Forum Stadtbaukultur Dortmund „nordwärts“ prämiert soziale Projekte und stellt in der Nordstadt Zukunftsprojekte vor

01 Harriet Ellwein, stellvertretende nordwärts-Leiterin und Kuratoriumsmitglied Ubbo de Boer mit dem Qualitatssiegel nordwar.
Harriet Ellwein, stv. nordwärts-Leiterin und Kuratoriumsmitglied Ubbo de Boer mit dem Qualitatssiegel.

Von Gerd Wüsthoff

„nordwärts“ prämiert soziale Projekte mit dem Qualitätssiegel „nordwärts prämiert“. Im Kinosaal des Sweet Sixteen Kinos, im Kulturort Depot in der Nordstadt, stellt Ubbo de Boer, ehrenamtlicher Nordstadt-Obmann und Kuratoriumsvorsitzender von „nordwärts“, die Gewinner des Jahres 2018 vor. Im Anschluss referierten Vertreter der Stadt über geplante Projekte zur Steigerung der Lebensqualität. Diese Auszeichnung findet immer an Orten im „nordwärts“-Projektgebiet statt. Ziel ist es, die Menschen aus allen Stadtgebieten zusammenzubringen, egal aus welchem Stadtteil ein Projekt gestartet wird.

„nordwärts“ prämiert fünf unterschiedliche sozial motivierte Projekte 2018

nordwärts 2018 Ubbo de Boer, Harriet Ellwein, v.r.

Die Auszeichnung „nordwärts prämiert“ erhalten in diesem Jahr: das Projekt BINARIUM aus Huckarde, „Familien Treff“ aus dem Aktionsraum Westerfilde / Bodelschwingh, das stadtübergreifende Projekt „Dortmund all inclusive“, das Dietrich-Keuning-Haus (DKH) für die Neugestaltung des Außengeländes des Kinder- und Jugendbereiches am DKH, das Projekt „Technische Hauptschule“ in Scharnhorst wie auch das Projekt einer Fußball-Golf-Anlage im Dortmunder Stadtteil Eving.

De Boer und Harriet Ellwein von der Koordinationsstelle „nordwärts“ stellen die unterschiedlichen Projekte vor, welche sich alle für das soziale Miteinander in Dortmund engagieren. Levent Arslan, kommissarischer Leiter des DKH, ging zwei Mal zur Ehrung, weil das Flüchtlingshilfsprojekt, seit 2015, des DKH ebenfalls zur Ehrung kam.

Bis auf die nicht anwesenden Vertreter von BINARIUM und Technischer Hauptschule, berichteten die Geehrten etwas detaillierter über ihre prämierten Projekte, ihre Beweggründe und die speziellen Anlässe.

Durch Beteiligung und Identifikation der Mitwirkenden sorgt „nordwärts“ für ein „gutes Klima“

nordwärts 2018 DKH Flüchtlingsinitiative
nordwärts 2018 DKH, Flüchtlingsinitiative

Seit drei Jahren ist das städtische Dekaden-Projekt „nordwärts“ dabei, den Dortmunder Norden als Ganzes zu stärken und unentdeckte Schätze ans Licht zu bringen. Das Projekt ist auf zehn Jahre angelegt und hat eine Vielzahl von Einzelprojekten initiiert, welche zum Teil schon umgesetzt werden konnten.

Die Grundlage bei allen Projekten sind die Teilhabe und Mitwirkung der Betroffenen BürgerInnen in den jeweiligen Stadtteilbereichen – wie zum Beispiel im Projekt „Boulevard Bornstraße“.

Nur mit der Beteiligung der Betroffenen, und den zahlreichen örtlichen AkteurInnen, können die Einzelprojekte erfolgreich durchgeführt werden. Letztendlich tragen diese auch zum „Wohlbefinden“ der Gesamtstadt bei. So dass es nicht am Ende heißt: „Wir haben ein gutes Quartier, aber kein gutes Image“. Dabei geht nicht um das Image alleine, sondern um die zukunftssichere Lebensqualität.

Durch Beteiligung und Identifikation der Mitwirkenden sorgt „nordwärts“ für ein „gutes Klima“. Dieser Slogan ist wörtlich zu nehmen, denn im Laufe des Abends drehte sich alles um das Klima und das Wetter im Stadtraum Dortmund.

Klimainseln, zukunftsorientierte, intelligente und wassersensitive Planungen in der Stadtinfrastruktur

nordwärts 2018 Ingo Lakes Stadtentwässerung Dortmund
Inga Lakes, Stadtentwässerung

Der Klimawandel ist weltweit im vollen Gang: „Wir müssen mit vermehrten und heftiger werdenden Starkregenvorfällen in der Zukunft rechnen“, dozierte Inga Lakes (Stellvertretende technische Betriebsleiterin der Stadtentwässerung Dortmund) in ihrem Vortrag zu „Klimainseln – zukunftsorientierte wassersensitive Planung“ speziell für Dortmund.

Das Ziel dieser Stadtplanungs- und Wassermanagementinitiative ist es, mit den BürgerInnen gemeinsam Lösungen gegen die Versiegelung von Böden zu finden, „welche zugleich den Wohnwert in einem Quartier steigern“, so Lakes. Sie erinnerte in ihrem Vortrag an die Hochwasser Situationen in Marten nach einem Starkregenereignis in 2008 und 2014.

Marten hat leider regelmäßig mit Hochwassersituationen zu kämpfen. „Und für diese Situation werden nun langfristig BürgerInnen verträgliche Lösungen geplant“, erklärt Lakes.

„Der Klimawandel ist allgegenwärtig. Das sollte in den letzten Jahren klar geworden sein“

nordwärts 2018 Stephanie Lücke Sozialforschungsstelle
Stephanie Lücke, Sozialforschungsstelle der TU

Der Vortrag „Soziale Innovationen und intelligente Stadtinfrastrukturen für die resiliente Stadt der Zukunft“ von Stephanie Lübke, Sozialforschungsstelle der Technischen Universität Dortmund, schlug in die gleiche „Kerbe“.

„Der Klimawandel ist allgegenwärtig und das sollte auch dem letzten Zweifler in den letzten Jahren klar geworden sein“, führte Lübke aus. Dass dieser Klimawandel auch soziale Auswirkungen habe, erläutert Lübke im Vortrag am Beispiel von SeniorInnen, welche im Sommer insbesondere schattige Wege benötigen.

In den Referaten von Lübke, wie auch von Lakes wurde den ZuhörerInnen verdeutlicht, dass diese NachahmerInnen in anderen Städten gefunden haben, wie auch Ideenaustausch mit Kooperationspartnern, wie der Stadt Köln, notwendig ist. In beiden Vorträgen wiesen die Referentinnen auf die wesentliche Kooperation und Kreativität der auf Augenhöhe gesehenen BürgerInnen hin.

In der abschließenden Plenumsdiskussion diskutierten die anwesenden BürgerInnen mit den ReferentInnen über Probleme und Ideen aus und über/für ihre Quartiere.

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