Gedenken an verstorbene RadfahrerInnen – „Ride of Silence“ in Dortmund und Aufstellung eines „Ghost Bike“ in Lünen

Ghost Bike - Gedenkminute am ersten Ghost Bike in Lünen (Foto Dortmunder Radverkehrsinitiativen)
Gedenkminute am ersten „Ghost Bike“ in Lünen.  (Fotos: Dortmunder Radverkehrsinitiativen)

Von Gerd Wüsthoff

Trotz des Regens und erst kurz vorher abgeklungenem Gewitter kamen etwa 25 RadfahrerInnen auf dem Friedensplatz in Dortmund zusammen, um am internationalen „Ride of Silence“ teilzunehmen. Der „Ride of Silence“ findet weltweit am dritten Mittwoch im Mai um 19 Uhr Ortszeit statt. Dabei gedenken RadfahrerInnen den in den letzten Jahren getöteten und schwer verletzten RadfahrerInnen.

„Ghost Bike“ – eine Erinnerung daran, dass RadfahrerInnen ein Anrecht auf sichere Straßen haben

Ghost Bike - Ride of Silence unterwegs (Foto Dortmunder Radverkehrsinitiativen)
„Ghost Bike“ – Der „Ride of Silence“ unterwegs

Der erste „Ride of Silence“ fand 2003 in Dallas (Texas) statt. In Deutschland fand die Gedenkveranstaltung erstmals 2015 in Osnabrück statt. 2016 gab es ihn erstmalig in Dortmund. Der „Ride of Silence“ führte zu den drei zuletzt in Dortmund aufgestellten „Ghost Bike“.

Mit dabei war auf einem Fahrradanhänger ein weiteres „Ghost Bike“, welches in Lünen aufgestellt wurde. Dort wurde das „Ghost Bike“ von etwa 50 Menschen erwartet, um einem am 2. Mai dort bei einem Unfall verstorbenen 58-jährigen Radfahrer zu gedenken.

Mit dem „Ghost Bike“ bringen RadfahrerInnen ihre Anteilnahme mit den Angehörigen zum Ausdruck. Die weiß lackierten Fahrräder werden seit 2003 weltweit und seit 2017 auch in Dortmund an Unfallorten in Gedenken an verstorbene RadfahrerInnen aufgestellt. Sie sind eine Erinnerung daran, dass RadfahrerInnen ein Anrecht auf sichere Straßen haben und mahnen alle VerkehrsteilnehmerInnen zu einem rücksichtsvollen Umgang miteinander.

„Ghost Bike“ stehen in Dortmund bisher an den Kreuzungen Rüschebrinkstraße/Springorumstraße, Bornstraße/Glückaufstraße und Mallinckrodtstraße/Leopoldstraße. Die „Ghost Bikes“ in Dortmund und Umgebung werden zusammen von ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub Dortmund bzw. Lünen), CM (Critical Mass Dortmund), VeloKitchen Dortmund, VCD (Verkehrsclub Deutschland Dortmund-Unna) und VeloCityRuhr aufgestellt, wenn RadfahrerInnen unverschuldet bei einem Unfall getötet werden.

Forderung nach verkehrssicheren Ampelschaltungen und nicht maximalem Durchlass

Ghost Bike - Ghost Bike auf einem Fahrradanhänger kurz vor der Abfahrt am Friedensplatz (Foto Dortmunder Radverkehrsinitiativen)
„Ghost Bike“ auf einem Fahrradanhänger kurz vor der Abfahrt am Friedensplatz

„Radfahren ist eine sichere Art der Fortbewegung. Dennoch passieren immer wieder Unfälle, die in der Regel durch mehr Aufmerksamkeit und Miteinander auf der Straße hätten vermieden werden können.“ erklärt Norbert Paul. Von den nun vier „Ghost Bike“ in Dortmund und Umgebung erinnern drei an Unfälle zwischen rechtsabbiegenden LKW und geradeaus fahrenden Radfahrern.

Noch besser ist es, wenn kritische Situationen gar nicht erst entstehen. Mindestens zwei der vier Unfälle hätten mit großer Wahrscheinlichkeit durch eine andere bessere Ampelschaltung verhindert werden
können.

„Leider setzt die Stadt Dortmund bei Ampelschaltungen die oberste Priorität auf die maximale Kapazität für den Kfz-Verkehr und nicht auf die Verkehrssicherheit und reagiert auch auf die tödlichen Unfälle nur mit Alibi-Maßnahmen“, findet Paul klare Worte und fordert zugleich eindeutige Bekenntnisse und rasche Taten der politischen Führungskräfte und der Verwaltungsspitze. Offizielle Vertreter aus Politik und Verwaltung nahmen nicht an der Veranstaltung teil.

 

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