FOTOSTRECKE Phantastischer mittelalterlicher Lichter-Weihnachtsmarkt im Fredenbaumpark geht weiter

Alle Fotos: Roland Klecker (dofoto).

Von Roland Klecker (Text und Fotos)

Es ist kalt an diesem Abend im Fredenbaumpark. Der Hochnebel wirkt glühend, bestrahlt von tausenden Strahlern, Fackeln, Feuern und den Lichterketten der über hundert Hütten. Er hüllt den Phantastischen Lichter Weihnachtsmarkt in ein zartes Tuch aus farbigen Dunstschleiern, es fühlt sich alles an, wie in Watte gepackt. Das haucht den liebevoll gestalteten Traumwelten magisches Leben ein.

WDR berichtete bereits Live vom Lichterweihnachtsmarkt

Piratenfeste mit gestrandetem Schiff und Leuchtturm, die Hinrichtungsstätte, das große Zeltdorf mit festen Wegen aus in den Boden eingelassenen Holzbohlen, das große Heerlager mit winterfesten Zelten und Gestalten in Leder und Pelz – sie alle wirken im Fackelschein wie echt und aus der Zeit gefallen.

Dazwischen wuseln sie herum, die Gestalten, ohne die kein MPS oder Lichterweihnachtsmarkt zu denken wäre: Der Tod begrüßt die Gäste mit quietschender Stimme, schwarzem Humor und Nikolausmütze, Bruder Rectus‘ Bariton erzählt Geschichten und Märchen und der Hässliche Hans erschreckt mit schnoddrigem Geplapper Kinder wie Erwachsene gleichermaßen in der kalten Nacht.

Die Kälte hindert die Besucher jedoch nicht, in großer Zahl diese einzigartige Veranstaltung zu besuchen. Die Live-Berichterstattung des WDR hat wohl viele Menschen neugierig gemacht; die Schlange am Eingang ist über dreißig Meter lang. Tatsächlich geht die Eingangskontrolle aber ganz fix. Lediglich die Taschen, Beutel und Rucksäcke der Besucher werden kontrolliert. Sowohl aus Sicherheitsgründen, wie die freundlichen Security-MitarbeiterInnen erklären, als auch, weil das Mitbringen von alkoholischen Getränken nicht gestattet ist.

Auch in diesem Jahr ist auf dem Weihnachtsmarkt wieder eine besondere Stimmung

Niemand muss sich aber Sorgen um die Verpflegung machen, es sind ausreichend Getränkebuden und Imbissstände auf dem Festivalgelände verteilt. Festival, das ist ein Begriff, der erst einmal nicht so richtig zu einem Weihnachtsmarkt passen will. Doch die mittelalterlichen Klänge von Trommeln und Dudelsack, Pfeifen und Lauten, die durch den Park wehen, lassen keinen Zweifel daran, dass hier eine große Party gefeiert wird.

Schnell greift sie über, diese besondere Stimmung, dieses Gefühl von Phantasie, Erinnerungen an frühere Träume und staunende Kinderaugen. So vieles wird Augen, Ohren und Nasen geboten, dass man es kaum in Worte fassen kann. Wie schon im Vorjahr (wir berichteten).

Doch es sind noch mehr Stände und Buden aufgebaut. Erstmalig sind es zu den Verpflegungsposten auch noch 130 Marktstände.

Mittelalterliche Leckereien und so manch Dekoratives für jeden Geschmack

Feilgeboten wird, was das mittelalterliche und auch das träumerische Herz begehrt: Gewandungen und Kostüme aller Art, Kerzen und Öllampen, Replika-Waffen und Rüstungen, geschmiedeter Metallschmuck und handgemachte Glasperlen, farbige Flakone und Steingutbecher (Highlight: mit Nuckel!), Elfenpüppchen aus Porzellan neben Dracheneiern aus irgendeinem undefinierbaren Material. Viel Tand und Tinneff, Dinge, die der Mensch nicht braucht. Aber, das alles wird so liebevoll dekoriert und angepriesen, dass es eine wahre Lust ist, durch die Hütten und an den Ständen vorbei zu bummeln.

Mittelalterlich anmutende Leckereien verführen allerorten durch intensive Gerüche: Die mit Gewürzfleisch gefüllten Hanffladen lassen jeden Döner alt aussehen. Ob herzhafte Drachenspieße, gebratene Äpfel, in großen Schwenkpfannen gegarte Eintöpfe, die in einem Stück frisch frittierten Spiralkartoffeln, oder die süß bestreuten heißen Baumstriezel, hier kommt keiner zu kurz.

Alles wird frisch vor Ort vor den Augen der Besucher von Hand zubereitet. Dafür muss man bei den beliebtesten Sachen ein paar Minuten Wartezeit in Kauf nehmen, die aber angenehm verkürzt wird durch das ganze Brimborium drumherum.

Dabei sind die Preise durchaus akzeptabel: Heißer Kaffee ab zwei Euro, Glühwein ab zwei Euro fünfzig pro Tasse, die Speisen zwischen drei und sieben Euro.

Buntes Programm mit Open-Air-Konzerten und Live-Musik

Es mag auch am neuen Preiskonzept liegen, dass der Lichterweihnachtsmarkt so gut besucht ist. Anders als im letzten Jahr, ist man am Wochenende nicht gezwungen, auch für die großen Namen auf der Bühne zu bezahlen, obwohl man gar nicht wegen der Musik gekommen war.

In diesem Jahr gibt es für die Open-Air-Konzerte der bekannten Bands wie Saltatio Mortis oder Versengold ein riesiges Infield, zu dem nur Zugang erhält, wer das entsprechende Ticket erworben hat. Gleiches gilt für das 1800qm große Livemusik-Zelt, in dem angenehme Temperaturen herrschen und verschiedene Musiker zur Unterhaltung und zum Tanz aufspielen.

Wer sich aber mit dem Markt begnügt für den kostet der Eintritt an allen Tagen nur fünf Euro, für Kinder bis einschließlich 13 Jahre ist der Eintritt sogar kostenlos.

Große Augen der Lieben-Kleinen sind garantiert – aber Vorsicht: Nicht alles ist politisch korrekt!

Und was gibt es nicht alles zu erleben für die Kleinen! Der mittelalterliche Markt ist ganz sicher kein guter Ort für überbesorgte Helikoptereltern. Denn wie es sich fürs raue Mittelalter gehört, ist das Spielvergnügen gänzlich politisch unkorrekt. Spielplatz, Streichelzoo, der Hau-den-Lukas und das kleine Riesenrad mögen da noch das Harmloseste sein.

Aber die Begeisterung, mit der die Kids Kinderritterturnier, Axtwerfen, Bogen- und Armbrustschießen oder gar bei der Burgbelagerung mit der großen (Korken-)Kanone bei der Sache sind, reißt letztlich auch die vorsichtigsten Eltern mit. Einen Teil des Angebots gibt es natürlich auch für die erwachsenen Kinder.

Hundebesitzer können sich ebenfalls freuen: Das ganze Team des Lichter-Weihnachtsmarks ist ungemein tier- und insbesondere hundefreundlich. Deshalb sind auch Hunde gern gesehene Gäste auf dem Markt, aber bitte an der Leine zu führen. An vielen Stellen stehen Trinknäpfe zur Verfügung und es darf selbstverständlich Hundeverpflegung mitgebracht werden.

Weitere Informationen:

  • Öffnungstage: Donnerstag bis Sonntag.
  • Öffnungszeiten: Donnerstags: 16:00 – 22:30, Freitags: 16:00 – 23:00, Samstags: 15:00 – 24:00, Sonntags: 14:00 – 20:00 Uhr.
  • In den Wochen vor Heiligabend und Silvester auch Montag bis Mittwoch: 16:00 – 22:30 Uhr. Heiligabend geschlossen.
  • 1. Weihnachtsfeiertag 16:00 – 22:30, 2. Weihnachtsfeiertag 14:00 – 22:30, Silvester: 16:00 bis 04:00, Neujahr: 14:00 – 20:00 Uhr.
  • Preise: Die Tickets zum Markt, zum Live-Musik Weihnachtszelt und zum Party Infield gibt es im Baukastenprinzip. Dabei sollte man an der Kasse schon wissen, was man besuchen will.
  • Eintritt PLMW mit Falkner und Feuershow an allen Tagen nur 5 Euro, Kinder bis einschl. 13 Jahre kostenlos.
  • Eintritt PLMW mit Falkner und Feuershow sowie Live Musik Weihnachtszelt an allen Tagen
    (außer Silvester) nur 10 Euro, Kinder bis einschl. 13 Jahre kostenlos.
    Silvester 30 Euro incl. 1 Freigetränk
  • Eintritt PLWM mit Falkner und Feuershow sowie Live Musik Weihnachtszelt und mit tollen Bands im Konzert- und Party Infield an allen Sonntagen und an den Freitagen 24. November sowie 22. Dezember nur 10 Euro, Kinder bis einschl. 13 Jahre kostenlos.
  • Eintritt PLWM mit Falkner und Feuershow sowie Live Musik Weihnachtszelt und mit den Top-Bands der Szene im Konzert- und Party Infield an allen Samstagen nur 20 Euro, Kinder bis einschl. 13 Jahre kostenlos.
  • Weitere Infos, vor allem zum Parken: http://www.spectaculum.de/ 

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