Bis zum Jahr 2026 soll das KSB „Schule der Zukunft“ werden

„Future Chan(c)ge Day“: Das Karl-Schiller-Berufskolleg gestaltet die Zukunft aktiv mit

Schulleiter Wiemann, teilnehmenden Gäste, Schüler:innen und Lehrer:innnen posieren für ein Gruppenfoto,
Schulleiter und Stellvertreterin, teilnehmende Gäste, Schüler:innen und Lehrer:innnen posieren für ein Gruppenfoto. Foto: Lina Khyat für nordstadtblogger.de

„Mitmachen, Mitdenken, Umsetzen!“ – Das Karl-Schiller-Berufskolleg (KSB) engagiert sich: Ob eigene Ideen zum Thema Umweltschutz, Nachhaltigkeit oder soziales Engagement – Schüler:innen erarbeiten gemeinsam Lösungen und bringen sich aktiv ein. Neben dem Austausch mit Impulsgebern aus anderen sozialen Bereichen bekommen die Schüler:innen die Möglichkeit, ihre Ideen über die Zukunft ihrer Schule zu äußern.

Fokus: Ideen teilen, Lösungen finden und umsetzen

Schulleiter Dr. Uwe Wiemann eröffnete das Projekt mit Begrüßung und Applaus für die Gäste. Unter den Gästen befanden sich, unter anderem, Vertreter:innen für ressourcenschonenden Konsum und vegane Ernährung sowie Abgesandte unterschiedlicher Hilfsorganisationen wie Caritas, Die Tafel oder Help and Hope. Sie wurden eingeladen, um den Schüler:innen Ideen für die aktive Mitgestaltung ihrer Zukunft zu geben.

Schulleiter Dr. Uwe Wiemann eröffnet die Veranstaltung.
Schulleiter Dr. Uwe Wiemann eröffnet die Veranstaltung. Foto: Lina Khyat für nordstadtblogger.de

Die Experten freuen sich, Ihnen einen Impuls geben zu können, was man denn alles überhaupt so machen kann; was überhaupt funktioniert. Das weiß man ja nicht immer so, auch wenn man engagiert sein möchte – das ist die Idee hinter diesem Projekt“, erklärt Schulleiter Dr. Wiemann und macht deutlich, wie wichtig ihm Nachhaltigkeit und Alltagstauglichkeit für das Projekt sind.

„Klimawandel, soziale Ungleichheiten, Ressourcenknappheit: Das sind Themen, mit denen wir uns in den nächsten Jahren und auch jetzt schon auseinandersetzen müssen. Wir glauben daran, dass wir gemeinsam etwas bewegen können. Jeder von uns kann einen Beitrag leisten und wir wollen alle eine bessere Zukunft. Deshalb haben wir uns hier zusammengefunden“, fügt er hinzu.

Foto: Lina Khyat für nordstadtblogger.de

Ein Schritt in Richtung des Aktiv-Werdens, ein ‚Call-to-Action‘ für einen bewussteren Umgang mit unserer (Um)Welt: Das ist das Ziel des „Future Chang(c)e Day“. „Das Ganze ist erstmal ein Experiment“, so Wiemann. „Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse und auf die Rückmeldungen.“

Schwerpunkt: Bildung, Gesundheit, Partnerschaft und Klimaschutz

Maria Hicking ist eine Initiatorin für die Veranstaltung.
Maria Hicking ist eine Initiatorin für die Veranstaltung. Foto: Lina Khyat für nordstadtblogger.de

Maria Hicking, Lehrkraft und Recycling-Projektleiterin bei „Das Macht Schule“, beschreibt die Ziele und Schwerpunkte des in der nördlichen Innenstadt gelegenen Karl-Schiller-Berufskollegs mithilfe der sogenannten „17 Sustainable Development Goals“.

Die von den Vereinten Nationen mit der Agenda 2030 verabschiedeten „Ziele für nachhaltige Entwicklung“, kurz als SDGs bezeichnet, fassen für Hicking zusammen, was unser aller Handeln aktiv beeinflussen sollte: „Es geht darum, dass wir heute schon daran denken, was in Zukunft passieren soll. All das, was wir heute tun oder eben nicht tun, hat Auswirkungen auf unsere Zukunft,” meint die Initiatorin der SozialWertvoll-AG des KSB.

Neben dem Anspruch, kaufmännischen Auszubildenden eine hochwertige Bildung anzubieten, liegt den Verantwortlichen ebenso das Wohlergehen der Schüler:innen und ein gesundes, rücksichtsvolles Miteinander am Herzen. Netzwerke zu bilden, miteinander Ideen zu entwickeln – dies sei die Basis des „Future Chang(c)e Day“, die zum Mitdenken, Mitmachen und Mitgestalten einlädt. „Jeder von uns packt ein Stück weit mit an“, schlussfolgert Hicking.

Schüler sollen erkennen, dass sie Mitdenken dürfen

Der „Future Chang(c)e Day“ wurde bewusst auf den 22. März gelegt. Zu diesem Datum findet der alljährliche „Weltwassertag“ statt, dessen Motto in diesem Jahr – „Gemeinsam schneller zum Ziel“ – den Leitgedanken der Veranstalter passend aufgreift. Für ein ’schnelleres Gemeinsam‘ braucht es motivierte Kooperationspartner und professionelle Impulsgeber: „So werden wir am KSB ebenso Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen”, verspricht Hicking.  

Schüler:innen reflektieren über ihren eigenen "Handabdruck": Was sie tun können, um die Welt zu verbessern.
Schüler:innen reflektieren über ihren eigenen „Handabdruck“: Was sie tun können, um die Welt zu verbessern. Foto: Lina Khyat für nordstadtblogger.de

Der „Future Chang(c)e Day“ ist Teil des länderübergreifenden Projekts „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Um die Menschen zu zukunftsfähigen Denken und Handeln zu befähigen, ist das KSB hochmotiviert, den nationalen Aktionsplan aktiv mit umzusetzen. „Wenn nicht wir unseren Lehrkräften und Schüler:innen begreiflich machen, dass jeder von ihnen es selbst in der Hand hat, die Zukunft zu verändern, wer soll es sonst machen?”, hebt sie hervor.

Vom Denken zum Handeln

Die Gemeinwohlunternehmerin Katharyna Partyka möchte inspirieren, weniger „Fast Fashion“ zu kaufen. Die extra aus Köln angereiste Diplom-Kauffrau mit journalistischer Ausbildung ist stolz, Mitbegründerin des ersten Gemeinwohl zertifizierten Unternehmens in Deutschland zu sein. Ihre seit 2019 bestehende Gesellschaft IGLU gUG (www.iglu-gug.org) ist eine Drehscheibe für nachhaltigen Konsum im Zentrum der Domstadt, in dem auch Aufklärung und die Arbeit mit Bildungseinrichtungen angeboten werden. Sie bietet Alternativen: „Der Abstecher in einen lokalen Second-Hand-Laden ist nicht nur nachhaltiger, sondern auch umweltbewusster.“ Sie appelliert dafür, selber Initiative ergreifen, damit „die Klamotten im Kreislauf bleiben“. 

Second Hand-Kleidung Befürworterin Katharyna Partyka.
Second-Hand-Kleidung-Befürworterin Katharyna Partyka. Foto: Lina Khyat für nordstadtblogger.de

Man könne an der Schule „coole Tausch-Events“ organisieren. Wenn das nicht funktioniert, bieten sich Second-Hand-Läden an, oder man sieht sich nach Räumlichkeiten um, in denen eigene Veranstaltungen organisiert werden können.

„Die Qualität der Materialien ist bei Second-Hand-Klamotten häufig viel besser als bei neuen Sachen.“ Dabei betont die umtriebige Geschäftsfrau, dass es auch „piefige“ Second-Hand-Klamotten gäbe, aber im Zweifel könne man sich ja nach Alternativen umsehen oder einfach mal selbst was eröffnen. „Vom Denken ins Handeln kommen, sagen wir immer.“ 

Während in Köln oder Hamburg Second-Hand-Shops wieder voll im Trend liegen, schaut Dortmunds Angebot hier eher schlecht aus der Wäsche. Dabei sei extrem wichtig, dass Second-Hand-Läden einen festen Platz in den Fußgängerzonen Deutschlands bekommen: „Wir müssen raus aus der Nische! Es wird erst dann richtig cool und hip, wenn es von vielen anderen gesehen wird. Wenn wir die Welt verändern wollen, dann fangen wir zu Hause an“, appelliert sie. Mit dem „Future Chang(c)e Day“ sendet das Karl-Schiller-Berufskolleg wichtige Signale, die auch andere Schulen in Dortmund zum Nachahmen und Weiterdenken auffordern.

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Reaktionen

  1. Elita Wiegand

    Vielen Dank für den guten Bericht über den „Future Chang(c)e Day.“ Das hat Spaß gemacht – und es ist eine gute Grundlage für nachhaltige Projekte im Karl-Schiller Berufskolleg.

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