Positive Entwicklung der Einbruchszahlen – Polizei Dortmund gibt Tipps zur Wohnungssicherung in der Ferienzeit

Tatortdienst Polizei Dortmund
Auch wenn die Einbruchszahlen rückläufig sind, kann Vorbeugung sicher nicht schaden. Damit der Tatortdienst gar nicht erst zum Einsatz kommen muss, gibt die Polizei Dortmund hilfreiche Tipps zur Wohnungssicherung in der Ferienzeit.

Auch wenn die Zahl der Wohnungseinbrüche in Dortmund und Lünen im Juni 2019 auf den niedrigsten Stand seit 2012 gesunken ist, sei dies „kein Grund, das Thema Einbruchsschutz zu vernachlässigen“, so der sicherheitstechnische Fachberater der Dortmunder Polizei, Indra Naskar. Denn aktuell registriere die Polizei Wohnungseinbrüche wiederholt in Mehrfamilienhäusern in den Wohnquartieren der Dortmunder Innenstadt. Betroffen seien auch weitere Stadtteile und Lünen. 

Sieben präventive Tipps für die Ferienzeit vom sicherheitstechnischen Fachmann 

Die Einbrecher haben auch den Tresor in dem Lager der Tabakgroßhandels aufgeflext.
Wohnungseinbrüche sind ein Schock für die BewohnerInnen. Mit leichten präventiven Maßnahmen kann man die Sicherheit drastisch erhöhen.

Auffällig sei, dass weiterhin viele Einbruchsversuche scheitern würden. 2012 seien es 39,5 Prozent und im Juni 2019 47,9 Prozent (Dortmund und Lünen insgesamt) gewesen. „Viele Bürgerinnen und Bürger haben ihre Türen und Fenster bereits gut gesichert. Daran müssen wir weiter arbeiten“, sagt Indra Naskar, „denn die Zahlen sind aus unserer Sicht immer noch zu hoch.“ Die Sommerferien nimmt der Fachberater zum Anlass, auf die Jahreszeit abgestimmte Tipps gegen Einbrecher zu geben: 

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  • Beim Sichern der Wohnung oder eines Hauses gilt: Mechanik vor Elektronik. Zuerst geht es darum, den Täter nicht in die eigenen vier Wände gelangen zu lassen. Je mehr Zeit vergeht, desto höher ist sein Entdeckungsrisiko. 
  • Elektronik kann Schutz an Türen und Fenstern unterstützen. Dazu gehören Bewegungsmelder und damit gekoppelte starke Lichtquellen, Videotechnik und Einbruchmeldeanlagen. 
  • „Eine gute Nachbarschaft ist Gold wert“, sagt Indra Naskar. Die sehr intuitiv arbeitenden Einbrecher spüren schnell, dass aufmerksame Nachbarn das Risiko, entdeckt zu werden, erhöhen. Einbrecher achten dabei auf Kleinigkeiten. 
  • Das Haus oder die Wohnung sollen bei längerer Abwesenheit bewohnt wirken. Gute Nachbarn oder andere Vertraute sollten die Rollläden hoch- und runterziehen. Eine automatische Zeitsteuerung kann elektrisch angetriebene Rollläden bedienen. Smart-Home-Technik ermöglicht eine Fernsteuerung auch aus dem Urlaubsort. 
  • Überquellende Briefkästen signalisieren den Tätern, dass in dem Haus oder in der Wohnung niemand zu Hause ist. Also gilt: Gute Nachbarn oder andere Vertraute leeren täglich den Briefkasten. 
  • Täter bemerken eine urlaubsbedingte Abwesenheit in der Regel nicht, wenn zumindest zeitweise ein Fahrzeug in der Einfahrt steht. 
  • In den Abendstunden signalisiert eingeschaltetes Licht den Tätern eine Anwesenheit. Das Licht sollte einen von der Straße aus erkennbaren Wohnraum gut ausleuchten. Dämmerlicht oder schwaches Flurlicht erzeugen diesen Effekt nicht. 

Aufmerksame AnwohnerInnen sollten möglichst genau beobachten

Die Mobile Wache gibt in der Nordstadt Information zum Einbruchsschutz. Archivfoto: PolDo
Die Mobile Wache gibt in der Nordstadt Information zum Einbruchsschutz. Archivfoto: PolDo

AnwohnerInnen, die eine unbekannte und verdächtige Person im Umfeld erkennen, sollten sofort den Notruf 110 wählen. „Damit ein Streifenteam der Polizei die verdächtige Person aus dem Auto heraus sofort erkennen kann, sind Informationen über Bekleidung, Größe, Statur und Geschlecht der Personen sehr wichtig“, erklärt Indra Naskar. 

Einbrecher arbeiten sehr schnell. In den meisten Fällen verlassen sie die Wohnung nach nur wenigen Minuten. Häufig gehen sie zielstrebig ins Schlafzimmer: In rund 70 von 100 Fällen erbeuten sie dort Bargeld und Schmuck. 

Das Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz berät die Bürgerinnen und Bürger aus Lünen und Dortmund auch in persönlichen Gesprächen kostenlos und neutral. Kontakt: Tel. 0231/132 7950. 

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Weitere Informationen:

  • Die Wohnungseinbruchszahlen für das Polizeipräsidium Dortmund in den ersten Jahreshälften der Jahre 2012 bis 2019: 
  • Januar – Juni 2012: 1360 Dortmund / 159 Lünen Januar – Juni 2013: 1445 Dortmund / 190 Lünen Januar – Juni 2014: 1508 Dortmund / 219 Lünen Januar – Juni 2015: 1947 Dortmund / 207 Lünen Januar- Juni 2016: 1846 Dortmund / 228 Lünen Januar
  • – Juni 2017: 1249 Dortmund / 87 Lünen Januar – Juni 2018: 904 Dortmund / 149 Lünen Januar – Juni 2019: 753 Dortmund / 65 Lünen 
  • Eine Übersicht auf die Monate Januar bis Dezember in den Jahren 2012 bis 2018: 
  • 2012: Dortmund 2490 / Lünen 285 2013: Dortmund 2464 / Lünen 371 2014: Dortmund 2762 / Lünen 423 2015: Dortmund 3357 / Lünen 355 2016: Dortmund 2844 / Lünen 362 2017: Dortmund 2024 / Lünen 191 2018: Dortmund 1584 / Lünen 199 

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Reaktionen

  1. Manuel Löhrmann

    Gut zu wissen, dass Einbruchszahlen runter gehen. Leider passiert es trotzdem öfters in meiner Gegend und ich werde mit Ihren Tipps mein Zuhause besser absichern. Ich habe mir auch einen neuen Tresor gekauft.

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