Von Theo Körner
Der Presseverein Ruhr hat den Dortmunder Theater-Intendanten Kay Voges mit dem „Eisernen Reinoldus“ geehrt. Die Auszeichnung, benannt nach dem Namenspatron der Stadt, wird seit über 50 Jahren verliehen. Der Preisträger zeigte sich sichtlich gerührt von der Würdigung. Noch nie sei an einem Abend sein Name so häufig gefallen, entgegnete er nach zahlreichen Lobreden und fügte augenzwinkernd hinzu: „Zumindest nicht in einem positiven Zusammenhang!“
Lob für einen Theatermacher, der immer wieder die Grenzen des Machbaren auslotet
Während der Feierstunde im Dortmunder Rathaus erklärte Oberbürgermeister Ullrich Sierau vor mehr als 100 geladenen Gästen, der Preisträger sei „ein Glücksfall“ für die Stadt. Voges habe wesentlich zu einem positiven Ansehen Dortmunds beigetragen – und das weit über die Region hinaus.
Sierau spielte damit vor allem auch auf die Inszenierung „Borderline Prozession“ an, mit der Voges und sein Ensemble in diesem Jahr zum deutschen Theatertreffen in Berlin eingeladen wurden – eine der höchsten Ehrungen in der bundesdeutschen Theaterlandschaft.
Laudator und Regisseur Marcus Lobbes würdigte Voges als einen Theatermacher, der immer wieder die Grenzen des Machbaren auslote. Mit dem Einsatz von multimedialen Techniken setze der Intendant, der 2010 nach Dortmund kam, neue Impulse und reagiere mit der geplanten „Akademie für Digitalität und Darstellende Kunst“ auf die Veränderungen im Kulturbetrieb.
Damit komme auch zum Ausdruck, dass Voges die Bühne als Theaterlabor und somit als Ort des Experimentierens und Ausprobierens verstehe. Seine Arbeit sei geprägt von einer großen Offenheit. Das gelte nicht nur nach außen, im Kontakt mit dem Publikum, sondern wirke auch nach innen. Kay Voges sorge für einen Zusammenhalt der Mitarbeiter.
Seriöser und einordnender Journalismus ist bedeutsam für die Demokratie
Kay Bandermann ging bei dem Festakt auch auf die aktuelle Situation des Journalismus ein und unterstrich dessen Bedeutung für die Demokratie, in dem er Nachrichten einordne und bewerte. Angesichts der Entwicklungen vor allem auch im Printbereich bestehe Sorge um die mediale Vielfalt. Bedauerlich sei, dass es in Dortmund inzwischen keine Mantelredaktion mehr gebe. Die zuletzt einzig noch verbliebene sei durch die Zusammenlegung der Redaktionen von Ruhr Nachrichten und Hellweger Anzeiger in Unna nun auch verschwunden.
Mehr zum Thema auf nordstadtblogger.de: