Anlage im Beisein von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst eingeweiht

Hightech-Stahl aus Dortmund: TKSE investiert 250 Mio. Euro in zusätzliche Feuerbeschichtung

thyssenkrupp Steel-Chef Bernhard Osburg, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, OB Thomas Westphal und RP Heinrich Böckelühr. Foto: Rainer Kaysers

Die neue Feuerbeschichtungsanlage von thyssenkrupp Steel am Standort Dortmund, die FBA 10, ist fertiggestellt. Die Anlage wurde heute (13. Oktober 2022)  im Beisein von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst eingeweiht. Mit nun zwei modernen Feuerbeschichtungsanlagen und einer Gesamtkapazität von rund einer Million Tonnen pro Jahr wird Dortmund zum europäischen Zentrum für hochwertige, feuerverzinkte Produkte aus Stahl. In den nächsten Wochen geht die FBA 10 in den technischen Hochlauf. Das Unternehmen hat rund 250 Millionen Euro investiert.

Investition in Zukunftsmärkte und den Standort Dortmund

Bernhard Osburg, Vorstandsvorsitzender thyssenkrupp Steel
Bernhard Osburg, Vorstandsvorsitzender thyssenkrupp Steel Foto: Rainer Kaysers

„Mit der neuen hochmodernen Feuerbeschichtungsanlage bedienen wir den anhaltenden Trend bei unseren Kunden hin zu feuerverzinkten Stählen, vor allem in der Automobil-, aber auch in der Hausgeräteindustrie. Durch die FBA 10 werden wir uns noch entschiedener über die Qualität unserer Produkte im Wettbewerb differenzieren können“, betont Bernhard Osburg, Vorstandsvorsitzender thyssenkrupp Steel.

„Mit der Fertigstellung dieser Großinvestition haben wir ein weiteres, zentrales Projekt unserer Zukunftsstrategie umgesetzt. Wir stärken damit den Standort Dortmund mit seinen bereits 1.300 Arbeitsplätzen und schaffen über 100 neue, qualifizierte Jobs. Das ist auch ein Signal für Verlässlichkeit und Kontinuität in unruhigen Zeiten“, so Osburg.

Wüst: „Diese Investition ist ein Vertrauensbeweis in den Standort“

Rundgang durch die neue Anlage. Foto: Rainer Kaysers

„Die Stahlindustrie ist eine Schlüsselbranche in unserem Land, um die Herausforderungen der Transformation hin zur Klimaneutralität zu bewältigen und sichere und gute Arbeitsplätze zu schaffen. Das beweist thyssenkrupp Steel Europe eindrucksvoll mit der neuen Feuerbeschichtungsanlage. Diese Investition in die Zukunft ist auch ein Vertrauensbeweis in den Standort, die Beschäftigten und die Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen“, ergänzt Ministerpräsident Hendrik Wüst.

„Gemeinsam haben wir alle Chancen, Klimaschutz und Industrie mit ihren guten Arbeitsplätzen zu versöhnen und Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas zu machen“, erläuterte Wüst. „Gerade in Zeiten der Energiekrise geht es um die wirtschaftliche und soziale Stabilität in unserem Land. Wir müssen die Abhängigkeit von russischem Gas so schnell wie möglich reduzieren, die richtigen Rahmenbedingungen setzen und die Unternehmen bei den anstehenden Transformationsprozessen eng begleiten“, so Wüst.

Anhaltender Trend hin zu feuerverzinkten Materialien

Strahlende Gesichter beim Personal - auch wenn sie beinahe nur Zaungäste waren.
Strahlende Gesichter beim Personal – auch wenn sie beinahe nur Zaungäste waren. Foto: Rainer Kaysers

Feuerverzinkte Produkte gewinnen weiterhin an Bedeutung. Denn die Oberflächenbehandlung des Stahls mit Zink sorgt für hohen Korrosionsschutz und damit für die Langlebigkeit der verbauten Teile in Fahrzeugen wie auch anderen Geräten des täglichen Bedarfs.

Mit der neuen Anlage kann thyssenkrupp Steel zum Beispiel Oberflächen für Fahrzeuge in höchster Qualität fertigen und auch die hochinnovativen Zink-Magnesium-Produkte anbieten, die durch eine geringe Auflagenstärke material-, kostensparend und nachhaltig zugleich sind. In Summe stärkt thyssenkrupp Steel mit der FBA 10 nochmals sein Portfolio an festeren und dünneren Premiumstählen.

Mit der Investition über eine Viertelmilliarde Euro festigt Dortmund seine Position als Zentrum für hochwertige Oberflächentechnologien. Zusammen mit der nur wenige Meter neben der neuen FBA 10 produzierenden FBA 8 rollen zukünftig rund eine Million Tonnen feuerverzinkte Produkte von den Bändern der beiden hochmodernen Anlagen.

Kompetenzzentrum für Feuerverzinkung und Oberflächentechnologien

Rundgang durch die neue Anlage. Foto: Rainer Kaysers

„Die Westfalenhütte ist die Heimat für Stahlveredelung auf höchstem technologischen Niveau. Die neue Feuerbeschichtungsanlage passt zu Dortmunds Entwicklung zu einer technologieorientierten Metropole“, freut sich Oberbürgermeister Thomas Westphal.

„Dieses Kompetenzzentrum bietet nicht nur 100 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze, sondern in bester Dortmunder Stahltradition entstehen hochwertige Beschichtungen, die europaweit nachgefragt werden. Ohne Industrie ist unser Wohlstand nicht zu halten. Die deutsche Energiepolitik muss deshalb sicherstellen, dass solche Unternehmen auf Jahrzehnte hinaus weiter produzieren können“, so Westphal.

Arnsberg setzte auf eine zügige Umsetzung dieser „Hightech-Zukunftsinvestition“

Strahlende Gesichter beim Personal - auch wenn sie beinahe nur Zaungäste waren
Strahlende Gesichter beim Personal – auch wenn sie beinahe nur Zaungäste waren Foto: Rainer Kaysers

„Für die Bezirksregierung Arnsberg war es eine besondere Aufgabe die notwendigen Verfahren zunächst für einen vorzeitigen Baubeginn und dann für die endgültige Genehmigung im Jahr 2019 sehr zügig und erfolgreich durchführen zu können“, ergänzt der neue Regierungspräsident Heinrich Böckelühr.

„Dies war nur mit einem besonderen Zeit- und Personaleinsatz sowie der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Projektteam möglich. Ich freue mich, dass damit eine zügige Umsetzung dieser „Hightech-Zukunftsinvestition“ in der größten Stadt des Regierungsbezirkes Arnsberg ermöglicht werden konnte“, so der RP.

Daten und Fakten:

  • Die fertige Anlage besitzt eine Länge von rund 350 Metern und misst an der höchsten Stelle etwa 65 Meter.
  • Verbaut wurden unter anderem 8.000 Tonnen Stahl und 24.000 Kubikmeter Beton.
  • Darunter sind auch 180 Bohrpfähle, die mit einem Durchmesser von etwa 1,5 bis zu elf Meter tief in den Boden reichen.
  • Pro Jahr wird die Anlage rund 600.000 Tonnen feuerverzinkten Stahl herstellen.
  • Gefertigt wird ein breites Gütenspektrum in nahezu allen Festigkeitsklassen für Außenhaut- und Strukturbauteile sowie ausgewählte Industrieprodukte.
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Reaktionen

  1. Knappe Ressource CO2-reduzierter Stahl: thyssenkrupp Steel und Mercedes-Benz unterzeichnen Absichtserklärung zur Belieferung (PM)

    1.000 Fahrer*innen bekommen Dienst-Tablets – Digitalisierung sorgt für verbesserten Informationsfluss – Nachhaltigkeitseffekt durch massive Papier- und Energie-Ersparnis

    DSW21 geht in Sachen Digitalisierung neue Wege: Alle rund 1.000 Bus- und Stadtbahn-Fahrer*innen haben ein persönliches Tablet bekommen. Das sorgt für einen noch besseren und schnelleren Informationsfluss – und zahlt auch auf den Aspekt der Nachhaltigkeit ein. Denn durch die eingesparten Ressourcen für die Papier-Produktion spart das Dortmunder Verkehrsunternehmen jährlich zwei Millionen Blatt Papier und mehr als 10 Tonnen CO2.

    DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger dazu: „Die Digitalisierung hierzulande hat durch Corona einen deutlichen Schub bekommen. Auch in der Verkehrsbranche nimmt sie immer mehr Fahrt auf, was nicht zuletzt auch das Deutschland-Ticket zeigt. Das gibt’s nämlich ganz einfach und digital in Apps wie der von DSW21 zu kaufen. Und in solch dynamischen Zeiten müssen wir natürlich auch im Fahrdienst Schritt halten und unsere Kolleg*innen mit modernem Equipment ausstatten. Das erleichtert ihnen spürbar die Arbeit und macht uns als Unternehmen und Dienstleister für unsere Fahrgäste insgesamt noch besser.“

    Wie diese Arbeitserleichterung in der Praxis aussieht, kann DSW21-Fahrer Martin Tourbier berichten, der kürzlich am Morgen vor seiner eigentlichen Schicht einen Anruf bekam. „Ein Kollege war über Nacht krank geworden, es wurde kurzfristig Ersatz gesucht“, erinnert sich der 44-Jährige. „Ich sehe mich als Teamplayer und bin in solchen Fällen bereit, auch mal spontan einzuspringen.“ Doch mit welchem Bus hätte der erkrankte Kollege welche Route wann fahren sollen? Früher hätte dies eine Recherche in Ringbuch-Ordnern und an den Aushängen am schwarzen Brett erfordert. Jetzt spielen ihm die Kollegen aus der Disposition im Handumdrehen alle Infos auf sein Tablet – neuer Dienstplan, Linienwege, Umleitungen und verlegte Haltestellen inklusive.

    Gebündelter Informationsfluss
    Diese Episode aus dem Arbeitsalltag beschreibt nur einen der vielen Vorteile, die aus dem Einsatz der Fahrer*innen-Tablets herrühren. Die Geräte helfen, Abläufe zu modernisieren, die vielen Informationen zu bündeln und sie den rund 1.000 Kolleg*innen im Fahrdienst schneller und passgenauer als zuvor bereitzustellen. Sie alle hat DSW21 in den vergangenen anderthalb Jahren mit einem eigenen Tablet ausgestattet und umfassend geschult. Da die umständliche Papierverwaltung mit Ausdrucken, Lochen, Einheften, Verteilen etc. wegfällt, werden tausende Arbeitsstunden im Jahr und viel Papier eingespart. So ist mehr Zeit für anderes und Ressourcen werden geschont.

    „Die Umstellung von analog auf digital ist ein tiefgreifender Prozess. Natürlich gab es hier und da Vorbehalte. Am Ende überwiegen aber die vielen praktischen Vorteile, die für eine breite Akzeptanz gesorgt haben“, sagt Andreas Hibbeln, Digitalisierungsbeauftragter bei DSW21.

    Werkstätten anbinden
    Das Thema Digitalisierung ist damit jedoch noch lange nicht abgehakt. „Letztlich befinden wir uns mitten in einem Transformationsprozess“, so Hibbeln. Als nächstes sollen die Schnittstellen zu den Werkstätten, die ebenfalls ihre Prozessschritte digitalisiert haben, bedient und digital angebunden werden. „Schäden am Fahrzeug etwa können später übers Tablet direkt ins System eingegeben werden – und in der Werkstatt können diese Informationen schneller verarbeitet werden.“
    Genutzt werden dürfen die Tablets, die speziell gegen Diebstahl und Missbrauch durch Dritte gesichert sind, natürlich nicht während der Fahrt – sondern nur davor und danach. Als Bonus stehen die Geräte auch für die private Nutzung zur Verfügung. „Dafür haben wir im Vorfeld gemeinsam mit dem Betriebsrat klare Verhaltensregeln aufgestellt“, betont Dr. Heinz-Josef Pohlmann, Leiter Betrieb und Marketing bei DSW21.

    Trumpf beim Recruiting
    Und natürlich ist das Tablet auch beim Recruiting ein Faktor, wie DSW21-Personalleiter Tom Kintgen ganz unumwunden zugibt. „Es macht schon Eindruck, wenn wir in Bewerbungsgesprächen davon berichten. Schließlich ist das kein Standard in der Branche.“ Das Tablet werde als Zeichen der modernen Ausrichtung des Unternehmens wahrgenommen.

    Der Nachhaltigkeits-Effekt:
    Durch den Einsatz der Tablets im Fahrdienst und den digitalen Informationsfluss kann DSW21 pro Jahr mehr als zwei Millionen Blatt Papier einsparen. Auch werden etwa 450.000 Liter Wasser weniger benötigt, die ansonsten für die ressourcen-intensive Papiererzeugung benötigt würden. Die Ersparnis an CO2 beläuft sich in Summe auf mehr als zehn Tonnen jährlich. „Es gibt einen deutlichen Nachhaltigkeitseffekt. Insofern ist die Digitalisierung an dieser Stelle auch Klimaschutz“, so der DSW21-Digitalisierungsbeauftragte Andreas Hibbeln.

    Statements von Kolleg*innen aus dem Fahrdienst:
    Marion von Elling, Busfahrerin bei DSW21:
    „Am Anfang war das natürlich Neuland. Aber ich war überrascht, wie schnell man sich mit dem Tablet zurechtfindet. Darin bekomme ich alles, was ich für meine Arbeit brauche: Angefangen von den aktuellen Dienstplänen über Linienwege bis hin zu Infos zu Umleitungen oder anstehenden Schulungen. So bin ich immer bestens informiert und vorbereitet.“

    Martin Tourbier, Bus- und Stadtbahnfahrer bei DSW21:
    „Das Tablet erleichtert mir meinen Arbeitsalltag enorm. Als Fahrer mit Bus- und Stadtbahnführerschein komme ich in beiden Bereichen zum Einsatz. Und natürlich kennt man in einer Großstadt wie Dortmund nicht alle Linien auswendig. So kann ich spontan irgendwo einspringen und habe im Handumdrehen alle wichtigen Infos zur Hand. Jede neu eingerichtete Baustelle und die dazugehörige Umleitung werden mir direkt angezeigt.“

  2. thyssenkrupp gründet neues Segment Decarbon Technologies (PM)

    Essen/Dortmund (idr). thyssenkrupp führt mit Beginn des neuen Geschäftsjahres zum 1. Oktober 2023 die Unternehmensbereiche thyssenkrupp rothe erde (Business Unit Bearings), thyssenkrupp nucera, Uhde und Polysius, die jeweils über Schlüsseltechnologien für die Dekarbonisierung der Industrie verfügen, im neuen Segment Decarbon Technologies zusammen.

    Im dem neugeschaffenen Segment werden künftig rund 15.000 Mitarbeitende tätig sein, die im Geschäftsjahr 2021/2022 einen Umsatz von rund drei Milliarden Euro erwirtschaftet haben (pro-forma). Die Zentrale des Segments wird in Dortmund angesiedelt. Weitere Standorte in Wachstumsregionen wie dem Nahen Osten werden angestrebt. Das Segment wird vom CEO der thyssenkrupp AG, Miguel López, in Personalunion geführt.

    Parallel zur Neuordnung des Portfolios rollt thyssenkrupp das ganzheitliche Performance-Programm „APEX“ aus, um die Erreichung der auf dem Kapitalmarkttag im Dezember 2021 kommunizierten Finanzziele auch in einem anhaltend herausfordernden Umfeld zu unterstützen. thyssenkrupp strebt mittelfristig eine Bereinigte EBIT-Marge von vier bis sechs Prozent auf Konzernebene, einen signifikant positiven Wert für den Free Cashflow vor M&A und eine weiterhin verlässliche Dividendenzahlung für seine Aktionäre an.

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