Mit Sibylle Berg geht es in die nächste Premierenrunde:

„GRM. Brainfuck“ am Schauspiel Dortmund

Das Stück „GRM. Brainfuck“ steht ab 8. Oktober im Dortmunder Schauspielhaus auf dem Programm.
Das Stück „GRM. Brainfuck“ steht ab 8. Oktober im Dortmunder Schauspielhaus auf dem Programm. Foto: Birgit Hupfeld

Nach der umstrittenen Premiere von „Bakchen“ feiert ein preisgekrönter Roman als Theaterstück Premiere im Dortmunder Schauspielhaus: „GRM. Brainfuck“ steht ab 8. Oktober auf dem Programm. Sybille Berg hat aus ihrem Roman selbst eine Theaterfassung mit dem Untertitel „Das sogenannte Musical“ gemacht, die 2021 am Thalia Theater in Hamburg uraufgeführt wurde.

Vier an den Rand der Gesellschaft gedrängte Jugendliche im Mittelpunkt

Schonungslos, zornig und zynisch macht das Stück auf all die ausbeuterischen Strukturen unserer Gesellschaft aufmerksam, die der neoliberale Kapitalismus für alle bereit hält. Im Zentrum der Erzählung stehen vier an den Rand der Gesellschaft gedrängte Jugendliche. Früh auf sich selbst gestellt, bilden sie eine aus der Not geborene Ersatzfamilie. Ihr Ziel: nie mehr verletzt werden!

Sie verschwinden von zu Hause und machen sich auf den Weg nach London mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch dort angekommen, werden alle Bürger:innen aufgerufen, sich einen Chip mit allen persönlichen Daten einpflanzen zu lassen. Die vier tauchen in einer leeren Fabrikhalle unter und suchen nach Strategien des (Über)Lebens. In einer benachbarten Halle treffen sie auf eine Gruppe Hacker*innen und suchen nach Möglichkeiten, ihre Geschichten und die Zukunft selbst mitzuschreiben.

Grime als Zufluchtsort, Versprechen und Mittel zur Wut

Zwischen Racheplänen und dem Selbstfindungsprozess beim Erwachsenwerden sind Don, Hannah, Karen und Peter auf der Suche nach sich und nach Gerechtigkeit in einer Gesellschaft, die Menschen wie sie systematisch unterdrückt.

Der Titel „GRM“ bezieht sich auf die größte musikalische Revolution aus Großbritannien seit dem Punk: Grime. Für Don, Hannah, Karen und Peter ist Grime ein Zufluchtsort, ein Versprechen, aber auch ein Mittel, die eigene Wut zu spüren und nach außen zu tragen. Regisseur Dennis Duszczak inszeniert „GRM. Brainfuck – Das sogenannte Musical“ in Dortmund exzentrisch, bunt und mit viel Spielfreude! Und natürlich mit Live-Musik – von Lutz Spira, der schon mehrfach in Dortmund mit Dennis Duszczak zusammengearbeitet hat.

Auf der Bühne stehen neben den Schauspielenden Lola Fuchs, Christopher Heisler, Sarah Quarshie, Nina Karimy, Linus Ebner und Mervan Ürkmez auch die Musiker Malte Viebahn, Christoph Helm und Emilia Golos. Für die Bühne zeichnet Thilo Ullrich verantwortlich, die Kostüme hat Frederike Marsha Coors entworfen, für Video sind Tobias Hoeft und Daniela Sülwold zuständig. Dramaturgin der Produktion ist Hannah Saar.

Die vierte Arbeit von Dennis Duszczak am Schauspiel Dortmund

„GRM. Brainfuck“ ist nach „La Chemise Lacoste“, „5G“ und „Depeche Mode“ die vierte Arbeit von Dennis Duszczak am Schauspiel Dortmund. „Depeche Mode“ nach dem Roman des ukrainischen Autors Serhij Zhadan, der im Sommer 2022 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde, feierte Ende der letzten Spielzeit Premiere und steht aktuell auch wieder auf dem Spielplan.

Für die Premiere am Samstag, 8. Oktober, um 19.30 Uhr gibt es noch Karten für 12 bis 33 Euro, für die weiteren Termine am 9. Oktober (18 Uhr), 26. Oktober und 19. November (beide 19.30 Uhr) kosten die Karten 9 bis 23 Euro und sind an der Vorverkaufskasse im Kundencenter (Platz der Alten Synagoge), unter 0231/50-27222 oder www.theaterdo.de erhältlich.

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