Neue Jobperspektive als KundenbetreuerInnen für ehemals Langzeitarbeitslose: Jobcenter fördert 13 Stellen bei DSW21

Elf der 13 KundenbetreuerInnen sowie Manfred Kossack (Arbeitsdirektor), Stephanie Abendroth (Bereichsleitung Service), Sabine Poschmann (Mitglied des Bundestages) und Frank Neukirchen-Füsers (Geschäftsführer JobCenter Dortmund, v.l.) zu sehen. Foto: Jörg Schimmel/DSW21
Elf der 13 KundenbetreuerInnen sowie Manfred Kossack (DSW21-Arbeitsdirektor), Stephanie Abendroth (Bereichsleitung Service), Sabine Poschmann (SPD-MdB) und Frank Neukirchen-Füsers (JobCenter). Foto: Jörg Schimmel

Von Laura Sommer

Förderprogramme für Langzeitarbeitslose waren bislang oft nur von kurzer Dauer. Das Teilhabechancengesetz soll Langzeitarbeitslose nachhaltig in Arbeit vermitteln und dauerhaft realistische Chancen auf dem Arbeitsmarkt ermöglichen, welches seit Jahresanfang in Kraft ist.

Mit teils langfristigen Förderungen soll der berufliche Wiedereinstieg gelingen

„Dieses Gesetz wurde explizit für Langzeitarbeitslose geschaffen, denen es besonders schwerfällt, den Weg zurück in das Berufsleben zu finden“, erklärt der scheidende Jobcenter-Geschäftsführer Frank Neukirchen-Füsers.

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Als besondere Anreize für eine erfolgreiche Teilhabe wurden eine lange Förderdauer, eine hohe Förderhöhe und ein begleitendes Coaching geschaffen. „Mit diesem Instrument können wir Menschen aus der Ferne zum Arbeitsmarkt zurück in die Mitte der Arbeitswelt und der Gesellschaft bringen“, so Neukirchen-Füsers.

Zwei unterschiedliche Förderinstrumente des Gesetzes ermöglichen in Dortmund in diesem Jahr 752 Förderungen, wovon bereits 720 Stellen besetzt sind. Somit zeigt das Gesetz seine Wirksamkeit in Dortmund, da „Kooperation zwischen Politik, Unternehmen und Jobcenter gut funktioniert“, so der Jobcenter-Chef. 

Langfristiges Förderungsprogramm mit Möglichkeit auf Festanstellung

KundenbetreuerBei DSW21 wurden zum 1. Juni 2019 13 KundenbetreuerInnen für zunächst zwei Jahre mit jeweils 30 Wochenstunden eingestellt. Ihre Aufgaben: Begleitung zu den Sitzplätzen, Helfen beim Ein-und Aussteigen, Fahrplanauskünfte und Präsenz.

Nach den zwei Jahren sollen sie die Möglichkeit haben eine unbefristete Festanstellung zu bekommen. Die KundenbetreuerInnen halten sich überwiegend im Dortmunder Süden auf oder in der Nähe von Senioreneinrichtungen. An Markttagen sind sie in der Nähe der Wochenmärkte unterwegs.

„Das Besondere ist, dass die neue Förderung nicht auf einem befristeten Programm basiert, sondern ein gesetzlich festverankertes Regelinstrument ist, das mithin langfristig gesichert ist“, lobt die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann.

Unabhängig von staatlichen Leistungen – Qualifizierung für ersten Arbeitsmarkt

Manfred Kossack, Sabine Poschmann und Frank Neukirchen-Füsers im Gespräch. Foto: Marvin Finger
Manfred Kossack, Sabine Poschmann und Frank Neukirchen-Füsers im Gespräch. Foto: Marvin Finger

Manfred Kossack, Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied von DSW21, freut sich über die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Jobcenter: „Seit 2005 haben wir rund 600 Langzeitarbeitslosen die Chance gegeben, sich für den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Das ist nicht nur für die Betroffenen eine gute Sache, auch unsere Fahrgäste profitieren von diesem zusätzlichen Angebot. Die Hilfe der KundenbetreuerInnen wird sehr geschätzt!“

Obwohl durch das Jobcenter gefördert, sind die KundenbetreuerInnen bei DSW21 angestellt und bekommen von dort regulär ihren Arbeitslohn nach Tarif ausgezahlt. Des Weiteren ist im Anschluss an die Förderung eine berufliche Weiterentwicklung – zum Beispiel als Stadtbahn- oder BusfahrerIn oder im Servicebereich von DSW21  – möglich.

Die Beschäftigten bekommen zunähst einen Zwei-Jahres-Vertrag. Das Jobcenter zahlt im ersten Beschäftigungsjahr 75 Prozent der Lohnkosten und im zweiten Jahr 50 Prozent. Außerdem begleiten Jobcoaches sechs Monate den beruflichen Einstieg, in dem sie AnsprechpartnerInnen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind. 

„Die geringe Abbruchquote bestätigt, dass das Konzept funktioniert, da diese nämlich bei nicht einmal bei fünf Prozent liegt“, teilt Jobcenter Dortmund mit.

 

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Reaktionen

  1. Ludwig Jörder

    „Die Hilfe der KundenbetreuerInnen wird sehr geschätzt.“
    „Die KundenbetreuerInnen halten sich überwiegend im Dortmunder Süden auf.“
    Da könnte einem als Nord…..stadtblogger eine Frage einfallen.

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