Nordstadt: Nach einem brutalen Raub mit Todesfolge an einem Fachhändler fahndet die Polizei nach drei Tätern

Mit diesen Bilder fahnden Polizei und Staatsanwaltschaft nach den Tatverdächtigen.
Mit diesen Bilder fahnden Polizei und Staatsanwaltschaft nach den Tatverdächtigen. Fotos: Polizei

Licht im Dunkel einer brutalen Tat: Nachdem in einem Hinterhof in der Nordstadt am 1. Oktober ein 44-jähriger Dortmunder tot in einer Garage gefunden wurde, hat die eingesetzte Mordkommission zwei Tatverdächtige ermittelt. Sie sucht jetzt dringend nach Hinweisen und Zeugen.

Mitarbeiter fand die Leiche des Fachhändlers in einer Nordstadt-Garage

Gegen den 35 Jahre alten armenischen Staatsangehörigen Artur Raschoian liegt ein Haftbefehl vor.
Gegen den 35 Jahre alten armenischen Staatsangehörigen Artur Raschoian liegt ein Haftbefehl vor.

Am Morgen des 1. Oktobers wurde ein 44-jähriger Familienvater – ein türkischer Staatsangehöriger, der in Dortmund ein Fachgeschäft für Frisörbedarf und Kosmetikartikel betrieb – tot in einer Garage in einem Hinterhof aufgefunden.

Aufgrund der Auffindesituation und der durchgeführten Obduktion gegen Polizei und Staatsanwaltschaft, von einem Kapitalverbrechens aus.

Jetzt hat das Amtsgericht Dortmund auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen den 35 Jahre alten armenischen Staatsangehörigen Artur Raschoian und den 33 Jahre alten georgischen Staatsangehörigen Teimuraz Esartia, alias Teimuraz Didebashvili erlassen.

Sie werden wegen des dringenden Verdachts des gemeinschaftlichen Mordes und des gemeinschaftlichen Raubes mit Todesfolge gesucht.

Polizei fahndet nach insgesamt drei Tätern

Die Staatsanwaltschaft geht aufgrund des bisherigen Ermittlungsstandes davon aus, dass sich die beiden Beschuldigten und ein weiterer georgischer Staatsangehöriger mit dem Vornamen oder Spitznamen „Zaza“ am 30. September 2015, gegen 19.40 Uhr nach vorangegangener telefonischer Absprache mit dem Verstorbenen an dessen angemieteter Garage verabredet hatten.

Sie wollten sich treffen, weil sie Geld von dem Verstorben haben wollten, da sie ihm im Vorfeld gestohlene Kosmetikartikel geliefert hatten. An der Garage kam es zu einer Auseinandersetzung, weil der Verstorbene nicht bereit war, den Beschuldigten das von ihnen geforderte Geld zu geben.

Im Rahmen der zunächst verbal geführten Auseinandersetzung schlugen die Beschuldigten und „Zaza“ auf das 44 Jahre alt gewordene Opfer ein und brachten ihm Verletzungen an der Nase bei.

Gegen den 33 Jahre alten georgischen Staatsangehörigen Teimuraz Esartia alias Teimuraz Didebashvili liegt ein Haftbefehl vor.
Gegen den 33 Jahre alten georgischen Staatsangehörigen Teimuraz Esartia alias Teimuraz Didebashvili liegt ein Haftbefehl vor.

Weil das Opfer drohte, deshalb die Polizei zu verständigen, fesselten die Beschuldigten und ihr Mittäter das Opfer mit Klebeband und knebelten es auch, indem sie ihm das Klebeband mehrfach um den Kopf wickelten.

Täter flohen in einem dunklen Wagen 

Die Täter klauten dem Opfer im Anschluss noch Bargeld und weitere Wertgegenstände. Das Opfer erstickte in der Folgezeit aufgrund seiner Verletzungen an der Nase und der Knebelung.

Für ihre Flucht vom Tatort nutzten die Beschuldigten und ihr Mittäter einen dunklen wagen, vermutlich einen Ford Focus Kombi, mit auswärtigen Kennzeichen. Fahndungsmaßnahmen nach den namentlich bekannten Beschuldigten wurden eingeleitet.

Die Polizei fragt: Wer kann Hinweise zum Aufenthaltsort der Tatverdächtigen, zur Identifizierung des bislang nicht identifizierten „Zaza“ und dem von den Tätern genutzten Pkw machen? Hinweise bitte an die Kriminalwache in Dortmund, Telefonnummer 0231/132-7441, oder jede andere Polizeidienststelle.

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Reaktionen

  1. Polizei Dortmund

    Dritter Beschuldigter wurde identifiziert und verhaftet

    Wegen des dringenden Verdachts des gemeinschaftlichen Mordes und des gemeinschaftlichen Raubes mit Todesfolge wurden im November 2015 Haftbefehle gegen den 35jährigen Artur RASCHOIAN und den 33jährigen Teimuraz ESARTIA alias Teimuraz DIDEBASCHVILI erlassen. Der aktuelle Aufenthaltsort dieser beiden Beschuldigten ist nach wie vor unbekannt; Fahndungsmaßnahmen laufen.

    Ein dritter Beschuldigter, der bislang nur unter dem Spitznamen „ZAZA“ bekannt geworden ist, konnte nun identifiziert werden. Es handelt sich um einen 31jährigen Georgier. Dieser konnte in den Niederlanden festgenommen werden, als er sich mit gefälschten litauischen Papieren auswies. Er wurde in der vergangenen Woche an die deutschen Behörden ausgeliefert, lässt sich anwaltlich vertreten und macht bislang keine Angaben zur Sache.

  2. Polizei Dortmund

    Wie bereits berichtet, konnte ein 31jähriger Georgier, nach dem zunächst nur unter dem Spitznamen „ZAZA“ gefahndet wurde, in den Niederlanden festgenommen werden. Er befindet sich nach Auslieferung an die deutschen Behörden in Untersuchungshaft und macht weiterhin keine Angaben zur Sache.

    Ein weiterer Beschuldigter und mit Öffentlichkeitsfahndung gesuchter 33jähriger georgischer Staatsbürger (ESARTIA alias DIDEBASHVILI) wurde am Montag von den deutschen Strafverfolgungsbehörden übernommen, nachdem er aufgrund des gegen ihn bestehenden Haftbefehles und der eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen im April in der Schweiz festgenommen werden konnte. Er befindet sich aktuell in Untersuchungshaft.

    Auch der dritte Adressat der eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen – ein zunächst als 35jähriger armenischer Staatsbürger, mittlerweile als ebenfalls georgischer Staatsbürger identifizierter Mann – befindet sich seit kurzem in polizeilichem Gewahrsam. Er konnte wiederum in den Niederlanden aufgespürt und festgenommen werden. Dort hatte er sich als ukrainischer Staatsangehöriger ausgegeben. Auch er wird in absehbarer Zeit an die deutschen Behörden ausgeliefert werden.

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