder Saatgut.

    Gefördert werden nur Gruppen, die einen Garten gemeinschaftlich einrichten und unterhalten wollen, also informelle Gartengruppen, Vereine und gemeinnützige Organisationen sowie Schulen und Kitas.

    Platz fürs Hochbeet ist überall

    Auf der Wiese zwischen den Wohnhäusern, mit einem Hochbeet auf dem Gehweg, im Hinterhof, auf dem Garagendach, wo auch immer: Viele Orte eignen sich für einen Garten. Ob mit Freunden, Kindern, Leuten aus der Nachbarschaft – in Gemeinschaft macht das Gärtnern noch viel mehr Spaß. Es stärkt den Zusammenhalt. Man erntet frisches Gemüse, Kräuter und Obst und weiß ganz genau, wo alles herkommt.

    Die Stadt wird dadurch grüner und bunter. Um all diese positiven Wirkungen zu unterstützen, richtet die Stadt das Projekt „Querbeet Dortmund – ernte deine Stadt!“ ein.

    Jetzt schon einsteigen in die Hochbeet-Saison

    Das Amt für Stadterneuerung wird die Förderung auszahlen. Wer einen Gemeinschaftsgarten plant – ob mitten in der City oder in einem der äußeren Stadtbezirke – kann sich schon jetzt an das Amt wenden:
    Telefon: 50-27263
    E-Mail: querbeet@stadtdo.de

    Wer dort seine Kontaktdaten hinterlegt, wird auch zu anderen Interessierten in seinem Stadtteil vermittelt. Weitere Infos zum Projekt sind online zu finden unter http://www.dortmund.de/querbeet. Dort werden auch die genauen Förderrichtlinien eingestellt, sobald der Rat der Stadt ihnen zugestimmt hat.

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